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Autor Thema: 1. Zug - Eröffnung  (Gelesen 24878 mal)

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Fiona

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #15 am: 22.06.2014, 20:51:43 »
"Umso besser!" entgegnet Fiona.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Junge bereit war, die Strapazen auf sich zu nehmen, daher hatte sie es ihm auch angeboten. Umso mehr erfreut es sie, dass er Stärke beweist und sich nicht helfen lassen will. Das ist gut. Es wird ihm helfen zu überleben.

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #16 am: 23.06.2014, 01:21:15 »
Während Hesper und Threan mit den beiden Personen sprechen, die sich als Zerrabeu und Fiona vorgestellt haben, macht sich der Damaran und ehemalige Mask-Anhänger so seine Gedanken: Es war viele Monate her seit dem er an diesen schrecklichen Ort verfrachtet wurde. Das Zählen der Tage hat Sergor zwar irgendwann aufgegeben, da das Mitzählen für ihn irgendwann sehr deprimierend war, aber dennoch kann er sich sehr gut an seine Gefangennahme erinnern und was einige Zeit davor geschehen ist. Er hatte sich an dem verfluchten Abend im Streit mit Shandri getrennt, an dem das Unheil seinen Lauf nahm. Sie ging zu aggressiv zu einer ungünstigen Zeit mit den Umbravar um. Das konnte sich nur rächen. Man musste auf den richtigen Zeitpunkt warten und subtiler handeln. Ach, wäre er doch an dem Abend nicht mehr eines Trinken gegangen, sondern hätte versucht sich wieder mit Shandri zu versöhnen. Aber so fand sie den Tod. Sergor war sich sicher, dass es die Umbravar waren. Sie führten nicht mal einen "Scheinprozess" durch, um Shandri zu Tode zu verurteilen, sondern entledigten sich dieses Problem sehr direkt. Und seltsamerweise wurde diesem Fall von der sembianischen Justiz nicht intensiv nachgegangen und nichts gegen einen Missstand unternommen, was für ein Zufall aber auch! Dachte sich der Damaraner freilich mit purem Sarkasmus. Die Umbravar tanzten den sembianischen Institutionen wirklich auf der Nase herum. Es gab keinen wirklichen Rechtsstaat und keine Gerechtigkeit mehr bei diesen Shar-Anhängern. Einen anderen hätte es verwundert, warum er als Lebensgefährte einer Verräterin am Leben gelassen wurden. Doch Sergor verwunderte dies ganz und gar nicht. Die Umbravar wollten sehen wie er sich zu Tode schufftete und zuvor in Verzweiflung verfallen würde auf Grund von Gedanken an seinen Verlust und der ausweglosen Lage.

Doch noch lebte er ja und hatte die Chance hier rauszukamen, egal wie unwahrscheinlich das letztlich war. Er wollte den Umbravar keinen Gefallen tun. Er hatte sich überlegt, sich nicht von den Umbravar gefangen nehmen zu lassen, sondern im Kampf gegen sie zu sterben. Aber Sergor überlegte es sich dann doch anders. Im Jenseits würde er sicherlich keinen guten Platz bekommen, wenn er sein Leben geopfert hätte. Jetzt hatte er wenigstens die Chance Tymora zu beweisen, dass er zumindest was den Weg des Guten anging, sich in diese Richtung aufrichtig bemühen würde. Aber leicht war es wahrlich nicht in diesem Drecksloch bei diesen Aufsehern. Wer hier Schwäche zeigte, würde schnell untergehen. Seine Gutmütigkeit und den Wunsch seine Seele ins Licht zuführen- etwas was im Gegensatz zu seinem bloßen Körper bei seiner Seele zumindest nicht unmöglich war- wurden an diesem Ort wahrlich auf seine harte Probe gestellt. Manchmal war die Angst vor unangenehmen Konsequenzen wirklich so wahnsinnig hoch, dass Sergor sich manches eben nicht traute. Tja, die guten Götter hatten es wahrlich leicht. Sie hatten Allmacht und befanden sich nicht in Gefangenschaft von sadistischen Wächtern in einer Zone der toten Magie mitten im Gebirge. Klar wäre es leicht gewesen wegen manchen Sachen Sergor zu verurteilen, aber er versuchte wenigstens so gut es eben ging und so unauffällig und subtil wie möglich sich für das Gute einzusetzen. So war nun mal seine Art im Augenblick und zumindest aus seine Sicht war hier etwas anderes einfach nicht drin.

Als Hesper zwinkert, weiß Sergor genau, dass ihm das gilt. Der ehemalige Maskerit kämpft sich etwas durch die Menge durch und stellt sich neben den Selûne-Anhänger. Er mustert etwas unter seiner Kapuze die Neuankömmlinge und nickt dann Hesper zu. Sagen tut er noch nichts. Wohl aber hat er Hespers Plan gehört. Das unauffällige Nicken bedeutet wohl eindeutig in Richtung Hesper eine Zustimmung zu seinem Vorhaben. Die vielen Mitgefangenen sollten ruhig denken, dass er sich scheinbar nicht so sehr für die beiden Neuen interessiert. Für Sergor gab es bessere Zeitpunkte Zerrabeu und Fiona näher kennen zu lernen, als vor all den anderen.

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #17 am: 23.06.2014, 21:04:38 »
Einer der anderen Gefangenen, ein alter Mann, den Sergor, Hesper und Threan als Nestor kennen gelernt haben tritt jetzt ebenfalls zu den Neuankömmlingen: "Lasst auch mich euch hier an diesem staubigen Ort Willkommen heißen. Ich bin Nestor und das hier ist Lina." Ein junges Mädchen, gewiss noch mehrere Jahre jünger als Zerrabeu, versteckt sich halb hinter dem alten Mann, der sie jetzt ein Stück nach vorn schiebt: "Begrüß unsere neuen Gefährten in unserem Unglück, Lina."
Das Mädchen blickt sich schüchtern lange auf die Füße und dann aber doch nach oben und sagt mit leiser Stimme: "Hallo." Nachdem sie dies gesagt hat fährt Nestor mit einem leichten Lächeln ob der schüchternen Reaktion des Mädchens, fort: "Nun, wir sind gerade auch unterwegs zur Quelle, also werdet ihr hoffentlich nichts dagegen haben, wenn wir euch auf eurem Weg begleiten. Es ist immer gut etwas von draußen zu hören, schließlich wird die Welt sich weiter gedreht haben, auch wenn wir hier festsitzen und davon nichts mitbekommen."
Da es keinen Grund gibt Nestor seine Bitte zu verweigern und die drei Insassen ihn bisher immer als einen sehr freundlichen und umgänglichen Mann erlebt haben machen sich die fünf alteingesessenen Häftlinge mit den zwei neuen auf in Richtung der Quelle und nutzen den Weg, um die verschiedenen Örtlichkeiten zu erklären. Sie passieren als erstes die Hütten der einfachen Gefangenen und dann das steinerne Gebäude der Aufseher, vor dem eine Wache steht. Direkt daneben stehen vier große Lagerhäuser, die jetzt gefüllt sind mit Nahrungsmitteln und sich bald wieder leeren würden um mit Erz und eventuellen Funden aus der Ausgrabungsstätte gefüllt zu werden. Der Aufstieg zu den Minen und zur Ausgrabungsstätte ist nicht allzu beschwerlich aber durchaus steil. Der Pfad führt die Flanke des Berges hinauf und an einem der Mineneingänge vorbei zu einem großen Plateau. Dort steht ein weiteres Lagerhaus, in dem sich die Werkzeuge befinden, die für die Arbeiten benötigt werden. Von hier gelangen die sieben zu den Überresten eines großen steinernen Bogen, der den Zugang zur Ausgrabungsstelle markiert. Um diese Zeit würde hier normalerweise noch gearbeitet, aber da an diesem Tag die Umbravar im Lager waren, befand sich niemand mehr hier oben. Die Ausgrabungsstätte ist durch einen Zaun abgegrenzt und an mehreren Stellen führen hier Leitern hinab nach unten. Es wurden schon mehrere Mauerreste freigelegt doch es ist eine langwierige Arbeit, da hier viele große Felsen, vielleicht von einem Steinhagel die Gebäude begraben haben. Aber schließlich ist das Ziel der kleine Gebirgssee erreicht, der in der Mitte eines Steinkreises leuchtend blau und still daliegt.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Fiona

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #18 am: 23.06.2014, 21:47:27 »
Fiona ist ein wenig überrascht, wie einfach der Weg ist, nachdem man ihnen doch gesagt hatte, dass er eher mühsam sei. Aber vielleicht war es für ihren jungen und durchtrainierten Körper leichter, zumal sie schon deutlich größere Strapazen auf sich nehmen musste in den vergangenen Jahren.

Am See angekommen holt sie tief Luft und schaut sich dann unter den verschiedenen Gefangenen um, die sie begleitet haben. Man sieht ihr deutlich an, dass sie über irgendetwas nachdenkt.

Nach einem Moment der Stille spricht sie ihre Gedanken dann auch aus.

"Warum lassen sie uns unsere Waffen und Ausrüstung? Haben sie keine Angst, dass es einen Aufstand gibt? Dass sich hier drinnen alle gegenseitig erschlagen? Oder wollen sie das vielleicht sogar? Um sich zu belustigen? Und diese Aufseher, was sind das für welche, dass sie für diese Teufel arbeiten? Naja, arbeiten müssen wir hier wohl alle, aber ich meine freiwillig. Und dann die wichtigste Frage. Was erwartet ihr davon, dass ihr hier für sie in den Minen schuftet? Meint ihr sie lassen euch irgendwann frei für eure Dienste? Wohl kaum. Immerhin kommt man so von einem Tag zum anderen, und jeder weitere Tag ist eine weitere Gelegenheit, bei der sich etwas ergeben könnte. Diese Gedanken wird doch jeder hier drin haben, oder? Hat schon einmal jemand versucht von hier zu fliehen?"

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #19 am: 24.06.2014, 00:38:46 »
Sergor wundert es überhaupt nicht, dass Nestor und Lina auch die Neuen kennenlernen wollen. Wobei die zwölfjährige Lina eher schüchtern ist, was nicht ungewöhnlich für sie bei Fremden ist. Lina bleibt bis auf ihr "Hallo." eher erst einmal passiv. Es war Nestor, der etwas aktiver wurde, was nicht verwunderlich war.

An den Aufstieg zu dem Gebirgssee hatte sich Sergor gewöhnt. Allzu viel Schnaufen muss er nicht dabei. Es gab wahrlich schlimmeres, was er hier bewerkstelligen musste. Dinge, die ihm wesentlich mehr Kraft gekostet haben.

Vielleicht ist es für Fiona etwas überraschend, aber der Mann der sein Gesicht größtenteils unter der Kapuze verbirgt, sagt nun endlich etwas zu ihr, wenn auch eher leise, man konnte ja Sergors Meinung nach nie wissen: "Erfreut Euch kennenzulernen, mein Name ist übrigens Sergor. Und mir scheint es, dass Ihr nicht gerade wenig Fragen habt, obwohl es wir, die schon länger gefangen sind, sein sollten, die Euch mit Fragen löchern sollten wegen den Ereignissen außerhalb dieses Lagers. Aber Fragen dazu können erst mal warten. Was würde denn ein Aufstand nützen? Deswegen käme man von hier noch lange nicht so ohne weiteres weg. Die Umbravar haben dieses verfluchte Lager nicht umsonst gewählt. Wenn niemand bewusst Böses hier die Führung übernimmt, dann würde er als neuer Aufseher vielleicht von den Umbravar zum Bösen gezwungen werden. Die momentanen Aufseher sind keine Schwächlinge und der Rest sind nicht alles Krieger. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Aufstand so erfolgreich wäre. Und irgendein krankes Spiel der Umbravar will ich auch nicht mitmachen, nebenbei bemerkt. Wer hier den Aufseher für die Umbravar spielt, muss sadistisch und böse sein. Keine Frage. Ich habe wenig Hoffnung, dass ich jemals wieder aus diesem Drecksloch herauskomme. Wenig Hoffnung bedeutet jedoch nicht gar keine Hoffnung. Eine kleine Hoffnung besteht immer noch auf irgendein Portal oder vergleichbares zu stoßen in uralten Ruinen bei der Ausgrabung, das mich von hier wegbringt und trotz einer Zone toter Magie funktioniert. Jeder andere Ort ist wahrscheinlich besser als hier. Ich spiele das Spiel einfach im Moment mit bis eine güngstige Gelegenheit kommt, um irgendwie von hier zu verschwinden. Wer würde nicht versuchen oder zumindest daran denken von hier zu fliehen? Noch ist keiner erfolgreich entkommen. Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt in der langen Zeit, die ich schon hier bin. Wenn ich von einem Fall wüsste, wie man von hier tatsächlich erfolgreich entkommt, wäre ich ja schon längst nicht mehr hier, ist ja klar."

Hesper

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #20 am: 24.06.2014, 23:19:09 »

"Nur wenige besitzen hier Waffen, und Gelegenheit zu einem Aufstand gegen die Umbravar gibt es ohnehin quasi nicht, das haben sie sehr geschickt eingerichtet," ergänzt Hesper Sergors Erwiderung auf Fionas Fragen. "Schuld daran ist vor allem das Loch im magischen Gewebe. Dennoch bin ich mir sicher, daß wir eines Tages wieder hier herauskommen. Die Götter des Lichts haben uns auch in diesem Schatten nicht vergessen." Der Priester blickt nach oben in die Dämmerung und hält kurz inne, um seinen letzten Worten mehr Gewicht zu verleihen. "Was die Leute betrifft, die sich zu Aufsehern aufgeschwungen haben, so könnten sie schlimmer sein, auch wenn sie in der Tat recht rauh und autoritär sein können."

Threan

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #21 am: 25.06.2014, 16:35:46 »
Auf die neue Frau herabblickend, ist sie doch einen halben Kopf kleiner als er selbst, registriert der Söldner ihre Fragen mit nicht mehr im Herzen als bloßer Routine. Alles Fragen die er selbst gestellt hatte als er hier angekommen ist. Gute Fragen, Fragen die auf einen intakten Überlebenswillen und dem Verlangen nach Freiheit schließen lassen. Doch: alte Fragen. Fragen schon dutzende Male vernommen und dutzende Male beantwortet. Frustriert seufzend, ballt der Mensch die Fäuste hilflos und lässt den Ostländer und Hesper erwidern was es zu erwidern gibt.

Nachdem sie bei der Quelle angekommen sind und sich alle am frischen Wasser gelabt haben, ist es nun an Threan Fragen zu stellen. "Was hat sich in Sembia getan? Wie steht es um Daerlun? Wie ergeht es den Corrinthals im Norden? Gibt es Aufstände in den Städten?" will er direkt und unverblümt wissen.

Die 97 exakt gezählten Tage, die er hier schmachten musste haben jede Form von Höflichkeit aus der Stimme Threans spurlos verschwinden lassen. Hart und unnachgiebig sind die dunklen Augen auf die Neuankömmlinge gerichtet und verlangen Antwort.

Zerrabeu

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #22 am: 26.06.2014, 21:03:19 »
Zerrabeu kam bei dem kurzen Anstieg ins Schwitzen, auch scheinen seine Muskeln ein wenig zu zitter, doch er beschwerrt sich nicht und hält durch. Die Begrüßungen der anderen hatte er stumm mit einem Nicken quittiert, und auch wenn er Fionas Argwohn verstehen konnte, sind es keine Gedanken die ihn beschäftigen.
Viel mehr hat er sich im Schatten eines der Menhire niedergelassen, genießt dich feuchte Kühle die der See ausstrahlt und lässt seinen Blick über die Ausgrabungsstelle gleiten.
"Wer soll sich gegen etwas erheben, was die meisten nicht verstehen? Wir haben keine Monarchie, keinen Thronfolger wie Azoun V. der das Volk einen könnte. Schlimmer noch, einer der unseren hält nominel die Macht. Die Wenigen die den Mut haben lautstark das richtige zu tun oder ihren Überzeugungen entsprechend zu handeln... Nun es sind zu wenige..."
Sein Blick wandert erneut über die Ruinen. "Ob sie hier etwas bestimmtes suchen? Immerhin sind wir hier im Grenzgebiet das alten Nesseril. Oder hoffen sie Überreste des Donnerholmreiches zu finden?" Seine letzten Worte richtet er an niemand bestimmtes.

Hesper

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #23 am: 28.06.2014, 12:23:26 »
Eine kalte Faust umschließt Hespers Herz, als Zerrabeu auf Thamalon Uskevren anspielte, und Wut steigt in ihm hoch. "Mörder," zischt er, als der Junge den Großmeister Sembias erwähnt, und seine Gesichtszüge verhärten sich unwillkürlich. Nachdem er sich mit der Hand kurz die Stirn massiert hat, wobei sein Gesicht dadurch verdeckt wurde, ist seine Contenance wiederhergestellt.
« Letzte Änderung: 28.06.2014, 12:26:32 von Hesper »

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #24 am: 29.06.2014, 13:36:07 »
Nestor sieht sich offenbar berufen, auf die ins Leere gesprochenen Worte des jungen Mannes zu antworten, während er sich ebenfalls niederlässt und Lina mit dem rechten Arm an seiner Seite hält: "Nun, ich kenne mich zu wenig mit Architektur und Geschichte aus,
um zu wissen, was genau die Umbravar hier suchen, aber gefunden werden hier allerlei Dinge.Es befinden sich ganz verschiedene Schriftzeichen auf manchen der Steine, die wir hier ausgraben, manche sind in der Tat zwergisch und mögen aus diesem Donnerholmreich stammen, von dem ihr sprecht, aber andere wiederum sind elfisch und wieder andere in Sprachen, die ich nicht verstehe. Es ist niemand hier, der sich genauer mit diesen Dingen auskennen würde und wir haben auch nicht viel Zeit uns diese Dinge anzusehen. Einerseits gilt es immer zu arbeiten, um nicht mit den Aufsehern aneinander zu geraten und andererseits kommen die Umbravar regelmäßig, um alles abzuholen, was wir hier finden."
Ein müdes Lächeln huscht über das Gesicht des alten Mannes, während das Mädchen in seinem Arm noch immer schüchtern zu Boden blickt und nicht einmal den jungen der nur wenige Jahre älter ist als sie anzublicken wagt, von der fremd und für eine zwölfjährige vermutlich ziemlich bedrohlichen Rashemi gar nicht zu reden.
« Letzte Änderung: 29.06.2014, 13:38:02 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Fiona

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« Antwort #25 am: 29.06.2014, 17:14:01 »
Fiona hört den Worte der Gefangenen zu, auch wenn sie wenig zu dem beitragen, was sie am meisten interessiert.

"Es hat noch nie jemand versucht, von hier zu fliehen? Das mag ich kaum glauben. Ich meine... auf den ersten Blick sieht es unmöglich aus. Aber wenn man etwas länger darüber nachdenkt, wird es sicherlich mehr als einen Weg geben, hier herauszukommen. Mit dem ganzen Werkzeug und dem ganzen Material hier. Aber klar, da sind natürlich auch noch die Aufseher. Mit denen hat sich auch noch nie jemand angelegt? Oder doch? Es wäre schon ganz interessant zu wissen, wie sie reagieren, auch wenn das einigermaßen klar ist. Aber wichtiger noch, mischen sich die Umbravar selbst in das Geschehen ein, wenn hier etwas passiert? Oder verlassen sie sich einfach auf ihre Aufseher? Und wie viel Zeit vergeht zwischen ihren Besuchen. Sind sie einigermaßen regelmäßig?"

Irgendwann merkt Fiona, dass sie Fragen über Fragen stellt und sie sieht den Gesichtern der anderen an, wie auch schon ihren Worten zuvor, dass sie nicht viel Hoffnung in sich tragen.

"Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls nicht vor hier drinnen zu sterben. Und wenn, dann zumindest aufrecht mit dem Schwert in der Hand."

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #26 am: 29.06.2014, 17:47:58 »
Wieder antwortet Nestor auf die zahlreichen Fragen, zumal er von allen Anwesenden am längsten hier ist: "Natürlich haben es Leute versucht, aber es ist zwecklos. Anfangs sind einige im Fluss ertrunken, an den Felswänden zu Tode gestürzt oder durch die Schwerter der Krinth und die Magie der Umbravar niedergestreckt worden. Man sieht es nicht, aber die Umbravar bewachen die Mauer auf der anderen Seite. Vermutlich überwachen sie das ganze Lager mit ihrer Magie. Und ohne die richtige Ausrüstung überwindet niemand die Hindernisse, die sich hier stellen. Es gibt nichts, womit man Kletterzeug herstellen könnte, um diese Wand zu ersteigen und selbst wenn bräuchte es einen außerordentlich fähigen Kletterer, der zusätzlich auch noch im Vollbesitz seiner Kräfte sein müsste. Aber das werdet auch ihr in wenigen Tagen nicht mehr sein."
Nestor macht einen Augenblick Pause, bevor er fortfährt: "Und was die Besuche der Umbravar angeht: sie sind sehr regelmäßig. Einmal jeden Zehntag kommen Sie, holen die Fördernisse ab und bringen Vorräte.
Und sich mit den Aufsehern anzulegen ist noch närrischer als zu versuchen zu fliehen. Sie sind allesamt ziemlich kräftig, gut genährt und ausgeruht. Selbst die wenigen Waffen, die wir Insassen haben reichen nicht aus, um es mit ihrem Arsenal aufzunehmen. Meistens sitzen ein oder zwei von ihnen mit Bögen oder Armbrüsten oben auf ihrem Dach und beobachten das Lager. Es ist eine ganze Weile her, seit das letzte Mal jemand so dumm war sich mit Agonotheta anzulegen. Sie hat den Burschen mit einem einzelnen Hieb in zwei Hälften geschnitten. Und das obowohl er eine ansehnliche Rüstung von draußen mitgebracht hatte. Es war ein Ritter oder Paladin, einer dieser Narren, die ihren Mund nicht halten können, wenn sie meinen das ihnen unrecht geschieht. Noch bevor der Schattenwirker weg war hat er sich mit der Halborkin angelegt. Das hat sogar ausgereicht, um den Schattenmann so lange hier zu halten, dass er sich das Schauspiel ansehen konnte. Er hat unter seiner Kapuze gegrinst und dann ist er verschwunden. Wenn ihr euch mit eurem Schwert in der Hand in den Tod stürzen wollt dann nur zu, es wird euch niemand hier daran hindern, aber es wird euch auch niemand in einen aussichtslosen Kampf folgen. Denn selbst, wenn ihr die Aufseher allesamt erschlagen könntet, was ich bezweifle, kämet ihr immernoch nicht über die natürlichen Hindernisse."
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Fiona

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #27 am: 29.06.2014, 21:17:40 »
"Danke für die Erläuterungen. Natürlich bin ich nicht so dumm, mich einfach sinnlos in einen Kampf zu stürzen, auch wenn ich die meisten in meinem bisherigen Leben gewonnen habe. Aber, was ich mich frage... worauf warten wir hier drinnen? Auf Rettung von außen? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Die meisten in Sembia haben doch dringlichere Probleme. Und je länger hier drinnen gearbeitet wird, desto mehr hilft es doch den Umbravar. Anscheinend suchen sie ja auch nach etwas, wenn ich das richtig verstanden habe. Meint ihr es wäre gut, wenn sie es finden?"

Natürlich ist Fiona neu im Lager und steckt noch voller Tatendrang. Natürlich war sie nicht die erste, die diese Fragen stellt. Aber dennoch sieht sie im Moment noch nicht ein, einfach aufzugeben. Es musste irgendeinen Weg geben.

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #28 am: 29.06.2014, 21:52:17 »
Nestor führt offensichtlich dieses Gespräch nicht zum ersten Mal, denn in seinem Gesichtsausdruck ist Erkenntnis und Verstehen sichtbar. Seine Stimme bleibt so auch ruhig und gefasst, auch wenn er nichts von der Energie erkennen lässt, die Fiona erfüllt: "Meint ihr es wäre hilfreich, wenn wir uns ohne Sinn widersetzen und alle umgebracht werden? Was würde dann passieren? Wir wären alle tot und andere Gefangene würden die Ausgrabungen fortführen. Und wenn wir die Aufseher überwinden könnten und die Arbeit verweigern, würden die Umbravar uns verhungern lassen. Und dann neue Gefangene schicken. Wenn wir ihnen zu viel Ärger machen und sie das, was hier ist unbedingt wollen, dann können sie auch immernoch eine Horde Krinth schicken und die die Ausgrabung erledigen lassen. Es macht keinen Unterschied, was wir hier tun, solange sich nicht eine besondere Möglichkeit ergibt. Und das einzige, was wir tun können ist auf diese Möglichkeit vorbereitet zu sein. Und dafür müssen wir am Leben bleiben und das bleiben wir nur, wenn wir dem Willen der Umbravar folgen und keine zum Scheitern verurteilten Fluchtversuche unternehmen."
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Hesper

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #29 am: 02.07.2014, 00:47:19 »
Hesper nickt zu den letzten Sätzen und fügt hinzu: "Nestor hat recht. Unsere Gelegenheit wird kommen, und dafür brauchen wir alle Kräfte. Doch das heißt nicht, daß man sich in der Zwischenzeit alles gefallen lassen muß. Allerdings ist das ein sehr schmaler Grat, man muß sehr vorsichtig sein."

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