Bereits nach wenigen Augenblicken verschwand schließlich auch der Barde Isamu Tanaka hinter der ausladenden Neigung. Der Schein seines strahlenden Schwertes, von Wellby einst 'Illoar' genannt, war noch einige weitere Momente zu vernehmen, bis auch dieser von den länger werdenden Schatten übermannt- und schließlich von der alles einnehmenden Finsternis verschlungen wurde.
Lange dauerte es nicht, bis der Schauspieler den grotesken Aufzug erreichte. Er konnte nicht nur deutlich die vier eigenartigen, fremden Gestalten bei jenem grausigen Werk beobachten. Sein Blick fiel unweigerlich auf den äußerst ratlosen Abraham Harker, welcher nahe dem Gefährt im Schein der Öllampen stand und augenscheinlich versuchte, eine Art von Kontakt zu den Humanoiden aufzunehmen, welche diese Gesten jedoch unverkennbar, nach wie vor völlig ignorierten. Die Beine wogen schwer und eine deutlich spürbare und dennoch gänzlich verstohlene Müdigkeit schlich sich in das Bewusstsein des Barden, als er zu Harker aufschloss.
Doch wieder hob keiner der Unbekannten seinen Kopf und würdigte Tanakas Ankunft auch nur eines teilnahmslosen Blickes. Ihre volle Aufmerksamkeit galt weiterhin der schweren 'Knochenarbeit', welche sich wohl schon bald, erkennbar anhand des schwindenden Haufen Gebeine, ihrem Ende zuneigen würde.
Schweren Herzens und von jenen unheimlichen Gegebenheiten tief eingeschüchtert, hatten sich die übrigen, auserwählten Brigadiere kurz nach dem Verschwinden des Schauspielers schließlich in Bewegung gesetzt. Zögerlich führte Irene 'die Faust' Tanner die angeschlagene, schwindende Gruppe aus Bolden und Menschenfrauen auf dem beschwerlichen Weg zurück in die Richtung, aus welcher sie vor wenigen Minuten erst aufgebrochen waren.
Die uralten Knochen malmten und brachen erneut unter den schwermütigen Schritten von Haze, Flinkhand, Irene und Lavinia. Weitere düstere Minuten verstrichen in der endlosen, heulenden Stille der unterirdischen Katakomben, bis sie schließlich wieder an ihrem ursprünglichen Ausgangspunkt, der ausladenden Nische etwas oberhalb des Tunnels angekommen waren. Doch wortlos marschierten die vier Gestrandeten weiter, erklommen Knochendünen und duckten sich unter der näher kommenden Gewölbedecke hindurch; halfen sich gegenseitig so gut sie konnten und versuchten den allgegenwärtigen Geruch von Tod und Verwesung zu ignorieren...
... Bis der schmaler werdende Graben, weit ab des Lichtkegels der leuchtenden Faust Irene Tanners', in einer von mittlerweile allzu bekanntem, unheimlich rötlich-leuchtendem Tageslicht erhellten, grob gehauenen Bresche endete. Bei näherer Betrachtung erkannten die Vier, dass die unterirdischen Katakomben dort von einem tiefen Riss unterbrochen wurden; einer unnatürlichen, zwei Meter breiten und etwas mehr als drei Meter hohen Öffnung, durch welche der Himmel Aradans erneut in das Massengrab drang. Schwere, gesplitterte Steinbrocken am Rande deuteten darauf hin, dass eine frühere Eruption diesen Schaden hervorgerufen hatte. Es schien auf die Entfernung, als wäre einfach ein großer Teil des unteren Mauerwerks abgesackt und hätte diesen Teil des Sanatoriums einfach mit ich gerissen. Träge Nebelschwaden wirbelten in dem scharlachroten Licht und verhinderten, dass die Brigadiere von weitem Genaueres erkennen- oder ihre Blicke gar über die Schwelle hinweg gelangen konnten.