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Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 26712 mal)

Beschreibung: [Inplay]

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Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #60 am: 10.07.2014, 07:59:26 »
Bhoron nickte traurig und stimmte Bergi zu. "Das hoffe ich auch aber Ihr solltet Euch nicht zu sehr an diese Hoffnung klammern. Seht der Wahrheit lieber ins Gesicht, dann ist es einfacher..." Er schwieg einen Moment und widmete sich seiner Pfeife. Dann schloss er mit einer Handbewegung den gesamten Raum mit ein. "Wenn, dann findet Ihr hier einen Söldner. Versucht Euer Glück und fragt die Leute." Schließlich kramte der Forscher wieder etwas in seinen Unterlagen und trank einen weiteren Schluck Bier. Langsam senkte sich Stille über den Tisch, während die Zwerge und der Gnom in Gedanken verfielen und an ihren Bieren nippten. Über den Verbleib Druingars und das selbstvernichtende Zwergenvolk nachzudenken, war ganz schön deprimierend.

Auch am Tisch der anderen Gruppe wurde nur noch wenig gerdet. Es wurden noch einige Fragen gestellt aber schon bald wartete man nur noch das Ende des Schneesturms ab, damit man den Worten auch endlich Taten folgen lassen konnte. Weder Shira, noch Gerion hatten an der Gestik und Mimik Sharvaros und Kitanis herausfinden können, wieso sie sich so seltsam angesehen hatten. Es gab wohl nicht nur Geheimnisse, die den Droskarsfels und die Hallen in ihm betrafen.
Während man also wartete, ging der übliche Betrieb in der Ente weiter. Boath und seine Tochter gerieten aufgrund der Menge an Bestellungen langsam ins Schwitzen - ein üblicher stürmischer Spätnachmittag also. Die Zeit verging quälend langsam, doch schließlich war das Rauschen von draußen kaum noch zu hören. Der Schneesturm hatten achgelassen und war einem starken Wind gewichen. Erste Gäste verließen gut gelaunt, satt und/oder angetrunken bzw. betrunken das Gasthaus um nach Hause zu gehen. Auch Ryar verließ - ohne ein Wort gesagt zu haben - wieder das Gasthaus. Anscheinend gefiel ihm dieses Dorf nicht und Arbeit gab es schließlich überall. Kitani hatte eine Idee und brach das Schweigen.



"Ich habe nachgedacht. Vielleicht könnten die anderen Kinder im Dorf etwas über das Verschwinden meiner Tochter und deines Sohnes gehört haben. Was meint ihr? Würde es sich nicht lohnen, nachzufragen?" Sie zuckte mit den Schultern. "Einen Versuch ist es bestimmt Wert oder?"



Gerade als man beschloss sich an die Arbeit zu machen, wurde die Tür von Außen aufgerissen. Ein Gast der Ente wurde dabei grob von der Tür getroffen und fiel auf den Boden. Doch der Neuankömmling kümmerte sich nur einen kurzen Moment um ihn. "Tschuldigung..." Er schwitzte und war außer Atem. "Das ist Deon Jabbs, der Metzger." flüsterte Kitani den anderen als Erklärung zu. Der dickliche Mann mit der Halbglatze sah sich aufmerksam in der Ente um und öffnete schließlich den Mund um etwas zu sagen. Spontan überlegte er es sich anders und legte die Stirn in Falten. Einige Sekunden war es still in der Ente und man hätte das langsam arbeitende Gehirn des Metzgers fast hören können. Schließlich war er sich aber sicher was er sagen wollte.



"Tach!" Er grinste etwas dümmlich und stolz, fuhr dann aber fort. "Ich brauchn paar Leute, die mein Sohnemann suchn und wieda nach Hause bringn. Hab nich viel Geld aba das lässt sich schon klärn." Er grinste die Menschen in dem Gasthaus hoffnungsvoll an, erntete aber nichts als auf den Boden gerichtete Blicke. Einige wandten sich ab. Anscheinend wollte niemand dem Metzger helfen.

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #61 am: 10.07.2014, 11:45:33 »
Nach einem kurzen Moment stand Gerion auf und schaute den Metzger an.
"Ihr seid Herr Jabbs, nicht wahr? Kommt doch an unseren Tisch, trinkt ein Bier mit uns, dann können wir über die Sache mit eurem Sohn reden." Er schob den letzten freien Stuhl etwas vom Tisch weg. "Kommt bitte, setzt euch."
Dann rief er Boath zu, er solle bitte noch ein paar Bier bringen.

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #62 am: 10.07.2014, 22:40:50 »
Also war es ausgemacht. Bergi hatte schon bereits innerlich beschlossen, dass er sich nach möglichen Mitgliedern für diese kleine Expedition umsehen würde, noch bevor Bhoron Schwarzbart ihn erneut daran erinnerte, in diesem Lokal danach zu suchen. Doch er wusste noch nicht recht, wie er dies anstellen sollte? Konnte er dafür einfach auf den Tisch klettern und munter in die Runde rufen? Oder erst sein Glück an der Bar versuchen und die Personen dort, bzw. den Wirt selbst fragen, ob sie jemanden kannten, der sich für eine Wanderung zum Droskarfelsen überreden lassen würde. Zumindest begleitete ihn der freundliche Zwerg namens Ragor. Das war doch schon Mal was. Zu Zweit schafft man immer mehr, als allein - hatte Bergis Mutter immer zu sagen gepflegt, als sie ihn dazu verdonnert hatte, ihr bei der Hausarbeit zu helfen.

Nun sprach der Forscher von bösartigen Kreaturen der Finsternis, welche angeblich in diesen Hallen hausen sollten. Und obgleich Bergi dies zum Großteil der örtlichen Folklore und dem Aberglauben der Region zuschrieb, würde es mit Sicherheit nicht schaden, vielleicht trotzdem noch den ein oder anderen mutigen Abenteurer auf ihre Reise mitzunehmen. Jetzt blieb also nur noch die Frage, wie er so jemanden ansprechen sollte... Sein Blick wanderte von dem Rand seines Kruges langsam durch den Gastraum, als er die einzelnen Besucher der Taverne nacheinander eingehend musterte. Er kam zu dem Entschluss, dass Einige von ihnen auf jeden Fall rein vom Kleidungsstil her in die gesuchte Sparte fallen würden. An Abenteurern scheint es in diesem Schankraum wahrlich nicht zu mangeln, dachte der Gnom, als gerade die Tür aufschwang und der dickliche Mann mit der Halbglatze, seine Bitte an die gesamte Taverne richtete.

So geht das also, sinnierte Bergi und beobachtete munter den Neuankömmling. Dieser redete davon, dass sein Sohn verschwunden war. Der Gnom biss sich auf die Unterlippe und überlegte, was er nun tun sollte. Niemals würde ein Glimmaxt einer solchen Anfrage aus dem Wege gehen und sich einfach seinen eigenen Problemen widmen, während das arme Kind dort draußen irgendwo im Schneesturm herumirrte. Doch Bergi war ebenfalls auf der Suche nach jemanden, der vielleicht ebenfalls dringend auf seine Hilfe angewiesen war... Was sollte er nun machen?

Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich an Bhoron und nickte ihm zu. Er stand vom Tisch auf und schlug dem Zwerg dabei brüderlich auf die Schulter, bevor er sich aufmachte und zu dem Dicken hinüber ging. Zumindest anhören würde er sich den Hilferuf... Vielleicht ließe sich ja durch einen kleinen Umweg beide Schwierigkeiten mit einem Streich lösen.

Und wenn Druingar tatsächlich durch Habgier und Machtverlangen in den Bergen verschwunden war, würde Bergi das Kind tausendundeinmal vorziehen.

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #63 am: 10.07.2014, 23:16:38 »
Als der Metzger zu ihnen an den Tisch kam, konnte sich Shira vor Neugier nicht mehr zurückhalten. "Habt ihr eine Vermutung, wo euer Sohn sein könnte oder wo er zuletzt gesehen wurde?" Zwar vermutete sie, dass er ebenso wenig über den Verbleib seines Sohnes wusste, wie die anderen Beteiligten, aber man konnte ja nie wissen. "Hat er gesagt, dass er das Dorf verlassen will, um mit den anderen Kindern zu spielen?", fügte sie nun ergänzend hinzu.

Ragor

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #64 am: 11.07.2014, 00:09:00 »
Bhoron hatt Recht, sie benötigten Unterstützung bei ihrer Aufgabe, und wenn es noch ein oder zwei Schwertarme zusätzlich geben könnte, wäre dies sicher auch nicht von Nachteil.
Gerade war Ragor den Schankraum am sondieren, als die Tür aufgerissen wurde und der örtliche Metzger sein Anliegen vorbrachte und um Hilfe bat.Ein Mann bat ihn an seinen Tisch und Thoragwürde ihn strafen, wenn er sich nicht dieser Sache annehmen würde.
Ragor erhob sich, nickte Bhoron zu und sagte: Kinder sin der Quell unseres Handelns, für wen sonst als für unsere Kinder tun wir dies alles? Und wenn nun dieser Quell etwas zugesstoßen ist, so tritt doch der Rest erst einmal in den Hintergrund.
Er schritt auf den Tisch zu, an den sich der Metzger gesetzt hatte und lauschte den Gesprächen.
« Letzte Änderung: 11.07.2014, 00:17:04 von Ragor »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #65 am: 11.07.2014, 03:48:49 »
So machten sich sowohl Ragor, als auch Bergi und Deon Jabbs auf den Weg zu dem Tisch, an dem schon die anderen saßen. Der Metzger schien erleichtert zu sein, dass ihm doch noch jemand helfen wollte und so nickte er eifrig. "Ja, Deon Jabbs. Dat bin ich. Ein kaltes Bier wär jetz, auf den Schreck, genau das richtige. Danke." Er setzte sich, unter lautem Protest und Knarren des Stuhls, an den Tisch und legte seinen Überwurf über den Stuhl. Das Bier ließ nicht lange auf sich warten, denn neben dem Schneesturm, hatten auch die Gäste der Ente nachgelassen und waren nach Hause gegangen. Deon Jabbs trank einen großen Schluck Bier und antwortete dann schließlich auf die ihm gestellten Fragen.

"Er hat mir nua gesagt, dass er mit sein' Freundn spieln geht. Hab mia nichts dabai gedacht, hab ich nich. Is ja normal für Kinda und bis jetz is ja nie was passiert." Er trank einen weiteren Schluck und fuhr dann fort. "Aba als er nich zurück gekomm is, hab ichn Plan geschmiedet. "Deon!" habbich zu mia gesacht. "Du muss jetz was untanehmn!" Und genau das habbich gemacht. Bin zu sonem Wahrsaga gegangn. Eina von dem kleinn Volk. Der hat dan Kartn gelecht und dann bisschn Hokuspokus gemacht. Hatte ne Vision." Er atmete tief durch und schien seine Gedanken ordnen zu müssen. "Mikra is inna Ruine beim Droskarsfels, zusammn mit andern Kindern. Und Erwachsene sin auch da." Dann zeigte er auf Bergi und Ragor und grinste dabei. "Zwerge auch!"

Schließlich hatte Deon den gesammten Verlauf erklärt. Er nahm einen letzten Schluck von seinem Bier, stellte den Humpen ab und wischte sich über den Mund. Gerade als er ansetzen wollte, noch etwas zu erzählen, wurde die Tür der Ente abermals aufgerissen. Ein Gnom betrat den Schankraum. Wilbur hatte sich beeilt und den Metzger - der durch seine Leibesfülle sehr langsam war - fast eingeholt. Er entdeckte Deon Jabbs, wie er zusammen mit einigen Personen am Tisch saß und dann traf es ihn und durchzuckte ihn wie ein Blitz.

Einige dieser Menschen an dem Tisch und auch die beiden Zwerge davor, waren in seiner Vision vorgekommen. Er hatte die Gesichter nur kurz und verschwommen gesehen aber er erkannte sie trotzdem wieder. Es gab keinen Zweifel. Wilbur erinnerte sich außerdem an die Karte der Gegenwart, die er gezogen hatte. Die Schmiede: Stärke aus Vielfalt. Jede dieser Personen - egal woher sie stammten, wer sie waren, warum sie sich in Falkengrund aufhielten und was ihre Ziele waren - war dazu bestimmt, diese Ruine zu betreten und die Kinder zu retten.

Wilbur wurde aus seinen Gedanken gerissen als Deon Jabbs anfing zu Lachen und auf ihn zeigte. "Dat isser! Der kleene Wahrsaga, der mir gesacht hat wo mein Sohnemann is. Danke! Danke dir!" Er schien kurz davor zu sein aufzustehen und ihn zu umarmen, überlegte es sich dann aber doch lieber anders und blieb sitzen.

Wilbur Goldhämmerer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #66 am: 11.07.2014, 08:53:58 »
Wilbur war ziemlich außer Atem, als er das Gasthaus und Deon jabbs erreichte. "Gut, dass ich euch noch eingeholt...."

Da traf ihn der Anblick der Gäste hart, wie in seiner Vision. Er begann kurz nach Luft zu schnappen, seine Augen weiteten sich. Kurzzeitig geriet er ins Taumeln, jedoch konnte er sich noch am Tisch abstützen.

"Ihr."
Wieder schnappte er nach Luft. "Ihr." Und er zeigte auf die Anwesenden. "Ihr seid die Leute aus meiner Vision. Die Schmiede - Stärke durch Vielfalt."

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #67 am: 14.07.2014, 21:34:58 »
Bergi sog die Luft durch seine zusammengebissenen Zähne ein und atmete scharf aus, als er die Situation mit zum Staunen geweiteten Augen erfasste und versuchte, die einzelnen Bruchstücke in seinem Kopf zusammen zu fügen. Unterbewusst näherte er sich dabei weiter dem Tisch, bis er sich, trotz seiner Größe, an den einzelnen Leuten vorbeidrängte und schließlich den Ellbogen auf den Tisch legen konnte, um an der Konversation teilhaben zu können.

Droskarfels... Eine Vision. Das verschwundene Kind soll sich dort, wohl möglich im Beisammensein mit weiteren verschollen Zwergen in einer Kaverne befinden. Druingar! Es konnte einfach kein Zufall sein, dass dieser Mann, so plötzlich in diesen schicksalhaften Stunden, durch die Türe des Gasthauses gekommen war und diese Gruppe an jenem Tisch mit nur wenigen Worten vereinte. Jeder von ihnen schien gewillt, dem Hilferuf des Mannes Gehör zu schenken und Bergi war seit kurzem auf der Suche nach Gefährten, die ihn den Berg hinauf begleiteten...

Es war der Wille der Götter. Der Gnom fühlte, wie sein Herzschlag an Geschwindigkeit zunahm und sich Adrenalin mit der unbändigen Entschlossenheit der Glimmäxte vermischte. Er musste keinen weiteren Augenblick verschwenden, um zu rätseln, was er nun, in diesem Moment gleich sagen würde.

Just öffnete er die Lippen und wollte los sprechen, als der andere Gnom an den Tisch herantrat und mit dem Finger - erkennend auf sie zeigte. Dies musste der Wahrsager sein, von dem der Dicke gesprochen hatte. Und tatsächlich, er hatte sie allesamt in einer Vision gesehen...

... Also war es bereits beschlossene Sache, noch bevor jemand überhaupt diesbezüglich das Wort ergriff.

Der Krieger nickte dem Wahrsager freundlich zu und fand schließlich einen Moment der Ruhe, um die Stimme zu ergreifen und dabei gehörig mit der Faust auf den Tisch zu schlagen.

"Fremde, Hilfesuchende... Wahrsager! Ich bin nur ein einfacher Zwerg, doch sehe ich eine göttliche Fügung, wenn sie mich beim Barte greift!" Bergi beugte sich vor und versuchte den gesamten Tisch möglichst lautstark zu erreichen. Unterbewusst kletterte er dazu ein wenig die Streben des ihm am nächsten gelegenen Stuhles nach oben, um seine Gestalt künstlich zu vergrößern.

"Mein Name ist Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen! Ich selbst bin ein Besucher dieses Tales und erst vor wenigen Stunden hier in Falkengrund angekommen. Meine Mission brachte mich hier her, denn meine Tante bat mich, den Spuren meines Onkels zu folgen, welcher unweit dieses Dorfes, in den gefährlichen Wäldern des Droskarfelsens verschwunden ist! Noch vor wenigen Augenblicken saß ich dort an jenem Tische und sprach mit dem Forscher Bhoron Schwarzbart, um eine mögliche Route hinauf zu planen... Und er riet mir, hier in diesem schönen Etablissement nach Unterstützung zu fragen, denn der Weg, welcher vor mir liegt scheint von Gefahren gepflastert und von unheiligen Fragen umsäumt. Und schon bricht ein armer Tropf durch diese Türe und spricht von seinem verschwundenen Sohn und von einer Vision, in welcher dieser mit Zwergen zusammen verschleppt wurde! Auch ohne diese Information wäre ich keinen Moment auf meinem Hintern sitzen geblieben, sondern gleich aufgesprungen und hätte alles in meiner Macht stehende dafür getan, ihren Sprössling dort draußen in der Wildnis zu finden... Doch die letzten Augenblicke haben die gesamte Geschichte in ein völlig neues Licht gelegt! Sagt, frommer Kartenleser, ihr habt unsere Gestalten in eurer Vision erblickt? Was noch? Was wird geschehen, werter Herr Gnom?"

Eindringend betrachtete er dabei die Runde und suchte entschlossen nach jedem Blickkontakt, den er erhaschen konnte.

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #68 am: 15.07.2014, 21:29:44 »
Als der Metzger sich an ihren Tisch setzte, erwartete Gerion einen weiteren Erwachsenen, der ihnen von seinem verschwundenen Kind erzählte und wohl wenig Konkretes zum Auffinden der Verschwundenen beitragen würde. Doch dann wurde er Zeuge eines zunehmend bizarrer werdenden Schauspiels. Immer neue Personen sammelten sich plötzlich um den Tisch. Zuerst hörte er die Worte eines Angehörigen des Kleinen Volks, der wohl zu den Fahrenden Leuten gehörte und ihnen von einer Vision erzählte. Gerion hatte zu viele Geschichten über Vorsehungen aus dem Munde von grundsoliden Männern gehört, u so etwas als Unsinn abzutun. Allerdings dass er eine Rolle in dieser Vision zu spielen schien, kam ihm tatsächlich sehr absurd vor.  Als dann aber noch zwei Zwerge, von denen einer seinen Vorstellungen über das „nicht ganz so kleine“ Volk nun gar nicht entsprach, hinzutraten und scheinbar auch nicht zufällig in der Taverne waren, fehlten ihm für einen Moment die Worte.

Als dann der seltsame Zwerg jedoch erzählte, dass er jemand suchte, der sich in dieser Gegen auskannte und ihn oder gar eine Gruppe, die sich durch eine Vision zusammengefunden hatte , führen sollte, schien das Schicksal ihn seinen Platz gezeigt zu haben.
"Nun, Herr Glimmaxt. Auch wenn ich nicht recht verstehe, welcher Spaß der Götter sich in  dieser seltsamen Situation verbergen mag, scheint meine Rolle darin die des Wildnisführers zu sein. Denn obwohl ich nicht aus Falkengrund stamme, kenne ich diese Region und ihre Gefahren sehr gut. Und da wir am Tisch uns bereits über das Schicksal der verschwundenen Kinder bekümmern bin ich gerne bereit, mich dieser Gruppe anzuschließen und alles zu tun, um sie auf sicherem Wege zum Droskarfelsens zu bringen."
An den Gnom gewandt fügte er hinzu: "Und auch ich würde gerne mehr von eurer Vision hören, allerdings sollten wir uns einen größeren Tisch suchen und vermutlich benötigen wir auch mehr Bier."

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #69 am: 15.07.2014, 23:08:53 »
Der Metzger sah ihr nicht gerade wie der Hellste aus und jemand, der gerne die Geschichten und Flunkereien der Possenreißer und Aufschneider weiter gab. Sein Sohn war zwar auch dabei gewesen, aber dass er genau in diesem Moment mit einer Vision daher kam, fand sie nun doch etwas merkwürdig.

Doch als der Gnom herein kam und ebenfalls an der gleichen Stelle fortsetzte, wurde die Hexe doch nachdeklich. War dies alles ein abgekartetes Spiel? Dafür hatte ihr Sharvaros etwas zu viel Angst versprüht. Nein, sie war sich sicher, dass sein Sohn verschwunden war.

Es konnte noch sein, dass sich die beiden Neuankömmlinge abgesprochen hatten, ihnen allen einen Streich zu spielen. Doch auch dies wäre in Anbetracht der Lage schon sehr makaber. Und außerdem vielen dem Wahrsager fast die Augen aus dem Kopf, als er die Gruppe erblickte.

Sollte Sharvaros recht behalten und das Schicksal sie genau in diesem Moment hier nach Falkengrund geführt haben? Abwartend blickte sie in die Runde und hörte erst einmal zu, was die anderen dazu sagten.

Wilbur Goldhämmerer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #70 am: 19.07.2014, 17:12:10 »
Wilbur war sehr erstaunt über das Interesse, dass ihm hier entgegen gebracht wurde. So setzte er sich an einen größeren Tisch und wartete bis die Interessierten alle daran Platz genommen hatten. Und dann begann er zu erzählen, von dem Besuch des Metzgers, von den gewählten Karten und deren Bedeutung und von der Vision, die er danach gehabt hatte und die ihn so sehr geschwächt hatte. Als er geendet hatte schaute er in die Runde und sagte: "Und so habe ich mich dann aufgemacht, um bei der Suche nach den Kindern zu helfen."

Ragor

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« Antwort #71 am: 19.07.2014, 23:18:01 »
"Ragor, Sohn des Rogon mein verehrter Name. Das ist wahrlich Torags Wille. So viel Zufall gibt es wohl kaum. Die Kinder müssen gerettet werden und es muss dem Übel auf den Zahn gefühlt werden, sodass es nie wieder ihre Hand nach unserem Glück und unserer Zukunft ausstrecken kann. Doch haben wir genug Schlagkraft um diesem ein Ende setzen zu können? Was meint ihr dazu Bhoron?" Ragor drehte sich zu dem Forscher um und wartete auf seine fachkundige Antwort und hoffte insgeheim, dass Thorag dieser Gruppe noch ein wenig Kraft schenken würde.

Gerion der Wanderer

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« Antwort #72 am: 20.07.2014, 09:44:18 »
Gerion hatte vom Nachbartisch einige freie Stühle heran geholt, so dass sich alle Anwesenden hinsetzen konnten. Als der Gnom von seiner Vision erzählte, lauschte er gespannt. Zwar war die Situation immer noch recht skurril, allerdings waren die Kinder verschwunden und es war nötig, sie zu befreien. Alles andere würde sich zeigen, so wie es immer war. Allerdings konnte er die Gruppe noch nicht recht einschätzen.
Als Ragor Herrn Schwarzbart an den Tisch einlud, stelle er einen weiteren Stuhl einladend hinzu.

Anschließend wandte er sich Shira zu. Sie war bislang still geblieben und schien zuzuhören. Ihre Gedanken blieben Gerion jedoch verschlossen. Aber war das nicht sogar eine normale Reaktion? Gerion nahm Dinge häufig so hin, wie sie erschienen, er hatte die Erfahrung gemacht, dass man meist das wahre Wesen, das sich hinter dem Schleier aus Worten anderer verbarg, meist erst erkennen konnte, wenn man sich ein Stück weit auf den Weg gemacht hatte. Leise sprach er Shira an:"Shira, ihr wart bislang sehr ruhig ob unserer seltsamen Situation. Wie ist eure Meinung hierzu?"

Bergi Glimmaxt

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« Antwort #73 am: 20.07.2014, 16:12:54 »
Die Augen weiteten sich, mehr und mehr vom Staunen gepackt. Das Schicksal ergriff Bergi mit einem Schaudern und ließ seine Nackenhaare zu Berge stehen, als er die einzelnen Worte des Wahrsagers in sich aufnahm und versuchte, sich daraus einen Reim zu schmieden.

Gänzlich beiläufig nickte er dem Waldmann zu, welcher ihm einen freien Stuhl gebracht hatte und nutzte diese Gelegenheit gleich, um es sich auf dem neu angekommenen Möbelstück bequem zu machen.

Es musste also stimmen! Eine Höhle, irgendwo in den Bergen... Und jemand hatte Unschuldige, vornehmlich Kinder dorthin verschleppt! Und die einzige Hoffnung auf Rettung befand sich hier, an diesem Tisch. Bergi kam gleichsam zu der Überzeugung, dass die Götter ihnen wahrlich wohlgesonnen waren. Sein Vater hatte ihm einst erklärt, dass es so etwas wie Zufall in Wirklichkeit nicht geben würde. Das Gewebe unseres Seins, so hatte er damals gesagt, ist so unendlich dicht ineinander verschlungen, dass wir alle uns bewusst und unterbewusst daran fügen und gegenseitig beeinflussen. Die Götter sorgten für das Gleichgewicht, sodass das Netz unserer Realität niemals aus den Fugen geraten konnte.

So eine grausame Tat hatte, seiner Meinung nach, es also schlicht heraufbeschworen, dass tapfere Männer und Frauen kamen, um den Unschuldigen zu helfen und somit das Böse wieder zu vertreiben. Nicht anders konnte es sein! Bergi hob nach den Worten des anderen Zwerges ausladend seine rechte Faust und ließ diese donnernd auf die Tischplatte niederfahren.

"Wahrlich Torags Wille! Wie anders sollte es auch sein? So sage ich, lasst uns nicht länger warten als nur dringendst notwendig - sobald der Schneesturm ausgeklungen ist bin ich der Erste dort draußen auf dem Weg in Richtung Droskarfelsen! Und ich hoffe, euch an meiner Seite zu wissen!"

Er nickte Gerion munter zu, bevor er etwas unsicher hinzufügte.

"Andernfalls werde ich mich wohl im Dickicht verlaufen, denn ich kenne den Pfad freilich nicht."

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #74 am: 20.07.2014, 22:16:19 »
Anscheinend schien jeder hier am Tisch die Vision für bare Münze zu halten. Sharvaros brauchte sie dazu gar nicht fragen. In seiner ausweglosen Situation war ihm jede noch so kleine Spur recht. Die drei Zwerge, obwohl sie zugeben musste, dass der eine schon etwas klein geraten war, waren Feuer und Flamme und fest entschlossen zu dieser besagten Ruine aufzubrechen. Lediglich dem Waldläufer traute sie einigermaßen über den Weg. Er hatte sich bisher auch etwas bedeckt gehalten.

"Ein sehr seltsamer Zufall", antwortete sie nur kurz auf seine Frage und grübelte noch einmal kurz vor sich hin. Hatte sie denn überhaupt eine andere Möglichkeit als sich der Gruppe anzuschließen? Schließlich hatte sie Sharvaros versprochen seinen Sohn zu suchen.

"Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. " Noch glaubte sie nicht so recht an das Schicksal, war aber bereit der Vision nachzugehen. "Vielleicht ist ja doch etwas dran", gab sie ihm zurück und wandt sich dann wieder der Gruppe zu, in welcher der kleinste der Zwerge inzwischen zum Aufbruch aufrief.
« Letzte Änderung: 22.07.2014, 22:38:12 von Shira »

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