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Autor Thema: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden  (Gelesen 63571 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #225 am: 18.03.2015, 17:08:05 »
Bald hatten alle drei bemerkt, dass Schleicher irgend etwas wahrnahm, was ihn irritierte. Zuerst spitzte er die Ohren, dann setzte er sich auf und schnüffelte in die Luft, tat dabei aber keinen Mucks.
Ferygan und die anderen wurden ebenfalls still und beobachteten ihre Umgebung. Der Nebel war zwar nicht sehr dick, aber dennoch war ihre Sicht bald getrübt. Ferygan lauschte angestrengt in den Nebel, allerdings konnte er nichts erkennen. Keine Bewegung, kein Geräusch, nichts.

Auch Tami lauschte und wie Schleicher hielt sie ihre Nase in die Luft, als würde sie versuchen, eine Witterung aufzunehmen. Doch zunächst entdeckte auch sie nichts. Schleicher wurde immer unruhiger, er wechselte ständig zwischen liegender und hockender Position, blieb dabei aber leise. Dann schien es Tami plötzlich, als würde sie eine Bewegung im Nebel ausmachen können und kurz darauf erkannte sie die Silhouette eines Tieres im Nebel, größer als ein Wolf. Das Tier schlich durch die Senke vor ihnen, die Nase am Boden, schien aber eher zufällig in ihrer Nähe zu laufen und kam nicht direkt auf sie zu.

Ferygan glaubte ein leises Knurren zu hören und Tami nahm den kräftigen Geruch eines wilden Raubtiers wahr, konnte den Duft aber keine Tier zuordnen, dem sie bislang begegnet war.

Ferygan

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #226 am: 19.03.2015, 12:12:00 »
Wie aus dem Nichts tauchte ein Dolch in Ferygans Händen auf und aus dem aufrechten, aufmerksamen Stand wurde eine geduckte Haltung die es etwaigen Angreifern schwieriger machen würde an die besonders verletzlichen Stellen des Körpers zu gelangen.

Mit dem Stein auf dem sie bisher gesessen waren im Rücken, hauchte der Handwerker mit einem mulmigen Gefühl zu Tami: "Soll ich eine Fackel entzünden?" Der Umgang des Mädchens mit Schleicher und ihre von ihm gerade frisch entdeckte Kenntnis der Natur ließen es ihm klüger erscheinen bei ihr nachzufragen als etwas aufs gerate Wohl zu versuchen.

Tami Wolfsbrut

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #227 am: 19.03.2015, 12:31:26 »
"Nicht wieder gleich alles tot hauen wollen, wir sind hier nicht im Dorf!" wisperte Tami mit Nachdruck. "Hier draußen sind wir die Störenfriede und die Tiere zuhaus."

Damit machte sie ein paar vorsichtige Schritte auf das Tier zu, geduckt und mit gesenktem Kopf.[1] Wenn es ein Wolf war, müsste Tami ihm doch eigentlich leicht zeigen können, dass sie sich unterwarf und keinerlei Gefahr darstellte, oder? Dazu müsste sie sich bloß hinknien, die Arme lang vor sich ausstrecken und sich tief darüberbeugen, um den ungeschützten Nacken darzubieten, so wie sie es manchmal im Spiel mit Schleicher machte. Doch zu ihrem Entsetzen war es kein Wolf, was dort draußen herumschlich. Es war überhaupt kein normales Tier. Als sie dies erkannte, duckte sich dabei noch mehr als zuvor, um unbedrohlich zu wirken.[2]
 1. Auf 30ft, wegen wild empathy.
 2. wild empathy = 6
« Letzte Änderung: 19.03.2015, 14:29:40 von Tami Wolfsbrut »
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #228 am: 19.03.2015, 14:01:11 »
Als Tami in Richtung des Wesens ging folgte Schleicher ihr sofort. Er bewegte sich ganz leise, aber Tami konnte seine Anspannung an den leicht aufgestellten Haaren erkennen. Als sie sich dem Wesen näherten blieb es stehen und schaute in ihre Richtung. Tami und Schleicher hörten ein leises knurren und als sie sich weiter näherten erkannten sie, dass es kein Wolf war. Ein Wesen wie dieses hatte sie noch nie gesehen.



Tami gab beim Anblick des Wesens ihren Plan sofort auf, aus Angst, das Wesen würde sich auf sie stürzen, versuchte aber dennoch, Kontakt aufzunehmen. Aber das Tier wirkte so fremdartig, dass sie nicht sagen konnte, wie es reagieren würde.

Ferygan und Cassandra konnten von ihrer Position aus nicht mehr erkennen als vorher, allerdings hörten sie ebenfalls ein Knurren aus dem Nebel.
« Letzte Änderung: 19.03.2015, 14:04:29 von Bane of Izrador »

Cassandra Feuerhaar

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #229 am: 19.03.2015, 14:13:37 »
Als ihre Weggefährten aufbrachen schloss sich Cassandra ihnen an. Flamma hatte sie angewiesen sich in den Himmel zu erheben und sich nicht einzumischen. Das Adlerweibchen würde sie nur rufen, wenn akute Gefahr für Leib und Leben drohte. Fieberhaft überlegte die junge Frau was sie tun sollte wenn sich die Quelle des Geräusches als feindlich erweisen sollten. Sie rief sich auch die magischen Möglichkeiten ins Gedächtnis zu welchen sie im Stande war. Um einen ihrer Gefährten zu schützen war es zu spät. Sie würde sich wohl am Kampf beteiligen und später dafür Sorge tragen, dass die Wunden ihrer Mitstreiter verschwanden. Als sie des Wesens angesichtig wurde stockte ihr das Blut in den Adern. Solch eine Kreatur hatte sie vorher noch nie zu Gesicht bekommen. Zwei Sekunden erstarrte sie bevor es ihr gelang ihre Beklemmung abzuschütteln und mit Ferygan und Tami mitzuhalten. Dann verharrte sie hinter diesen auf der Stelle, spannte ihren Körper an und harrte der Dinge die da kommen sollten.

Tami Wolfsbrut

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #230 am: 19.03.2015, 14:21:29 »
Am liebsten wäre Tami davongerannt, aber sie wusste, dass jetzt nichts schlimmer wäre als hastige Bewegungen. Also wich sie ganz langsam, Schritt für Schritt zurück. Auf diese Art kämen Schleicher und sie mit etwas Glück wieder zurück zu ihren beiden Begleitern, bevor das Wesen sie angriff.

Aber wenn es das hier ist, was die Leute in Weidenhof getötet hat, haben wir zu viert eh keine Chance. Dann sind wir gleich alle tot.
« Letzte Änderung: 19.03.2015, 14:30:27 von Tami Wolfsbrut »
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Ferygan

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« Antwort #231 am: 20.03.2015, 12:38:04 »
Als er Tami übervorsichtig rückwärts gehend aus dem Nebel auftauchen sah, machte der Erenländer einige Schritte auf das Mädchen zu um sie so schneller wieder in den Schutz der Gruppe zu integrieren. Seine Augen versuchten dabei immer noch den dichten Nebel zu durchdringen. Als Tami kaum mehr zwei Schritte von ihm entfernt war begann Ferygan sich gemeinsam mit der jungen Erenländerin wieder zurück zu ziehen um erneut den Felsen im Rücken zu haben.

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #232 am: 20.03.2015, 19:55:55 »
Das Wesen schaute Tami jetzt direkt an, machte aber zunächst keine Anstalten, anzugreifen. Allerdings machte sich Schleicher zum Sprung bereit, wie Tami aus dem Augenwinkel sehen konnte.Ihr war klar, dass er sich gleich auf das Wesen stürzen würde, wenn sie nichts unternahm. In dem Moment fixierte das Wesen etwas neben ihr und begann ein tiefes Knurren von sich zu geben.

Tami verstand die Reaktion dieses Tiers nicht. Ein Wolf hätte sich völlig anders verhalten, er wäre entweder aggressiv gewesen, falls er sich bedroht fühlte oder ängstlich wäre, oder er wäre fortgelaufen. Dieses Wesen stand aber bloß da und fixierte sie.

Tami Wolfsbrut

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #233 am: 20.03.2015, 20:12:10 »
Tami legte eine Hand auf Schleichers Nacken. "Aus, Schleicher!" zischte sie leise. "Nicht angreifen. Schön ruhig bleiben."[1]

Das Wesen benahm sich wie kein Tier, das Tami kannte. Vielleicht war es gar kein Tier?

"Wer bist du?" fragte Tami es schüchtern. "Ich heiße Tami. Das hier ist mein kleiner Bruder Schleicher."
 1. handle animal (down) = 22
« Letzte Änderung: 20.03.2015, 20:12:48 von Tami Wolfsbrut »
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Cassandra Feuerhaar

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #234 am: 22.03.2015, 11:39:00 »
Von da wo Cassandra stand sah sie nicht wirklich etwas von dem Wesen. Als der Handwerker sich jedoch in Richtung von Tami bewegte machte sich die junge Frau bereit um für den Angriff des Wesens vorbereitet zu sein. Als Tami dann die Kreatur direkt ansprach wuchs in Cassandra die Hoffnung dass es sich um etwas Intelligentes handelte das mit Vernunft beseelt war und nicht ohne Grund angreifen würde.

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #235 am: 23.03.2015, 11:46:31 »
Schleicher reagierte sofort und bewegte sich ein kleines Stück zurück und seine Beinmuskeln entspannten sich etwas. Tami hatte aber das deutliche Gefühl, dass ihm das nicht gefiel.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Wesen, erkannte aber schnell, dass das Wesen nicht so reagierte, wie sie gehofft hatte. Nichts sprach dafür, dass es sie verstanden hatte.

Also schien es doch nur ein normales Tier zu sein, auch wenn Tami so etwas noch nie gesehen oder davon gehört hatte. Aber es schien aktuell nicht angreifen zu wollen, auch wenn es das Mädchen weiter fest fixierte Tami hatte das Gefühl, dass das Knurren etwas schwächer wurde, als sie sich zurück zog und Schleicher ruhiger wurde.
« Letzte Änderung: 23.03.2015, 12:33:24 von Bane of Izrador »

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #236 am: 26.03.2015, 13:52:39 »
Also was jetzt, doch ein Tier? Tami war allmählich am Ende ihrer Weisheit angelangt. Eine letzte Idee wollte sie noch ausprobieren. Sie kramte den kleinen Schinken, den sie in Laroks Haus gefunden hatte, aus dem Sack hervor.

"Zurückbleiben!" wies sie Ferygan an, der mit gezücktem Dolch neben ihr stand. "Du auch, Schleicher. Ich will noch was ausprobieren."

Und sie tat wieder zwei sehr vorsichtige Schritte auf das Wesen zu, den Schinken gut sichtbar erhoben, bevor sie ihn mit langsamen Bewegungen ein kleines Stück weit nach vorn warf und sich selbst wieder zurückzog. Gespannt beobachte sie, wie das Wesen reagieren würde.
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Bane of Izrador

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« Antwort #237 am: 26.03.2015, 22:48:21 »
Das Wesen schaute Tami an, dann Schleicher, dann das Stück Schinken. Es zögerte und begann in Richtung des Schinkens zu schnuppern. Dann machte es plötzlich einen Satz nach vorne, schnappte den Schinken und sprang ebenso schnell wieder zurück. Schleicher, erschreckt durch die plötzlichen Bewegung, zuckte heftig zusammen und machte einen kleinen Satz nach hinten, nur um direkt danach wieder nach vorne zu springen und wild zu knurren. Das Wesen hatte den Schinken bereits verschlungen und ließ sich von Schleicher nichts aus der Ruhe bringen. Es schaute den Wolf an und begann plötzlich tief grollend und heftig zu knurren und drehte sich dann plötzlich um und verschwand mit drei großen Sprüngen im Nebel.

Plötzlich war es ganz ruhig, die drei standen mit Schleicher alleine im Nebel, über ihnen drehte ein Adler seine Kreise und der Nebel schien alle Geräusche des Tages zu verschlucken. Aber schon kurz darauf war der seltsame Moment vorbei. Die drei beendeten ihre Pause, die Sonne stieg höher und begann den Nebel zu vertreiben. Bald darauf setzten sie ihren Weg fort.

Die Gruppe konnte nun etwas abseits des Bachlaufs durch das höher gelegene und damit nicht mehr sumpfige Grasland wandern und erreichten am späten Nachmittag eine Kuppe, von der aus sie die ihr Ziel als dunklen Punkt in der Ferne bereits erkennen konnten. Aber sie waren noch zu weit entfernt, um Einzelheiten entdecken zu können.

Von dem seltsamen Wesen, dem sie am Vormittag begegnet waren, fanden sie keine Spur.

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #238 am: 06.04.2015, 12:37:00 »
Sie benötigten noch gut 2 Stunden, bis sie nahe genug heran gekommen waren, um einen guten Blick auf Weidenhof zu erhaschen.  Die drei fanden einen Platz hinter einigen Büschen zwei Steinwürfe vom Dorf entfernt, von wo aus sie das Dorf beobachten konnten, ohne selbst leicht entdeckt zu werden.

Sie erkannten schnell, dass Weidenhof kein Dorf im eigentlichen Sinne war, sondern eine Ansammlung von einer Handvoll wackeligen Gebäuden, die von einer dichten Hecke umfriedet waren, die aber nun größtenteils niedergebrannt war. Einige große Weiden stabilisierten die Hecke, vermutlich hatte die Siedlung daher ihren Namen bekommen. Eine der Weiden war ebenfalls stark verkohlt.

Im Dorf bewegte sich nichts. Sie sahen gut zwei Handvoll Leichen, die verstreut herum lagen und offensichtlich bereits Aasfressern als Beute gedient hatten. Allerdings wusste Cassandra, dass im Dorf beinahe 20 Personen gelebt hatten, und so viele Körper sahen sie nicht.
« Letzte Änderung: 06.04.2015, 12:38:37 von Bane of Izrador »

Ferygan

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #239 am: 06.04.2015, 15:31:24 »
Froh darüber in keinen Kampf mit dem seltsamen Tier geraten zu sein, hatte Ferygan wieder seinen Pack geschultert und war hinter den beiden Damen einhergestapft um Weidenhof zu erreichen. Mit den anderen gemeinsam hinter den Büschen lauernd, suchten die Augen des Erenländers die kleine Siedlung ab. So wie es den Anschein erweckte, gab es dort nicht mehr viel zu sehen. Den Rucksack möglichst leise abnehmend, blickte der Handwerker die beiden Frauen erwartungsvoll an: "Cassandra würdet ihr euren Adler steigen lassen, damit dieser sich aus der Luft vergewissert, dass es keine Falle für unvernünftige Wanderer ist, die hier auf uns wartet? Und Tami? Vielleicht möchtest du den Boden nach Spuren untersuchen ehe wir allesamt das Gebiet hier zu sehr in Unordnung bringen um noch von ihm etwas erfahren zu können?" Sich kurz umsehend fügte er dann noch wispernd hinzu: "Ich werde vorerst warten und beobachten, ehe ich mich dann in Richtung Weidenhof schleiche."
« Letzte Änderung: 06.04.2015, 21:49:49 von Ferygan »

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