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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 72936 mal)

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Manus

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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #120 am: 29.07.2014, 13:02:45 »
Die Wut des Gastgebers irritierte Manus nicht und auch seine Körperhaltung blieb gleich. Er lauschte den Ausführungen des Magiers und ignorierte die Anschuldigungen der Gruppe gegenüber. Als Kleriker des Ilmarters hatte Manus reichlich Erfahrungen mit Spott und Missgunst. Während das einfache Volk oft überaus freundlich war, taten sich viele Mächtige schwerer mit den Anhängern des Gebrochenen Gottes. Um das Leiden zu überwinden, muss man es erfahren und durchleben, dieser Ausspruch aus seiner Lehrzeit kam Manus in den Sinn, ohne ernsthaft daran zu denken Ragefast in einen Baum zu verwandeln. Der Magier war offensichtlich nicht bereit zu solch einer naturnahen Erfahrung.

Im Moment des Innehaltens brachte Galumaw seinen Vorschlag ein, selber im Waisenhaus dem Jungen als Lehrmeister zur Seite zu stehen. Doch Manus fragte sich eher, ob nicht jemand den Jungen vermissen würde. Über all die Diskussion ob einer gerechten Strafe, schien Ragefast keine Sekunde an etwaige Verwandte des Übeltäters verwandt zu haben.

"Der Junge hat uns gestanden, dass er in euer Haus eingedrungen ist und eure Sachen in Unordnung sowie den Zauberstab zerstört hat. Ob es Recht ist, ihn dafür eine Zeit lang seine neue Gestalt erdulden zu lassen, wie Ihr es entschieden habt?" Manus stellte die Fragen ohne eine Antwort zu geben oder zu erwarten und setze seinen Redefluss ungerührt fort. Fast schien es als meditiere er selber über die Geschehnisse als einen wirklichen Austausch darüberzusuchen. "Leid entsteht oft aus Unachtsamkeit. Ein Junge nimmt es sich heraus, im Haus eines Zauberkundigen zu stöbern. Vielleicht treibt ihn die Neugier, vielleicht die Gier allein. Doch seine Taten fügen Euch Schaden zu und zugleich auch ihm."

Auf die Forderung des Magiers reagierte Manus nicht.

Donald Munro

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« Antwort #121 am: 29.07.2014, 14:41:03 »
Donald gefiel die Situation nicht. Zwar vertraute er auf Vianescas Menschenkenntnis, jedoch war ihm der Magier nicht ganz geheuer. Seine Gier nach dem Buch schien unermeßlich zu sein.

"Der Junge mag vielleicht an seinem Schicksal selbst Schuld sein, wer weiß. Aber wir haben hier nicht herumgeschnüffelt, sondern der Baum hat uns angesprochen. Nun denn ihr redet von Vertrauen gegen Vertrauen. Dann erzählt erst einmal, was ihr so alles über das Buch wisst und warum euer Verlangen danach so groß ist."

List

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« Antwort #122 am: 30.07.2014, 14:46:13 »

Ragefast
"Mir ist es egal, warum der Junge in meinen Turm eingedrungen ist. Er hat meine Sachen durcheinandergebracht und versucht, mich zu bestehlen. Ob es kriminelle Energie oder jugendlicher Leichtsinn war, tut daran nichts. Jedenfalls ist es meine Überzeugung, dass man den Jungen nicht mit freundlichen Gesprächen und Verständnissen für seine Situation erziehen kann. Die Finger muss er sich mal verbrannt haben, so dass er es sich in Zukunft zweimal überlegt, wenn er wo einbrechen will. Aber gut, nehmt den Jungen mit und dann auf Nimmerwiedersehen!", sagte er grimmig.

Ragefast trat zu dem Bäumchen, sprach einige magische Silben und der Baum fing an, sich zu einer grün leuchtenden Pfütze zu verflüssigen. Ragefast fuhr mit der Beschwörung fort und die Pfütze begann sich zu bewegen und zu einer humanoiden Gestalt heranzuwachsen. Schließlich bekam die Gestalt ihre Farbe und dann stand ein jugendlicher Halbelf vor ihnen. Er war komplett nackt und als er dessen gewahr wurde, verdeckte er schamhaft seine Nacktheit mit den Händen. Galumaw kannte den Jungen. Er war aus seinem Waisenhaus.

"Und was das Buch angeht, es ist ein sehr altes Zauberbuch aus Netheril. Wenn meine Vermutungen stimmen, dann ist darin ein besonders alter Vampirmythos beschrieben. Ich hoffe weiterhin, dass sich darin auch einige Formeln finden lassen, die dieses besondere Geschöpf beeinflussen können. Ich möchte nämlich alle Vampire unter meine Kontrolle bringen und die Welt in die Dunkelheit stürzen...", sagte er mit bissigem Spott.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Galumaw

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« Antwort #123 am: 30.07.2014, 18:21:39 »
Auch wenn Gal dem Magier kein Wort glaubte, er hatte nun anderes zu tun. Bemüht sich sein Wiedererkennen nicht anzumerken zu lassen, Warf er dem Jungen seinen Umhang über und packte ihn am Ohr. "So du Früchtchen. Jetzt werden wir dir beibringen, was es heißt in den Turm eines Magiers einzudringen." dröhnte er und bemühte sich überzeugend zu bleiben.
Den anderen Gefährten zu nickend, bewegt er sich, den Jungen wohl oder übel mitziehend, in Richtung Treppenabsatz. "Dann lasse ich euch mal in aller Ruhe über die Magie fachsimpeln. Ich hoffe von innen lässt sich eure Tür öffnen ohne das Schutzzauber losgehen?" Er hoffte die anderen würden verstehen, dass er Vianesca ungern allein lassen würde, und dass Minton sich erst einmal fügen würde. Bei Tymora, der Junge konnte von Glück reden, dass er ihn befreit hatte. In den Turm eines Magiers einzudringen. Selbst in seinen wildesten Tagen hätte Gal sich dergleichen dreimal überlegt.
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

Manus

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« Antwort #124 am: 01.08.2014, 12:39:19 »
Manus beobachtete das Verhalten des Gastgebers und versuchte sich einen Reim zu machen. Doch Ragefast machte es ihm nicht leicht, die verschiedenen Motive zu verstehen. Missmut und Ärger über den Jungen schienen sich mit Neugier und Übermut für den Inhalt des Zauberbuches zu paaren.

Die spöttischen Bemerkungen Ragefasts ließ er erstmal unkommentiert, stattdessen schaute er kurz nach den Jungen. Nach einer oberflächigen Untersuchung schien ihm nichts zu fehlen.[1] Da Gal mit dem Jungen weggehen wollte, drehte sich der Kleriker wieder zu den anderen.

"Die Macht über Vampire wollt ihr erlangen. Seid ihr auf der Suche nach Wissen oder sucht ihr Macht, welche aus diesem erwachsen kann?"
 1. Heal: 10

Bär

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« Antwort #125 am: 02.08.2014, 11:21:50 »
Bär guckte noch grimmiger als sonst. Zum Teil lag es an der Umgebung, zum Teil an der Gesellschaft des Magiers. Doch seine Laune war am Boden, als der Magier von Vampiren anfing zu sprechen.

"Bär sagt Pfoten weg.", sagte Bär: "Vampire sind unnatürliche Wesen. Niemand darf Kontrolle über sie erlangen. Bär sagt sie dürfen eigentlich nicht sein."
Bär verschränkte die Arme vor der Brust, eigentlich schockierte es ihn, wie wenig aufgeregt seine Kumpanen zu sein schienen.
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
die Härte auf den Gipfeln.

List

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« Antwort #126 am: 02.08.2014, 11:54:53 »

Ragefast
Das Gesicht des Magiers deutete nun ein leichtes, amüsiertes Lächeln an. Doch was ihn amüsieren mochte, ob es die Nacktheit des Jungen oder die Erwiderung Bärs oder etwas ganz anderes war, war nicht festzustellen. "Überlegt noch einmal, ob sich in Euren Taschen nicht etwas befindet, was nicht Euch gehört. Dann sollte eigentlich nichts geschehen.", sagte er und wies Gal und dem Jungen mit der Hand die Treppe.

Er wandte sich wieder den übrigen Gefährten zu. "Ja, Vampire... verdammte Geschöpfe, ohne Ziel und Zweck in der Zeit der Welt gefangen. Innerlich leer, darum müssen sie sich am Leben ihrer Opfer laben. Und doch, Vampire sind voller Anmut und umgeben sich mit einer Aura des Geheimnis. Welche Kraft mag diese Geschöpfe in der Existenz zu halten? Faszinierend...", sagte Ragefast.

"Du enttäuscht mich Bär. Gerade von Dir hätte ich mir mehr Verständnis erwartet. Wer ein riesiges Raubtier befehligt, welches innerhalb eines Atemzugs einen Menschen zerfetzen kann, der sollte nicht so darüber urteilen, wenn wer anders ein Raubtier kontrolliert. Meinst Du nicht auch?", sagte er und sein Grinsen wurde breiter.
« Letzte Änderung: 02.08.2014, 11:55:09 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Galumaw

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« Antwort #127 am: 02.08.2014, 12:45:35 »
Gal zögerte nicht lange, und verließ mit Minton den Turm. Kaum das die Tür hinter ihm ins Schloß gefallen war, fühlte er sich bemüßigt Minton zumindest kurz anzusprechen: "Kein Wort Minton. Folg mir."
Zielstrebig machte er sich auf in die Stadt. Schnell fand er einen Händler und kleidete Minton mit einfacher Kleidung ein[1] ohne dabei mehr Worte als notwendig zu sprechen. Schließlich führten ihn seine Schritte in den verfallenen Turm. Hier bestellte er zwei einfache Mahlzeiten[2] und bedeutete Minton sich an einen Tisch in der Ecke zu setzen. Er selbst sammelte sich erst einmal bevor er dem Jungen folgte. "Erzähl mir was passiert ist. Ich will keine Entschuldigungen hören, die darfst du dir für Fräulein Resi aufsparen. Ich will einen kompletten Bericht." Er war ernst aber ruhig, kein Zorn war in seiner Stimme, allerdings eine gewisse Dringlichkeit.
 1. Peasant Outfit, 1 Silber abgestrichen
 2. 5 Silber abgestrichen
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List

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« Antwort #128 am: 02.08.2014, 21:58:42 »
Der Wirt reichte Gal zwei Schalen mit dem bekannten dicken Eintopf des Hauses. Er stellte die eine Schale vor den Minton. Der Junge begann schon, den Eintopf gierig in sich hineinzuschlingen, da hatte sich Gal noch gar nicht gesetzt. Der Junge muss richtig ausgehungert sein, dachte sich Gal. Er ließ den Jungen noch ein paar Löffel nehmen, dann jedoch verlangte er von ihm einen Bericht.

Der Junge blickte von seiner Schüssel auf. "Es is' wahr, ich bin vor einer Woche bei dem Magier eingebrochen.", sagte er und seiner Stimme war kein Schuldbewusstsein zu entnehmen. "Das Haushaltsgeld war knapp und da dacht' ich mir, 'Hey, der Turm vom alten Ragefast is' bis oben hin voll mit magischem Krempel. Der merkt doch nicht, wenn da ein Zauberstab oder eine Schriftrolle fehlt.' Dieser Kram ist so blödsinnig wertvoll, Resi muss aber jedes Kupfer dreimal 'rumdreh'n, damit wir über die Runden komm'n. Wir älteren Jungen ha'm abgemacht, dass wir einen Teil von unserem Essen den Kleinen aufheben und uns den Rest woanders besorgen. Aber wir ha'm die Schnauze voll davon. Und da wollt' ich ein großes Ding drehen, dass wir'n paar Wochen Ruhe ha'm. Dummerweise is' 'was schiefgelaufen. Reinkomm'n war noch kein Problem. Aber dann bin ich auf so'n bescheuerten Zauberstab getreten - und zack! - da hab ich durch Blätter geatmet. Der Magier hat mich dann gefunden, in einen Topf gepflanzt und unter die verdammte Treppe gestellt, wo kaum Licht hinkommt. Das is' die Geschichte.", erzählte er und machte sich dann wieder über seinen Eintopf her.
« Letzte Änderung: 02.08.2014, 22:05:03 von List »
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Galumaw

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« Antwort #129 am: 02.08.2014, 22:34:27 »
Gal seuftzte und schüttelte den Kopf. Es stimmte, es war nie genug Gold da, aber das es schon wieder so schlimm stand, hatte er nicht mitbekommen. Und wie sollte er dem Jungen böse sein. Stumm schon er auch seine Schüssel Eintopf über den Tisch. Natürlich fühlte Minton sich nicht schuldig. Zu sehen, dass ein Magier Schätze im wert von mehrern hundert Gold herumliegen hatte, während man selbst am Bettelstab ging. Dem fehlte es an natürlicher Ordnung. Wer Macht hatte hatte Geld, die logische Konsequenz war, wenn man sich etwas nahm, und nicht erwischt wurde hatte man es verdient.
Er hatte selbst so gelebt. Er schob das Problem mit den Jungs beiseite, wohlwissend, das er sich ihrer annehmen mußte. Er war sich noch unschlüssig, ob er ihnen Unterricht im Gewerbe der Strasse oder etwas aktzeptierteren  geben würde, aber auch diese Entscheidung würde warten müßen. Jetzt galt es soviele Informationen wie möglich zu bekommen.
"Wie hast du den Turm betreten? Und hast du in deiner Baumform irgendetwas mitbekommen? Immerhin hast du Bär direkt angesprochen, also hast du vermutlich Dinge gesehen. Es ist wichtig. Wir stehen kurz vor einer Belagerung, und Ragefast könnte der Schlüssel sein." fragte er nach, einen leicht drängenden Tonfall in der Stimme.
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List

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« Antwort #130 am: 02.08.2014, 22:59:47 »
Der Junge griff sich die andere Schüssel. "Danke, Mann. Es war ganz einfach, reinzukomm'n. Bin auf den Baum neben dem Turm geklettert und durch ein Fenster eingestiegen. Aber als ich dann selbst ein Baum war, hm, so viel hab' ich nich' mitbekomm'n. Was weiß ich, wie wie eine Pflanze guckt oder hört, aber man kriegt nich' so viel mit. Nur so ein paar Meter, dann wird's sehr verschwommen. Und man hört auch nur die lautesten Geräusche. Mit mir hat der Kerl auch kaum gesprochen. Wohl viel mehr mit seinen Gerätschaften, an denen er dauernd herumbastelt. Hat ständig von so'm Buch gefasselt. Muss ihm sehr wichtig gewesen sein. Sagte auch irgend'was von irgendwelchen Männern, die es besorgen würden, falls 'der alte Nasher auf stur schaltet'. Irgendwie so'was. Hm..., Du sag mal, kannst Du Resi nich' irgend'was erzählen, dass ich um die Bestrafung 'rumkomme? Hab' keine Lust auf 'ne Standpredigt und Keller und so."
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Bär

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« Antwort #131 am: 03.08.2014, 15:44:09 »
"Bär beherrscht Katze nicht. Katze folgt Bär freiwillig. Wenn Katze gehen will darf sie das.", brummte Bär vor sich hin: "Und Katze ist ein Tier. Kein Seelenloser Untoter. Bär sagt mit Vampiren spielt man mit Kräften, die man nicht versteht. Bär sagt, das Buch müsste eigentlich zerstört sein."

Der Druide hatte seine Meinung kund getan. Wenn ihn niemand unterstützen würde, hätte er wohl keine Chance Ragefast davon abzuhalten in das Buch zu schauen, aber er würde es wenigstens versuchen.
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Donald Munro

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« Antwort #132 am: 05.08.2014, 07:33:06 »
"Soso, Vampire", murmelte Donald. Er traute diesem Ragefast nicht, aber auch ihn interessierte, was das für ein Buch ist. Er schaute sich nach seinen Kameraden um, dann holte er das Bauch aus seinem Rucksack und legte es auf den Tisch. Aufmerksam beobachtete er dabei den Magier. "So, da ist es."

Galumaw

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« Antwort #133 am: 05.08.2014, 08:42:36 »
Ein wenig amüsiert ist Gal schon. Der Keller dient immer noch als abschreckende Drohung, doch soweit er weiß hat Resi dort noch nie jemanden eingesperrt. Auch kann er die Gefühle des Jungen gut nachvollziehen. Es ist weniger die Strafe die ihn schreckt, als die Enttäuschung die er in Resis Augen sehen wird.
"Es gibt Dinge die ich dir nicht ersparen kann. Alles was man tut hat Folgen, teilweise gefallen sie uns, teilweise nicht. Doch bist du für deine Taten verantwortlich, ziehe also deine Lektion daraus." Innerlich fühlt sich Gal so langsam, als wäre er am falschen Ort. Wenn es dem Magier so dringend nach dem Buch verlangte, dass er sich sogar an professionelle Beschaffer wenden würde. Er fühlte dass er bei seinen Gefährten sein sollte. Er holt noch ein paar Münzen raus und schiebt sie Minton rüber.
"Falls du noch was zu essen brauchst, ansonsten teil es mit den anderen Jungs. Eure Energie wird die nächsten Tage woanders als auf Diebestouren gebraucht."[1]
Gal erhebt sich und wirft einen letzten Blick auf den Jungen: "Resi ist fair. Sag ihr was du mir gesagt hast. Sie wird es verstehen. Die Wahrheit hilft. Und ausserdem erkennt sie jede Lüge sofort. Ich muß wieder zurück."
Mit diesen Worten ist Gal auch schon aus dem Gasthaus raus, und beginnt zurück zum Turm zu laufen. Dabei versucht er Wege so gut wie möglich abzukürzen, und Hindernisse wie langsam fahrende Karren zügig zu umgehen.[2]
 1. 5 Gold
 2. Knowledge local 18
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Vianesca

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« Antwort #134 am: 05.08.2014, 14:55:59 »
"Also.. nach allem, was ich weiß, werden Vampire von negativer Energie angetrieben, nicht wahr?" meint Vianesca ruhig und faltet die Hände, den Kopf auf jene stützend. Dieser Plan, Vampire zu kontrollieren, um Orken auszurotten, klang geradezu lächerlich kompliziert und gefährlich. "Meint ihr nicht, diese Waffe wäre der Situation nicht ganz angemessen? Immerhin, ein Ork ist ein Ork, eine muskelbepackte Kreatur mit einer großen Waffe und schlechter Laune. Aber ein Vampir ist eine ganz andere Sache, mit magischen Fähigkeiten, ewigem Leben und Intelligenz. Und stellt euch vor, die Vampire würden aus der Orkarmee eine Orkvampirarmee machen.. selbst ihr müsst zugeben, dass dies eine recht riskante Sache ist, nicht wahr?" Trotz allem verlor sie nicht ihr Lächeln, blickte Ragefast ruhig an. Diese Sache war natürlich gefährlich, andererseits, vielleicht konnte man so ja auch den Vampiren einhalt gebieten? Langfristig betrachtet waren jene eine genauso große Gefahr wie Orkhorden.

Was den Jungen betraf, aus der Sache hielt sie sich einfach heraus. Es war gut, dass der Junge in Freiheit war, aber trotz allem konnte er sich eigentlich glücklich schätzen. Hätte Ragefast ihn der Stadtwache überstellt, hätte er einige Zeit in einem brutalen Gefängnis verbringen müssen, vielleicht seine Hand verloren. Und hätte man ihn dazu verurteilt, den Preis des Zauberstabes zu erstatten, so wäre er für den Rest seines Lebens in Schuldknechtschaft gefallen. Der Magier hatte ihrer Meinung nach verständlich gehandelt, auch wenn sie die Sache etwas anders angegangen hätte.

"Lasst uns einmal dieses Buch untersuchen und dann gemeinsam überlegen, ob das Risiko den Nutzen wert ist, in Ordnung? Wir wollen nicht Enden wie Karsus, welcher sein Reich zerstörte, weil er in der Not Mächte entfesselte, die über seinem Verständnis lagen, oder? Ihr kennt doch sicher die Geschichte von Karsus?"

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