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Autor Thema: 1. Kapitel - Albträume  (Gelesen 18933 mal)

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Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #30 am: 11.06.2014, 09:43:59 »
„Wer es nicht im Kopf hat, der muss es eben in den Beinen haben”, lachte Deymish, als die vier sein Schiff verlassen hatten und sich erneut zum Turm der Aeon-Priester aufmachten.

Zielstrebig steuerten sie auf den Turm zu. Der leichte Anstieg war ohne schwere Kisten deutlich angenehmer. Nun hatten sie auch Zeit, Eindrücke von Redstone in sich aufzunehmen, anstatt nach unten blickend einen festen Tritt im roten, mit Steinen durchsetzten, Staub zu suchen.

Vor einem Haus saß eine Frau in schlichtem Kleid und wiegte sich, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen vor und zurück Sie nahm offensichtlich keine Notiz von dem kleinen Tross und starrte still vor sich hin.

Andere Bewohner schauten die Fremden aus müden Augen an und verschwanden schlurfend in den Häusern oder starrten ungeniert. Einer gab sich beim Anblick von Moko selbst ein paar Ohrfeigen und rieb sich die Augen.

Am Turm angekommen stand Hataniah nach wie vor auf ihren Speer gestützt Wache. Gleichgültig betrachtete sie die vorweg schreitenden Oberyn und Reyena mit ihrem Thuman, welcher sogleich neugierig am Ende des Speeres zu schnüffeln begann.

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #31 am: 11.06.2014, 14:14:42 »
"Kapitän Deymish läßt ausrichten dass es sich um eine eilige bereits erwartete Lieferung von Medikamenten handelt", began Oberyn. "Vielleicht gibt es für diese Lieferung ja besondere Bestimmungen - wir wollen auf jeden Fall vermeiden dass Leute zu Schaden kommen weil wir uns bezüglich der Lieferung nicht unmissverständlich ausgedrückt haben!"
« Letzte Änderung: 11.06.2014, 17:04:11 von Lord Aldebaran »

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #32 am: 11.06.2014, 17:03:31 »
„Wer seid Ihr denn?” setzte Hataniah an und schien sich dann doch zu erinnern.
„Ach, ihr wart die mit den Kisten”, fuhr sie fort und gähnte laut.
„Die Priester haben Anweisung gegeben, nicht gestört zu werden. Sagte ich das nicht bereits? Sie haben auch nichts von einer dringenden Lieferung erwähnt. Kommt Morgen wieder!”

Mit dem Ende des Stabes drückte sie den Thuman etwas von sich weg, der auch sofort aufhörte zu schnüffeln und sich an Reyenas Seite begab.

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #33 am: 12.06.2014, 14:52:10 »
"Nun sind wir uns zumindest sicher", entgegnete Oberyn mit einem verkniffenen Lächeln und drehte sich zum gehen um.

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #34 am: 14.06.2014, 14:45:59 »
Nachdem die Wache anscheinend nicht mit sich reden ließ, marschierte man zurück auf das Schiff. Deymish hatte es sich am Heck des Schiffes gemütlich gemacht und warf gerade seine Angel aus.

Man vertrieb sich die Zeit bis zum Abend und aß die von Deymish gefangenen Fische, bevor alle in ihre Kojen verschwanden.

Reyena war gerade dabei einzuschlafen, als sie Moko winseln hörte. Der Thuman hatte sich in einer Ecke der Kajüte zusammengerollt und zitterte ängstlich. Eine Pfütze an Mokos üblichem Schlafplatz glänzte silbern durch das durchs Bullauge fallende Mondlicht. Seufzend machte sich Reyna daran, das Malheur ihres Tieres zu beseitigen – was war nur in ihn gefahren?

Währenddessen warf sich Oberyn unruhig in seiner Koje hin und her. Schweißperlen des Unwohlseins bedeckten seinen Körper und er strampelte unkontrolliert, als wolle er vor etwas davonlaufen.

R´Laarg verhielt sich nicht viel anders. Seine starken Kiefer knirschten mit den Zähnen, als müsse er etwas mit aller Gewalt zermalmen. Sein Gesicht war zu einer grotesken Fratze verzerrt. In der Koje über ihm wälzte sich Wurbel hin und her und murmelte mit vor Angst zitternder Stimme: „Nein. Nein. Nicht!”

Sei geschrienes „NEIN!” riss alle aus ihren Albträumen. Auch Deymish und seine Stammcrew erzählten kurz darauf von schrecklichen Träumen, die sie im Schlaf gequält hatten und an die sie sich im einzelnen nur schwer erinnern konnten, beziehungsweise nicht in der Lage waren, das Geträumte überhaupt in Worte zu fassen.
Man kam zu dem Schluss, dass alle – mit Ausnahme Reyanas, die noch keinen Schlaf gefunden hatte – dasselbe unbegreifliche, verstörende, an den Nerven zehrende Zeug zusammengeträumt hatten.

Als sich die erste Aufregung etwas gelegt hatte und man dem üppigen Abendmahl, konkreter den gefangenen Fischen, die Schuld am schlechten Schlaf in die Schuhe geschoben hatte, bettete man sich erneut zur Ruhe.

Dieses Mal machte auch Reyana ihre Erfahrung mit dem gleichen schlechten Traum, von dem die anderen bereits verstört erzählt hatten. Und auch die anderen wurden ein zweites Mal vom selben Traum heimgesucht.

Schließlich versuchte jeder die Nacht irgendwie zu überstehen. Geschlafen wurde nur wenig. Gelang es einem einzuschlafen, oder wurde man von der Müdigkeit übermannt, wurde man kurz darauf von wahnsinnigen Träumen aus dem Schlaf gerissen. Manch einer gab sogar den Versuch schlafen zu können gänzlich auf und beobachte an Deck lieber die Sterne.

Früher als sonst kamen alle zum gemeinsamen Frühstück zusammen. Leichte Augenringe und gelegentliches Gähnen waren allgegenwärtige Zeugen der letzten Nacht.

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #35 am: 14.06.2014, 16:26:45 »
Oberyn wischte sich müde über das Gesicht während er einen weiteren Bissen in den Mund schob und lustlos kaute.
"Wir sollten vielleicht herausfinden ob nur wir von diesen Albträumen betroffen waren oder ob auch Personen die sich nicht auf diesem Boot befunden haben und diesen Fisch gegessen haben betroffen waren", warf der Speerkämpfer in die müde Runde.

"Ich wüsste doch gerne was die Ursache für diese Träume war, denn noch so eine Nacht überstehe ich nicht", begründete er seinen Anflug von Neugier als er die lustlosen Blicke der Anderen bemerkte.

Reyena

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #36 am: 30.06.2014, 12:23:13 »
Reyena rieb sich die Augen. Dieser Oberyn hielt sich hier wohl für den Anführer. Albträume weil sie Fische gegessen hatten, so etwas seltsames hatte sie noch nie gehört.  Aber ohne Erklärung würde sich dieser Schnösel wohl kaum zufrieden geben und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie mittlerweile auch herausfinden, was hier vor sich ging. Vielleicht bestand auch ein Zusammenhang mit diesen vermaledeiten Kisten. Mokko schlich immer wieder darum herum, so wunderlich hatte sie ihn noch nie erlebt.

"Wir werden dich begleiten" entgegnete sie Oberyn "Aber vorher wüsste ich gerne noch was sich wirklich in den Kisten verbirgt. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass auch das ein Teil des Puzzles ist. Die Albträume sind ja beileibe nicht das einzig seltsame hier" wandte sie sich an Deymish.
« Letzte Änderung: 01.07.2014, 09:00:05 von Lord Aldebaran »

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #37 am: 01.07.2014, 09:05:51 »
„Nein, wir werden die Kisten nicht öffnen”, sagte Deymish. Allerdings liess seine Aussage viel von der Vehemenz vermissen, mit der er noch am Vortag das Öffnen der Kisten abgeschmettert hatte.

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #38 am: 01.07.2014, 22:17:29 »
"Nun seid doch vernünftig. Wenn in den Kisten tatsächlich nicht das ist, was Euch gegenüber behauptet wurde, wollt ihr doch bestimmt den Aeon-Priestern nicht ein Kuckucksei ins Nest legen?" argumentierte Wurbel. "Und wenn tatsächlich nur Medizin darin ist, seid versichert dass ich die Deckel wieder so versiegeln kann, als ob sie nie offen waren."

Zur Bekräftigung des Gesagten legte der junge Mann eine Hand auf die Ritze zwischen zwei Deckplanken. Er konzentrierte sich und es gab ein leises, schabendes Geräusch. Als er die Hand wieder hochnahm waren die Planken an der Stelle wie aus einem Guss verbunden, von dem Spalt war nichts mehr zu sehen.

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #39 am: 02.07.2014, 00:56:47 »
„Na gut. Ihr habt mich überzeugt! Lasst uns nachsehen, was die Kisten verbergen. Bjarni hol das Stemmeisen!”, liess Deymish seinen Widerstand gegen das Öffnen der Kisten fahren.

Kurz darauf waren die drei Kisten geöffnet und gaben ihren Inhalt den neugierigen Blicken der gesamten Crew – neu und alt – preis. Die erste und leichteste Kiste enthielt getrocknete Blüten unterschiedlichster Farben. In der zweiten Kiste lagen kleinere Kästchen, welche wiederum dünne spitze Nadeln und Kanülen beherbergten.
Die Inhalt der letzten Kiste bestand aus Synthetikbeuteln, die ein braunes aromatisch riechendes Pulver enthielten.

„Caffee?” murmelte Bjarni leise. „Das ist doch keine Medizin, oder?” 

R Laarg

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #40 am: 02.07.2014, 20:31:14 »
R' Laarg beobachte stumm und erschöpft das Treiben der Anderen. Er hatte noch immer mit sich selber zu tun.
Albträume - ER, das konnte eigentlich gar nicht mit rechten Dingen zugehen. Die letzten Alpträume hatte er gehabt, bevor er den Meister kennengelernt hatte. Seither gehörten einfache Meditationsübungen zu seinem  Morgenritual. Seit damals hatte er seine Mitte gefunden ...

Aber jetzt - er konnte sich an keine klaren Bilder erinnern aber sie waren so erschreckend gewesen, dass er davon schweißgebadet aufgewacht war und danach kein Auge mehr zu brachte. Er nahm sich vor die Meditationen am Morgen auszudehnen, bis er sich wieder beruhigt hatte.

Das braune Pulver aus einer der Kisten brachte ihn auf eine Idee, er stand auf und ging in die Kombüse um einen starken Tee zuzubereiten, vielleicht beruhigten sich dann seine Nerven wieder. Im Vorbeigehen nickte er Wurbel zu, und strich sich eine Strähne seines lilafarbenen Haares aus der Stirn.

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #41 am: 02.07.2014, 22:27:30 »
"Das sieht mir nicht unbedingt nach der Quelle der Alpträume aus," bemerkte Wurbel etwas enttäuscht. "Weiss jemand zufällig was das für Blüten sind?"
« Letzte Änderung: 04.07.2014, 10:44:14 von Wurbel »

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #42 am: 04.07.2014, 13:24:47 »
"Ich kenne mich mit Pflanzen leider nicht aus", gestand Oberyn "Aber ich denke wir sollten die Kisten einfach wieder verschließen und ausliefern. Mich würde wirklich interessieren ob die Wachen zum Beispiel die selben Träume hatten und was auch immer da vorging vielleicht garnicht auf unser Schiff begrenzt war."
« Letzte Änderung: 04.07.2014, 13:24:57 von Oberyn »

R Laarg

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #43 am: 04.07.2014, 16:19:01 »
"Möchte jemand einen guten starken Tee zur Beruhigung?", sagte R'Laarg als er wieder mit einer dampfenden Teekanne wieder bei den anderen war.

"Vielleicht sollten wir einfach mal dran riechen?", bemerkte R'Laarg und griff sich ein paar Blüten um daran zu schnuppern.

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #44 am: 04.07.2014, 23:06:39 »
R´Laarg kam der Geruch der gelben Blüten bekannt vor. Er fühlte sich auf einmal in seine Kindheit zurückversetzt und war sich sicher, dass seine Großmutter aus solchen Blüten ein Mittel gegen ihre Schlaflosigkeit gebraut hatte. Gelbwurz dämmerte es ihm, so hiess die Pflanze.

„Mir wäre es recht, wenn ihr die Kisten nun zustellen könntet”, sagte Deymish.

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