• Drucken

Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 26460 mal)

Beschreibung: [Inplay]

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Thorgrimm

  • Moderator
  • Beiträge: 1830
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #105 am: 05.08.2014, 22:17:13 »
Nasreddin Yahya



Jedes mal wenn Nasreddin den Mann übertrieben lobte, schien er ein weiteres Stück zu wachsen. Es war eindeutig, dass Schmeicheleien und Lob den größten Erfolg haben würden und so war der Mann mit der Zeit auch geneigter dem Barden zuzuhören. Er entspannte sich sichtlich, was an seinen Gesichtszügen zu sehen war aber auch daran, dass er die Hand von seinem Schwert nahm und entspannt auf die Kutsche legte, auf der er saß. "Hhmmm, Lippen so rot wie schwerer Wein? Feuriger als die Wüstenwinde? Hoffentlich genauso wild und billig wie die Huren hier. Von welchem Land sprichst du da, Mann?!" Er wartete die Antwort ab und wandte sich dann an die Frau neben sich. "Hässlich und stinkend? Hatte schon schlimmere... hehehe."
Als Nasreddin allerdings Krankheiten erwähnte, wich das dreckige Lachen einem angeekelten Ausdruck. Er zog an den Zügeln der Pferde und fing an, mit seinem Karren weiterzuziehen. "Vielleicht hast du Recht. Hier, du kannst deinen Spaß mit ihr haben. Ich verzichte lieber, hab kein Geld auch noch Krankheiten behandeln zu lassen... da such ich mir lieber ne andere. Gibts ja wie Sand am Meer und die eine ist doch wie die andere, oder nich?" Damit schubste er die Frau mit einem weiteren dreckigen Lachen einfach von dem Karren und ritt weiter. Es war offensichtlich, dass er in Gedanken schon längst bei den Frauen war, die der Barde ihm beschrieben hatte.

Thorgrimm

  • Moderator
  • Beiträge: 1830
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #106 am: 05.08.2014, 22:47:24 »
Anwar



Genauso wie es sich Anwar gedacht hatte und wie es Ilyrana schon vorher getan hatte, sprach sie zu dem Druiden, während er durch den uralten Wald ging. Ihre Stimme schien von überall her zu kommen und doch war sie nie auch nur ansatzweise zu sehen. "Ich bewundere deine Entschlossenheit und deinen Tatendrang. Genau diese Eigenschaften sind der Grund dafür, dass ich dich für diese Aufgabe ausgewählt habe. Hör mir genau zu, denn das was ich dir zu sagen habe, ist sehr wichtig: Die Kinder wurden von einer Bande Kobolde entführt. Was genau sie vorhaben kann ich nicht sagen aber ich kann... spüren... das es dieses Tal erschüttern wird, wenn sie Erfolg haben. Meine Späher haben mir berichtet, dass die Kinder in eine Ruine an Droskars Fels verschleppt wurden. Das ist dein Ziel. Alleine wirst du nicht die Kraft haben, die Kinder zu retten. Du musst Unterstützung finden."

Mit diesem letzten Ratschlag, verschwand die Stimme der Hamadryade. Es war das letzte, was Anwar von ihr hörte aber nicht das letzte, was er von ihr sah. So machte sich der Druide auf den Weg in Richtung Falkengrund. Doch bevor er sich versah und nur wenige Sekunden nach seiner Abreise, wurde er von zwei langfingrigen und seltsam knorrigen Händen ergriffen und sanft nach hinten gezogen. Als er sich umdrehte, erkannte er Ilyrana, die teilweise aus einem Baum herausragte und ihn mit einem Lächeln hineinzog. Als er schließlich mit dem Baum verschmolz, wurde seine Sicht in Dunkelheit getaucht, die im Sekundentakt von verschiedenen Landschaftsbildern unterbrochen wurde. Nach nur wenigen Minuten war es vorbei und er fiel regelrecht aus einem Baum heraus, der neben einem befestigten Weg stand. Anwar  befand sich in einem Wald, allerdings war es eindeutig ein anderer als der, in dem er noch vorhin gestanden hatte. Einige Meter von ihm entfernt, konnte er leise Stimmen vernehmen.

Nasreddin Yahya

  • Beiträge: 422
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #107 am: 06.08.2014, 13:15:42 »
Nasreddin blieb noch eine ganze Weile auf dem Weg stehen und winkte dem Wagen freundlich Lachend hinterher, dies tat er, bis der Wagen außer Sichtweite war. Als der Geschichtenerzähler, den Wagen nicht mehr sehen konnte, erstarb sein Lachen und sein Arm erschlafft.

Ah! Sarenrae sei Dank es ist vorbei!
Dieser Sultan der Unschicklichkeit hatte Nasreddin beinahe den letzten Nerv gekostet, nicht auszudenken was passiert wäre, wenn es wirklich zum Kampf gekommen wäre. Der Schurke sah recht stark aus und Nasreddin war nun wirklich kein Krieger. Er war der unglückselige Sohn einer Familie von Händlern, der zum Sklaven degradiert wurde, nur um später von einer Wahnsinnigen befreit und zum Handlanger gemacht zu werden. Glücklicherweise konnte Nasreddin fliehen und schlägt sich nun als Geschichtenerzähler durch. Aber wo er auch nur hinschaut verbauen ihm die Göttinnen des Schicksals und des Glücks den Weg, nur Sarenrae die Morgenblüte und der fröhliche Gott der Freiheit halten noch immer schützend die Hand über ihn.

Nun drehte sich der Keleshite langsam um und betrachtete die Verhüllte mit strengen Blick, er hoffte inständig das es sich hierbei nur um die unvorsichtige Tochter des Unglücks handelte und nicht um die lasterhafte Tochter der Schamlosigkeit die unverschämter Weise die Reize ihres Körper feilbot. Allerding konnte Nasreddin sich das bei dieser Verkleidung die sie trug wirklich nicht vorstellen. Der Schurke hatte auch selbst erzählt wie sich alles abgespielt hatte und in keinem seiner Worte wurde auch nur angedeutet das er von dieser Verhüllten irgendwie ermutigt wurde.

Und so wurde sein Blick sanfter und er nährte sich der Verhüllten vorsichtig und bot ihr die Hand, um ihr auf zu helfen.
"Salam. Ich bin Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler. Und dieser tollpatschige Sohn eines unsensiblen Kamels möchte sich bei euch entschuldigen, doch sah ich keinen besseren Methode dieses unglückliche Missverständnis aus dem Weg zu räumen, in das ihr sicherlich völlig unverschuldet geraten seid. Dürfte dieser unwürdige Sohn der Neugier erfahren wer ihr seid und wie es zu diesem Zwischenfall kam?"

Jaak Marva

  • Beiträge: 51
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #108 am: 07.08.2014, 14:58:44 »
Jaak nickte dem Holzfürsten zu und dann Grelin. Endlich hatte dieses Possenspiel mit der Bewerbung um einen Jahrmarktsplatz und ein paar Kupfermünzen mehr ein Ende, und glücklicherweise fand es dieses Ende, ehe sich der Mann wieder zu einem Ausstellungsstück machen musste. Wieso ging man eigentlich Professionen nach, die man so sehr hasste? Diese Frage war schnell und einfach gestellt, doch ihre Beantwortung bedurfte wohl jeder Menge Lebenserfahrung. Und ableiten von der ursprünglichen Frage ließ sich auch die brennende Frage, warum man sich von einer ungeliebten Aufgabe in die nächste stürzte? Jaak blickte mit kritischem Auge aus dem Fenster und schaute dem Treiben der Natur zu. Man tat manche Dinge, selbst wenn man sie nicht wollte oder schätzte, selbst wenn man sie hasste, weil man sie konnte. Jaak war ein brauchbarer Schausteller. Er hatte ein offenes Ohr und ein offenes Auge für seine Umwelt, flinke Finger und kein Problem damit, Arglosen den Schädel einzuschlagen, wenn es sein eigenes Überleben sicherte. Und Überleben, Jaak nannte es Sterbeerhaltung, konnte er auch.

Jaak richtete seine dunkelorange-schwarze Lederjacke und kurz wurde das silbrig-glänzende Kettenhemd darunter sichtbar. Er war nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gegangen. Der Ruf des Holzfürsten eilte diesem wahrlich voraus. Jaak war dreist, aber er wusste, wann er seinen Mund zu halten hatte. Er hatte vom Holzfürsten wahrscheinlich mehr bekommen, als er erwarten konnte. Jetzt trieb er es jedoch nicht weiter. Mehr war hier nicht zu holen. Aber nach Grelins Worten zum Holzfürsten war Jaak nicht geneigt gewesen, ungerüstet zu diesem Mann des blutigen Messers zu gehen. Der Mann mit dem sehr kurzen, dunklen Haar wandte sich jetzt an diesen ungewöhnlichen Zwergen, der sehr wenig zwergisch aussah. Jaak hätte am liebsten eine Augenbraue hochgezogen, doch es gelang ihm nicht. Wenn das ein Zwerg war, war er Aroden persönlich. Scheinbar war er sowas wie das Sprachrohr der weiteren Gäste, die hier angekommen waren, also sprach er ihn an.
"Also, Herr Zwerg.", Jaak lachte herzlich, doch seine Augen bewegten sich nicht und starrten beinahe grimmig, was merkwürdig und spottend wirkte. "Bringt mich bitte auf den Stand. Andere Kinder sind verschwunden? Ich gehe davon aus, dass ihr bereits alle betroffenen Eltern ausgefragt habt? Gut, gut. Wie der Zufall es so will, habe ich gerade eine Vorstellung absagen können und unerwartet etwas Freizeit vom Jahrmarkt gewonnen." Es entsprach nicht der Wahrheit und diente er der Tatsache, dass er Grelin spielerisch provozieren wollte. Grelin würde nichts dagegen sagen können, immerhin hatte der Holzfürst Jaak jetzt aufgetragen, den Sohn zu finden. Eigentlich würde Grelin Jaak auf dem Jahrmarkt brauchen die nächsten Tage, da ihm sonst der gute Platz gar nicht so viel brachte, wenn er alles an Arbeit alleine machen musste. Jaak fand das sehr erheiternd, dass dies durch die Dreistheit Jaaks möglicherweise nicht mehr als ein geschäftlicher Pyrrhussieg war. "Da bietet es sich ja mehr als an, dass wir künftig dabei gemeinsame Sache machen, da wir ja jetzt durch den Willen des ehrenwerten Holzfürsten denselben Befehl teilen. Und da euer Clan ja die merkwürdigsten Mirakel bereithält, werdet ich da sicher einen Platz finden." Jaak schien zu denken, dass der Gnom eine Schraube locker hat und seine Reisegruppe für seinen Clan hielt, oder vielleicht taten alle innerhalb dieses Clans das. Immerhin sah er auch einen wirklichen Zwergen. Jaak verneigte sich übermäßig tief, fast zur Höhe seiner Knöchel, wie man es von vielen Gauklern und Narren kannte, die zum einen ihren Körper beherrschten und zum anderen aus dieser Körperbeherrschung Spott in jeder Geste zum Ausdruck bringen konnten. "Jaak Marva mein Name. Meines Zeichens Meister der Jonglage."
Jaak beendete seine tiefe Verbeugung vor Bergi Glimmaxt und richtete sich wieder auf, stemmte die Hände in die Hüfte und blickte kritisch seinen Clan an. Ein Zwerg, ein weiterer Gnom, ein Mann und eine Frau. Jaak entging nicht, dass es eine merkwürdige Truppe war und dass es ungewöhnlich war, dass sich so viele Humanoide hier zusammenrotteten. Im Finstermondtal starb man meist einsam, soweit Jaak wusste. "Doch keine Sorge, ich kann mehr als der Jonglage gerecht werden. Dürfte ich fragen, ob ihr nicht alle auch einer Jahrmarktstruppe angehört? Einer Wandermenagerie beispielsweise?" Jaak zeigte auf die unterschiedlichen Teilnehmer dieses für ihn ungewöhnlichen Clans. Zuerst auf den anderen Gnom, der sich nicht als Zwerg bezeichnetet. "Einer der drei Kleinwüchsigen und zudem die Frau mit Bart.", dann auf den menschlichen Mann. "Der stärkste Mann der Welt." und dann auf die Frau. "Und sie hier hat unter dem Rocke eigentlich eine magische Vorrichtung und trifft in eurem Zirkus als Frau ohne Unterleib auf?" Jaak lachte wieder und abermals konnte sich seine Augenpartie nicht mitbewegen, als sein sie gelähmt, was diese Witze schnell verletzend wirken ließ. "Oder ist es tatsächlich nur die Absenz der Kinderlein, die eine Horde tapferer Recken zusammenflickt wie ein altes Schneiderweib die bunte Geckenkluft?"
Jaak hatte eine ungewöhnliche Art zu Sprechen, seine Stimme schwankte zwischen dunklen Sätzen und einer nebelhaft belegten Stimme. Augenscheinlich hatte er einige Reisen hinter sich, da er über auch ungewöhnliches Vokubular verfügte. Und er konnte, obwohl er normalerweise zurückhaltend war, aufdringlich werden, wenn er etwas witterte: Wenn er das Ende des Sterbens bei anderen Wesen witterte und er witterte dieses Ende hier so als hätte jemand Jauche über diesem Haus vergossen. Jaak verschränkte die Arme und lächelte lieblos.
« Letzte Änderung: 07.08.2014, 14:59:00 von Jaak Marva »

Shira

  • Beiträge: 583
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #109 am: 07.08.2014, 22:27:44 »
Zuerst hatte Shira dem Jongleur nicht viel Beachtung geschenkt. Ein Mitstreiter mehr konnte zum Aufsuchen der Kinder nur förderlich sein. Zudem war er gut gebaut und die Artisten der Jahrmärkte waren bekannt für ihre Karft und ihre Geschicklichkeit. Welch glückliche Fügung, dass er genau zu diesem Zeitpunkt hier vorgesprochen hatte.

Doch als er sich zu Bergi Glimmaxt, dem kleine Zwerg, umdrehte, sprach Spot aus seiner Stimme. Erst konnte die Hexe gar nicht glauben, dass der Jongleur sich so über sie alle lustig machte. Doch dann stieg eine innere Wut in ihr auf und sie konnte sich nicht mehr zurückhalten.

Etwas unsanft schob sie sich aus dem Hintergrund neben Bergi und drückte sich dabei an Wilbur vorbei. "Ich glaube das lange pausieren hat euch etwas auf's Gemüt geschlagen", antwortete sie noch bevor Bergi etwas erwidern konnte. "Wir sind wahrlich nicht zum Spaß hier, sondern um einigen Anwohnern, die sich reichlich Sorgen um ihre Kinder machen, bei der Suche nach ihnen zu helfen" blickte sie finster in Richtung von Jaak. "Und vor allem nicht, um uns von einem unflätigen Großmaul von Gaukler als Waschweiber beschimpfen zu lassen."

Nun wandte sie sich den anderen zu. "Ich denke wir könngen gut und gerne auf diesen Clown verzichten. Mit ihm sind ernsthafte Streitigkeiten nur eine Frage der Zeit. Wir sollten die restlichen Stunden bis zum Morgengrauen sinnvoller nutzen."

Mit vor Zorn funkelnden Augen giftete sie den Artisten noch einmal an. "Ihr könnt ja die Eulen etwas mit euren Bällen verzaubern. Vielleicht flüstern sie euch den Weg zum Sohn des Holzfürsten." Auch vom Boss des Konsortiums war sie nicht sonderlich angetan, obwohl sie es vermied ihn direkt anzusprechen oder zu reizen. Unüberhörbar konnte sie zwischen den Zeilen herauslesen, wieviel er sich um das Wohl der anderen Kinder scherte. Für ihn zählte einzig und allein der eigene Sohn.
« Letzte Änderung: 07.08.2014, 22:39:44 von Shira »

Jaak Marva

  • Beiträge: 51
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #110 am: 07.08.2014, 23:22:05 »
Jaak lachte auf, als die Frau - vermutlich mit Unterleib - ihn derartig anfauchte. Er genoss es, wenn seine Spitzen einen gewissen Effekt hatten, und er nahm es ihr nicht übel, dass sie derartig reagierte. Gleichwohl war sie eben ein normaler Mensch, der die Worte nach ihrem Klange und nicht nach ihrem Inhalte bewertete.
"Meine mir unbekannte Dame, welche wonniglicher Vulkan lebt zwischen euren Brüsten und ist euch zum Munde gestiegen. Lasst euch gesagt sein, dass das Misstrauen dem Witze gegenüber der erste Schritt zur Tyrannei ist. Ich bitte doch freilich nicht um Verzeihung dafür, dass ihr die Countenance verloren habt bei einem unschuldigen Späßchen unter Jahrmarktsgefährten. Wenn ihr bei einfachen Worten, scheinbar nicht einmal der Wahrheit abgetrotzt, schon so über euch hinauswachst, könnte ich beinahe mutmaßen, dass ihr es seid, die einen ernsthaften Streit verursachen würdet, sobald euch etwas nicht mehr passt. Ich sehe in euren Augen jedoch einen zumindest grundlegenden Verstand, der euer Feuer nach Bedarf schüren und eindämmen kann: und so wäre es mir wahrlich eine Freude das Feuer gegen jene gerichtet zu sehen, die das Sterben der Kinder beenden wollen."

Jaak zeigte sich nicht verstört durch den Ausbruch. Er wusste, welche Reaktionen seine Worte hervorriefen bei dem einen oder anderen und er wusste, dass man ihm in aller Regel feindselig gegenüberstand. Er fühlte sich wie immer unverstanden. Er hatte nur Fragen wollen, was genau sie zusammentrieb oder ob es an dem Schicksal der Kinder lag. Er hatte immerhin darauf eine - wenn auch feindselige - Antwort bekommen. Und das war alles, was er wollte. Zudem ging er nicht davon aus, dass eine Horde von Männern sich von einer Frau sagen ließen, wo es langging.

"Falls euch jedoch interessieren sollte: ich wünsche mir eine lange Pause. Doch die Gaukelei und das Possenreißen ist derartig in mein Wesen gebrannt, dass es weder Urlaub noch Freizeit kennt. Der Witz liegt doch meist im Schmerze begraben, leider leidet der menschliche Geist zu häufig daran, dass er diesen Witz nur erkennt, wenn er über andere dabei lachen kann. Die Selbstironie geht den meisten ab." Jaak hätte am liebsten mit dem rechten Augen gezwinkert, doch so schloss sich nur das Augenlid. Es waren Mimiken, die sich seit geraumer Zeit nicht mehr ausführen ließen. Verfluchte Vergangenheit.
"Ich schließe also daraus, dass niemand oder die wenigsten von euch wirklich mit dem Gaukelhandwerk vertraut sind. Das ist tragisch. Gutmenschen, Gutgnome, Gutzwerge also, ihr im Tal des Holzfürsten. Ein guter Rat dann für euch - ausnahmsweise kostenfrei, um mich einmal auch einen Gutmensch schimpfen zu können - lasst euch gesagt sein: Seid vorsichtig mit der Hilfsbereitschaft. Wenn ihr an diesem Ort einem Anderen den kleinen Finger reicht, reißt er euch womöglich den ganzen Arm samt Schultergelenk aus. Jede kleine Geste der Hilfe kann schnell zu einem Kampf um Leben und Tod werden. Ich habe ein Näschen für sowas. Das Ende des Sterbens liegt auf unserem Weg, vielleicht sogar für einen manchen von euch.", prophezeite Jaak schließlich mit einem lieblosen, aber nicht als Drohung gemeinten Lächeln.
"Und da ich ein Näschen für sowas habe, würde ich mich fast als unersetzlich preisen. Aber nur fast. Ich bin kein Mann, der zu Übertreibungen neigt."
« Letzte Änderung: 07.08.2014, 23:22:16 von Jaak Marva »

Anwar

  • Beiträge: 23
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #111 am: 08.08.2014, 01:11:57 »
Die Erfahrung der Reise durch einen Baum war etwas das vollkommen neu war für Anwar und sorgte dafür das er einige Zeit lang verwirrt war. Mit unsteten Schritten stapfte er durch den Wald und wartete nur darauf das er seine Orientierung zurück erlangte.
Nachdem er schließlich wieder halbwegs klar war, sah er sich erst einmal gründlich in dieser neuen Umgebung um. Das war definitiv nicht der Wald in dem er eben noch war und er vermutete das Ilyrana ihn ein gutes Stück näher an sein Ziel gebracht hatte. Doch leider wusste er jetzt nicht mehr in welche Richtung er gehen musste. Norden auszumachen war für den Druiden kein Problem, hatte er doch schon immer die Sonderbare Fähigkeit instinktiv diese Himmelsrichtung auszumachen. Aber leider half ihn das alleine nicht weiter.
Während er überlegte wie er jetzt vorzugehen hatte, drangen leise Stimmen an sein Ohr. Nein das war so nicht ganz richtig, die Stimmen waren schon länger da, doch war Anwar zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen um ihre Anwesenheit zu bemerken.
Ohne groß darüber nachzudenken ging er den Stimmen entgegen, denn mit etwas Glück vermochten die Personen die er da hörte ihm sagen wie er am besten nach Falkengrund kommen konnte.

Gerion der Wanderer

  • Beiträge: 582
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #112 am: 08.08.2014, 09:23:51 »
Kaum hatten sie die Sache mit dem einen unangenehmen Kerl, dem Holzfürsten, erledigt, schien sich ein anderer unangenehmer Kerl an ihre Fersen heften zu wollen. Shira hatte direkt die richtigen Worte gefunden, den Kerl schien das aber sogar noch mehr anspornen. Gerion hatte keine Lust, das vor dem Holzfürsten zu besprechen. Allerdings bliebt da noch eine Information, die er benötigte. Um dem Holzfürsten aber nicht zu viel zu verraten und vor allem um schnell aus diesem ungemütlichen Haus heraus zu kommen, suchte er nach er sich einen anderen Weg.
Also sprach er Thuldrin Kreed noch einmal "Eine kurze Bitte hätte ich noch an euch, Herr. Für eine sichere Rückkehr ihres Kindes benötigen wir noch einige Informationen zur derzeitigen Gefahrensituation des Finstermondwalds. Könnt ihr mir einen eurer Waldarbeiter nennen, der mir hierzu Auskünfte geben könnte und euren Türsteher bitten, uns zu ihm zu bringen?"

An den Gaukler gewandt sagte er nur knapp: "Mit euch können wir draußen weiter sprechen.".

Dann wandte er sich zum gehen, nur die Antwort Thuldrin Kreeds abwartend.
« Letzte Änderung: 08.08.2014, 09:25:44 von Gerion der Wanderer »

Bergi Glimmaxt

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #113 am: 08.08.2014, 18:54:40 »
Bergi konnte die gesamte, geballte und gebündelt als Geschoss verwendete Frechheit in diesem Raum nicht fassen. Seine Worte stockten ihm im Hals und blieben vehement darin stecken, als würden sie den Gnom selbst davor beschützen wollen, dass ihre Aussprache eine unliebsame Wirkung hervorrief.
Nicht nur, dass der Holzfürst sich als das zu erkennen gegeben hatte, was Bergi schmerzlich vermutet hatte, Nein! Aus den Worten des Schutzpatronen Falkengrunds quoll sprichwörtlich die Abscheu gegenüber seinen Mitmenschen, das Desinteresse an ihrem traurigen Schicksal und es schien, dass nicht einmal die Suche nach seinem EIGEN Fleisch und Blut ihn sonderlich vereinnahmen würde! Bergis Vater, hätten sie die Plätze getauscht, wäre mit der Axt in beiden Händen hinaus gelaufen und hätte seinen Füßen erst die Rast erlaubt, wenn er den kleinen Gnom zurück in Sicherheit gewusst hätte!

Nein, Bergi entschied, dass Thuldrin Kreed von Kopf bis Fuße verabscheuungswürdig war. Ein, in seiner Gesamtheit gar böser Kerl!

Gepaart mit den spitzzüngigen Worten des Schaustellers wusste der kleine Zwerg-in-Spe nicht, wie er darauf reagieren solle. Ein kleiner Teil seines Gemüts versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es durchaus etwas rechtschaffenes, etwas gänzlich Gutes sein würde, wenn er sich dafür entschied, der gesammelten Mannschaft aus gemeinen Leuten eines mit seinem Flegel über zu ziehen! Doch in seinem Leben hatte er gelernt, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, damit seine urtümlichen Instinkte nicht Überhand nehmen konnten. Deshalb schüttelte er nur, über beide Ohren entschlossen, mit dem Kopf und deutete mit erhobenem, tadelnden Finger - gepaart mit jenem strengen Blick, den er seit seiner Geburt von dem alten Glimmaxt imitiert hatte, auf den provozierenden, chaotischen Jongleur.

"He da, Bursche!" schimpfte Bergi. "Wahrlich nobel von einem gemeinen Kerl wie ihnen, sich uns bei der Suche anzuschließen! Doch wir -" Er wusste nicht einmal, was so eine 'Menagerie' wirklich war, doch wollte er dies seinem Gegenüber nicht preisgeben. Also versuchte er sein Bestes - "... Wir sind keine so eine M-e-n-a-sch-a-r-ih. Und Herr Ragor ist bei Leibe keine bebärtete Frau! So kommt mit und helft uns, Informationen bezüglich der anderen, verschwundenen -" Er wandte sich nun bewusst an den üblen Kreed. "Kindern - zäh oder nicht - zu sammeln. Damit wir gemeinsam, zusammengehalten von der ehrlichen Suche nach Unschuldigen, Morgen früh aufbrechen können. Wenn es nach mir geht, dann noch bevor der Hahn zum ersten Mal kräht!" Er schenkte Gerion einen kurzen, entschlossenen Blick, nur um ihn daran zu erinnern, dass Bergi am liebsten sofort noch in die Schneewehen stürmen würde. Plötzlich fiel dem kleinen Zwerg etwas ein und er entschied, es seiner Ansprache noch hinzuzufügen.

"Und wagt es nicht, weiter über den ehrenwerten Unterleib Frau Shiras zu mutmaßen! So etwas hat euch gar nicht zu interessieren, frecher Bursche!"

Shira

  • Beiträge: 583
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #114 am: 08.08.2014, 20:32:19 »
Ihrer Anziehungskraft wohl bewusst, ignorierte Shira auch die sexuelle Anspielung des Artisten, obwohl ihr dieser deutlich mehr zusagte, als der stinkende und dreckige Handlanger des Holzfürsten. Aber das Aussehen alleine war nicht alles. Dieser Hochmut, mit dem er sich scheinbar entschuldigte und ihr mit dem nächsten Satz wieder das Messer in den Rücken rammte, konnte sie einfach nicht tolerieren. Daran änderte auch die blumige Wortwahl nichts, mit welcher der Jongleur alles auf einen Spaß herunterspielen wollte.

"Ihr könnt euch euer Süßholzgeraspel sparen", konnterte sie. "Und dass es in diesen Landen gefährlich werden kann, wissen wir alle. Glaubt nicht, dass ihr ein schutzloses junges Mädchen vor euch habt, welches sich an eure starken Arme klammert, wenn es dunkel oder gefährlich wird. Wir wissen uns alle unserer Haut zu erwehren."

Dann kehrte sie zu Gerion zurück. "Ihr habt recht, alles weitere sollten wir draußen besprechen."

Den kleinen Zwerg fand sie irgendwie süß. Mit welcher Hingabe er für die Kinder kämpfte und mit welchem Einsatz er die Gruppe verteidigte, obwohl sie noch gar nicht so richtig zusammen gefunden hatten und alles noch etwas unkoordiniert ablief. Er war auf jeden Fall jemand, auf den man sich im Ernstfall verlassen konnte. Und die etwas untersetzte Größe, gepart mit den spitzen Ohren machten ihn gar nicht mal so uninteressant ...

Thorgrimm

  • Moderator
  • Beiträge: 1830
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #115 am: 09.08.2014, 02:59:24 »
Nasreddin und Anwar



Nachdem der Mann weitergezogen und schließlich aus dem Blickfeld verschwunden war, kümmerte sich der keleshitische Barde endlich um die Frau. Diese kniete auf dem Boden und weinte ganz eindeutig. Sie wandte sich bewusst von ihm ab, da sie natürlich gehört hatte, was er gesagt hatte und so das schlimmste vermutete. Sozusagen vom Regen in die Traufe. Als er sich bei ihr entschuldigte und dabei sogar ganz aufrichtig klang, wandte sie ihm den Kopf zu. Sie war noch immer verängstigt und wusste nicht so recht ob das ein weiterer Trick war, oder die Wahrheit. Aber was hatte sie schließlich für eine Möglichkeit? Unter der Kapuze waren hellbraune Haare zu erkennen, die über eines der haselnussbraunen Augen der Frau fiel.
"Mein Name ist Myriani. Ich denke ich sollte Euch dankbar für Eure Rettung sein, was?" Sie seufzte, stand auf, warf die Kapuze zurück und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dabei gaben ihre schulterlangen, hellbraunen Haare den Blick auf spitz zulaufende Ohren frei. "Das ist eine wirklich lange und nicht besonders interessante Geschichte... ich weiß nicht, ob Ihr diese Zeit wirklich opfern wollt, Herr Yahya. Ihr habt mir schon genug geholfen, als Ihr mich vor diesem Scheusal beschützt habt."

Langsam aber sicher näherte sich Anwar den Stimmen. Je näher er kam, desto sicherer wurde er, dass es sich um eine Frau und einen Mann handeln musste. Er bog um eine Linkskurve und sah vor sich schließlich einen männlichen Keleshiten, der in bunte Stoffe gehüllt war und einen ordentlich gestutzten Bart im Gesicht trug. Seine schwarzen Haare wurden von einer für Wüstenbewohner typischen Kopfbedeckung verdeckt. Die Frau trug eine dreckige alte Robe, die ihren Körper vollständig verhüllte. Allerdings hatte sie die Kapuze nach hinten geworfen, sodass die hellbraunen, schulterlangen Haare zu erkennen waren - allerdings nicht mehr, da sie ihm den Rücken zuwandte. Nur Nasreddin konnte den Neuankömmling erkennen, der den Mann auf der Kutsche wohl gerade verpasst haben musste.

Thorgrimm

  • Moderator
  • Beiträge: 1830
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #116 am: 09.08.2014, 03:42:50 »

Der Holzfürst drehte sich auf die Bitte Gerions noch einmal um, sagte aber nichts, sondern wedelte nur mit der Hand und ging dann endgültig aus dem Zimmer. Das Grinsen auf dem Gesicht Zandag Tiedums wurde dabei immer breiter, besonders als Gerion ihn einen Türsteher nannte. Es war kein freundliches Lächeln, sondern ein dreckiges, falsches.


"Ich bin kein Türsteher, sondern Leibwächter und wenn ich dieses Haus verlassen würde könnte ich Meista Kreed doch nicht mehr beschützen. Das musst doch selbst du verstehen oda nicht? Ihr könnt euch bei Emund Ceril melden, wenn ihr Informationen zum Wald haben wollt. Er lebt in einem der Außenposten des Konsortiums und kennt sich besser als jeder andere im Wald aus. Und jetzt verschwindet endlich und macht euch an die Arbeit, dreckiges Pack."

Er beschrieb kurz den Weg dorthin, der eigentlich ganz einfach war, da man nur einem Pfad am Rande des Waldes folgen musste. Danach ging er einen Schritt auf die Gruppe zu und schubste jeden Richtung Ausgang, der nicht freiwillig das Haus verlassen wollte. Shira starrte er ganz offen hinterher, als sie das Haus verließ. Aber anscheinend hatte er wirklich genug von der ganzen Truppe, denn ein bissiger oder dreckiger Kommentar blieb aus. Als sie endlich das Haus verlassen hatten, warf Zandag die Türe zu und ließ sie in der Kälte stehen. Die Gruppe hatte jetzt einige Möglichkeiten - was wollten sie zuerst angehen?

Gerion der Wanderer

  • Beiträge: 582
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #117 am: 09.08.2014, 10:11:59 »
Gerion musste etwas lächeln, als er den Ärger des Schlägers sah. Er hatte nun die Information, die für sie wichtig war und sah daher keinen Grund mehr, noch weiter in diesem unfreundlichen Haus zu verweilen.
"Lasst uns in die Ente gehen und hören, was Kitani über das letzte Kind herausbekommen hat".

An den Gaukler gerichtet sagte er: "Ihr könnt uns gerne begleiten, aber wenn ihr Höflichkeit und Freundlichkeit erwartet, solltet ihr eure Worte entsprechend wählen."

Schließlich ging er zu Bergi, legte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter und sagte leise "Ich bewundere eure Ruhe und Aufrichtigkeit, Herr Glimmaxt. Bewahrt sie euch, denn es gibt wenige Personen wie euch in dieser Gegend."

Dann schickte er sich an, den Raum zu verlassen und die Ente anzusteuern.

Jaak Marva

  • Beiträge: 51
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #118 am: 10.08.2014, 11:54:48 »
Jaak zeigte wieder das lieblose Lächeln. Es war spannend, welche Beleidigungen die Frau sah, die Jaak nicht einmal ansatzweise ausgesprochen hatte. Menschen, sie waren ein so flatterhaftes Pack, und das konnte man fast bis zu ihrem Sterbensende genießen. Der Umgang erinnerte ihn ein wenig an seine Zeit unter Banditen. Lange war es her, dass er mit Fremden umherzog, aber irgendwas sagte ihm, dass viel Sterben nah war. Er hörte Groetus Rufe. Aber der geduldige Mond mahnte eben zu jener Geduld. Jaak wusste, dass seine neue Gefährten ihm nicht mit Wohlwollen aufnehmen würden. Niemand hatte ihn je mit Wohlwollen aufgenommen. Dreistheit, Direktheit und geduldiges Durchsetzungsvermögen und seine Fähigkeiten hatten ihn unter Menschen gebracht, so war er ein formidabler Bandit geworden, so ist er ein Jahrmarktsdarsteller geworden, so würde er dieser Gruppe aus Kinderrettern beitreten, völlig gleich, ob sie wollten oder nicht. Umso erstaunlicher war es, dass sie ihn so schnell tolerierten. Das machte es zu einem dieser Moment, in dem er wusste, dass er für den Moment den Mund halten sollte. So nickte Jaak Gelirion, Shira und Bergi Glimmaxt jeweils nur mit diesem merkwürdigen, wissenden Lächeln an und erwiderte keine Worte für den Moment.

In Gedanken jedoch rezitierte er die Worte, die er über Groetus gelernt hatte. Er bereitete sich auf Verluste vor, auf Tod und Verderben. "Verderben für alle: Jedes lebende Ding - sogar die Welt, and gar die Ebenen - ist dem Untergang geweiht, und wird zerrissen werden am Ende des Alles. Lass dir Freunde, Reichtum oder eben das vertraute Bild von heimatlichen Bergen und Flüssen nicht ans Herz wachsen, denn eines Tages werden sie vergangen sein und diese närrische Sentimentalität wird verschwendet gewesen sein. Der geduldige Mond bewegt die Wellen. Der Mond lässt die hohe und die niedrige Tide entstehen, welche die Küsten niederringt und die Kreaturen der See stranden lässt. Gar die mächtigsten Klippen geben schließlichen den Wellen nach und brechen ins Wasser. Hast und Dringlichkeit sind nicht immer der beste Weg. Warte. Harre aus. Beobachte."

Er musste seine neuen Schicksalsgefährten beobachten, ehe er sich wieder aus der Deckung wagen konnte. Seine erste Welle des Spottes war willkürlich gewesen und hatte scheinbar bereits den einen oder anderen wunden Punkt erwischt. Wie würde das erst werden, wenn er seine Gefährten kannte? Jaak hielt die Nase in den kalten Wind und sog die Luft für einen Moment geradezu ein. "Der süße Geruch des Endes. Er kann sich erst entwickeln, wenn etwas begonnen hat. Dann auf unsere neu gewonnene Freundschaft." Jaak bleckte mehr die Zähne zu seinen Gefährten als dass er freundlich lächelte, weil die Augenpartie sich einfach nicht bewegen wollte. Und so mochte es mehr klingen wie eine Drohung als dass es eine war.

Jaak legte die Hand auf den kalten Boden und sog nochmal die Luft ein. Er beobachtete die Zeichen der Natur, erstmals seit seiner Ankunft ernsthaft interessiert daran, wie das Wetter sich die nächsten Tage entwickeln würde[1]. Wenn sie aufbrechen würden, müsste Jaak sich auf die Situation einrichten. Es machte kein Sinn, das Sterben bereits im Schneetreiben zu beenden, ohne sinnigen Grund. Jaak rümpfte die Nase bei dem Gedanken, Groetus Dienst ohne passenden Abgang zu verlassen. Das kam nicht in Frage. Sein Blick fiel wieder auf seine neuen Gefährten. Zur Ente also. Jaak würde folgen, während er zu Grelin nicht ein Wort sagte.
 1. Survival 25

Nasreddin Yahya

  • Beiträge: 422
    • Profil anzeigen
Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #119 am: 10.08.2014, 14:39:20 »
Als Nasreddin die Trauer der Frau sah und die Tränen in ihren Augen, erweichte es sein Herz und er schämte sich über die verdammungswürdigen Verdächtigungen, welche ihm zuvor durch den Kopf gegangen waren. Nasreddin du Sohn des Zweifels, wenn man dir jetzt nachsagen würde das du die Sensibilität eines taldanischen Pferdes hättest, könntest du nichts erwidern.

Nasreddin verbeugte sich vor der Frau in der Art der Keleshiten und schenkte ihr ein aufrichtiges lächeln, in der Hoffnung ihr die Angst zu nehmen welche sie offensichtlich verspürte.
"Ich bitte tausendfach um Entschuldigung, Myriani schöne Tochter der Traurigkeit ich wollte euch keinesfalls verletzen, doch wusste dieses ungeschickte Kamel keinen anderen Weg euch vom lästerlichen Vater der Maßlosigkeit zu befreien. Wenn ihr euch einen wandernden Geschichtenerzähler anvertrauen mögt, so werde ich euch gern zuhören. Ihr müsst wissen, Karawanen sind erfolgreich weil sie ihre lasst teilen. Und wenn sorgen euer Gemüt beschweren, teilt sie mit anderen sodass euch leichter ums Herz wird. Ich weiß nicht, in wie weit euch dieser Unwürdige hier helfen kann, doch ich werde es versuchen."

Bei diesen Worten, merkte Nasreddin das sich eine Gestalt aus dem Gebüsch schälte.
Bei Sarenrae, was kommt jetzt noch?
Wollten die Göttinnen des Glücks und des Schicksals dem Geschichtenerzähler einen weiteren bösen Streich spielen, ist das ein Freund des Schurken oder gar ein Bandit? Wie sagte man so schön, aus dem Schlangen-Nest in die Skorpions-Grube.
Nasreddin war überzeugt das man es auf ihn abgesehen hatte, dennoch grüßte er den Neuankömmling freundlich.
"Salam! Ich grüße euch, mein mir noch unbekannter Freund, kommt doch bitte aus dem Gebüsch heraus, so dass wir euch besser sehen können."
« Letzte Änderung: 10.08.2014, 14:47:17 von Nasreddin Yahya »

  • Drucken