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Autor Thema: 1. Kapitel - Albträume  (Gelesen 18792 mal)

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R Laarg

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #75 am: 03.09.2014, 20:47:11 »
Wurbels Stimme schien wie durch ein Meer von Schmerzen durchzudringen.

Nach kurzer Besinnung nickte R'Laarg, trat ein paar Schritte von den Anderen weg und stand plötzlich in Flammen. Hellrote Flammen leckten überall unter seiner Kleidung hervor. Sein Haar schien in einer Mischung aus Feuerrot und dunklem Lila zu einem Eigenleben erwacht zu sein. Das Gras und die Pflanzen in seiner unmittelbaren Nähe zerfielen innerhalb von Sekunden zu Asche und unter seinen Füßen bildete sich ein schwarzer Brandfleck aus.

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #76 am: 10.09.2014, 13:24:48 »
"Ach du meine Güte!" entfuhr es Oberyn, der bis eben noch mit dem Wohlergehen von Hataniah befasst war. "Ist das normal, oder müssen wir in Deckung gehen?" wendete sich der Speerkämpfer an Wurbel, der erstaunlich ungerührt schien.
« Letzte Änderung: 10.09.2014, 13:25:26 von Oberyn »

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #77 am: 10.09.2014, 14:10:33 »
Wurbel antwortete mit einem gequälten Lächeln. "Was ist in dieser verrückten Welt schon normal? Durch irgendeine Laune der Numenera kann er das halt. Aber keine Sorge, er wird nicht explodieren oder so. Zumindest habe ich das in den letzten Jahren nicht beobachtet..."

Er trat einen Schritt auf den Brennenden zu und sagte "R'Laarg! Wenn es dir jetzt ein bisschen besser geht versuch doch mal, dich langsam in die Pflanzen zu rollen. Vielleicht kannst du uns eine Schneise freibrennen."

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #78 am: 10.09.2014, 15:44:06 »
Oberyn nickte beruhigt doch entgegnete er dann auf Wurbels Vorschlag: "Oh, das sollten wir vielleicht nicht tun - bisher haben wir nur sehr aktiv Waren ausgeliefert. Pflanzen die zum Schutz angepflanzt wurden zu verbrennen könnte uns hingegen ohne weiteres als Sachbeschädigung ausgelegt werden - mutwillig in diesem Fall noch dazu. Ich würde es gerne vermeiden hier in einem Kerker zu enden wo ich den Alpträumen nicht entfliehen kann!"

Nachdem der Speerkämfer nochmals einen besorgten Blick auf Hataniah geworfen hatte fuhr er fort:
"Ich denke wir sollten warten bis jemand unseren Rufen folgend auftaucht und uns den Empfang quittiert und dann von hier verschwinden. Was sagt ihr denn nun zum Zustand der Wache? Können wir sie aufwecken? Sie scheint zu leiden."

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #79 am: 10.09.2014, 21:20:26 »
Genau in diesem Moment ertönte eine weibliche Kinderstimme. Allerdings nicht aus Richtung Turm, sondern hinter ihnen am Tor. Durch die Gitterstäbe schaut ein kleines, etwa 8 Jahre alte Mädchen.

„Was macht ihr denn da drin und warum brennt der komische Mann da? Habt ihr Hataniah getötet, oder warum liegt die dort im Dreck und steht nicht wie sonst Wache? Ich glaube ich sage das meinen Papa!”

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #80 am: 10.09.2014, 22:34:03 »
"Na endlich haben wir mal Glück! Jemand der sich hier auskennt!" empfing Oberyn das kleine Mädchen. "Wir haben Kisten geliefert welche den Gelehrten hier helfen sollen etwas gegen die Alpträume zu unternehmen. Aber unsere Rufe wurden nicht beantwortet - weisst du wo wir jemanden finden können der uns den Empfang bestätigen kann?
Dein Papa vielleicht?"

Als Oberyn den skeptischen Blick auf Hataniah ruhen sah fügte er an "Sie hat das Bewusstsein verloren, ich nehme an der Schlafmangel und das in der Sonne stehen war zu viel für sie - wir haben sie in den Schatten gezogen, aber sie scheint Alpträume zu haben. Kennst du den Heiler der Gegend? Könntest du ihn holen? Ich weiss nicht ob wir sie aufwecken können oder ob das schlecht für sie wäre.

Wir haben ihren Bruder kennen gelernt, vielleicht kann er ja helfen - kannst du ihn vielleicht holen?"

Oberyn kniete nieder um auf der selben Höhe zu sein wie das Mädchen "Ich weiss ich rede viel und wirr im Moment, aber wie du siehst ist hier einiges im Argen und wir könnten wirklich deine Hilfe brauchen, weil wir sind nicht von hier und kennen uns überhaupt nicht aus. Hilfst du uns?"

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #81 am: 13.09.2014, 22:27:28 »
Als Wurbel sah, dass das Mädchen immer noch ziemlich verstört auf R'Laarg schaute, fügte er schnell hinzu "Und dem Mann geht es übrigens gut, ihm war nur auch zu heiß; Die meisten Leute schwitzen ja Wasser wenn es ihnen zu warm wird, das kühlt sie dann ab. R'Laarg dort lässt die Wärme eben direkt wieder raus, man könnte also sagen er schwitzt Feuer. Kein Grund zur Beunruhigung."

Lord Aldebaran

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #82 am: 28.09.2014, 21:44:41 »
Ob R`Laarg mit seiner flammenden Haut das Mädchen nun total verstörte oder ob die Kleine einfach genug gegafft hatte, war nicht endgültig auszumachen. Plötzlich löste sie sich von den Gitterstäben und spurtete los. An ihren deutlichen Rufen, konnte man hören, wie sie durch die Straßen und Gassen Redstones lief.

„Dal! Dal! Da ist ein brennender Mann bei Hataniah! Onkel Dal!“

Ob die Göre nur mit Dal wiederkommen würde, war inzwischen eher unwahrscheinlich.

Die Flammen auf R`Laargs Haut indes hatten seine Schmerzen etwas lindern können. Ein stetiges Wimmern konnte er jedoch nicht unterdrücken. Gleichzeitig kämpfte sich Hataniah neben ihm aus ihren Albträumen heraus und drohte jeden Moment zu erwachen.

Alle wechselten unruhig Blicke, die das besagten, was sich keiner auszusprechen traute. War es klug hier zu warten oder sollte man eher schnell das Weite suchen? Nervös pinkelte Mokko gegen die Innenseite der Mauer.

Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #83 am: 29.09.2014, 18:01:12 »
Oberyn kniete sich neben Hataniah und zog seinen Wasserschlauch hervor.
Dann schaute er die anderen fragend an.
"Soll ich sie wecken? Es scheint ihr in diesem Zustand nicht gut zu gehen!"

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #84 am: 29.09.2014, 18:16:58 »
Wurbel schüttelte den Kopf. "Wenn es hier gleich von Leuten wimmelt, wird sie sowieso wieder wach. Wir sollten die Pakete einfach hier lassen und schleunigst verschwinden! Zumindest können die Priester den Trubel dann nicht mehr ignorieren und schauen sich vielleicht die Pakete an. Am besten wäre es, wir sehen aus der Ferne zu, oder was meint ihr?"


R Laarg

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #85 am: 30.09.2014, 19:52:30 »
Nachdem die Flammen die Schmerzen von R'Laarg etwas lindern konnten - versiegten sie so plötzlich wie sie hervorgebrochen waren. Die Anstrengungen des Tages und der Nacht waren an seinem Gesicht abzulesen. Mühsam reinigte er seine Kleidung und seine Haut von den Überresten der Pflanzen.

Nach kurzer Bedenkzeit sagte er bedächtig, als ob er über jedes Wort nachsinnen müsste:"Mein Meister sagte immer, wenn die Situation zu unübersichtlich ist, gehe dorthin wo du klar sehen kannst!"

Er erhob sich langsam und begann Richtung Tor zu gehen.

Reyena

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #86 am: 06.10.2014, 12:55:01 »
Reyena stand einige Meter hinter der Gruppe und war in der letzten Zeit sehr still gewesen. Ihre Gedanken waren zurückgeschweift... zurück zu einer Zeit in der die einzigen Dinge um die sie sich sorgen musste ihre Kleidung und das Mittagessen war.  Seufzend öffnete sie die Augen und sah RLaarg auf sich zukommen. Sofort war sie hellwach.

"Ich kann hier genauso klar denken wie an jedem anderen Ort" rief sie. "Lasst uns doch mal unsere Möglichkeiten durchgehen: Wir könnten von hier verschwinden und schnellstmöglichst viele Meilen zwischen uns und diesen vermaledeiten Ort bringen. Keine schlecht gelaunten Wächter, keine giftigen Pflanzen und keine Albträume. Verlockend, wenn ihr mich fragt. Aber jeder von uns hat einen Grund warum er hier ist. Außerdem glaube ich, ihr seid alle mindestens so neugierig wie ich und wollt wissen was hier vorgeht. Und niemand kann mit Sicherheit sagen, dass die Albträume einfach aufhören. Also ist abhauen wohl doch nicht die beste Idee."
 
Sie sah in die Runde und sprach weiter " Wir sind uns also einig, dass wir der Sache auf den Grund gehen wollen. Ich bin mir fast sicher, dass wir nur hier an diesem Ort Antworten finden. Die Leute im Dorf sind wahrscheinlich genauso ratlos wie wir und auf dem Schiff wartet nur ein mürrischer Kapitän - wenn er nicht schon längst über alle Berge ist. Von mir aus sehen wir aus der Nähe zu, ob sich hier von selbst etwas rührt und sich ein Priester blicken lässt. Wenn nichts geschieht, finde ich, wir sollten die Idee eine Schneise zu brennen nochmal in Betracht ziehen. Hausfriedensbruch hin oder her, vielleicht brauchen die Priester Hilfe."

Reyena war sich nicht sicher wie sie die Gesichter ihrer Gefährten deuten sollte. Vermutlich hatte sie sie mit ihrem Wortschwall etwas überfahren.  "Wenn ihr das nicht wollt, könnten wir auch versuchen den Spuren des kleinen Mädchens zu folgen. Immerhin kannte sie Hataniah und vielleicht kann ihr Onkel ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Was meint ihr? ", fügte sie hinzu.


Oberyn

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #87 am: 06.10.2014, 13:18:06 »
Anerkennend schätze Oberyn Reyena ab. "Sie mag sich mit einem seltsamen Tier eingelassen haben, doch wenn es darauf ankommt scheint sie als einzige Mut und Ehre zu beweisen - erstaunlich", ging es Oberyn durch den Kopf.

"Ausserdem wie würde das aussehen wenn wir jetzt einfach gehen und die arme Frau hier liegen lassen? Wir haben nichts verbrochen! Wir haben eine Lieferung abgegeben und eine Frau die ohnmächtig geworden ist aus der Sonne ins Kühle gebracht.

Aber auch bei all dem was Reyena gesagt hat, hat sie meine volle Zustimmung.
Ich für meinen Teil werde also hier bleiben und mich um Hataniah kümmern bis jemand auftaucht. Wenn niemand auftaucht werden wir weiter sehen was zu tun ist. Und falls wir zur Rechenschaft gezogen werden weil wir gegen ein Gesetz verstossen haben durch unser Tun, werde ich mich der Verantwortung stellen."

Mit diesen Worten öffnete der Speerkämpfer seinen Wasserschlauch, befeuchtete ein Tuch und legte es der bewusstlosen Wache auf die Stirn.

Wurbel

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #88 am: 07.10.2014, 08:01:36 »
Wurbel war nicht ganz wohl bei der Sache. "Wenn die Leute hier im Allgemeinen so dickköpfig sind wie Hatania und ihr Bruder, dann kann das ja heiter werden," dachte er.

Aber dann zuckte er die Achseln und ließ sich außerhalb der Mauer auf das Gras neben dem Tor plumpsen. "Also gut, beiben wir also hier. Auf eure Verantwortung!"

Hinter seinem Rücken streifte er unauffällig den Stachelring ab, mit dem er Hatania das Schlafgift verabreicht hatte. Er ließ ihn auf die Erde fallen und gab dann den Mikromaschinen im Boden ein kurzes Kommando, worauf diese den Ring sanft in ihr Reich zogen. Zufrieden klopfte Wurbel einmal auf die Stelle, die daraufhin nicht mehr kenntlich war.
« Letzte Änderung: 10.10.2014, 10:55:38 von Wurbel »

R Laarg

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1. Kapitel - Albträume
« Antwort #89 am: 10.10.2014, 07:10:59 »
Da die Sache nun entschieden schien, bewegte R'Laarg sich ungelenk zu Wurbel und lehnte sich hinter ihm an die Außenseite der Mauer. Dabei murmelte er unablässig das Mantra seines Meisters vor sich hin.

Nach einer Weile tiefster Meditation schienen die immer schwächer werdenen Schmerzen von ihm abzufallen. Sein  körper richtete sich unwillkürlich von seiner verkrümmten Position auf.

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