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Autor Thema: [Inplay] Ermittlungsakte  (Gelesen 52824 mal)

Beschreibung: Alles beginnt mit einem Vermissten

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #225 am: 18.11.2014, 15:52:21 »
Wiedersprechend erhebt Levin das Wort. „Nein der Schluss ist gar nicht naheliegend. Ein Abenteurer wie er, wird genügen Gold haben um sich etwas Besseres leisten zu können als solch ein... Ihr habt einfach keine Ahnung in was für ein Dorf wir hier kommen. Geschweige denn was für eine Anstalt wie aufsuchen.“

Kopfschüttelnd und mit großen Schritten setzt Levin den Weg fort. „Und wenn ihr nicht so verträumt in der Weltgeschichte rumlaufen würdet, ja dann kommen wir sogar heute noch an Ziel.“

Der Hesse

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #226 am: 19.11.2014, 19:54:37 »
In der Zwischenzeit haben die drei Abenteurer die Stadt sowie die gut bewachten Stadttore hinter sich gelassen und wissen gleich, warum auch in die Richtung die Mauern so gut bewacht sind auch zu Friedenszeiten.
Denn die Ausläufer des Schwarzholzwaldes wecken jetzt schon jede Besorgnis und Furcht mit seinen entstellten uralten Bäumen.
Kein Licht schafft es selbst tagsüber die Baumkronen ordentlich zu durchdringen, während die Rinden der Bäume aussehen wie entstellte Fratzen und Gesichter.
Der ganze Wald wirkt schon an seinen Ausläufern geisterhaft und frei von normalen Getier.
Kein Wunder, dass man sich in ihn eigentlich nicht ohne Druiden tief hinein traut, denn selbst auf den Pfaden droht man schnell sich für immer zu verlaufen.
Der Hesse ist erwacht!

Menas Starling

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #227 am: 23.11.2014, 21:57:35 »
Das  Levin Jasper Constantin von Mendenhall ihm seinen Wunsch nicht erfüllt war Menas klar gewesen, natürlich würde der notorische Schwätzer nicht seinen Mund halten können. Wenigstens waren es nützliche Informationen die er von sich gab beziehungsweise wären es gewesen, wenn Menas die Geschichten nicht selbst gekannt hätte. Er war schon einmal durch Cassomir gereist und hatte damals einige Wochen hier verbracht.

Die Geschichten über das Heim und dem Ort in dem es lag machten klar, warum die Crandels nicht versucht hatten ihren Freund zu besuchen, an diesen Ort begaben sich wahrlich wenige Menschen freiwillig. Was die Frage aufwarf warum ein vermutlich reicher Abenteuer, oder zumindest ein Abenteurer mit sehr reichen Freunden, die ihm sicher helfen würden, sich an einem solchen Ort begab. Widerwillig musste sich Menas eingestehen, dass der adlige Schauspieler mit dieser Frage mehr als recht hatte.

"Mir würden durchaus etwas einfallen. Zum einem ist dies ein wunderbarer Ort zum Verstecken. Wenn man Feinde hat die hinter einem her sind, kann man hier unauffällig verschwinden. Die meisten der Bewohner würden sich vermutlich lieber selbst die Zunge abbeißen als einem Fremden der dich sucht Fragen zu beantworten. Und wenn man selbst noch das Gerücht in die Welt setzt dort hin zu gehen werden sie sowieso woanders suchen, niemand wird glauben das es Menschen gibt die sich freiwillig hier hin begeben. Vielleicht wusste Dern Fosimuth davon das jemand den Geist beschwören will, vielleicht versteckt er sich hier. Aber das wäre genau so nur eine Theorie wie zu behaupten, dass er pflegebedürftig ist oder seine Familie ihn nicht mehr ertragen konnte. Möglicherweise versteckt er sich auch vor schlechten Schauspielern aus der Stadt", konnte er sich eine kleinen Spritze gegen Levin Jasper Constantin von Mendenhall nicht verkneifen.

[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #228 am: 24.11.2014, 10:04:34 »
Die miese Stimmung in der Stadt war eigentlich nicht unbedingt dass, was Levin gebraucht hätte. So war es ihm recht in Menas einen Gesprächspartner gefunden zu haben. Wobei er bei seiner spitzen Bemerkung gegen Ihn schon grinsen musste. Für ihn war dies gar keine Frage, auf solch eine Diskussion würde er sofort aufspringen.  „Schlechte Schauspieler aus der Stadt…ja da muss ich euch zustimmen. Von solchen gibt es im Lande genauso viele wie Sandkörner am Strand. Doch ihr werdet mir doch sicherlich nach meinen rettenden Einsätzen am gestrigen Tag zustimmen, dass ich nicht zu diesen gehöre. Denn ein guter Schauspieler schafft es immer wieder in verschiedene Rollen zu schlüpfen und sein Gegenüber zu überzeugen. Also wenn ihr wollt, kann ich euch gerne eine erneute Kostprobe geben.“

Dabei nimmt er wieder genüsslich einen Zug aus seiner Pfeife, und fügte ein wenig heimlich tuend hinzu.“ Was mich allerdings ein wenig überrascht und wundert ist, dass ihr relativ schnell auf die Idee gekommen seid, dass man sich hier vor Feinden verstecken kann. Ein wenig bringt mich das über euch und eure Lebensgeschichte schon ins Grübeln.“

Menas Starling

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« Antwort #229 am: 27.11.2014, 18:46:11 »
Auch wenn Levin Jasper Constantin von Mendenhall seine Spitze zu entwaffnen versucht, bekommt er außer einem Schnauben keine große Antwort von Menas auf seine Beifall suchenden Worte. Der Adlige hatte stets das Glück gehabt, dass die anderen schnell genug geschaltet hatten und sein Spiel aufgegriffen hatten den sonst wäre es sicher in der ein oder anderen Situation ungemütlicher geworden.

"Meine Spezialität ist es Leute zu finden", antwortet er dem Schauspieler auf dessen letzte Worte, wobei er wie fast immer auslässt, dass er die gefundenen meist tot zurück lässt. "auch solche die nicht gefunden werden wollen. Da hilft es zu wissen wie Leute die nicht gefunden werden wollen denken. Die wenigsten verstecken sich hinter der Wahrheit und gerade das macht das Versteck so gut." Dabei geht Menas auf, dass Levin Jasper Constantin von Mendenhall es geschafft hatte ihn in ein Gespräch zu verwickeln auch wenn er das hatte vermeiden wollen. Wenigsten war es nicht mehr früher morgen, den sonst hätte er das Ganze sicher nicht ertragen.

[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #230 am: 01.12.2014, 10:12:07 »
Auf die Antwort von Menas, nimmt Levin seine Pfeife in den Mund und klatscht unschuldig die Hände zusammen. „Da seid ihr ja wie geschaffen für die Aufgabe. Die Familie Starling scheint ja eine richtige Detekiv Familie zu sein. Nun von mir selbter kann ich nicht behaupten viel Erfahrung im Aufspühren von Verloren gegangenen zu sein. Die Frauen finden alleine ihren weg zu mir.„ Dabei musste der Schauspielder über beide Backen hinweg grinsen.“ Aber wie erfolgreich seid ihr denn bisher gewesen? Was war denn eurer dickster Fang den ihr erischt habt?“.

Trotz des Gespräches mit Menas konzentriert sich Levin auf die Umgebung, um den kürzesten Weg zum Heim zu finden.

Der Hesse

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #231 am: 02.12.2014, 21:29:28 »
Der Weg des so ungleichen und weniger harmonischen Trios führt zum Glück nicht tiefer in den Schwarzholzwald hinein, sondern über die östliche Handelsstraße schon bald zu den ersten Einsiedlerhöfen, welche vor der Siedlung Leere Hoffnung liegen.
Die Bauern und Landwirte, welche hier ihr klägliches Land, ihre fruchtlosen Länder und ihren lehmigen und matschigen Acker bestellen (und meist nicht mehr als zehn Morgen Land besitzen), machen dabei jedoch schon deutlich, was auf die drei Abenteurer in der Stadt wartet.
Denn neben Schimpfworten und bösen Blicken folgen die ersten Drohungen - sich zu verpissen - wenn man nicht es mit der Heugabel bekommen möchte.
Wahrlich keine nette Begrüßung und ein Vorgeschmack, dass die Gruppe sich auf ihrem neuen Pfad noch mehr in Gefahr begibt - selbst wenn der "Spuckwald in Cassomir" hinter ihnen liegt.

Und so ist es auch in Leere Hoffnung, denn die Stadt ist alles andere als einladend.
Eine Geisterstadt, zum Glück nicht im nekromantischen Sinne, aber dafür fast völlig menschenleer, verlassen und still - einfach nur still und wie verlassen.
Nicht verwunderlich, denn die meisten Menschen haben die Stadt bereits vor Jahren in Richtung Cassomir verlassen, da ihnen in der Stadt die berufliche Perspektive gefehlt hat.
Oder gibt es auch andere Gründe?
Wenn man die runtergekommenen Häuser und die schlechten Straßen betrachtet hätte es zumindest diesbezüglich eine Menge Arbeit gegeben.

Außerdem ist das Ortsschild nicht gerade einladend, denn irgendjemand hat mit roter Farbe (vielleicht sogar Blut) die Hoffnung ist leer und bedeutungslos über den Namen der Stadt geschrieben wie ein graffiti-liebender Goblin aus Varisia.
Nein, Desna lächelte dieser Stadt wirklich nicht...und auch Pharasma hauchte ihr kein Leben mehr ein.

Wie in alles in der Welt sollte man hier also das Heim finden in dieser Trostlosigkeit und Leere.
Gab es denn hier wirklich noch Menschen?

Würde nicht gerade eine Elfe der Gruppe entgegenkommen.
Sie hat dunkelbraune Haare, ihre Haut ist beige-braun, wo sie vor ein paar Monaten noch eher grau war und ihre Augen sind warmem, doch unergründlichem Grün, wo sie vor ein paar Monaten noch viel kälter wirkten.
Gekleidet ist sie schlicht und unauffällig, bei näherem Betrachten wirken ihre Kleidung aber durchaus elegant und stilbewusst.
Sie trägt ein Wollkleid aus ungefärbter Wolle verschiedenerfarbiger Schafe, das auf den erster Blick einfach grau wirkt, auf den zweiten Blick offenbart sich aber, dass das Kleid mit subtilen elfischen Blattmotiven versehen ist und ihr sehr präzise auf den Leib gewebt ist. Nur selten bemerkt jemand an einem leisen Klingeln der Kettenglieder, dass sie darunter ein Panzerhemd trägt. Das Kleidet endet an den Oberschenkeln, die Beine sind in dunkelbraune Wildlederhosen gekleidet, die Füße stecken in  etwas helleren umgeschlagenen Stiefeln, die ebenfalls aus Wildleder sind. Über allem trägt sie einen graugrünen Umhang, der sich auf merkwürdige Weise den Blicken zu entziehen scheint. Alle Nähte an ihrer Kleidung sind subtil gehalten und oft versteckt.
Die Brosche, die diesen Umhang verschließt, scheint eine Variation von Desnas heiligem Symbol zu sein: Ein Schmetterling, der allerdings mattschwarz ist und in dessen Flügel winzige Glasscherben eingelassen sind. Quer über die Hüfte trägt sie ein gewickeltes Stoffband, an dem ein Beutel und ein Rapier hängen.
Ihr Haar trägt sie zumeist zusammengesteckt, allerdings kommt es selten vor, dass sie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf die gleiche Weise trägt. Die einzige Konstante ist, dass sie die Ohren immer frei hält.

Aber auch Lluvia, welche auf ihrer Reise in Richtung Cassomir durch dieses verlassene und unheimliche Örtchen muss, ist wahrscheinlich dankbarm endlich drei Menschen zu sehen, denn die Elfe spürt mit ihren feinen Sinnen, dass an diesem Ort etwas nicht stimmt.
Und da sind diese drei Reisenden fast schon Beruhigung, auch wenn dieser gerade in diese Geisterstadt hinein spazieren und sichtlich bezeihungsweise mekrlich von ihrer Optik nicht hierher gehören.

Der Erste ist ein großer, athletisch wirkender Mann, dem man aber ansieht, dass er die dreizig Winter bereits überschritten hat. Sein Auftreten wirkt durchaus martialisch, trägt er doch augenscheinlich genug Waffen für mehr als eine Person mit sich, insbesondere das mit Stacheln versehrte Schild und die Breitaxt zeigen trotz sorgsamer Pflege Gebrauchsspuren, die auf ein nicht immer friedliches Leben hindeuten. Sein langes, offen getragenes,  schwarzer Haar umrahmt ein relatives hartes, kantiges Gesicht. Dieses wird im Gegensatz zu vielen seiner taldanischen Landsleuten nicht von einem aufwändigen Bart geziert, lediglich ein mit den ersten Anzeichen von grau versehener Dreitagebart lässt er sich stehen. Dennoch zeigen die intelligenten, braunen Augen, die denen seiner Schwester nicht unähnlich sind,  mehr ist als ein einfacher Schläger oder Soldat. Die Kleidung die unter der Rüstung zu sehen ist, ist relativ schlicht gehalten, scheint aber dennoch hochwertig und robust gefertigt zu sein und ist somit gut genug um in höheren gesellschaftlichen Kreisen zumindest akzeptiert zu werden aber dennoch ein längere Reise durch die Wildnis zu ertragen. Lediglich den gelben an der Rüstung befestigten Umhang sieht man an, dass er bereits bessere Tage gesehen hat.


Der zweite Mann (völlig schmächtig gegen den ersten Mann und wohl ein typischer Taldan) trägt elegante Kleidung welche perfekt sitzt. Kleine edle  Verzierungen verschönern diese und heben ihn aus der Menge raus. Ein goldener auffallender Siegelring seiner Familie ziert seinen Zeigefinger der rechten Hand. Währen an seiner linken Mantelkante eine goldene Brosche mit einem funkelnden Juwel angebracht ist. Eine Goldkette wie viele andere eine tragen, findet Levin einfach unpassend und zu aufdringlich. Typischer weise begleitet ihn ein angenehmer männlich wirkender Duft, welcher den meisten Frauen sofort auffällt. Zu speziellen Anlässen werden exotische Parfüm aufgetragen, welche unwiderstehlich riechen.

Wie vieles an ihm ist auch seine Pfeife ein Einzelstück, angefertigt durch die Hände eines Meisterhandwerkers. Das schwarze längliche Mundstück endet in einem leichten Bogen beim Pfeifenkopf aus Holz. Der Topf ist geformt wie eine dreiblättrige Blüte in deren Mitte der Tabak reingestopft wird.     

Die Frau dagegen ist schlank und etwas größer als die durchschnittliche taldanische Frau, wenn auch immer noch kleiner als die meisten Männer. Sie hat schulterlanges, hellbraunes Haar, intelligente braune Augen und ein hübsches, schmales Gesicht. Wenn man ihrer hochwertigen und durchaus modischen Kleidung und ihrem Schmuck, den sie trägt, auch ansieht, dass sie Wert auf ihr Äußeres legt und aus reichen Verhältnissen stammt, bevorzugt sie praktische Kleidungsstücke, die sie bei ihrer Arbeit nicht behindern. Dem wissenden Auge wird auffallen, dass sie, nebst anderen Farben, die Farben ihrer Patronin Zohls trägt – schwarz und weiß, was das Licht der Wahrheit und das Dunkel des Unbekannten repräsentiert –, wobei sie aber keine Priesterin oder fanatische Anhängerin ihrer Gottheit ist, sondern dies als öffentliche Bekenntnis zu ihrem Beruf (und auch vielmehr ihrer Leidenschaft) als Ermittlerin und Detektivin sieht. Das Duellierschwert an ihrer Seite und ihre Handarmbrust deuten darauf hin, dass sie sich zu wehren weiß, sollte dies notwendig sein.
« Letzte Änderung: 02.12.2014, 21:29:50 von Der Hesse »
Der Hesse ist erwacht!

Lluvia

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #232 am: 03.12.2014, 09:24:23 »
Dieser Ort hatte etwas merkwürdiges an sich. Das Menschen ihre Behausungen verließen kam schon mal vor, ähnlich wie bei Zwergen, die Stollen verließen wenn diese erschöpft waren und sie in andere Teile des Berges zogen. Trotzdem haftete das nagende Gefühl an ihr, dass es hier um etwas anderes ging. Leider konnte sie niemanden fragen. Der letzte Landwirt, den sie hatte fragen wollen, warum die Stadt "Leere Hoffnung" genannt wurde und ob das schon immer so war, hatte sie als Dämonin und Kobold beschimpft. Schließlich war er sogar auf "Elfe" gekommen, das er sie aber als "flatternd" bezeichnete legte nahe, dass er sich darunter eher so etwas wie ein Pixie vorstellte. Seitdem hatte sie sich unauffällig verhalten und war wie ein Schatten nach "Leere Hoffnung" gegangen, hatte aber den Eindruck, dass sich dieser Ort im Gegenzug ihr gegenüber mindestens ebenso schattenhaft verhielt.

So hatte sie die Schritte der drei Menschen zuerst ebenso wenig bewusst wahrgenommen, wie das  Streitgespräch der beiden Männer unter ihnen. Das waren Geräusche, die normalerweise in so eine Siedlung gehörten. Erst als ihr ein Schwall durchdringenden Moschusgeruches, den sie zuerst nicht einordnen konnte, in die Nase wehte drehte sie sich um. Da sie mitten auf dem verwitterten zentralen Platz der Siedlung stand wäre es Unsinn sich jetzt noch zu verstecken und sie brauchte immer noch ein paar Antworten.

Sie schlug ihre Kapuze zurück und ging ein paar Schritte auf sie zu. "Ich grüße euch, Wanderer. Ich bin Lluvia. Wisst ihr..." sie unterbrach sich und ihre Augen wanderten geschwind von einem zum anderen, wobei sie den Eindruck erweckte als wolle sie nachzählen um sich zu vergewissern, dass es tatsächlich drei waren. Sie machte eine Bewegung, die irgendwo zwischen einem Knicks und einem Nicken lag. Offensichtlich hatte sie bemerkt, dass die drei Menschen zumindest von Adel sein könntet, auch wenn sie sich nicht sicher war.[1] "... Meine Dame, meine Herren, wisst Ihr zufällig etwas über einen Farbfleck vor dem Anwesen der Crandels in Cassomir?"  Ihre Betonung war völlig neutral, allerdings konnte man hören, dass sie sich bewusst darauf konzentrierte sie neutral zu halten. Das "zufällig", mit denen sie ihnen die Möglichkeit bot, wahrheitsgemäß "nein" zu sagen selbst wenn sie damit zu tun hatten, hatte sie durchaus bewusst eingebaut.
 1. Viele Elfen folgen menschlicher Etikette und Protokoll mit mehr Eifer, als Menschen das selbst tun. Das tun sie allerdings hauptsächlich, weil sie menschliche Vorstellungen in protokollarischer Hinsicht herzerfrischend krude und amüsant finden. Mit ein wenig bösem Willen könnte man behaupten, sie betrachteten es als ein Witz.
« Letzte Änderung: 03.12.2014, 10:10:15 von Lluvia »

[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #233 am: 03.12.2014, 16:50:41 »
Eigentlich war Levin froh kurz vor dem Ziel zu sein, als ihnen Lluvia anspricht. Hat sich Levin erst über eine hübsche Frau gefreut, kratzte sie mit ihren Worten nun doch an seinem Stolz. Auch Levin grüßt sie mit einem Kopfnicken, welches Lucia und Menas schon wohl bekannt sein dürften. „Levin Jasper Constantin von Mendenhall, welcher  kein einfacher Wandere darstellt. Da ihr mich nicht erkennt, dürftet ihr in der Gegen um Casomir wohl nicht unbedingt oft rumgekommen sein. Ja, das dürfte eigentlich auch aus eurer Frage auch deutlich werden.“

Dabei war in Levins Gesicht nicht zu lesen, ob er die Antwort auf ihre Frage kannte und Levin würde auch einen Teufel tun um ihr irgendeinen Hinweis in diese Richtung zu geben. Denn dies war für Levin ein heikles Thema und Lluvia konnte er nicht einordnen… war sie eine Spionin. Eine Falle irgendeiner anderen Gruppierung.. Zu viele Ohren welche ihre Sache nichts anging haben von der Sache Wind bekommen. Alleine wenn er an die Gold lutschenden Abadarwachen vor der Herberge dachte überkam ihn ein mulmiges Gefühl.

Das Sie auch noch von einem Farbfleck bei den Crandels redete weckte nicht unbedingt mehr Vertrauen in Levin. Denn ihm war zu klar von was die Elfe eigentlich redet und es üßberraschte ihn, dass diese Geschichte  schon so weit in die Ferne ihren Weg gefunden hat.

„Ein Farbfleck bei dem Anwesen der Crandels in Casomir.“ Unschuldig zuckte er die Achseln. „Ich habe da irgendetwas im Hinterkopf, aber es will mir einfach nicht in den Sinn kommen. Könnt ihr mir den Gefallen machen und ein paar Sachen mehr dazu sagen. Eventuell fällt mir dann etwas dazu ein.“

Der Hesse

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« Antwort #234 am: 03.12.2014, 19:48:31 »
Doch das Gespräch und speziell Levin's Aufmerksamkeitsspanne wird jäh unterbrochen als plötzlich eine weitere Person sich mit lauten Schluchzen und Weinen bemerkbar macht:
Eine junge Menschenfrau im besten Alter und vertrefflicher Blüte, welche mit Händen vor ihrem Gesicht um die Tränen zu stoppen auf die Gruppe im Zickzack zu läuft.
Als die hübsche Frau jedoch weniger als zwei Meter entfernt ist erkennt jeder der Abenteurer das ihr Puppengesicht gewaltsam mit Messer und Säure vor weniger Zeit entstellt wurde.
"Alle tot...alle werden sterben...niemand sieht mich...", jammert die rotblonde Frau, welche etwas an Lucia erinnert.
« Letzte Änderung: 03.12.2014, 19:51:51 von Der Hesse »
Der Hesse ist erwacht!

Lluvia

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« Antwort #235 am: 03.12.2014, 23:39:29 »
Lluvia nahm durchaus zufrieden zur Kenntnis, dass sich Jasper auf das Spiel einließ. Weniger glücklich war, dass er sogleich in Führung ging. Wieso hatte sie auch einfach losgeredet und sie mit "Wanderer" angeredet? Natürlich nutzte Jasper die Gelegenheit. Aber das machte nichts - sie hatte es nicht eilig. Sie bemühte ihre besten Rehäuglein und setzte an etwas zu erwidern.

Da wurde sie jäh abgeschnitten und für einen Herzschlag war sie leicht verärgert, dass ihr jemand ihren Zug vermasselte. Allerdings verschwanden die Gedanken, als sie bemerkte dass jemand in ernsthafter Not zu sein schien. Jemand der verloren war. Langsam ging sie auf die Frau zu. Hoffentlich hatte sie keine Angst vor Elfen. Allerdings konnte es auch gut sein, dass sie Angst vor Männern hatte, je nachdem, was passiert war. Sie warf der Frau des Trios, dass sie soeben getroffen hatte. "Ganz ruhig." sagte sie leise und machte beschwichtigende Gesten. Sie konnte sehr gut nachvollziehen, was die Frau fühlte, wenn man Ende als einzige übrig blieb und sich fragte "Wieso hat es mich nicht auch erwischt?" Da spielte es auch keine Rolle mehr ob Mensch oder Elf war. "Was immer geschehen ist, ihr  müsst keine Angst mehr haben." In Gedanken fügte sie hinzu: Desna hat dich nicht vergessen, als sie uns zu dir führte., in Anbetracht der Umstände würde das für die einst hübsche junge Frau aber zynisch klingen. Sie versuchte die Frau zu berühren um sie zu beruhigen... danach würde sie sich ihre Wunden ansehen.

Wenn Jasper tatsächlich so berühmt war wie er glaubte könnte sein Auftauchen natürlich zu ihrer Beruhigung beitragen. So wie er aussah, war er wahrscheinlich der Schwarm vieler junger Menschenmädchen. Allerdings fürchtete sie, dass er ebenso reagieren könnte wie auf sie. Und eine Elfe, die, nach menschlichen Maßstäben, seine Ur-Urgroßmutter sein könnte reagierte nun einmal anders als ein junges Menschenmädchen, das gerade alles verloren hatte. Hoffentlich hatte einer aus dem Trio Heilkräfte.
« Letzte Änderung: 03.12.2014, 23:58:03 von Lluvia »

Der Hesse

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« Antwort #236 am: 04.12.2014, 11:11:54 »
Doch die arme geschändete und entstellte Frau zu berühren ist ein Ding der Unmöglichkeit - ohne das sich das Mädchen überhaupt zur Wehr setzen muss.
Denn Lluvia streicht durch die Menschenfrau hindurch als wäre sie nur Rauch.
Eisiger Rauch oder Nebel an einem grauen. Wintermorgen.

"Männer haben mir dies angetan...", zischte das Frau fast zeitgleich ohne nach dem Täter ihrer Entstellung gefragt zu werden.
"Männer wie er hier!", und zeigte wütend plötzlich auf Levin.

Ihr Gesicht hatte dabei immer weniger Menschliches.

"Er hat mir dies angetan!
Ein von Mendenhall!", und wird plötzlich zu einem schwarzen Schatten wie ein Todesalp, während ihre Stimme nahe dem Wehgeschrei einer Todesfee ist.

Alles erinnert immer mehr an dieser "Kinder" im Anwesen des vermissten Halbelfen.
Nur noch sehr viel gefährlicher und verstörender.

Zumal die Luft plötzlich kälter ist als im Winter von Irrisen.
Der Hesse ist erwacht!

Lluvia

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« Antwort #237 am: 04.12.2014, 16:57:08 »
Als sie zuerst versuchte und dabei fehlschlug die Frau zu berühren wurde Lluvia leicht schwindelig. Dass sie nicht einfach nur eine vorrübergehende Benommenheit erlitt  und ihr Hand-Auge Koordination versagt hatte bemerkte sie erst beim zweiten, nachdrücklicheren Versuch ihre Schulter zu greifen.

Ein Geist? Dann sind wir wohl doch zu spät. Sie wich etwas von der Gestalt zurück während diese sich in ihre Tirade hineinsteigerte. Bestand das Trio der Neuankömmlinge überhaupt aus Menschen aus Fleisch und Blut? Irgendwie wirkte die Art wie der Geist sogleich anfing Levin anzufahren inszeniert.

Oder Falle ich gerade auf einen Schabernack eines Gnomes herein? Zugegeben, aus gnomischer Sicht wäre das vermutlich auch eine passende Antwort auf Levins Art sich vorzustellen und es wäre schon ein bemerkenswerte Fügung Desnas, wenn sie in genau dem Augenblick am Orte eines Verbrechens eintraf, an dem der Täter nach langer Zeit zurückkehrte. Allerdings war es zu morbide für einen einfachen Schabernack - so weit gingen Gnome nicht, es sei denn es wäre ihnen sehr ernst. Davon abgesehen war der Ort tatsächlich verslassen, was ihn natürlich für einen Gnomen auch zu einer angemessenen Szene machen würde, aber irgendetwas sehr ungewöhnliches musste hier tatsächlich passiert sein. Oder war dies hier etwa...

Das Kreischen der Gestalt wurde lauter und was auch immer sie sein mochte, der Auftritt verfehlte seine Wirkung auf Lluvia nicht; für wilde Spekulationen fehlte ihr jetzt der Nerv. Ihre Hand fuhr zum Griff ihres Rapiers unter dem Mantel, doch sie zog ihn nicht, weil sie wusste, dass es nichts bringen würde. Sie zog sich zurück und überließ es Levin, der ja auch direkt angesprochen war, auf den Geist zu reagieren - seine Reaktion würde vielleicht Licht in dieses Dunkel bringen. Um Fassung bemüht stellte sie sich an die Seite der Menschenfrau, die noch überhaupt keine Gelegenheit gehabt hatte, sich vorzustellen. Lluvia hob die freie Hand und bot sie der elegant gekleideten Frau an, ohne diese dabei zu behindern. "Verzeiht, meine Dame, würdet ihr bitte...?"
« Letzte Änderung: 04.12.2014, 18:05:36 von Lluvia »

Menas Starling

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« Antwort #238 am: 09.12.2014, 21:21:29 »
Menas wollte gerade dem adligen Schauspieler antworten, dass seine Arbeit ihn nichts angeht und er sich die Geschichten für seine Bühnenstücke woanders suchen sollte, als die ersten Anzeichen menschlicher Zivilisation das Gespräch beenden. Es ist offensichtlich, dass seit er seine Informationen über diesen Ort erhalten hat sich hier nichts zum Besseren geändert hat, eher im Gegenteil. Damit es nur bei einem wütenden Fäuste oder Heugabeln schütteln bleibt, macht Menas sein Schild am Arm bereit, das für ihm genauso als Waffe diente wie als Schutz und setzt eine grimmigere Mine auf als sonst schon üblich. Die Axt bleibt stecken, schließlich wusste auch er, dass eine ausreichende Anzahl dieser Bauerntölpe ihn durchaus überwinden konnte.

Die Stadt selbst macht einen noch abweisendeneren Eindruk als die Umgebung. Insbesondere die Stille war unheimlich. Er war schon viel gereist und fast immer hatte er spielende Kinder auf den Straßen gesehen, Frauen die Wasser am Brunnen holten und Männer die ihrem Handwerk nachgingen, wenn nicht gerade Krieg an die Türschwelle klopfte. Unwillkürlich fasst seine linke Hand seinen Schild fester, da er jederzeit mit einem Angriff rechnet.

Als das Spitzohr sie anspricht rechnet er fast damit, dass sie nur eine Ablenkung darstellt und gleich ein wahrer Angriff erfolgt. Jedoch relativ schnell muss er sich eingestehen sich selbst in etwas hinein gesteigert zu haben. Dennoch sind die Worte der Elfe durchaus verblüffend, das Missgeschick seiner Schwester schien sich bereits herumgesprochen zu haben, auch wenn es kaum ein Tag her war. Auch wenn er ihn nicht mochte, so war Menas froh, dass Levin Jasper Constantin von Mendenhall die Situation übernahm und sich dabei ganz in seinem Element fühlen konnte.

Doch bevor dieser zur Hochform auflaufen konnte werden sie jäh unterbrochen. Die frischen Wunden im Gesicht lassen ihn sein Schild wieder fester greifen und die Umgebung nach den Tätern absuchen, doch das die Elfe die sich als Lluvia vorgestellt hatte durch das Mädchen hindurch fassen konnte lässt ihn schnell den Fokus verlieren.

"Was seit ihr?", fragt er das mädchenhafte Wesen scharf sich nur zu gut an die vermeintlichen Kinder von gestern erinnernd. "Den so wenig ich von meinem Begleiter halten mag so sind eure Wunden zu frisch um von ihm zu stammen, außer er kann sich zweiteilen", dabei beginnt sie sich bereits in schwarze Schemen aufzulösen und es so kalt zu werden, dass selbst einem Ulfen der Schweiß gefrieren würde. Innerlich versucht er sich gegen einen erneuten Angriff gegen sein selbst zu wappnen, er hatte keine Lust erneut davon abgehalten werden zu müssen sich selbst zu verzehren.

Lucia Starling

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« Antwort #239 am: 09.12.2014, 21:49:53 »
„Mh?“, macht Lucia fragend und etwas irritiert, als sie davon aus ihren momentanen Überlegungen gerissen wird, dass jemand sie anspricht. Einen Augenblick zuvor hat die auf auffällige Weise nicht wirklich materielle Frau noch ihre vollkommene Aufmerksamkeit in Beschlag genommen gehabt. Die junge Detektivin blickt zur Hand hinab, die die Elfenfrau ihr anbietet, und weiß nicht, was diese damit bezwecken will.
Würdet Ihr bitte…?
Was erwartet die Fremde nun? Hilfestellung, einen Händedruck, einen Gegenstand, ein Almosen? Macht das Sinn? Lucia ist sich nicht sicher. Diese Unterbrechung bringt sie etwas aus dem Konzept, weswegen sie verwirrt die Stirn runzeln. Ganz abgesehen davon: Die junge Detektivin ist nach wie vor völlig pleite – was ihr rein äußerlich nicht anzusehen ist. Nun gut, dies kann leicht zu Verwirrungen führen… Eigentlich würde sie nicht kleinlich und geizig sein, denn ein, zwei Münzen sind vielleicht doch irgendwo noch aufzutreiben, aber dies ist bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um Taschen zu durchwühlen.

Lucia hat zwar wahrgenommen, dass diese plötzlich aufgetauchte Elfe die Gruppe auf die Farbe an der Tür der Crandels angesprochen hat – etwas, das nur bedeuten kann, dass der Fremden bereits bekannt ist, dass die Gruppe damit in Verbindung steht –, und hat auch darauf eingehen wollen, jedoch hat das Auftauchens dieser geisterhaften Gestalt sie auf vollkommen andere Gedanken gebracht.

Und nun erneut eine Störung. Wie soll sie sich konzentrieren, wenn man sie unterbricht? Über was hat Lucia gerade nachgedacht? Nun… diese kreischende Frau, ja.

„Einen Moment“, bittet Lucia die Elfe mit erhobenem Finger um etwas Geduld. Sie ist zu einem Schluss gekommen, was die schauderhafte Frauengestalt betrifft, und hält es für angebracht, eine Warnung auszusprechen, bevor irgendwer etwas Dummes tut – denn Gefahr ist offenbar im Verzug.

„Haltet Euch fern von ihr“, beeilt sie sich, besonders ihren sich einmischenden Bruder und auch den angefeindeten Levin darauf aufmerksam zu machen.
„Sie ist offenbar kein oder nur zum Teil Bewohner dieser Ebene der Existenz und potenziell gefährlich, wenn man bedenkt, welche Begegnung wir gestern mit derlei Wesen gehabt haben“, gibt sie zu bedenken. Lucia kann sich sehr lebhaft an die Kinderdaemon erinnern – das jagt ihr tatsächlich einen Schauer über den Rücken und lässt sie eine Gänsehaut bekommen.

Diese Verwandlung in eine schwarze, schattenhafte Gestalt gefällt ihr gar nicht. Wenn man die Sache neutral sieht, ist dieses Wesen wohl ein Indiz dafür, dass sie bei ihren Ermittlungen auf der richtigen Spur sind. Jedoch… Lucia weiß, dass sie Magie nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hat. Sie ist jemand, der sich mit weltlichen Rätseln beschäftigt. Hauptsächlich. Sie hat Magie studiert und weiß auch viel über jenseitige Dinge, so ist das nicht, aber theoretisches Wissen ist etwas anderes als praktische Anwendung. Sie ist nicht erpicht darauf, wieder bei vollem Bewusstsein an sich herumkauen zu müssen, ohne etwas dagegen tun zu können.

„Dürfte ich Folgendes vorschlagen?“
Statt weiterzureden, nimmt sie schleunigst die Beine in die Hand.
"It is my business to know what other people don't know."
Sherlock Holmes in "The Adventure of the Blue Carbuncle", Sir Arthur Conan Doyle

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