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Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 26789 mal)

Beschreibung: [Inplay]

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Nasreddin Yahya

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #300 am: 31.01.2015, 20:41:01 »
Auch Nasreddin wurde misstrauisch als er die Worte des Holzfällers vernahm.

Bei der Verschleierten Göttin, hier liegt mehr im Argen als bei einem Sczarni Hütchenspieler auf einem Basar. Obwohl der Geschichtenerzähler Emund Ceril weiter ein Lächeln schenkte, war er bei weitem nicht so vertrauensselig wie es den Anschein hatte. Er war ein Keleshite, der Sohn eines Karawanenbetreibers und ein gewiefter Händler der sich in den Märkten von Osirion und Tuvia erfolgreich durchsetzen konnte. Dort gab es weit geschicktere Lügner, Piraten und Wüstenräuber die sich selbst als aufgeklärte Geschäftsleute mit besonders hohem Risiko bezeichneten.

Bei der Morgenblütte und beim Herrn der Händler, die Wahrheit liegt hier tiefer verborgen, als die Gräber der Pharaonen unter dem Sand der Wüste, ich bin zwar nicht der listige Sohn eines schlauen Fuchses, doch selbst ich kann sehen das das verhalten unseres Gastgebers verdächtig ist.[1]

"Verzeiht diesem Unwürdigen hier, der er euch so unverschämt bei eurer Arbeit belästigt, doch das Verschwinden eines kleinen Mädchens ist etwas das kein guter Mensch auf sich beruhen lassen kann. Daher möchte auch ich euch im Namen von Sarenrae Göttin der Erlösung darum ersuchen bei euren Kollegen nachzufragen ob sie die kleine Jeva gesehen haben oder ob ihnen des Nachts etwas aufgefallen ist."[2]

Der Geschichtenerzähler blieb weiterhin Höflich und das Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht, auch wenn sie in seinem Kopf ganz andere Gedanken regten. Doch so waren Keleshiten, sie würden selbst mit ihren ärgsten Feinden gemeinsam Tee trinken, während sie hohle Floskeln und falsch Höflichkeiten miteinander austauschten.
 1. Sense Motive: 12
 2. Diplomacy: 16
« Letzte Änderung: 31.01.2015, 20:44:15 von Nasreddin Yahya »

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #301 am: 01.02.2015, 16:26:38 »
Als Gerion die doch unerwartet unfreundliche Antwort hörte, wunderte er sich zuerst Zwar kannte er die Ruppigkeit der Holzfäller, aber dies war sogar dafür zu viel. Auch hier hatte er wieder das Gefühl, dass ihnen eine Lüge aufgetischt wurde. Er hörte keine anderen Äxte, die Geräusche einer schweren Axt waren oft meilenweit durch den verschneiten Wald zu hören. "Sind denn hier alle verrückt geworden oder bin ich derjenige, der verrückt oder vom Wahn übermannt wird?".

Shiras Vorschlag schien das einzig sinnvolle zu sein. Sie sollten sich zurückziehen und sich endlich unterhalten, was die anderen dachten oder gesehen hatten. Er machte sich bereit, loszugehen als Bergi den Holzfäller einlud. Auch eine gute Idee. "Mal sehen, wie er nun reagiert."

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #302 am: 01.02.2015, 21:53:01 »
Mit jedem gesprochenen Wort, wurden die Augenbrauen Emunds ein weiters Stück gesenkt und seine Schläge auf den Baum vor ihm, nahmen an Intensität und Kraft zu. Er konzentrierte sich vollständig auf seine Arbeit und antwortete nicht sofort. Mit einem letzten Hieb, versenkte er seine Axt in dem Baum und drehte sich zu der Gruppe um. Der Holzfäller sah vor allem Bergi durchaus wütend an.

"Du sagst es." knurrte der Mann. "Ich habe euch einen Schlafplatz gegeben, etwas zu trinken und habe als Gegenleistung nicht mehr als Ruhe verlangt. Ihr tretet meine Gastfreundschaft mit Stiefeln und lasst mich nicht meine Arbeit tun. Euer kleines Mädchen..." dabei funkelte er Nasreddin wütend an. "... ist nicht mehr als eine der Feen. Fallt nicht auf ihr Äußeres und ihre freundliche und unschuldige Art rein oder es wird euch so wie mir ergehen und ihr werdet euch dabei erwischen, wir ihr eurem Freund hier eure Waffe in den Körper stoßt."
Er ging ein paar Schritte durch den Schnee in Richtung seiner Hütte. Ohne sich umzudrehen, winkte er die Gruppe zu sich. "Wenn ihr danach endlich verschwindet und mich in Ruhe lasst, könnt ihr euch mein Haus noch einmal ansehen. Mit den anderen Holzfällern müsst ihr selber reden. Sie müssten etwas tiefer in den Wald gegangen sein."

Obwohl niemandem die Sache so wirklich geheuer war, schien der ältere Mann die Wahrheit zu sagen. Vielleicht reagierte er etwas über und war aus irgendeinem Grund schlecht gelaunt aber zumindest lehnte er die Bitte, die Hütte nach dem Mädchen zu durchsuchen, nicht ab und das, obwohl er seine Ruhe haben wollte.
An der Hütte angekommen, konnten sie wieder den Wachhund sehen, der ihnen dieses Mal allerdings kaum eines Blickes würdigte. Die Hütte selbst war leer und es gab keine Anzeichen dafür, dass Jeva hier gewesen war. Allerdings besaß Jeva auch nichts, das sie hier hätte vergessen können. Glücklicherweise war es für Gerion in diesem neuen Schnee aber nicht schwer, einige Spuren zu entdecken, die tiefer in den Wald führten und zu klein für Männer mit Emunds Kaliber waren. Was sollten sie tun? Nach Jeva oder einer der anderen Gruppe von Holzfällern suchen?
« Letzte Änderung: 04.02.2015, 18:25:45 von Thorgrimm »

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #303 am: 03.02.2015, 15:54:23 »
"Aber - Herr Ceril. Ich bitte euch inständig... Es gibt doch keinen Grund, zornig zu werden! Ich verstehe euren Einwand, dass ihr fest davon ausgeht, dass es sich bei der kleinen Jeva um eine Fee handelt... Wie sollt ihr auch anders reagieren, nach all dem, was euch, laut eurer Geschichte, zugestoßen ist!" Bergi hob seine Stimme ein wenig, jedoch konzentrierte er sich darauf, die Freundlichkeit darin nicht gänzlich zu unterdrücken. Er wollte den Mann beruhigen und gleichzeitig an seine Vernunft appellieren. Noch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben. Trotz des eigenartigen Sinneswandels jenes Holzfällers. "Doch bitte versteht... Solange wir uns nicht völlig sicher sind... Könntet ihr damit leben, dass wir einfach aus einer Annahme heraus, das Leben eines kleinen, unschuldigen Mädchens verdammen? Ich weiß, dass sie ein guter Mensch sind. Und deshalb beschwöre ich ihre Vernunft-"



Augenscheinlich hatten die Worte der Gruppe ihre Wirkung nicht verfehlt, denn es dauerte kaum länger als nur eine handvoll von Minuten, da befanden sie sich auch schon wieder innerhalb der, ehemals so wärmenden, Hütte. Bergi vermied es während des gesamten Aufenthalts, ihrem Gastgeber länger in die Augen zu schauen. Irgendwie schämte er sich plötzlich für ihr Verhalten, während sein Blick die Szenerie durchfuhr und vor seinem inneren Auge die Geselligkeit des vorhergehenden Abends erneut aufflammte. Er wünschte sich, er könnte den Augenblick entspannen und etwas Wohlwollenderes sagen, auf dass der Mann sie nicht auf ewig in schlechter Erinnerung behalten würde.

Gleichzeitig war Bergi dennoch überzeugt davon, dass in diesem Lager etwas überhaupt nicht in Ordnung war. Er untersuchte die Umgebung eingehend und hoffte dabei, sich einen Reim auf die Geschehnisse machen zu können. Langsam stapfte er durch den großen Raum und überlegte, wo die kleine Jeva denn genächtigt hatte und wie sie von dort aus - das Zimmer hatte unbemerkt verlassen können.[1]

Würde er innerhalb des Gebäudes selbst nichts finden, stand sein nächster Schritt bereits fest. Er würde den Waidmann Gerion fragen, ob er draußen nach Spuren suchen könnte, die auf einen Verbleib des Mädchens hinwiesen und sich gleichzeitig aufmachen, die anderen Holzfäller aufzusuchen.
 1. Wahrnehmung 16

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #304 am: 03.02.2015, 16:13:08 »
Gerion folgte den anderen in die Hütte. Er schaute sich drinnen nur kurz um, denn er erwartete nicht, dass Jeva dort in einer Ecke hockte. Als er drinnen nichts fand ging er wieder nach draußen und suchte nach Spuren. Als er die Abdrücke kleiner Füße sah, war immerhin klar, dass Jeva nicht geflogen sondern auf ihren eigenen Beinen fortgelaufen war. Er ging also wieder zur Hütte und rief: "Hier sind Spuren von Jeva. Echte Spuren im Schnee. Hinterlassen Feen so etwas?"

Er verstand nicht, warum die anderen nicht weiter wollten. Gestern noch hatte Bergi sie angetrieben, bloß nicht zu lange zu warten, doch nun trödelten sie in der Hütte herum. Er schüttelte den Kopf, rief sich zur Ruhe und setzte sich in die warme Hütte und wartete.

Shira

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« Antwort #305 am: 04.02.2015, 00:09:17 »
Die Situation wurde immer verfahrener. Wer hatte nun recht? Sagte der Holzfäller überhaupt die Wahrheit? Sie musste dem ganzen nun endlich auf den Grund gehen.

Als sie in der Stube zurück waren, begab sie sich zu Jeva's Platz und holte ihren Zauberstab hervor. Mit leisem Gemurmel lies sie ihn über die Stelle kreisen und versuchte die magische Aura zu spüren.

Schon in den frühen Morgenstunden hatte ihn gezückt, nachdem sie Bergi gebeten hatte die Fundstücke aus den Taschen des Trolls hervorzuholen. Bergi wusste ja um ihre magischen Fähigkeiten, doch vor dem Holzfäller wollte sie dies eigentlich verbergen. Aber in dieser Situation brauchte sie endlich Gewissheit, woran sie war.

Ohne auf die anderen groß zu achten, konzentrierte sie sich darauf, ob irgendetwas an Jeva magisch gewesen sein konnte. Wenn sie wirklich über viel Magie verfügte, gab es vielleicht noch eine Restaura.
« Letzte Änderung: 04.02.2015, 05:46:26 von Shira »

Nasreddin Yahya

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« Antwort #306 am: 04.02.2015, 18:00:10 »
Als Nasreddin nun die Hütte betrat und diese untersuchte viel ihm nach kurzer Zeit das Blut auf welches sich an der Eingangstür befand, anscheinend hatte jemand den Versuch unternommen es wegzuwischen.
Bei den finstersten Ghoulen und den grausamsten Efrites entweder ist dieser Mann der falsche Vater einer Wüstenschlange, mit einer ebenso gespaltenen Zunge, oder diese Person die hier vor mir steht ist jemand ganz anderes. Da ihm das alles nicht geheuer war, entschloss sich der Geschichtenerzähler seinen Freund Bergi darauf aufmerksam zu machen, allerdings auf zwergisch.
"Mein treuer Freund Bergi, hier stimmt etwas ganz und gar nicht. So wahr ich Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad bin und hier vor dir stehe, diese Person ist nicht die die sie zu sein Vorgibt, oder das was sie zu sein scheint. Und dort an der Tür kannst du das Blut nicht sehen? Bei Sarenrae der gnädigen Göttin, ich hoffe das ist nicht das Blut der kleinen Jeva, wenn wir nicht einmal ein kleines Mädchen in unserer Mitte beschützen können, wie sollen wir dann gleich mehrere Kinder retten? Wenn ihr etwas passiert ist, dann könnte man uns zu Recht als unfähige Väter des Versagens beschimpfen."

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #307 am: 05.02.2015, 18:49:48 »
Während Shira damit beschäftigt war, den Schlafplatz des Mädchen nach Überbleibseln einer magischer Aura zu untersuchen und dabei leider nicht fündig wurde, erging es Nasreddin anders. Die Adleraugen des keleshitischen Geschichtenerzählers erspähten getrocknetes Blut auf der Eingangstür des Hauses, das jemand versucht hatte, wegzuwischen. Von wem dieses Blut stammte, war schwer zu sagen und andere Spuren waren nicht zu finden - vermutlich waren sie sorgfältiger beseitigt worden.
Diese Entdeckung entging ihrem Gastgeber allerdings nicht und hatte er sich heute sowieso schon seltsam und aggressiv benommen - was dem alten und rauen aber durchaus freundlichen Holzfäller vom gestrigen Abend gar nicht ähnlich sah - so war nun klar, dass etwas nicht stimmte.

Denn schon in dem Moment, in dem Nasreddin das Blut entdeckte und Shira darüber nachdachte, wieso Reste einer magischen Aura nicht zu entdecken waren - war Jeva vielleicht doch nur ein normales Kind? - passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte. Emund Ceril verlor nun komplett seine Beherrschung. "Ihr hättet verschwinden sollen, als ihr noch die Möglichkeit hattet!" schrie der Mann in einer schrillen, für ihn völlig untypisch hohen Stimme.
In einer fließenden Bewegung, befreite sich eine menschliche Gestalt von der Kleidung des Holzfällers und ließ dabei die klobige Axt fallen. Doch nicht nur die Kleidung und Bewaffnung fielen zu Boden. Die komplette Haut selbst, löste sich von der Gestalt und fiel mit einem lauten Klatschen auf den Boden unter ihr. Vor der Gruppe stand nun eine menschliche Gestalt, die keinerlei Haut besaß. Einige Bluttropfen liefen über freigelegte Muskeln und Adern. Unter dem pulsierenden Fleisch waren deutlich Nervenstränge und Knochen zu sehen.
Doch das schien die Gestalt in keiner Weise einzuschränken. Sie schien sich sogar über diese Neu gewonnene Freiheit zu erfreuen und hatte ein breites, hinterlistiges Grinsen auf dem Gesicht, als sich ihre Muskeln blitzschnell spannten und scharfe Krallen auf den Hals Nasreddins zurasten. Im letzten Moment konnte er dem vermutlich tödlichen Angriff entkommen - bezahlte aber mit einer langen, schmerzenden Wunde an seinem Hals. Anscheinend hatte die Kreatur versucht, ihn direkt zu enthaupten.[1]

Der Kampf hatte begonnen...
 1. Bestätigter kritischer Treffer für 14 Schaden.
« Letzte Änderung: 05.02.2015, 18:55:02 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #308 am: 10.02.2015, 04:05:44 »
Der falsche Holzfäller - 1. und letzte Runde

i]"Verdammt!"[/i] Die Hexe hatte dem Holzfäller nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit geschenkt und ihn bei der Suche nach magischen Resten an Jeva's Schlafplatz aus den Augen verloren. Ihre Gedanken kreisten sich mehr um die Kleine, als um den alten Mann. Sie hatte sie lieb gewonnen und musste dringend wissen, ob dies keine Täuschung war.

Doch ihre Sinne waren geschärft und so fuhr sie sofort herum, als die Gestalt sich ihrer Haut entledigte und den armen, unbedarften Keleshiten einen Kopf kürzer machen wollte. Sie konnte zar nicht mehr verhindern, dass Nasreddin schwer gezeichnet wurde, aber gleich im nächsten Moment lies sie den Zauberstab in ihrem Ärmel verschwinden und schrie gestikulierend in die Richtung des ehemaligen Holzfällers. "Congelare algo!" Die Luft sirrte zwischen ihr und der muskulösen Kreatur und mit grimmiger Mine brüllte sie dem Wesen ihren Zorn entgegen. Er hatte sie geschickt an der Nase herumgeführt und nur den wachen Augen ihres ständig dahinblabbernden Begleiters hatten sie es zu verdanken, dass sie nicht einfach davonzogen, ohne das schäbige Spiel zu bemerken.

Gerade hatte Bergi sich überrascht zu dem Schausteller Nashreddin Yahya gewandt - da fuhr er, vom Schrecken der sich offenbarenden Szenerie aufgebracht, plötzlich herum. Er ließ seinen Gedanken nicht einmal mehr die Zeit, über die Schlussfolgerung des Geschehenen nachzudenken. Wenn er etwas in all den Jahren des Kämpfens und Überlebens in dieser Welt gelernt hatte, dann dass man in solch einer Situation - allen voran - den niedersten Sinnen keine Stolpersteine des Zweifelns in den Weg legen durfte. Es gab kein Richtig oder Falsch. Nur Tod oder Lebendig. Keinen Platz für Zögern oder Bedauern. Nur Reaktion, Mut und Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. Darauf, dass sie einem jetzt nicht im Stich lassen würden.

"BRAKHTAR! THOUR VANNEN!!" brüllte der Krieger in ihm, durch die uralte Zunge seines Vaters. Bergis Muskeln spannten sich unter den Bänderriemen seiner Rüstung. Er sah nur noch das weinrote Blut des Keleshiten und die grässliche Fratze jenes Dämons, welcher die Haut Edmund Cerils wie einen Wintermantel zu Boden geworfen hatte. Er fühlte den Griff der großen, meisterlich gefertigten, zweihändigen Axt in seiner Rechten und ahnte dadurch, was nun folgen würde. Er sprang reflexartig um den einst so gemütlichen Tisch herum, trotz des Panzers über seiner Kleidung. Der breite, geschwungene Schlagkopf der Waffe fuhr über seine linke Schulter hinweg und er nutzte den Schwung dieser Bewegung, um sich samt der Axt nach vorne zu werfen... Direkt dem gehäuteten Biest entgegen.

Zwischen ihrem Gegner und Shira begann die Luft immer lauter vor magischer Energie zu sirren. Die Kreatur, die irgendwann unbemerkt die Haut des Holzfällers wie Kleidung übergezogen und so die Gruppe in die Irre geführt hatte, sah ungläubig zu der Hexe hinüber aber es war zu spät. Das Flirren der Luft sammelte sich um ihren Gegner und hielt ihn völlig gefangen. Er atmete noch aber konnte sich nicht bewegen oder reden. Trotzdem war deutlich zu erkennen, dass er noch atmete und es war nur eine Frage der Zeit, bis er die Starre wieder lösen konnte und damit ein weiteres Mal zur Gefahr wurde. Was sollte mit ihm geschehen? Seine Kehle lag frei und es würde kein Problem darstellen, sein Leben hier und jetzt zu beenden.
Bergi ergriff unterdessen diese Möglichkeit und stürmte auf seinen Gegner zu. Unfähig dem Angriff auszuweichen, war selbst dieser schlecht gezielte Angriff erfolgreich und fügte dem Wesen eine tiefe Wunde auf der Brust zu. Blut benetzte Axt und Rüstung des Zwergen aber noch lebte "Emund".

Es dauerte einen Moment, bis Gerion sich von dem Schreck erholt hatte und handeln konnte. Seltsamerweise schien das furchtbare Wesen wie erstarrt zu sein, allerdings hatte er Shiras Gemurmel gehört ud hoffte, dass dies ihr Werk war. Nun aber war er am Zug. Hier würde nicht noch einer seiner Kameraden sterben, das würde er nicht zulassen. Da er nicht direkt an das Wesen heran kam, umrundete er den Tisch und stellte sich in die Ecke neben ein kleines Fass. Dabei rief er Nasreddin zu "Geh zurück, bring dich in Sicherheit".
Während er ging zog er seine Axt, stimmte sich auf den Gegner ein und schlug nach dem Wesen.

Der Geschichtenerzähler taumelte erschrocken zurück, nur durch den Schutz Sarenrae Göttin der Gnade und Cayden Cailean Gott der Abenteurer war es ihm möglich einem Grausamen Tod zu entgehen welche die Göttinnen des Schicksals und des Glücks für ihn vorbereitet hatten.

Gepriesen seien die Morgenblütte und der fröhliche Gott, dieser unwürdige dankt euch tausendfach, dass ihr schützend die Hand über ihn gehalten habt. Natürlich war dem Geschichtenerzähler bewusst das er seine Rettung nicht allein den Göttern zu verdanken hatte auch seine Kameraden und sein treuer Freund Bergi hatten großen Anteil daran.

"Ich danke der erfindungsreichen Tochter der Weisheit, dem ungestümen Vater der Tapferkeit und dem gerissenen Sohn der Entschlossenheit für die Rettung dieses Unwürdigen, mögen die Götter welche sich eurer annehmen, euch für diese Großherzige Tat entlohnen. Wahrlich euch zu Begleiten war kein Fehler, sondern der Wille des fröhlichen Gottes, wo sonst kann ein Geschichtenerzähler die Ursprungsgeschichten epischer Helden mit eigenen Augen mit ansehen."

Selbst als Nasreddin mit der Kleidung voller Blut und einem für seine Verhältnisse Bleichen Gesicht, mit vor Schweiß glänzender Haut aus dem Kampf zurückzog verließ sein Lächeln ihn nicht, er keuchte zwar als wäre er die Strecke des großen Kamelrennes selbst gelaufen, doch hörte er nicht damit auf seine Begleiter ihn höchsten Tönen zu loben wie schnell, entschlossen und tapfer sie reagiert haben. Er war Keleshite es lag in seiner Art, es war wahrscheinlicher das es in der Wüste Sieben Tage hintereinander regnete, als das es einem Keleshiten die Sprache verschlug. Zu allem Überfluss war dieser Keleshite auch noch ein Geschichtenerzähler. Nur der Reichtum eines Sultans oder die Schätze eines Pharaos würden in ihrer schieren unvorstellbaren Größe, dem Redefluss Nasreddins gleich kommen und so waren es auch seine Worte, welche dieses Abscheuliche Ungetüm attackierten.

Als der Geschichtenerzähler einen vernichtenden Blick auf den Albtraumhaften Untoten richtete, bebten seine Nasenflügel als er diesen anfuhr: "Bei der Göttin der Gnade, selbst sie würde einen heimtückischen Wüstenskorpion wie dich nicht verschonen, du der du unseren ehrenwerten Gastgeber ermordet hast und seinen Leiche zu allem Überfluss noch entweihtest indem du sie als Mantel trugst.
Dein ist die Wut Sarenrae! Lass deinen unwürdigen Diener hier, diese Kreatur der Verderbnis mit deinem reinigenden Feuer von dieser Ebene tilgen."


Die vereinten Angriffe der Gruppe machten kurzen Prozess mit ihrem Gegner. Während Gerion dem Wesen mit seiner Axt eine tiefe, blutende Wunde an seiner Seite zufügte, fing er nach den hasserfüllten Worten des Keleshiten auch noch aus heiterem Himmel zu brennen an. Unfähig sich gegen die Angriffe zu wehren, war es Wilbur, der mithilfe seiner chemischen Bombe das Leben des Wesens beendete. Feuer umschlang das freiliegende Muskelgewebe der Kreatur und fraß sich unaufhörlich in seinen Körper. Schon nach wenigen Sekunden war der Raum vom Geruch nach verbranntem Fleisch und Blut erfüllt, als ihr Gegner schließlich leblos neben die Haut des Holzfällers sackte.

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #309 am: 10.02.2015, 09:10:04 »
Als das Wesen in Flammen aufgegangen und tot zu Boden gefallen war, ging Gerion zur Tür, gab ihr einen Stoß, so dass sie ins Schloss fiel und ging dann zurück zu den Überresten des Wesens. "Verdammt, was ist denn hier los. Egal wohin wir kommen treffen wir auf furchtbare Wesen, auf Tote oder Verschwundene. Hat sich denn das ganze Tal gegen uns verschworen? Weiß einer von euch, was das für ein furchtbares Wesen ist? Und was ist hier passiert, wurde der arme Holzfäller in der letzten Nacht getötet oder schon früher?" Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen Stuhl. Er wirkte müde.

Dann fiel sein Blick auf Nasreddin. "Tapferer Herr der vielen Worte, habt ihr eine Möglichkeit eure Wunden zu heilen oder benötigt ihr einen Trank?" Damit lächelte er Nasreddin an, als Zeichen, dass die Anrede freundlich gemeint war.

Bergi Glimmaxt

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« Antwort #310 am: 10.02.2015, 12:59:05 »
Bergi schwitzte und atmete schwer. Er wagte noch nicht, die Augen von dem brennendem Scheusal zu nehmen und fixierte das Monster deshalb weiter mit ernstem Blick; die Stirn in sorgenvolle Falten gelegt.

"Was haben wir nur getan..."

Langsam ließ er mit der rechten Hand den Griff seiner Axt sinken und stützte den scharfen, blutigen Schwungkopf auf den Fußbodendielen ab. "Wie konnten wir nur so dumm sein und auf diese Scharade hereinfallen?! Jetzt erklärt sich, wieso dieses Mädchen nicht sonderlich gut auf die Holzfäller zu sprechen war. Ob es sich hier die gesamte Zeit über um einen Gestaltenwandler gehandelt hatte?" Der Geruch verbrannten Fleisches drang tiefer in seine Wahrnehmung vor und ließ ihn etwas angewidert zurückweichen. "Verfluchte Axt von Helmhamadhall! Und wir waren dumm genug, die kleine Jeva einfach über Nacht in seiner Obhut zu lassen! Sag mir Gerion - Bist du dir denn sicher, dass sie wieder in den Wald entkommen ist? Bitte - wir müssen sicher sein!" Von diesen Worten begleitet hob er erneut die Axt seines Vaters und schlang sie sich wieder zurück über die Schulter, bevor er die Tragegurte am Griff wieder mit den Schlaufen an der Außenseite seines Rucksackes befestigte. Auf dem Absatz gedreht, wandte er sich an das übrige Mobiliar der einst so gemütlichen, wärmenden Hütte. Ohne auf die Meinung ihres 'Gastgebers' mehr Rücksicht zu nehmen, begann Bergi damit, den gesamten Raum gründlich zu durchsuchen. Keine Holzfigur blieb dabei unangetastet; jedes noch so unscheinbare Schränkchen wurde abgeklopft und auf Hohlräume untersucht.[1]
 1. Wahrnehmung 18

Gerion der Wanderer

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« Antwort #311 am: 10.02.2015, 13:26:56 »
Bergi hatte Recht. Er hatte dem Holzfäller nicht genug misstraut und die Spuren vielleicht zu schnell als echt bewertet. "Hm, ich werde das nochmal prüfen." Er wartete also, ob Nasreddin einem Trank von ihm benötigte und ging danach nach Draußen.

Dort schaute er sich nochmal genau um[1]. Danach untersuchte er die Spur nochmal ganz genau. War sie wirklich von Jeva oder von einem Tier oder gar eine falsche Fährte?[2]
 1. Perception: 13 (ggf. +2 durch bevorzugtes Gelände Wald)
 2. Survival 16 (ggf. +2 durch bevorzugtes Gelände Wald)

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #312 am: 11.02.2015, 00:57:40 »
Als sich die Kreatur nicht mehr bewegte, atmete die Hexe hörbar aus. Zum Glück hatten ihre Zauber hier mehr Durchschlagskraft als gegen die merkwürigen Schatten. Dieses Glück hatten sie auch dringend nötig gehabt, denn ihr Begleiter, der stehts wortgewandte Wüstensohn, hätte sich nach einem weiteren solchen Schlag nur noch schwer auf den Beinen halten können.

Als Gerion anbot ihn mit einem Trank zu heilen, holte sie kurzer Hand einen Zauberstab aus ihrem Ärmel hervor und tippte dem Keleshiten damit auf die verwundete Stelle. "Curare!" Sie lächelte dem Waldläufer kurz zu und meinte: "Lass gut sein, den Trank brauchen wir vielleicht noch einmal in einer anderen Situation."

Anschließend begab sie sich zu den Überresten des Holzfällers. Sie untersuchte die Haut und die Kleidung und überlegte, wo sie schon einmal von einem solchen Wesen gelesen hatte. "Vielleicht sollten wir einen Blick in das frische Grab draußen werfen. Dort könnten wir den echten Holzfäller finden." Sie schaute kurz in die Runde. "Aber vielleicht wollen wir es auch gar nicht so genau wissen. Änder können wir es eh nicht mehr", stellte sie im nachhinein resigniert fest. "Lasst uns lieber draußen nach Spuren von Jeva suchen. Sie hat bisher einen sehr guten Überlebensinstinkt bewiesen."

[1]
 1. Heilung: 10 TP
« Letzte Änderung: 11.02.2015, 21:03:08 von Shira »

Nasreddin Yahya

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #313 am: 11.02.2015, 17:49:19 »
Nach dem Kampf  lehnte sich Nasreddin müde gegen die Wand, seit seiner Zeit auf der Galeere als Sklave, hatte er nicht mehr so sehr geschwitzt. Glücklicherweise hatte der Schlag, obwohl er sehr tief ging, keine wichtigen Bereiche getroffen.
Bei den Winden der Wüste! Es fehlte nichtmahl das Barthaar eines Sultans und ich wäre eine tragische Figur in dieser Geschichte geworden. Glücklicherweise scheint der fröhliche Gott mir sagen zu wollen dass dieses Abenteuer für mich noch nicht beendet ist.
"Unser armer Gastgeber...Ah! was für ein Unglück! Wie konnte dieser ehrliche Meister des Holzes nur zur unbeholfenen Marionette der Finsternis werden?"

Als Gerion der Waldmann ihm nun einem Trank anbot, wurde er von der magiebegabten Shira unterbrochen.
"Bei den sieben Kamelen meines Vetters Rustemmi habt Dank für die Heilung Shira, die ihr zweifelsohne die Gütige Tochter der Magie seid und auch euch danke ich für das freundliche Angebot Gerion mein Freund, ihr der ihr die Großzügigkeit eines erhaben Sultans euer Eigen nennt."
Nach der Heilung war der Keleshite so gesprächig wie eh und je und verwand seine Magie dazu sich selbst und seine Kleidung zu reinigen. Doch obgleich er dabei freundlich Lächelte, wirkte sein Gesicht angespannt.
"Dieser Unwürdige muss sich nochmals in aller Form bei euch entschuldigen, wie ihr selbst gesehen habt besitze ich nicht allzu viele Zauber die sich für den Kampf eignen, weder zum Angriff noch zu Verteidigung. Die erhabene Sarenrae hat es so gefügt, dass mein Leben größtenteils angenehm und ohne Sorgen verlief. Doch auch wenn die Möglichkeiten dieses Geschichtenerzählers begrenzt sind wird er sein möglichstes tun euch zu unterstützen."
Nach dieser Entschuldigung verbeugte sich Nasreddin, auf elegante Art vor seinen Freunden.
"Die Sonne ist immer in Bewegung und so sollten wir es auch halten, machen wir uns auf die Suche nach Jeva und den anderen Kindern."

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #314 am: 11.02.2015, 23:04:17 »
"In dieser Wildnis können wir nur zusammen überleben", antwortete sie auf Nasreddin's Entschuldigung für seine geringen Zauberkräfte. "Du hast bisher länger durchgestanden als drei unserer Begleiter", erinnerte sie ihn an den Kampf mit den Schatten. "Auch deine Stunde wird kommen uns den Rücken freizuhalten. Ein Paar wache Augen sind oft mehr wert, als eine starke Faust."

"Wenn ich mich nicht täusche, war dies nicht unbedingt die einzige Haut, welcher dieser Dieb annehmen kann. Wir müssen damit rechnen, dass auch die anderen Holzfäller in diesem Lager nicht mehr leben. Oder hat einer von euch gleichzeitig mehrere Holzfäller gesehen?

Wenn er uns erledigt hätte, wären wir ebenfalls in seiner Samlung aufgenommen worden. Wir hatten Glück, dass er uns nicht alleine im Schlaf erwischt hat. Um so dringender ist es, dass wir Jeva finden."



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