Im Laufe des Gespräches war auf dem Gesicht des Alchemisten ein breites Grinsen erschienen. Nicht nur waren sie diesem Kampf erfolgreich aus dem Weg gegangen - den Nicolas als sehr gefährlich aufgrund der magischen Pfeile und Zauber der Wesen einstufte - sondern hatten nun auch noch eine Möglichkeit gefunden, den Wald sicher zu durchqueren. Das die Feen vielleicht sogar den Weg zum Horn kannten und ihnen diesen zeigen konnten, war nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Natürlich war nicht sicher, dass die Wesen ihr Versprechen einhielten - es waren schließlich Feen - aber zumindest sicherte diese kleine Aufgabe sie vor einem Angriff der kleinen Wesen.
Das sie sich damit degradierten und Aufgaben für diese Feen erledigten, kümmerte Nicolas dabei nicht im geringsten. Alles was sie ihrem Ziel näher brachte, war durchaus annehmbar. Außerdem würden sie diese Fee am Wasserfall töten müssen und damit bekam Nicolas doch noch seinen Willen.
Bevor er sich schlafen legte, klärte er die Gruppe darüber auf, dass sie weiterhin beobachtet wurden aber die Feen außer Reichweite blieben und sich versteckten. Ihm selbst machte das aber wenig aus, da seine Gedanken dank Casus verborgen blieben und er sich gut unter Kontrolle hatte.
Am nächsten Tag ging es dann weiter und Nicolas beschäftigte sich wie schon zuvor, mit der Flora und Fauna des Waldes. Dieses mal verzichtete er allerdings, irgendwelche Proben zu sammeln, da er nicht wusste, wie gerne das die Feen sahen. Lediglich Seite um Seite füllte der Alchemist sein Buch und dachte darüber nach, wie sich die Pflanzen für seine neusten Extrakte eignen würden.
Der Angriff des wilden Tieres und der schrille Pfiff bestätigten Nicolas nur darin, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten, als sie diese Aufgabe für die Feen angenommen hatten. Denn damit hätten sie schon den zweiten Kampf in diesem Wald gehabt und womöglich sogar schon Verluste erlitten. Denn egal wie stark die anderen Knotenmitglieder waren, früher oder später würden sie sterben - das wusste er aus Erfahrung und die Vergangenheit hatte es leider bestätigt.
Auch wenn er gerne gewusst hätte, welches Wesen so selbstbewusst und stark war, dass es eine Gruppe von Sieben schwer bewaffneten Personen angriff, zügelte Nicolas seine Neugierde und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe.
Das es sich bei ihrem Gegner um eine Fee handeln musste - zumindest laut den anderen Feen - und das es sich an einem Wasserfall aufhielt, ließ auf einige wenige Wesen schließen. Das Harfenspiel und schließlich die blaue Haut machten es eindeutig. Nicolas war sich sicher, dass ihr Gegner ein Fossegrim war. Bevor auch nur einer der anderen reagieren konnte, klärte er sie sofort flüsternd auf, da diese Fee ein gutes Gehör hatte.
"Das ist ein Fossegrimm. Manchmal nutzen sie ihre Musik, ein anderes Mal verwandeln sie sich in einen Schatz - zum Beispiel einen Haufen Münzen, Juwelen oder wertvolle Kunstgegenstände - aber immer nur zu einem Zweck und zwar, um ihr Opfer zu ertränken.
Normalerweise spielen sie magische Musik, um ihr Opfer mit Lust und Begierde zu erfüllen, den Fossegrimm zu küssen.[1] Doch auch eine einfache Berührung, kann die Lungen des Opfers sofort mit Wasser füllen und dieses nach einigen Sekunden töten.[2]
Unterwasser ist ein Fossegrimm Unsichtbar und uns weit überlegen. Sie sind sehr gute Schwimmer und können auch auf dem Wasser laufen... wir sollten dafür sorgen, dass es sich gar nicht erst in das Wasser flüchten kann.
Außerdem kann auch ein Fossegrimm nur durch kalt geschmiedetes Eisen oder magische Waffen verletzt werden. Es ist sehr geschickt und aufmerksam aber wenn wir seiner Musik widerstehen und der Berührung entgehen können, sollte es nicht gefährlich sein.
Wenn wir seine Bewegung verhindern und aus der Entfernung angreifen, sollten wir das Ganze unbeschadet überstehen. Ich selbst könnte meine alchemistischen Bomben einsetzen. Hat irgendjemand passende Zauber vorbereitet?"Nachdem er die Gruppe auch leise darüber aufgeklärt hatte, dass es einen Zauber beherrscht
[3], sah er seine Gefährten an und wartete auf Reaktionen zu seinem Vorschlag.