Als Hesper kurz nach Eintreffen der Gruppe in Selgaunt - er hatte auf dem Weg dorthin immer wieder Hekas Nähe gesucht, um der verlorenen Seele Beistand zu geben - im Vorbeigehen aufschnappte, wie jemand den "Hulorn" erwähnt, fuhr ihm das Wort wie ein Blitz durch den Körper. Thamalon Uskevren II., der Großmeister Sembias, war gleichzeitig der Hulorn, der traditionelle Herrscher Selgaunts, auch wenn der verhaßte Verräter, den Hesper für das Massaker von Urmlaspyr eine große Mitschuld zuwies, vermutlich selber seine Weisungen aus Umbra bezog.
Der Kleriker dachte unwillkürlich an das ungewisse, aber vermutlich tragische Schicksal seines seither verschollenen Freundes Evendur, und Verzweiflung und Wut stiegen gleichermaßen in ihm hoch. Lange noch verlor er sich in Vergeltungsphantasien, bekam kaum etwas von seiner Umgebung mit, bis sie von Rochus in dessen Haus geführt werden. Wie aus einem dunklen Traum erwachte er dann und war beinahe entsetzt von seinen Gefühlen. Er schüttelte heftig den Kopf, wie um die Negativität körperlich abzuschütteln. Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen: Auch wenn es sich nur selten zeigte, er war aus dem Gleichgewicht geraten, und es stand nicht nur die Gesundheit seiner Seele auf dem Spiel, sondern, ganz pragmatisch, seine Sicherheit und die seiner neuen Gefährten, wenn er derart abgelenkt war - durch solch eine Nachlässigkeit war er damals letztlich Gefangener seiner Feinde geworden.
Fasziniert vernahm er die Worte der Stimme, die sich mit ihnen treffen wollte - sollte es sich doch nicht um eine Gottheit handeln, oder würde ein Agent an ihrer Statt erscheinen?
Bis zum Abend versuchte der Selûnit, sich zu sammeln, er betete und meditierte, um in der Roten Dame Herr seiner Sinne zu sein. Und es gelang ihm: Auf dem Weg zum Club war er hochaufmerksam und hielt Ausschau nach potentiellen Gefahren wie etwa Verfolgern - den Dieb, vor dem Zerrabeu gewarnt hatte, hatte er allerdings dennoch nicht bemerkt, wofür er sich schalt. "Erstaunlich, der Junge", dachte er abermals.
Hesper, der "Händler seltener Bücher", hat sich Calator als "Leibwächter" erwählt, um besser ein Auge auf den Zwerg werfen zu können. In dem Spieletablissement angekommen weckt auch bei ihm die Partie mit den vielen Zuschauern in einem der Nebenräume großes Interesse, und er gibt Calator zu verstehen, daß sich die beiden dorthin begeben sollen.