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Autor Thema: DEUS EX MACHINA  (Gelesen 11735 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 1 ~ Es war einmal, in Mechanika...]

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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #195 am: 20.07.2014, 17:39:00 »
Flinkhand & Haze


Irgendetwas stimmt hier nicht...

Der selbsternannte Inspektor versucht, sich auf dieses unbehagliche Gefühl zu konzentrieren, als das fettige, viel zu viele Essen in seinem Magen sich mit eisernem Griff meldet und seine Eingeweide wie Pudding wirken lässt. Übelkeit steigt in ihm hoch und der Kobold beginnt daraufhin, mehrmals lauthals würgen. Sein Bauch verkrampft sich schmerzhaft und erinnert ihn daran, dass zuviel dieses 'Schnellessens' wohl doch nicht sonderlich gesund ist, vor allem, wenn man die letzten Stunden teilweise unter Feuer, teilweise bewusstlos an einen Stuhl gefesselt verbracht hat. Wie auch immer, Haze kann es drehen wie er will...

Er hat es einfach völlig übertrieben![1]

Flinkhand beäugt den Fremden, welcher unweit neben ihm am Tresen steht und auf seinen georderten Reservoir-Dog wartet. Ein Mann mittleren Alters, die Kleidung wirkt leidlich gehoben. Ein einfaches Hemd steckt in einer bräunlichen Kordhose, welche in zwei verschlissenen Stoffschuhen endet. Beige Hosenträger halten die Gesamtheit des Gewandes in ordentlichem Zaum. Den misstrauischen Blick des Boldes erwidert der Herr mit einem freundlichen Nicken. Weiter schenkt er den Brüdern keinerlei Beachtung und wendet sich wieder Billybob und seinem Schnellimbiss zu.

Doch was ist das? Der Schraubendreher lässt seine Augen über die Schultern des Fremden hinweg schwenken, um die nahen Häusergiebel, auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu betrachten. Leidlich durch die großen Gaslicht-Scheinwerfer an der Ebenendecke beleuchtet, erkennt er erst auf den zweiten Blick, was dieses nagende Gefühl in seinem Unterbewusstsein wirklich ausgelöst hat.

Raben, überall.

Zu Duzenden sitzen sie dort, hoch oben auf den Wipfeln der Wohnblöcke, den Kaminen, Fenstersimsen oder Straßenlaternen. Verharren bewegungslos. Und all diese pechschwarzen, lidlosen Augen starren zurück, direkt auf die beiden Brüder herab.
 1. Für die nächste Stunde erhält Haze ->Sickness
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #196 am: 20.07.2014, 18:07:10 »
Irene 'Die Faust' Tanner


"IHR HABT DIE LADY GEHÖRT! LOS, HINAB MIT EUCH!" brüllt der Pilotenbold von seiner Kanzel herab, um die Entdeckung der Frau zu bestätigen. Die Männer um Irene herum drehen sich auf dem Deck nach innen und beginnen damit, den mächtigen Zornespaladin aus seiner Verankerung zu lösen. Die Himmelsschwert erzittert erneut, als sie ihre Geschwindigkeit weiter drosselt und den Bug langsam aber sicher auf die Position ausrichtet, welche die Klerikerin eben genannt hatte.

"BEI MECHANIKA, UNSERER EWIGEN LIEBE! WIR SEHEN UNS UNTEN, MEIN ALTER FREUND!" ruft Kilian Brightmore gegen den Lärm, als er seine Hand auf die Rechte Arcturus Thronns' legt. Lautlos dreht sich das Visier des Dampfritters in seine Richtung. Ohne ein Wort gesprochen zu haben, nickt er erst...

Und springt daraufhin, unverzüglich und mit einem Satz über die Reling, hinein in den tiefen Fall. Direkt auf die Brethonn Ebene hinab. Die Männer jubeln mit erhobenen Fäusten, bevor sie dem mächtigen Zornespaladin gleichkommen und ebenfalls, mit gezogenen Falldämpferpistolen von Bord des Luftschiffes, mutig in die giftige Luft des toten Ödlands springen.



"Argh!" brüllt Theodor Smaugle unter sichtlichen Schmerzen, als die ungezügelte Macht des Grim Noria von seiner Seele Besitz ergreift. Von dem güldenen, geschwungenen Hebel aus brennen sich Schriftzeichen in die vom Alter gegerbte Haut des Koboldes. Seine Augen tränen unter der Gewalt, welche auf sein Bewusstsein eindringt. Blut bildet sich an der Nasenspitze und färbt seinen weißen Schnauzbart tiefrot. Doch der alte Mann hält weiter an dem Artefakt fest. Wie ein Felsen in der Brandung stemmt er sich gegen die aufbäumende Magie, welche sich direkt in seine Knochen ritzt.

"ARGH! NA... KOOOMM... SCHOOOON!"

Der Hebel macht einen kleinen Satz in seine Richtung und versetzt die Rohre, Trichter und Pumpen in Bewegung. Dröhnend erzittert die gesamte Grotte und Senatorin Ornstein wird augenblicklich zurück geschleudert, direkt gegen die Felswand hinter ihr.

Eine Druckwelle farbloser Energie löst sich vom Uhrturm der Ewigkeit und rast ungehalten durch die Straßen der Stadt. Zeitungspapier, Girlanden und Wäscheleinen werden in der gesamten Bastion unter dem Sog der unnatürlichen Erscheinung durch die Luft gewirbelt.
Ein Pulsieren durchfährt das uralte Gebäude...

Und das Ziffernblatt des Uhrturms leuchtet für einen Atemzug auf.

Irene Tanner.



Kilian Brightmore zieht ebenfalls, vorsorglich besagte Pistole und wendet sich noch ein letztes Mal um, mit dem Willen, dem Wort der Hoffnung den Absprung zu signalisieren. Doch bis auf die Steuermannsbolde ist das Deck der Himmelsschwert völlig leer.



Irene spürt, wie ein unsichtbarer Blitzstrahl ihre linke Hand erfasst. Unter höllischen Schmerzen brennt sich ein, für sie unbekanntes Symbol in das Metall des Handschuhs. Sie scheint die Kontrolle über ihre Glieder zu verlieren und es wirkt, als würde Etwas von Außen an ihrer Hand ziehen. Unweigerlich, gar besinnungslos streckt sie die eiserne Faust der Energiewelle entgegen...

Unendliche Schwärze ummantelt ihre Sinne, als die Klerikerin schließlich ihr Bewusstsein verliert.
« Letzte Änderung: 20.07.2014, 18:08:18 von Wellby »
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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #197 am: 20.07.2014, 18:35:40 »
Isamu Tanaka


Albertos Miene verzerrt sich erneut vor Wut. Er reißt voll Rage seine Zigarette aus den zusammengebissenen Zähnen und wirft diese Tanaka direkt in das Gesicht.

"DEIN GESAMTES LEBEN GEHÖRT MIR JETZT TANAKA UND DU WAGST ES WEITER, ÜBER MICH ZU SPOTTEN?!" Seine Handschuh-bewehrte Hand holt aus und schlägt den gefesselten Barden direkt, mit der Faust in dessen Antlitz.
"IMMER MUSSTEST DU BESSER SEIN! IMMER! WAS -" Der Mann versucht sich verzweifelt zu beruhigen.
"Was glaubst du hat mein Vater gesagt, als er erfahren hat, dass ein Townie Bastard, eine reudige Straßenhure wie du - WEIT BESSER ABGESCHNITTEN HATTE ALS SEIN EIGEN FLEISCH UND BLUT?!"
Die Augen des Schauspielers weiten sich blutunterlaufen, als Alberto sich nach vorne beugt, direkt Tanaka entgegen.

"Ich habe mir geschworen, dich zu vernichten, mein kleiner Freund. Weißt du, es wäre so einfach, dich für immer loszuwerden..." Langsam fährt die Hand in einer, Tanaka bereits vertrauten, Bewegung zurück unter das prächtige Jackett und zieht langsam eine kleine, fein gearbeitete Taschenpistole hervor.
Die Waffe schussbereit entsichert, richtet er diese direkt auf die Brust seines Gegenübers.

"Aber das wäre zu einfach... Zu EINFACH FÜR EINEN BASTARD WIE DICH. Wusstest du, dass die Theaterleute dich für drei weitere Schauspiele bereits geordert hatten, noch bevor die Generalprobe der 'Eisernen' zu Ende war? Wusstest du das? Und weißt du auch, was mein Vater getan hat, als er ERFAHREN HAT, DASS NIEMAND MICH ANGEFRAGT HAT?! NIEMAND?! DER TOD WÄRE VIEL ZU GNÄDIG FÜR ABSCHAUM WIE DICH! ICH WERDE DICH-"



Die Zähne gefletscht hängt sich der Kobold mit seinem gesamten Gewicht, weiter an den Aktivierungshebel, als dieser unter ohrenbetäubenden Dröhnen ein weiteres, kleines Stück nach vorne schnellt.

Isamu Tanaka.



Die Automatismenkutsche wird von einem heftigen Windstoß erschüttert und der Verkehr auf der Barnabas Ave' kommt quietschend und hupend zum Stehen. Alberto Monteverda wird davon unterbrochen und ruft erbost "Was zum-", als seine Aufmerksamkeit von einem Ereignis am Rande seines Blickfeldes aus der Konzentration gerissen wird. Isamu Tanakas Gestalt pulsiert regelrecht in gleisendem Licht, lautlos, doch gleichsam atemraubend. Rauch steigt von seinen, am Rücken verschränkten Händen auf, als sich das Symbol des Uhrturms in seinen linken Handrücken brennt.

In dem Moment, als der Barde das Bewusstsein verliert, dematerialisiert seine Gestalt in gleisendem Licht, begleitet von schwarzem, unnatürlichem Nebel.

Alberto Monteverda reißt die Tür der Kutsche auf und stürmt auf die Straße, dreht am Absatz herum und blickt direkt über den Park Neu Bezoas, hinab auf das stolze Godrien, als ein weiterer Lichtblitz das Uhrwerk eines fernen Turmes erhellt. Sein Gesicht vor unbändiger Wut nahezu zerfetzt, krümmt er sich gen Himmel und schreit, von Tränen der Demütigung begleitet:

"NEIN, NICHT DU! NICHT DU!! TANAKA! ICH... WILL... DER AUSERWÄHLTE SEIN.... NIIICHT DU!"
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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #198 am: 20.07.2014, 18:53:50 »
Lavinia Crankrats


Als Lavinia das Bild kommentiert, gluckst Bär aus ihrer Gürteltasche heraus und mustert ebenfalls die Person, welche auf dem Kunstwerk dargestellt werden sollte. Seine Schnauze hüpft ein wenig hin und her, als er mit kratziger Stimme antwortet: "Dew hawst ewnen hewslewchn Vawda. Bwäh."

Sich auf ihr Training besinnend, hält die Diebin den Atem an und lauscht an der Tür. Nichts. Kein Laut ist auf der anderen Seite zu hören, außer der beständige, heulende Alarm im Hintergrund. Plötzlich fährt sie herum. Hastige Schritte hallen die Treppen am anderen Ende des Flures herauf. Noch bevor Lavinia reagieren kann, erscheint die Gestalt ihres Jugendfreundes Jack dort, welcher sich unter Anstrengung zurück in den ersten Stock geschleppt hat. Seine Kleidung ist mit Blut übersät und sein rechter Arm hängt schlaff an der Seite herab. Verzweifelt blickt er seiner Freundin entgegen und ruft:

"Kleines... Lav'... Bitte hilf mir! Wir... müssn hier weg. Der Kerl ist hinter mir her... Bitte!"



Ein weiteres Mal fährt der Aktivierungshebel nach Vorne und rastet ein. Die Anstrengung treibt die Kräfte des Koboldes zum Äußersten, doch unentwegt hält er daran fest, obwohl sich seine beiden Hände mittlerweile anfühlen, als würde sich das Fleisch von den Knochen lösen. Seine Haut wird wieder und wieder von Zauberei getroffen und Zeichen einer längst vergessenen Sprache übersäen seinen Körper, dringen auf die Muskeln darunter ein und werden für immer ein Bestandteil Theodor Smaugles.

Das Uhrwerk leuchtet erneut und dieses Mal weit beständiger über den Wipfeln der Stadt. Menschen und Kobolde verlassen ihre Häuser. Die Straßen füllen sich... Während die Bastion den Blick nach oben richtet, dem Uhrturm der Ewigkeit entgegen.

Lavinia Crankrats.



"Lav'... Kleines.. Bitte! Hilf mir!" Der Schurke bricht zwei Schritte weiter zusammen und blickt hilflos seiner Freundin entgegen. Von unten hört man deutlich eine andere Person die Treppen hinaufsteigen.

Doch eine uralte Macht erfasst die Diebin Lavinia Crankrats und lässt ihre Gestalt in gleisendem Licht verschwimmen. Noch bevor sie ein Wort an ihren Freund Jack richten kann, wird sie von dunklem Rauch eingehüllt und von dieser Ebene der Realität gerissen.
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Flinkhand

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #199 am: 20.07.2014, 19:49:28 »
Nachdem der Fremde Flinkhand freundlich zunickt, verliert der Bold schon wieder das Interesse an dem Mann. Augenblicklich fällt ihm ein neues Phänomen ins Auge. Raben, wohin auch das Auge blickt.
"Haze? Siehst du die ganzen Vögel.  Was mag sie hergelockt haben?"
Ihm kommen die schauerlichsten Gedanken über diese schwarzen Unheilsboten, wie sie über ihn, seinen Bruder und letztendlich die ganze Stadt herfallen.  Dann schüttelt er, mit einem flauen Gefühl im Magen, den Kopf, um dieses Schreckensbild zu verjagen.  Dann fragt er Billybob: "Ist es normal, dass hier so viele Raben sind?"
« Letzte Änderung: 21.07.2014, 08:09:26 von Flinkhand »

DEUS EX MACHINA
« Antwort #200 am: 20.07.2014, 21:22:20 »
Inspektor Haze wand sich auf seinem Stuhl hin und her - es endete, wie es hatte enden müssen... Er schloss die Augen und versuchte, alles bei sich zu behalten. Flinkhand war es, der ihn aus der Fressnarkose zurückholte. "Oh Flinki, das sind Raben.", sagte Haze lakonisch. "Sie sind wegen mir hier. Mein Magen tut so weh. Ich glaube, dass er gleich platzt. Die Raben warten nur darauf und dann werden sie sich an mir gütlich tun. Flinki, noch ist es nicht zu spät. Bitte, Du musst mir helfen. Bitte, schneide es aus mir heraus. Ich kann nicht mehr...", flüsterte der Kobold.
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Flinkhand

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #201 am: 21.07.2014, 08:08:56 »
Flink schaut seinen Bruder mitleidig an. 'Also ist es mal wieder soweit.' Er kramt in seinem Rucksack, bis ihm einfällt, dass sein Dolch ja an seiner Seite steckt.

"Na, dann leg dich dochmal hin, mein Bruder", sagt er grinsend und wedelt dabei mit dem Dolch hin und her.

Dann schaut er Billybob an: "Hast Du Alkohol? Etwas richtig starkes? Sonst überstehe ich das hier nicht." Aufmunternd schaut er den Grillbudenbesitzer an. "Oder hast Du einen Kräutersnaps zur Verdauung? Alternativ würde auch warmes Salzwasser gehen."

DEUS EX MACHINA
« Antwort #202 am: 21.07.2014, 13:08:22 »
Inspektor Haze wurde mit einem Mal kreidebleich. "Oh..., ich glaube, wir sollten doch noch etwas warten.", stotterte er und sein Blick blieb auf den Dolch gerichtet. "Zumindest bis ich 5 Konserven Blut, ein chirugisches Team und einen Bestatter aufgetrieben habe.", murmelte er noch.

"Findest Du die Raben wirklich so erstaunlich? Also ich weiß nicht. Es sind nur Raben.", versuchte er schnell abzulenken. "Aber gut, finden wir es heraus. Wusstest Du übrigens, dass ich Tierstimmen imitieren kann? Ziemlich beeindruckend, wie ich finde. Ich werd' sie mal fragen.", sagte er.

Dann hopste er mit einem Mal von seinem Hocker, was dem Magen nicht sehr gefiel. "Ohhhh....", entfuhr es dem Gnom und kleine Sternchen tanzten vor seinem Auge.

Haze trat etwas näher zu den Häuserblocks heran und konzentrierte sich[1]. "Die Rabensprache ist eigentlich nicht sehr schwierig. Es läuft alles darauf heraus, dass man die richtige Balance findet zwischen Zwitschern und Krächzen..., denke ich. Hm...", überlegte er.

"HEY, IHR RABEN! WAS IST LOS IN DER STADT?", zwitscherte und krächzte Haze den Raben zu.
 1. Speak with Animals - Racial Ability: 3 Minuten
« Letzte Änderung: 21.07.2014, 13:15:23 von Inspektor Haze »
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Flinkhand

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #203 am: 21.07.2014, 13:11:55 »
Sichtlich enttäuscht, dass er wieder nicht an seinem Bruder herumschnippeln durfte, steckt Flinkhand den Dolch wieder weg. Er nickt anerkennend, als sein Bruder anfängt, mit den Raben zu sprechen. Geduldig wartet er auf die antwort.

Isamu Tanaka

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #204 am: 22.07.2014, 09:46:06 »
Selbst mit blutender Nase wollte Tanaka sich Alberto nicht einfach unterwerfen. Der Schlag, die brennende Zigarette das machte ihm nichts aus. Er ahnte, dass das nur der Anfang sein mochte. Schließlich besaß Alberto Tanaka, wenigstens nach dessen Auffassung. So blickte er seinen Gegenspieler weiter frech an und machte keine Anstalten eingeschüchtert zu wirken. Nein, Alberto wirkte auf ihn sogar noch lächerlich. Sein gut Dingen, sein Leben an den Worten und Handlungen seines Vaters fest zu machen, pff. Hatte Alberto nie daran gedacht seinem Vater ins Gesicht zu sagen, dass er auch gut ist? Oder war vielleicht sein Vater zu Geldverliebt und konnte nicht ertragen, dass sein Sohn nur der zweitbeste war? Egal, jedenfalls hatte Tanaka kein Mitgefühl für Alberto. Denn an seiner Stelle wäre es ihm egal gewesen. Es war sein Weg, sein Wunsch Barde zu sein.

Als Alberto ihm die Pistole auf die Brust setzte, wurde dem Barden für einen Augenblick mulmig. Lebensmüde war Tanaka nicht und Alberto war fast bereit alles zu tun. Doch er konnte nicht mehr hören, was alles sein Bardenfreund ihm antun Wollte. Ein unsagbarer Schmerz ging von seiner linken Hand aus. Dass die mechanische Kutsche unsanft zum Stehen kam, konnte Tanaka nicht einmal mehr realisieren. So plötzlich und intensiv war die Magie die ihn umfing. Seine Sinne bekamen neben dem Schmerz gerade einmal den Geruch von ansengender Haut mit, welcher durch die magische Brandmarkung rasch das Innere der Kutsche füllte. Ihm wurde gerade übel, als sein Bewusstsein vom Schmerz und der schieren Kraft die ihn ergriff getrieben entschied aufzugeben. Er sackte bewusstlos zusammen. Von Albertos schierer Verzweiflung bekam Tanaka nichts mit. Er lag einfach bewusstlos auf der Rückbank der Kutsche und atmete schwer. Allein sein schweißnasser Körper zeugte von den Schmerzen die dazu geführt hatten.

Die Zigarette war auf den Boden gefallen und glimmte derweil vor sich her.
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #205 am: 22.07.2014, 19:08:18 »
Flinkhand & Haze


"Heey Jungs! Wad wirdn didde?!" gluckst Billybob überrascht, als die beiden Brüder darüber scherzen, das Essen just wieder aus dem Bauch Hazes' heraus zu schneiden. Sichtlich verwirrt und überhaupt nicht zugänglich für jene, für jemanden wie ihn sehr komplizierte, Art von Humor, schüttelt der dicke Grillmeister nervös den runden, spärlichst behaarten Kopf. Auf die Frage des Schraubendrehers reagiert der Mann ungleich überraschter und beugt sich samt  ausladendem Wamst etwas über den Grill nach vorne. Verdutzt kratzt er sich dabei mit der Kelle am Kopf und zuckt gleichzeitig mit beiden Schultern.
"Ich hab' absolut kene Ahnung, wo die Mistviechens herkommen! Bringt Unglück, sie lang anzustarrn, hat Großmutta immer gesacht... Bringt großes Unglück! Obacht!" Er senkt den Blick vor Furcht und versucht, sich selbst einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Doch ihm bleibt kein Moment, über diese Situation eingehend nachzudenken, denn auf einmal springt der selbsternannte Inspektor unter ächzendem Seufzen von seinem Platz auf und entfernt sich einige Schritte weiter von dem Schnellimbiss.



Fast geschafft, bei Mutter Pint! Halte durch, Theodor!

Stöhnend sammelt der Kobold seine letzten, übernatürlichen Kräfte und fokussiert das silbrig, schimmernde Buch innerhalb der Glaskuppel. Sein Körper, nahezu taub vor Schmerz, bebt unter der Anstrengung und sein Bart färbt sich mehr und mehr dunkelrot. Glühende Zeichen kriechen weiter über die Haut des Boldes, direkt den Hals hinauf. Tränen verlassen seine beiden Augenhöhlen, bahnen sich einen Pfad hinab und verfangen sich in jenen archaischen Symbolen... Als der Hebel erneut nachgibt und sich wieder nach vorne neigt.

Inspektor Haze.



Der Neuankömmling, mittlerweile mit einem - neu erworbenen - Reservoir Dog ausgestattet; ein staunender Flinkhand; sowie der dümmlich-beeindruckte Grillmeister Billybob starren allesamt auf den selbsternannten Inspektor Haze. Der kühne Kobold erreicht den Rand des grob gepflasterten Fußgängerbereiches und richtet seine volle Aufmerksamkeit auf die Raben.

Eindrucksvoll imitiert er die keuchenden Schreie, das tiefe Krächzen und das schrille Zirpen dieser Vogelart. Dies schafft er sogar mit solcher Bravur, dass Billybob, aus purer Angst vor den Altweibergeschichten seiner Jugend, ruckartig zusammenzuckt und sich hinter seinen Tresen duckt.

Doch die schwarzen Vögel bleiben unbewegt auf ihren Plätzen und beäugen den Angehörigen des kleinen Volkes...

... Welcher plötzlich - von einem Lidschlag zum nächsten - von einem geheimnisvollen Leuchten erfasst wird! Schwarzer Rauch begleitet dieses, äußerst magische Phänomen und von einem Moment auf den anderen ist Haze verschwunden!

Der Rauch verweht binnen Sekunden und zurück bleibt Nichts...

Der Mann mit dem duftenden Würstchen stolpert vor Schreck und verliert dabei jenes Schnellessen, als Billybob aus vollster, voluminöser Kehle schreit:

"JA BAI DER EISERN! DIE RABN HABN IHN GEFRESSN!"
« Letzte Änderung: 22.07.2014, 19:10:04 von Wellby »
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Abraham Harker

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« Antwort #206 am: 22.07.2014, 19:55:35 »
Schwer durchatmend, prüft Harker noch einmal die Kugeln in der Trommel der treuen Waffe, die ihn wieder einmal nicht im Stich gelassen hat. Schließt einen Augenblick die Augen. "Wir haben eine Bestie getötet, die eine Legende war. Wir haben uns durch einen Tunnel gewagt, vor dem andere Acquisitoren vor Angst schlotternd verhungert wären. Wir haben es geschafft, bis hier her zu kommen..." Harker grinst wölfisch. "Was kümmern uns da noch die Thors. Sie sind groß, hungrig- und dumm. Lass uns nach Hause gehen. Ich hab verdammten Brand." Den Revolver noch einmal um den Finger rotieren lassend, macht sich der Revolverheld an den Abstieg- den dicken Ledermantel im Wind wehend, die Nieten auf dem gepanzerten Hemd im Rest des Sonnenlichtes funkelnd.

Er würde nach Hause kommen. Heute noch. Und den zähen, verblödeten Arsch von Schwertkämpfer würde er mitschleifen- und danach diese ganze Episode in Orkneybräu ersäufen.
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Flinkhand

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #207 am: 23.07.2014, 07:59:17 »
Flinkhands Augen weiten sich, als sein Bruder so plötzlich verschwindet. Erst flüsternd, dann immer lauter werdend, ruft er nach seinem geliebten Bruder.
"Haze?Haze?Haze?Haze?"

Dann hört er Billybobs Bemerkung. Ja, die raben, die sind an allem Schuld. Eine Träne rinnt über die Wange des kleinen Bolds. Plötzlich flammt Wut in seinen Augen auf. Die Raben.....

Er zieht seinen Rattenwerfer und geht auf die Stelle zu, an der sein Bruder verschwunden ist.

"Ihr Mistviecher! Das werdet ihr büßen! Nehmt das!"

Mit dem Rattenwerfer zielt er auf eine Gruppe von Raben, die ihm am nächsten sitzt. Durch den Ring am vorderen Ende hat Flinkhand die Gruppe voll im Visir. Er drückt den Abzug. Der Kristall an der Rückseite beginnt zu glühen, gelbe Blitze zucken über die Drähte, die rote Flüssigkeit pulsiert in dem Schlauch. Die Blitze ziehen vor zu dem Ring und konzentrieren sich dort. Vorn bildet sich eine wabernde Blase, die sich nun von dem Rohr löst und auf die Raben zufliegt.

"Und das! Und das! Und das! Und das!"

Wieder drückt der Bold den Abzug, jedoch hat er nicht bemerkt, das einer der Drähte abgerutscht ist. Es bildet sich wieder die Blase, doch platzt diese mit einem Knall auf. Ein Schwall von Blut ergießt sich über Flinkhand, als sein Finger wieder und wieder und wieder den Abzug drückt.


Wellby

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« Antwort #208 am: 23.07.2014, 20:19:53 »
Abraham Harker


Bei der Bemerkung des Pistolenschützen beginnt Pjotr Andrejwitsch erleichtert zu lachen.

"Du hast verdammt nochmal Recht. Lass uns nach Hause gehen, meine Tochter verbringt jedesmal unzählige, schlaflose Stunden mit dumm-sinniger Sorge um mich. Es wird Zeit, dass ich sie wiedersehe. Scheiße nochmal, das hab ich nach diesem Schlamassel echt verdient."

Er schultert den mächtigen Bihänder und stapft, Abraham folgend, den niedrigen Abhang hinab, welcher die beiden Acquisitoren schließlich wieder zurück in die Brethonn Ebene führt.



Mit den letzten, kümmerlichen Resten seines Bewusstseins klammert sich Theodor Smaugle verzweifelt an der sterbenden Hülle des Koboldes fest. Er hat von Anfang an gewusst, was mit ihm geschehen würde, wenn seine Finger den Aktivierungshebel des Grim Noria berühren würden. Uralte, undefinierbare Mächte brennen sich in seine Seele und übernehmen langsam die Kontrolle. Von diesem Moment an würde er nie mehr der selbe Bold sein, der über einhundert Jahre lang den Turm der Ewigkeit gehütet hat.

Denn wenn das Artefakt schlussendlich von seinem Gehirn Besitz ergreift, wird er zu wesentlich mehr werden, als nur ein alter, magiebegabter Kauz. Sein genetischer Code wird überschrieben und seine Sinne auf eine völlig andere Ebene der Evolution gehoben. Der Kobold weiß...

... Wenn der Zeitenschreiber geboren wird, muss ein Opfer gebracht werden. Und diese Gabe war niemand anderes als Theodor Smaugle selbst.

Der Hebel zuckt nach vorne und verharrt erneut.

Abraham Harker.



"Warte Mal... Hörst du das?" Abrupt bleibt der Schwertkämpfer stehen und verharrt lautlos in seiner Bewegung. Abraham bleibt kaum ein weiter Moment, um sich ebenfalls auf sein Umfeld zu konzentrieren, denn...

Hinter einem Felsen an ihrer linken Flanke stürzt von einem Augenblick auf den anderen ein mächtiger, vier... nein fünf Meter hoher Thor! Über und über bedeckt von fahler, weißbläulich-schimmernder Haut, einem krausen, grauen Bart am mächtigen Kinn, welches von mehreren Reihen geschliffener Reißzähne begrenzt wird, stürmt diese Bestie des Ödlands aus ihrer Deckung und schwingt eine meterdicke Steinaxt über den Kopf.

Doch Pjotr, angespornt durch den Kampfeswillen seines Gefährten und durch hunderte Stunden der Übung antrainiert, reagiert sofort mechanisch auf den nahenden Schlag, duckt sich zur Seite weg und wirbelt in der Bewegung so herum, sodass er den Schwung direkt in einen Gegenschlag seiner zweihändig geführten Klinge übersetzen kann. Das Schwert trifft den Riesen am Oberschenkel und reißt eine tiefe Wunde in die Seite des Beines. Pechschwarzes Blut spritzt durch die Nacht... Und der Hüne lässt dem Monster keine Zeit, um sich von dieser Attacke zu erholen. Mit einem brutalen Zorneshau[1] setzt der Krieger nach, doch der Thor schafft es, das Schwert mit der Steinaxt abzufangen.

"HARKER!! ZWISCHEN DIE AUGEN!" brüllt der Acquisitor im Blutrausch. Doch seine Worte finden kein Gehör und verhallen schließlich in der ewigen Finsternis der Brethonn Ebene. Verdutzt reißt der den Kopf herum, um nach seinem Freund Abraham zu suchen.

Doch Pjotr Andrejwitsch ist allein.

"VERDAMMT HARKER! DU MIESER BASTARD!!" schreit er verzweifelt in die Nacht. Wieder und wieder hackt er mit der Klinge nach seinem Gegner. Auf sich alleine gestellt, besteht seine einzige Chance nur daraus, den Riesen nicht zum erneuten Angriff kommen zu lassen. Er muss ihn überwältigen, bevor der Thor überhaupt realisiert, wie ihm geschieht. Es scheint, als würde Andrejwitsch es wirklich schaffen. Jaulend treffen die Schläge immer öfter auf fauliges Fleisch und der Thor duckt sich knurrend, nahezu hilflos zur Seite...

Als schließlich der zweite Riese den Acquisitor umrundet hat und aus dem Schatten heraus angreift.
 1. Bestimmte Schlagart, ein Teil einer Angriffskette. Berühmt unter den Mitteleuropäischen Rittern.
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Wellby

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« Antwort #209 am: 23.07.2014, 21:52:39 »
Flinkhand


Billybobs Schreien hallt durch die Gasse, als der Schraubendreher in seinem Wahn die Waffe zieht und auf die Raben richtet.

"NA SEITS WAHNSINNIG?! ALLEMANN IN DECKUHH-" Billybob kracht vor Schreck - von unten - mit dem Kopf gegen den Tresen, genau in dem Moment, indem die kuriose Waffe des Koboldes zu knattern beginnt. Kugel um Kugel wird in die Luft geschossen, doch nicht jede löst sich aus dem Trichter-artigen Lauf des Gewehrs. Immer wieder explodiert eine dieser riesigen, wabernden Blasen direkt vor dem Schraubendreher, wodurch dieser von oben bis unten mit scharlachrotem Blut und stinkenden, varporisierten Eingeweiden überschäumt wird.

Mehrere Kutschen bleiben mit quietschenden Reifen stehen und die angsterfüllten Fahrer beobachten das Schauspiel, welches der Kobold über die unheimlichen Raben hereinbrechen lässt. Denn während diese zähflüssigen, magischen Bälle durch die Luft geschleudert werden, verwandeln sich ein paar davon urplötzlich und formen sich zu...

Quiekenden, aggressiven, zähnefletschenden und unendlich aufgebrachten Ratten!

Diese, zum Geschoss umfunktionierten, Nager prallen gegen Hauswände, Abwasserrinnen und bringen durch ihre Wucht sogar einige Fenster zum brechen.

Doch die pechschwarzen Vögel zeigen sich aufgrund des Angriffs völlig unbeteiligt. Als eine der Pelztiere direkt auf einen Raben treffen würde, erhebt sich dieser völlig lautlos genau im rechten Moment. Durch diese Bewegung wie in Trance versetzt flattern plötzlich auch alle anderen Unheilsbringer in die Luft, und es dauert kaum mehr als eine halbe Minute, schon verschwinden sie zwischen den Straßenschluchten und Dachkanten der Ebene.



Der Aktivierungshebel der Maschinerie senkt sich erneut, zum nahezu letzten Mal und sendet die ungezügelte Magie des Grim Norias wieder durch die Konstruktion und Leiter des Uhrturms, direkt in die unwissende Stadt hinaus. Unter unendlichen Schmerzen nimmt Theodor Smaugle mit einem gezwungenen Lächeln Abschied von dieser Welt und heißt den Geist der Maschine willkommen.

"Für Mechanika. Für meine Freunde. Bei meiner Ehre! - Ich habe euch niemals vergessen."

Flinkhand, der Schraubendreher.



Das grelle Leuchten erfasst den von Trauer zerfressenen Flinkhand und nimmt ihn mit auf eine lange Reise durch Raum und Zeit. Sein Körper dematerialisiert auf dem Fußgängerweg nahe Billybobs Grillbude und hinterlässt nichts als dünnen, schwarzen Rauch in der nächtlichen Gasse.


... Und fünf quietschende, geifernde und äußerst ärmliche Ratten, welche vom Himmel fallen.
« Letzte Änderung: 23.07.2014, 21:59:02 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

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