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Autor Thema: Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!  (Gelesen 28653 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 2 ~ In einer Stadt, am Ende der Zeit...]

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Wellby

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #75 am: 19.09.2014, 17:51:51 »
Die Feuertaufe am Ende der Zeit, Runde 2


Zum ersten Mal seit über einhunderundvier Jahren waren Auserwählte des Uhrturms zusammen gekommen und hatten Seite an Seite die Waffen gehoben. Gegen das Dunkle Drüben. Die Teufel, welche im Zwielicht lauerten! Niemals zuvor hatte es eine Brigade gewagt, im Herzen der Schattendimension - Mitten in Aradan, der Stadt der Toten gegen die Schergen des schwarzen Mannes anzutreten! Vom Schicksal auserkoren wehrten sie sich mit all ihrer vom Geist der Maschine gesegneten Kraft gegen die Monster dieser Schattendimension...

Noch unwissend, was für ein Grauen wirklich jenseits der Nebelwand nur darauf wartete, dass der erste Stoßtrupp scheitert!

Vom Zauber des Bolds, wieder in Form gebracht, legt der Acquisitor wieder auf die Bestie an- drückt ihr den noch heissen Lauf förmlich auf die Stirn. Aber die letzte Bewegung des Schädels hat er nicht vorhergesehen- die Kugel trifft deutlich weniger perfekt als erwartet, richtet nur wenig Schaden an!
Von seinem eigenen Blut kurzzeitig geblendet, schlug das gehörnte Biest willkürlich mit der schwarzen Keule nach dem Acquisitor. Doch wieder einmal war der verwegene Pistolenschütze schneller und sah die Attacke bereits kommen, noch bevor der pelzige Arm jene ausführen konnte. Es war für Abraham ein Leichtes, dem Schwung auszuweichen!

Der Größte der Trollocs rannte brüllend nach vorne und zielte mit seiner Klinge direkt auf den Kobold Wellby. All seine Kraft wanderte in den ersten Schlag, doch unterschätzte das Biest vor Blutdurst die Größe seines Gegners. Der Bold warf sich zurück und entging dem groben Schwert um weit mehr als nur eine Haaresbreite. Von jenem Misserfolg erzürnt, knurrte der groteske Hüne: "UGTHOL WELLBIHH! WELLBIIIH VUUUULTUUURE!"
Von den beiden Auserwählten umzingelt, packte der schiere Wahn das Monster im Nacken. Doch ein Trolloc würde niemals aufgeben, niemals zurück weichen. Wenn diese Bestien eines mehr fürchteten, als einen grausamen Tod... Dann war es die Peitsche ihrer Herren! So packte es ihre grässliche Waffe mit beiden Pranken und schwang sie weit ausholend, quer über den eigenen Kopf - erneut auf Harker zu. Doch wieder hatte der tollkühne Acquisitor diesen Angriff voraus gesehen.
Die Keule peitschte in den Schlamm und die scharlachroten Augen des Trollocs schienen vor Wut zu bersten!

Die Ratte schnappte augenblicklich nach dem Trolloc - jedoch ohne großen Erfolg.
Derweil bemerkte Flinkhand die Bedrängnis, in der Wellby steckte. Wieder erhob er das Rohr des Rattenwerfers, visierte den Trolloc an und verpasste ihm eine weitere Schreckensratte.
Derweilen traf die bläulich glibbernde Kugel des Rattenwerfers direkt neben dem Größten der Trollocs ein und verformte sich zu einer weiteren, riesigen Ratte! Quietschend sprang diese nach vorne und versenkte ihre beiden giftigen Vorderzähne in dem Oberschenkel und riss ein Stück davon heraus. Der Anführer der dunklen Bestien gellte vor Schmerzen und schrie, als sich das schleichende Gift des Ungeziefers in seinem Fuß ausbreitete.

Während der Trolloc blind vor Wut war und nach Abraham schlug, nutzte Irene Tanner diesen Moment der Unachtsamkeit aus und rammte ohne Gnade die Fäuste in den Rücken ihres Gegners. Es war vielleicht nicht die edelste Art, das Biest hinterrücks anzugreifen aber die Faust hatte sich noch nie um Fairness gekümmert. Sie nutzte den schwachen Moment des Trollocs voll aus und schlug ihn mit zwei schnellen Schlägen in den Boden. "" flüsterte Irene kaum hörbar, während sie sich nach weiteren Gegnern umsah.

Halb blind vor Schmerzen, zugefügt durch nichts anderes als die bloße Stimme des Magie-begabten Barden Tanaka, raffte sich der blutende Trolloc auf und sprang nach vorne. Im Laufen veränderte er seine Haltung - warf sich zu Boden und nutzte seine Pranken, um weit mehr Geschwindigkeit aufzubauen. Der modrige Matsch des Ufergeländes wurde durch die Luft gewirbelt, als die volle Wucht des Sturmangriffes den ungeschützten Barden direkt in die Seite traf. Ein Horn bohrte sich gefährlich tief unterhalb des Brustkorbes in seinen Körper und raubte ihm den Atem. Kurzzeitig willenlos musste Tanaka mit ansehen, wie er für einen Moment das Gefühl in seinen Händen verlor und Lavinia dadurch unsanft zu Boden glitt.

Auf die knurrende, für die Brigade unverständliche Bedrohung des hünenhaften Monsters konnte der kleine Kobold Wellby nur verächtlich lächeln. Über beide Ohren grinsend fletschte er die Zähne und antwortete: "Mich Fressen? Pass lieber auf, dass dir bei dem Gedanken daran nicht zu heiß unter den Hufen wird!!"
Blitzschnell streckte er beide Arme nach vorne und schrie laut:"FLIM FLAM BASSADORR!" - Als ein Kegel grell loderndes Feuer direkt aus seinen Fingern entsprang und den Trolloc nahezu komplett in Flammen hüllte. Das gehörnte Biest konnte zwar auf die Attacke reagieren und zur Seite springen, doch die Magie erwischte dennoch weite Teile seiner linken Körperhälfte und enstellte diese durch furchtbare Hitze. Der beißende Geruch von verbranntem Vieh strömte durch den vom Nebel eingrenzten Schlachtbereich... Und der Größte der Trollocs jaulte vor Pein.

Hustend konnte sich Tanaka gerade noch auf den Beinen halten. Die Wucht des Angriffes hätte ihn fast zu Boden geworfen. Geschockt vom Treffer blickte er dem Monster in die Augen. Während er mit der linken Hand versuchte die Blutung zu stoppen, zog er mit der Rechten das Schwert. Seine Hand zitterte immer noch als er das Schwert in die Luft hob. Es war eindeutig zu sehen, dass er kein Kämpfer oder der Gleichen war. Aber er wusste wenigstens wie ein Schwert zu halten war. Dann führte er einen gut gemeinten Streich gegen das Monster aus. Anstelle von Hörnern hatte er dieses Schwert und zur guten Not, wie gerade eben seine Stimme. Jedenfalls wenn er wieder normal atmen konnte.
Obwohl es dem Barden eindeutig an Übung mit solch einer Klinge fehlte, schwang er sie beeindruckend selbstsicher gegen den pechschwarzen Trolloc. Das Schwert durchschnitt die Luft... Aber das Biest war dieses Mal schnell genug; riss den Kopf nach oben und stemmte sein Geweih in einem waghalsigen Akt des schieren Blutdurstes dagegen. Die Schneide riss einen großen Splitter aus dem linken Horn und wurde dadurch lediglich zur Seite abgelenkt. Die Schnauze des Trollocs näherte sich bis auf wenige Haaresbreiten dem Gesicht des Barden. Eine Wolke der Verwesung strömte ihm entgegen, als das Monster zu knurren begann. Rote Augen fixierten ihn. Er würde diesen Menschen töten... Oh ja, für das Trollocblut, das er vergossen hatte würde er diesen Wicht fressen!

Die Diener des Schwarzen Mannes brüllten im Chor. Der von der neuen Schreckensratte Flinkhands aufgehaltene Humanoide packte diese blitzschnell mit der Pranke im Genick, hob es nach oben... Und riss sie in zwei Teile. Ein Mark erschütternder Schrei durchfuhr den Kampfschauplatz, während das beschworene Blut des im sterben glucksenden Nagers durch die Luft spritzte.
Wenig besser erging es der zweiten, beschworenen Ratte aus Flinkhands Kanone. Der Trolloc vor ihr schwang seine Keule erneut mit beiden Händen und traf sie mit voller Wucht am Rücken. Der riesige Nager quiekte lauthals unter Schmerzen - und konnte sich dennoch auf den Beinen halten. Zitternd fletschte es die beiden unter dem Angriff gesplitterten Vorderzähne, als dem Wesen bewusst wurde, dass ihre Lebensspanne wohl nicht länger als weitere, wenige Sekunden andauern würde!

Gerade noch wunderte sich der selbsternannte Inspektor darüber, wie sehr er nur hatte sein Ziel verfehlen können - da kam er doch nicht umhin sich kurzzeitig drüber zu freuen, dass seine Kugel die hübsche Frau mit den riesigen Stahlfäusten verfehlt hatte!
Ein Knurren, laute Schreie und ohrenbetäubender Kampfeslärm direkt in seiner Nähe ließ ihn plötzlich aus seinen Überlegungen in die Realität zurück schrecken, als er das pechschwarze Biest knapp hinter ihm dabei ertappte, wie es mithilfe der tödlichen Hörner das Schwert des Barden abfing. Vor purem Schrecken und mit einer gehörigen Portion Angst vermischt riss der Bold aus versehen die Pistole nach oben und betätigte dabei dummerweise auch noch den Abzug. Mit fest zusammengepressten Augen vernahm er schuldbewusst das Knallen seiner Kanone; spürte den Rückschlag und wünschte sich so sehr, keinen größeren, unentschuldbaren Schaden angerichtet zu haben...
Nur um erleichtert zu realisieren, als er wieder den Blick langsam wagte zu öffnen, dass er dem Monster den halben Kopf weg geschossen hatte!

Tatsächlich hatte Haze es geschafft, allen voran sich selbst, den Barden und die bewusstlose Frau zu retten!
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

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Wellby

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« Antwort #76 am: 19.09.2014, 17:56:49 »
Die Feuertaufe am Ende der Zeit, Runde 3


Kugelgewitter, quiekende Ratten, sterbende Trollocs!

Die Luft an jenem Ort war erfüllt von Verzweiflung, Todesschreien und Kampfeslärm... Doch gleichzeitig verspürten die auserwählten Brigadiere zum ersten Mal in diesen schicksalhaften Stunden einen Funken an Hoffnung! Langsam aber stetig gewannen sie die Oberhand... Die grausamen Bestien, genannt Trollocs, hatten es gewagt, das neununddreißigste Uhrwerk anzugreifen und hatten dafür einen teuren Preis bezahlt. Gemeinsam waren sie stark, nur so konnten sie in dieser Finsternis von Aradan überleben!

Als die Kreatur vor ihm entgültig den Löffel zum Altmetall gab, wirbelte der Revolverheld herum. Er wusste nicht, wer Wellby war. Was diese Kreaturen waren. Aber beim Thron der Königin, dieser verdammte Bold schuldete ihm noch Erklärungen- und bis zu dem Punkt, an dem er diesen Basterd selber getötet hatte, würde er ihn am Leben halten. Wieder visiert der erfahrene Schütze über den glatten, makellosen Rücken seines Revolvers den nächsten Gegner an. Fixierten künstliches Uhrwerkwunder und natürliches Wunder der Biologie gleichzeitig die hässliche Visage des Trollocs. "Zeit, Gute Nacht zu sagen." Krachend spuckte der Revolver seine Zustimmung heraus, eine großkalibrige, rasant schnelle Zustimmung aus Blei und Tot- die den Trolloc direkt zwischen die Augen traf, auf der anderen Seite wieder austrat- und ihn in süße, ewige Träume sandte.
Verdutzt blickte die Kreatur dem Kobold Wellby direkt in die Augen, als die Synapsen des von der Kugel durchschlagenen Hirnes die letzten Befehle in den restlichen Körper sandten. Blut quoll aus der Wunde und rann den Schädel hinab. Der Größte der Trollocs fiel nach vorne über und der Bold entging dem Leichnam lediglich um Haaresbreite, als dieser von dem schlammigen Untergrund aufgefangen wurde. Der Zauberer kam nicht umhin dem Acquisitor ein erleichtertes Lächeln zu schenken. Diesen Schuss würde er so schnell nicht mehr vergessen!

Flinkhand war ein wenig entsetzt, dass die zweite Ratte so schnell das Zeitliche segnete. Auch die erste verschwand schon wieder. Was sollte er jetzt tun. Es blieb ihm nur sein Revolver, denn gegen solch ein garstiges Vieh Auge um Auge zu kämpfen , stand ihm nicht der Sinn. Haze hatte einmal erzählt, dass Tante Hilda einen Unhold des dunklen Drübens mit einem silbernen Kerzenleuchter unheimlich verprügelt hatte. Seit diesem Tag hatte sie Ruhe vor Geistererscheinungen und sonstigen Kram. Auch gegen den Hirnsauger hatte das SIlber gute Dienste geleistet. So zog er denn seine Waffe, legte an und schoß der Kreatur ein Loch in die Stirn.
Wie durch ein Wunder streckte die Silberkugel des Schraubendrehers das Biest des Dunklen Drübens nieder. Gerade in dem Moment, in jenem die erste, beschworene Schreckensratte unter Schmerzen und dennoch erleichtert - wieder zwischen den Dimensionen verschwand. Das gehörnte Monster fiel einfach vorne über, glitt zwischen die letzten Reste der dematerialisierenden Ratte hindurch und starb bereits, noch bevor die grässliche Schnauze sich in den Boden grub.

Wieder fiel ein Dämon... Und schließlich blieb nur noch einer übrig.

Mit geweiteten Augen sah der junge Barde zu, wie dem Monster der halbe Schädel wegflog und es tot zusammenbrach. Er blickte zur Seite, aus welcher der laute Knall der Waffe zu hören war und nickte dem Kobold zu. Er hatte ihn und das Mädchen gerettet.
Seine Hände zitterten als er das Schwert zurück in die Scheide steckte. Es waren nur noch wenige Schritt, dann wäre Lavinia in Sicherheit und die beiden Helden würden endlich bereit sein in diese verdammte magische Tür zu gehen. Also packte er Lavinia unter die Arme und zog sie mit Schmerz verzerrten Gesicht die letzten Meter durch die magische Tür und in den dahinter liegenden Gang.
Dabei rief er, als er die Tür passierte. „Lavinia ist in Sicherheit!“ um die beiden Helden Irene und Abraham auf diese Tatsache aufmerksam zu machen.

Wellbys Hände glimmten weißrot von den Nachwirkungen der mächtigen Flammenattacke. Der verbliebene, letzte Trolloc des Angriffstrupps starrte von einiger Entfernung aus auf den kleinen Mann herab. Entsetzen spiegelte sich in seinen scharlachroten Augen. Der Kobold hob langsam und bedächtig den Kopf und erwiderte den Blick des Monsters. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem verwegenen Lächeln, doch umgeben von Leichen und übersät von Trollocblut schenkte diese Geste dem Bold ein gänzlich teuflisches Antlitz.

"Sag deinem Herren - eine neue Brigade ist erwacht. Und kein Schwert wird die Macht besitzen, sie niederzustrecken. Was auch immer ihr für grausame Pläne im Sinn habt... So oder so konntet ihr nicht verhindern, dass das Grim Noria aktiviert wurde! Trete vor deinen Schöpfer, Kreatur der Finsternis...

Sag ihm, Wellby lebt - und sein Ende ist nah."


Der Kobold riss seine Hände nach oben, schrie erneut die unverkennbare Zauberformel und warf einen tosenden Kegel aus Flammen nach dem schwarzen Biest. Fleisch verbrannte und Muskeln rissen; der entsetzte Trolloc wurde zu Boden gerissen... Doch noch bewegte er sich und bellte vor Schmerz!

Die Faust beobachtete das Geschehen auf dem Schlachtfeld mit Faszination, aber auch mit einer nicht zu leugnenden Portion Erleichterung. Die Angreifer hatten ihren Preis bezahlt und das Ufer des tosenden 'Grabens' war mit schwarzem Blut und toten Trollocs übersät. Kurz betrachtete sie ihre stählerne Uhrwerksfaust und die dunklen, dickflüssigen Flecken von geronnenem Dämonenblut darauf, als der flammende Zauber des Kobolds sich in dem Metall reflektierte. Rasend schnell fixierte sie das letzte, zurück gebliebene Biest und bemerkte dabei, dass die Magie ihr tödliches Werk noch nicht beendet hatte, denn der Trolloc richtete sich trotz der schweren Wunden erneut auf. Die Klerikerin zögerte nicht und spannte ihre Muskeln.
Die Uhrwerkshand schnellte nach vorne. Ohne durch den Körper gehalten zu werden, schoss die Faust über das Schlachtfeld, traf das Biest direkt oberhalb des Rückrats und brach jenes entzwei; nur um wenige Sekunden später bereits wieder an ihrem Unterarm einzurasten.
Den letzten Gegner entledigt erinnerte Irene sich an die Worte des Barden und wandte sich der Tür zu, nicht ohne davor stehen zu bleiben und sich erneut nach den übrigen Gestrandeten umzublicken.



"YEAH!", rief Haze voller Enthusiasmus, als der letzte Trolloc zu Boden gegangen war. Er summte und wedelte mit den Armen, während er sich ungelenk im Kreis drehte. Euphemistisch mochte man wohl von einem Tanz sprechen. Das Donnern eines Schusses zerriss den freudvollen Moment. Erschrocken blickte Haze erst auf seinen rauchenden Colt, dann auf Irene, deren Ledermantel nun ein dickes Loch aufwies. Blitzschnell ließ Haze den Colt hinter seinem Rücken verschwinden und tat so, als würde er sich nach einem Angreifer umsehen. "Hier scheinen sich noch mehr von den Biestern herumzutreiben. Und... äh... sie scheinen mit Revolvern bewaffnet zu sein. Besser wir verschwinden schnell von hier!", sagte er und lief den Gang herunter.


Die Tat war vollbracht und die Gefahr vorüber - zumindest fürs Erste. An diesen Kampf würden sich die Schergen und Diener des dunklen Drübens noch lange erinnern und Irene war sich sicher, das die Worte der Königin von jetzt an in diesen Gefilden Angst und Schrecken verbreiten würden. Niemand legte sich ungestraft mit der Faust und ihrem Glauben an und das hatte sie klar ausgedrückt, wie das schwarze Blut auf ihren Fäusten bewies. Während sie die Augen schloss und ein stilles Dankgebet an ihre Göttin richtete, ließ sie einige Male Wasser in ihren Händen entstehen und wusch das Blut von ihrem Körper. Doch trotz dieser - auch symbolischen - Reinigung, fühlte Irene noch immer das Adrenalin, dass sie zittern ließ. Der Reiz des Kampfes, der Blick auf die andere Seite und die Nähe zur Gefahr und dem Tod waren Dinge, die die Faust lieben gelernt hatte. Schon jetzt vermisste sie es zu kämpfen - am liebsten hätte sie noch einer Horde Trollocs den Schädel eingeschlagen. Natürlich nur zuliebe der Königin. Wer hatte schließlich schon die Möglichkeit, seinen oder ihren Glauben direkt in das Herz der Feinde zu tragen?

Während Irene sich also versuchte zu beruhigen, löste sich ein Schuss und eine Kugel schlug donnert in den blutigen Boden hinter ihr ein. Fassungslos starrte die Faust auf das Loch in ihrem Ledermantel und suchte nach dem Grund für diesen Angriff. Der Kommentar des Koboldes, entlarvte ihn sofort. Hätte er nichts gesagt und wäre er einfach nur geschockt gewesen, dann hätte sie ihm das abgekauft. "Verdammte Kobolde! Bin ich etwa nur von Irren umgeben?" dachte sich Irene, während sie betont langsam und grinsend hinter dem kleinen Mann hinterherlief. Allein der Größenunterschied war Grund dafür, dass sie ihn schnell einholen konnte. Ohne Umschweife kam sie auf das Thema zu sprechen.
"Falls du versucht haben solltest mich umzubringen, dann bist du ein ziemlich schlechter Schütze. Sollte das aber ein Versehen gewesen sein, dann hat dir deine Mama wohl keine Manieren beigebracht. Kannst dich entscheiden, Würstchen aber eins ist klar: Sollten wir das alles überleben, dann kaufst du mir einen neuen Mantel." erklärte sie selbstverständlich und mit einem zuckersüßen Lächeln, dass keine Widerrede duldete. Lachend schlug sie dem Kobold kameradschaftlich auf den Rücken, um zu zeigen, dass sie ihm das Missgeschick nicht übel nahm.

"Wenn ich so entscheiden darf, dann nehme ich das Würstchen, statt Dir einen Mantel zu kaufen.", gab Inspektor Haze zurück und lief noch etwas schneller.
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Wellby

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« Antwort #77 am: 19.09.2014, 18:15:50 »
Neun Stunden bis Protokoll 88 - 15


Wellby senkte den Oberkörper und stützte sich mit beiden Händen an seinen Oberschenkeln ab. Der Kobold atmete erschöpft - die Anstrengung der entfesselten Magie wog schwer auf seinen Schultern. Der Nebel senkte sich langsam auf das Schlachtfeld herab. Die feuchte Luft veränderte sich beständig; nahes Donnergrollen kündigte einen baldigen Regenschauer an.

Der kleine Zauberer drehte den Kopf und fixierte die Auserwählten an der Tür.

"Bei Mutter Pint... Das Grim Noria wählt wahrlich unfehlbar." Ein Ruck durchfuhr ihn und er richtete sich rasch auf, schüttelte den Kopf und strich mit der Linken durch seine blonden Haare.
"Nun beeilt euch! Dort draußen, in dieser verfluchten Stadt wimmelt es nur so von Trollocs und weit Schlimmeren! Rasch! Hinein mit euch!"



Langsam öffnete Lavinia die Augen. Sie fühlte den steinigen Boden des Tunneleingangs und blinzelte in das spärliche, rötliche Licht jenes verfluchten Himmels, welches durch die magische Tür nach Innen drang. Der Barde Isamu Tanaka stand nahe bei ihr und schien sie anzublicken. Verschwommen vernahm sie die Worte des fremden Koboldes an ihr Ohr dringen, obgleich sie einen weiteren Augenblick brauchte, um ihre Situation letztendlich zu realisieren. Der Schrecken jenseits der Nebelwand... Die gehörnten Monster! Was war nur mit ihr geschehen?



"Ich kümmere mich hier um alles und versuche, so schnell wie möglich diese Leichen verschwinden zu lassen - Wobei 'Verschwinden' das Stichwort ist! Ich kann mich kaum mehr auf diese Realität konzentrieren..." Wellby fasste sich mit der Hand an die Stirn. Anstrengung und gezwungene Konzentration stand ihm wie ins Gesicht geschrieben. "Meine Form beginnt sich bereits aufzulösen! Schnell!" Er drängte letzten Endes auch Irene Tanner dazu, durch die Holztüre in das Innere der modrigen Mauer zu treten.

"Was auch im.. immer geschehen wird. Haltet zusammen! Dieser Kampf war eindeutig ein Zeichen des Grim Norias! Ihr seit das 39. Uhrwerk - Und wenn ihr dies für gegeben betrachtet, werdet ihr es heil von diesem toten Felsen schaffen. Merkt euch - Findet das Theater! Darunter liegen die tiefen Zellen ~ Dort hat er meinen Freund Danny eingesperrt!" Er griff nach dem Türknauf des Zauberdurchgangs und zog ihn langsam zu.

"Wir werden uns wiedersehen, so oder so. Ich wünsche euch alles erdenkliche Gute - Ihr werdet es brauchen."

Mit einem Schwung schloss sich die Tür vor ihnen und ließ jene sieben Auserwählte in der Finsternis des ehemaligen Sanatoriums zurück.
« Letzte Änderung: 19.09.2014, 18:18:15 von Wellby »
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Isamu Tanaka

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« Antwort #78 am: 21.09.2014, 20:33:36 »
Der junge Barde registrierte mit Erleichterung, dass Lavinia ihre Augen wieder geöffnet hatte. Der Kampf war vorbei, endlich und alle schienen es geschafft zu haben. Jedenfalls glaubte er die anderen Gesehen zu haben, bevor die Dunkelheit sie umfing. Der Kobold hatte die Tür geschlossen. Tanaka glaubte nicht daran, ihn wieder zu sehen oder besser gesagt wollte er es nicht wirklich.
Im Dunkeln machte er einen Schritt nach hinten und ließ sich an der Wand zu Boden rutschen. Erschöpft atmend, tastet er nach der Wunde in seiner Seite. „Arrg.“ entfuhr ihm, als er sie berührte. Innerlich fragte er sich immer noch wo er hiergelandet war, aber wenigstens schien die Wunde nicht mehr zu bluten. Das war etwas Gutes. Erleichtert legte er den Kopf an die kalte Wand und fragte in die Dunkelheit. „Wir brauchen Licht. Hat einer Licht?“
Ein Schmerzenslaut entfuhr ihm, als an seiner Seite etwas Silbern aufleuchtete. Er rutschte zur Seite und versuchte aufzustehen. Bemerkte aber dann woher das Licht kam. Ungläubig zog er das Schwert aus seiner Scheide und das silberne Licht verteilte sich im Gang. Die Gravuren der geschwärzten Klinge schimmerten in einem kalten blausilbernen Licht. Erst jetzt waren die feinen Linien und geschwungenen Symbole deutlich zu erkennen. Sichtlich fasziniert vom Schwert, betrachtete der junge Barde die Klinge und murmelte etwas wie. „Was für ein Geschenk.“
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

Wellby

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« Antwort #79 am: 22.09.2014, 10:28:21 »
Das Schwert hoch erhoben; strömte das in den Stahl verwobene, magische Licht in den kleinen Tunnel und vertrieb die nahe Dunkelheit, bis es schließlich von den kalten, nass-tropfenden Wänden aufgefangen wurde. Zu drei Seiten erstreckten sich diese und an der Vierten verlor sich der Schein des Schwertes in einer Öffnung, nur um dort von der gegenüberliegenden Mauer wieder reflektiert zu werden. Es schien, als würde eine Art Kanal das Mauerwerk an dieser Stelle durchziehen und durch die Ausbuchtung, in welcher sie sich befanden, lediglich an der Seite unterbrochen werden. Nach links und rechts führte dieser in die Dunkelheit ~ Einzelheiten verbargen sich jedoch vor genauerer Beobachtung am Rande ihres, durch die Öffnung stark eingegrenzten Sichtfeldes.


Die Brigadiere mussten nicht nur feststellen, dass die durch Zauber geborene, eben von Wellby wieder geschlossene, Türe verschwunden war...

... Sondern  auch, dass von dem hünenhaften Alchemisten jegliche Spur fehlte!
« Letzte Änderung: 22.09.2014, 10:31:15 von Wellby »
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Flinkhand

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« Antwort #80 am: 22.09.2014, 11:07:57 »
Flinkhand hatte es geschafft, sich durch die Türe in Sicherheit zu bringen. Das war ein Abenteuer! eines, auf das er gerne verzichten würde. So blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als sich mit den Gegebenheiten abzufinden. Naja, Kobolde waren ja bekannt dafür, sich jeder Situation irgendwie anpassen zu können und sein Clan erst recht. Wie oft hatten er und sein Bruder sich schon aus brenzligen Situationen herauswinden können. Gerade fragte der junge Mann nach Licht und er wollte mit einem: "Moment, ich habe hier einen Sonnenstab" antworten, als dessen Schwert ein angenehmes Licht verstrahlte. So entfuhr ihm nur ein begeistertes "Wie toll!"

Die Umgebeung gefiehl Flinkhand überhaupt nicht und irgendwie vermisste er seinen Retter. "Wo ist denn der Große?", fragte er in die Runde.

Lavinia Crankrats

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« Antwort #81 am: 24.09.2014, 09:22:37 »
Lavinia spürte den harten kalten Boden unter ihrem Rücken und versuchte mit zaghafter Bewegung ihre Stirn zu fühlen, hinter der immer noch die süße Dunkelheit der Ohnmacht pochte.
Sie war schweißgebadet und zitterte zugleich, während sie tief in ihrem Unterbewusstsein noch immer die klagenden Laute von verzerrten Wesen vernahm, die immer leiser und leiser wurden, bis sie gänzlich verschwanden.
Sie stöhnte, da der Schmerz in ihrem Kopf unerträglich war und doch wusste, dass sie sich alsbald wieder auf die Beine zwingen musste. Mit schwerem Körper zog sie sich hoch, bis sie mit dem Rücken an der Wand gelehnt war und blickte verschwommen in die Runde.

"Was... was ist passiert..? Wo sind die Monster... Verdammt, wo sind die Kinder..? Geht es den Kindern gut?! Gibt es Tote?!" Lavinia versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, und blickte sich hastig um. Sie befanden sich in einem modrigen Gang, scheinbar jenen, der sich hinter der verzauberten Tür befand und um sie herum standen ihre scheinbaren Retter. Doch keine Spur war von den Kindern, deren Stimmen sie während ihrer Ohnmacht im Geist vernahm.

Lavinia zog sich mit einem verzweifelten Ruck höher auf die Knie, sodass sie immer noch mit sehr wackeligen Beinen endlich richtig festen Boden unter ihren Füßen verspürte. Sie blickte sich weiter um und starrte in die verdutzten Gesichter ihrer Begleiter.

"Na die Kinder! Ihr müsst sie doch gehört haben, sie haben geschrieen und gefleht, so viele Tote..." Lavinia stotterte zunehmender und blickte verdutzt in ihre Hände. Das konnte kein Traum sein, es schien so real. Zuerst die Schreie, dann die Gesänge. Nach und nach kam ihr wieder, weswegen ihr eigentlich schwarz vor Augen wurde. Doch dem war nicht genug. Jack war tot, ihre Eltern waren tot, ihre Bekannten waren tot, all jene, die jemals engeren Kontakt mit ihr hatten, wurden von dunklen Klauen purer Finsternis zerrissen und zurück blieb nur das Blut dass an ihren Händen klebte, als die Klauen wieder verschwanden. Sie war eines dieser Wesen geworden, erfüllt mit Schatten und Hass weit entfernt jeglich menschlicher Natur. Widerlich und stinkend, nach totem Fleisch, war sie dafür verdammt als eines dieser Wesen ihr Schicksal nun fortzusetzen.

Sie begann zu schluchzen, aus Angst und dem nicht Wissen, ob all jenes gerade real war und ihr Körper und Geist für immer verseucht seien, oder sie es doch nur in einer abnormaler Abstrusität geträumt hatte. Hilflos blickte sie zu den Barden, der dicht neben ihr stand und sie mit großen fraglichen Augen musterte.

Ihre Gedanken waren wirr, was war nur geschehen. Sie hoffte ihre Begleiter konnten ihr die Antwort darauf geben.
« Letzte Änderung: 24.09.2014, 09:23:10 von Lavinia Crankrats »
Status Lavinia Crankrats

“Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung.”

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« Antwort #82 am: 24.09.2014, 14:08:33 »
Als er genügend Abstand (d.h. Mr. Harker) zwischen sich und Irene gebracht hatte, gestattete es sich der Inspektor, tief durchzuatmen. "Puh, das war ganz schön knapp. Das nächste Mal werde ich nicht so unvorsichtig sein. Diese Irene ist unbarmherzig wie ihre Faust hart ist. Gott sei dank ist sie abgelenkt worden. Deine Gemeinschaft währte kurz, aber Du hast mir gut geholfen, Razhan!", dachte Haze.

Inspektor Haze suchte den Blick seines Bruders und schüttelte den Kopf. Wie oft hatte er diesen blöden Spruch schon gehört. "Ich möchte Euch darüber in Kenntnis setzen, Mrs. Crankrats, dass wir keineswegs Kinder sind, sondern Bolde. Und ich verwette meinen Bruder, dass wir ein höheres Alter erreicht haben als Ihr! Lasst solche Sprüche doch bitte in Zukunft." Er baute sich vor ihr auf.
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Abraham Harker

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« Antwort #83 am: 25.09.2014, 06:54:03 »
"Ihr müsst lernen euch nicht auf euren Verstand zu verlassen. Euer Verstand kann lügen. Beeinflusst werden. Der Verstand ist schwach." Harker war noch damit beschäftigt, wieder Kugeln in den Revolver zu laden. "Das Einzige auf das ihr euch verlassen könnt ist eure Erfahrung. Vertraut nichts. Vertraut niemandem, den ihr nicht die ganze Zeit im Auge behalten konntet. Nein." Harker stutzt einen Moment. "Vertraut einfach niemandem. Wir müssen als Einheit das hier durchstehen- und trotzdem können wir einander nicht trauen. Der... Alchemist ist verschwunden ohne das wir es gemerkt haben. Und genauso kann diese Welt beim Übergang einen von uns ausgetauscht haben- oder von vorneherein einer von uns ein Verräter gewesen sein." Mit einer sachten Rotation um seinen Zeigefinger lässt der Revolverheld seine Waffe wieder im Holster verschwinden. "Traut niemandem. Und nichts. Vor allem nicht euch selbst."
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Lavinia Crankrats

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« Antwort #84 am: 25.09.2014, 11:42:28 »
Mit jedem Wort, dass die beiden Fremden sprachen, regte sich etwas in Lavinia.
Nicht unbedingt Wut, auch nicht Misstrauen, nein, eher ein Gefühl von minderer Genervtheit. Das Gerede des Koboldes ignorierte sie fast gänzlich, war es doch nur ein weiterer Akt nach Aufmerksamkeit, oder wollte er sich auch einfach nur über sie lustig machen mit seiner Aussage, egal.
Sie warf dem Kobold nur einen bösen Blick zu, der ihm verständlich machen sollte, dass sie beleibe nicht zu scherzen aufgelegt war und blickte daraufhin zu dem Mann namens Harker.

"Ihr wiederholt im Prinzip nur die Worte, die ich von Anfang an immer wieder erläutert habe. Ich bin die letzte, die anfängt, jemanden von euch zu vertrauen."... Lavinia überlegte kurz, es fiel ihr immer noch schwer ihre Gedanken zu sammeln, die sich immer noch um das vergangene Geschehnis drehten. Allerdings konnte sie einen Hauch Sorge in ihrer nächsten Antwort nicht unterdrücken.

"Was ist passiert, ist jemanden etwas passiert, ist jemand verletzt? Nein, ich will es gar nicht wissen was passiert ist..." sprach sie als sie die zermarterten Gesichter der Mitreisenden registrierte. Allerdings fiel ihr jetzt auch auf, dass die Hünenhafte Gestalt fehlte. "Habt ihr auch diese Gesänge gehört..? Oder war nur ich diejenige die sie vernahm, als ich in den Nebel blickte? Ich sah Bruchstücke aus Mechanika, die Dunkelheit fiel wie ein Schatten über die Stadt und sonderbare Wesen des Todes fielen aus dem Himmel um alle nacheinander niederzumähen. Die halbe Stadt war bereits ausgerottet, ich weiß aber nicht ob es der Wirklichkeit entspricht und Mechanika bereits im Untergang versinkt während wir hier stehen und uns unterhalten, oder es auch wirklich nur ein Traum war. Es fühlte sich mit jedem Fall sehr real an. Vielleicht ist ja wirklich etwas dran, dass der Uhrturm jemanden erwählt hat, wovon das angebliche Dunkle Drüben bereits vor der Zeremonie wusste. Vielleicht sind wir deswegen hier, machtlos in einer fremden Dynastie, während sich diese Kreaturen an unseren Freunden zu schaffen machen..." Sie schauderte.

Den Umstand, wie sie davon geträumt hatte, als sie selbst als dunkle Gestalt durch die Gassen zog und nach und nach jeden umbrachte der ihr über den Weg lief, verschwieg sie lieber. Sie hatte sich ihrer Meinung nach bestimmt keine Freunde gemacht, als ihr schwarz vor Augen wurde, sie wolle sich nicht nun endgültig Feinde schaffen.
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“Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung.”

Isamu Tanaka

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« Antwort #85 am: 25.09.2014, 22:36:30 »
„Ich habe es auch gehört aber nicht so wie ihr.“ antwortete Tanaka auf die Frage von Lavinia. Er fand in dieser Situation keine Rechten Worte der Aufmunterung. „Für mich waren es bloß schreckliche Schreie in einer mir unbekannten Sprache.“ Im Endeffekt hatte er sich ja auch nicht auf eines der Wesen konzentriert sondern mehr auf die Flucht. Das wollte er auch noch immer und die Worte von Abraham ließen ihn nur die Augen rollen. Im Grunde betrübte ihn die Einstellung des Mannes sehr.

„Schön, dass man verschwinden kann und dann gleich der Böse ist.“ bemerkte er spitz. „Ja wir können ihn nicht suchen und stellen, ebenso wenig wie wir wissen was zuhause los ist. Wollen wir jedoch die Wahrheit erfahren, dann müssen wir nach Hause kommen.“ Er wendete sich um und blickte in den Gang. Durch das magische Licht des Schwertes konnte er nicht wirklich weit sehen aber er wollte nach Hause. So schnell es ging. Nach der Begegnung mit diesen Dingern war ihm auch egal ob er eine Uhrwerksbrigarde war oder nicht, oder ob ihn Albertor erwartete. Schlimmer als hier zu sterben konnte kein Platz auf der Welt sein.
Den Vortritt in die Dunkelheit zu gehen, überließ er einen der Helden. Zumindest Abraham hatte ja eh schon gesagt, dass er Tanaka für das schwächste Glied hielt und Irene glaubte ja, dass Tanaka ein Verbrecher war.
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Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

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« Antwort #86 am: 28.09.2014, 04:20:02 »
Entweder hatte Haze sie falsch verstanden oder extra auf diese Weise reagiert. Für Irene war klar, dass sie damit hätte rechnen müssen - schließlich war das kleine Würstchen ein Kobold. Als er sich wieder entfernte, zuckte sie nur mit den Schultern und wandte sich wieder dem Gang und der Gruppe zu. Zumindest hatte der Bold sich jetzt einen Spitznamen verdient und sie würde keine Gelegenheit auslassen, diesen auch zu nutzen.
Das der Kampf vorbei war und sie sich zumindest vorläufig in Sicherheit befanden, glaubte Irene nicht. Zwar war die Tür verschwunden aber wenn das hier wirklich das dunkle Drüben war, würden sie wohl an jeder zweiten Ecke auf irgendwelche Kreaturen treffen. So hörte sie den anderen zwar zu aber betrachtete sie währenddessen lieber kritisch, suchte nach Verletzungen und kam zu dem Schluss, dass der ein oder andere Blessuren davon getragen hatte. Als Wort der Hoffnung und Stimme der Königin auf dem Schlachtfeld war es ihre (heilige) Pflicht, die Verletzten zu versorgen und genau das tat sie jetzt auch. "Das Licht der Königin ist Balsam für eine fehlgeleitete und kranke Seele, sowie für einen verletzten Körper. Möge es den Schmerz lindern und eure Wunden schließen." rezitierte sie und hob ihren linken Panzerhandschuh. Die Runen darauf fingen an zu glühen und verbreiteten ein warmes und heilendes Licht in dem Gang.[1]

Schließlich wandte sie sich der Gruppe zu. Für sie war klar, dass hier ganz eindeutig eine Führungsperson fehlte. Das Misstrauen, dass sich die Brigadiere entgegenbrachten, war nur hinderlich für ihre Aufgabe und würde früher oder später Probleme machen. Zumindest der Faust war langsam klar, dass die Geschichte des seltsamen Kobolds namens Wellby stimmten musste. Isamu Tanaka schien der Einzige zu sein, der hier einen Blick für das wirklich Wichtige hatte. Irgendjemand musste langsam ein Machtwort sprechen und das musste Jemand sein, der sich durchsetzen konnte. "Der Junge hat Recht. Wir können hier rumsitzen und uns noch stundenlang darüber unterhalten, ob wir uns vertrauen können oder ob einer von uns böse ist oder ausgetauscht wurde. Der Schnurrbart ist weg aber genauso die Tür - also können wir das Thema schon mal abhaken, da wir nichts tun können." Sie baute sich zwischen Harker und Lavinia auf und sah die beiden finster an. "Ihr scheint beide keine Ahnung davon zu haben, was einen in so einer Situation hilft. Wir haben doch vorher von einer Kette gesprochen, richtig? Misstrauen ist wie Rost, der die Glieder langsam aber sicher zerstört. Wir dürfen das nicht zulassen." Jetzt wandte sie sich an die gesamte Gruppe. "Wir alle wollen nach Hause und wir haben gesehen, was da draußen auf uns lauert. Wir müssen zusammenhalten und uns vertrauen, um diese Wesen zu besiegen. Das nächste Mal wird uns Wellby nicht unterstützen. Wir sind auf uns gestellt. Nur unsere eigene Kraft wird uns retten und Misstrauen ist wie Gift, dass uns schwächt."
Irene wandte sich zum Gehen und schritt ein paar Meter in den Gang hinein. Schließlich drehte sie sich noch mal um. Sie musste ein Machtwort sprechen, um Diskussionen am besten direkt zu unterbinden. Wenn es nötig war, würde sie auch Gewalt anwenden - das hatte erfahrungsgemäß immer geholfen. "Ich werde Streit nicht weiter dulden. Wer ein Problem damit hat, wird die hier zu spüren kriegen." Damit hob sie ihre rechte Faust und wer Irene kannte, würde wissen, dass sie diese Drohung wahr machen würde. "Also los geht's! Ich will zurück nach Mechanika!" Mit diesen Worten ging sie mutig voraus. Nach einigen Metern hielt sie ein weiteres Mal ihre linke Faust hoch, die dann anfing zu leuchten und den Gang in ein helles Licht tauchte.
 1. Jeder kann 2 Schadenspunkte heilen.

Lavinia Crankrats

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« Antwort #87 am: 28.09.2014, 10:26:05 »
Das der Verstand oftmals trügt und nichts so war wie es scheint, war Lavinia klar als sie losging. Sie konnte es mitunter nicht abstreiten, dass Harker mit seinen Worten Recht hatte. Vertraue niemanden, außer dir selbst und deinen Taten. Auch wenn sie es ungern zugab, war zumindest etwas wahres an diesen Worte dran.
Als jedoch die zweite Frau der Runde, Irene versuchte ihnen klar zu machen, dass Vertrauen wichtig ist, gerade in der jetzigen Situation, konnte sie nicht anders als leise verächtlich zu seufzen. Niemand von ihnen hatte Erfahrung, aber ihr schien es, als hätte Irene am wenigsten Ahnung davon, was gerade wirklich wichtig ist. Nicht das verschwinden des Schnauzers, auch nicht nach Mechanika zurückzukehren. Momentan war nur wichtig so lange wie möglich zu überleben.

"Was du möchtest, Irene, ist mir herzlich egal. Ob du Streit duldest oder nicht, ist mir egal. Und auch wenn mir jeder Misstraut und ich jeden misstraue, ist es mir, und hat auch dir egal zu sein. Du kannst nicht von uns verlangen, dass wir als Gruppe arbeiten, aber insgeheim das Ruder an dich reißen und versuchen, uns allen deinen Willen aufzuzwängen. Wir sind alles Menschen aus verschiedenen Begebenheiten und haben alle unterschiedliches erlebt. Woher willst du wissen, wozu jeder fähig ist? Was wenn dir noch jemand aus den Latschen kippt? Trägst du mich, einen dir völlig fremden Menschen dann nach Mechanika oder lässt du mich liegen? Oder lässt du dann nur dein sporadisches Pflichtgefühl sprechen?

Was gibt dir das Recht zu meinen, du wärst unser Anführer? Nein. Wenn du und auch alle anderen, wirklich wollen das wir zusammen arbeiten, darf niemand von uns meinen er könnte eine Herde führen. Wir sind keine Tiere, Wölfe können das ja, aber Menschen treiben sich nur gegenseitig ins Verderben, sobald sie anfangen sich zu überschätzen. Du kannst nicht von uns verlangen, dass jeder dir blindlings folgt, wo du doch selbst nicht mal weißt wo es hier lang geht. Der Kobold ist verschwunden und wir sind auf uns allein gestellt, damit magst du vielleicht Recht haben. Und auch damit, dass wir alle nach Hause wollen. Ja, wir müssen zusammenarbeiten, so viel steht fest, im Alleingang werde ich es nicht schaffen.

Aber ich an meiner Stelle, werde von niemanden Befehle entgegen nehmen und auch keine erteilen. Wenn wir als Gruppe arbeiten sollen, darf nicht nur einer lenken. Wir müssen überlegen wie wir vorgehen, das erscheint mir wichtiger. Fähigkeiten und Talente offenbaren, was bringt es mir, wenn ich dir hinterherlaufe wie ein Schoßhund, du dann am nächsten Eck abbiegst und dir ein Monster den Schädel runterreißt? Wer ist dann unser Anführer? Mitnichten. Du würdest nur in deinen Tod spazieren.... Wenn du dir allerdings so sicher bist, dann tu das, ich halte dich nicht auf, werde aber auch nicht deine Extremitäten nach Mechanika schleppen, wenn dir doch alles zu Kopf gewachsen ist.

Wir sind in unbekannter Umgebung, wir müssen verdammt vorsichtig sein, jeder unüberlegte Schritt könnte unseren Tod bedeuten und dann wären wir Mechanika zu nichts mehr nütze, Brigade hin oder her, tot nützt niemand mehr. Bereits dieser unscheinbare Gang könnte mit Fallen gespickt sein, die du nicht mal mit bloßen Auge erkennen würdest. Du bist kein Spurenleser und hast wahrscheinlich auch keine Ahnung von Fallen und lässt eher deine Fäuste sprechen. Aber ein herabfallendes Beil kannst du nicht mit Reaktion und Aktion davon abhalten, dich von Scheitel bis Zehe zu spalten. Also lass einen von uns vorraus gehen, der etwas mehr Ahnung davon hat, oder einen der Kobolde, die flink und klein genug sind um den meisten Mechanismen auszuweichen.

Und übrigens... Du kannst mir drohen so viel du willst, mit deinen blechernen Fäusten, vergiss nicht, ich selbst hab auch eine Prothese die zu mehr fähig ist als sie den Anschein macht."


Während sie diese Worte sprach, versuchte sie etwas zu erkennen, konnte allerdings aufgrund der mangelnden Helligkeit nur wenig ausmachen. Der Gang war doch länger als gedacht und es war trotz Armleuchter (Entschuldigt der musste sein!) einfach zu dunkel.[1]

Lavinia war nicht stolz auf ihre Ansprache, aber fand, dass dies gesagt werden musste. Allein die Tatsache, dass sie einfach drauf los spaziert wäre, ließ sie geringschätzig lächeln. Dies machte kein guter Anführer, der sich und seine Truppe heil ans Ziel bringen möchte. Ein guter Anführer würde jeden bis zuletzt so einspannen und lenken, dass er jede Fähigkeit und jedes noch so kleine Talent völlig auskostet und selbst wenn dann etwas schief gehen würde, er zumindest noch schnell genug reagieren könnte um die anderen zu retten.
Immer schön am prahlen um ja möglichst viele auf ihre Seite zu ziehen nur um dann zu versagen und erbärmlich zu fallen.
Am liebsten hätte sie die Frau geohrfeigt um sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Niemand, ob Soldat oder Pöbel, sollte sein Leben so leichtfertig aufs Spiel setzen.
 1. Wahrnehmung 5
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 10:39:51 von Lavinia Crankrats »
Status Lavinia Crankrats

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Flinkhand

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« Antwort #88 am: 28.09.2014, 10:44:13 »
Flinkhand schaute die beiden Frauen an. Ja, die eine - Irene nannte sie sich - zeigte ein wenig Aktion und ging voran, während die andere jammerte und sich in Diskussionen erging. Zwar hatte er meistens nichts gegen eine einträgliche Diskussion, jedoch gefiel ihm die Gegend hier überhaupt nicht. Für einen anständigen Disput brauchte man Ruhe und eine angenehme Atmosphäre - am besten noch einen Tee und ein paar Haferkekse. Bei dem Gedanken an das Gebäck begann dem Bold der Magen zu knurren. Auch das noch. Das konnte er nun gar nicht gebrauchen. Dann schaute er zu seinem Bruder, aber der sah unentschlossen aus. Nun denn, er wollte hier weg. Ob Irene nun die geborene Anführerin war oder nicht, blieb dahin gestellt. Auch konnte er die Tatsache nicht einschätzen, ob nun sie, oder die andere Frau lieber voranschreiten sollten. Nur eines war ihm klar: er würde nicht voran gehen, er war nur das Gehirn im Hintergrund. Und Haze? Flinkhand glaubte auch nicht, dass er voranschreiten würde. Das lag einfach nicht in ihm drin. Natürlich war sein Bruder mutig, auf irgendeine verschrobene Weise. Denn er hatte ihn schon hundertmal gerettet, aber auch eher aus dem Hintergrund heraus. Egal, er wollt weg hier und da würde er der Frau mit der Eisenfaust erst einmal folgen. Er kramte in seinem Rucksack, holte ein kleines Ding heraus, was aussah wie eine Spinne[1], bastelte noch ein wenig daran herum. Plötzlich begannen die Beinchen zu zappeln. Schnell setzte er es aus den Boden und sagte leise: "Na lauf! Nicht zu weit! Und immer schön im Schatten bleiben." Daraufhin krabbelte das Ding los, an Irene vorbei und hielt sich daraufhin immer ein wenig vor ihr. Zufrieden nickte der Erfinder. Dann kramte er wieder in seinem Rucksack, holte zwei Haferkekse hervor. Einen gab er seinem Bruder und dann machte er sich auf, der "Eisernen Lady" zu folgen. "Also ich will hier weg."
 1. A.S.E.-1
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 10:54:05 von Flinkhand »

Abraham Harker

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« Antwort #89 am: 28.09.2014, 11:02:51 »
"Wenn du es noch einmal wagst mir zu drohen..." Der Acquisitor lässt den Satz unbeendet- aber die Hand am Griff des Revolvers spricht mehr als Bände. "Warst du überhaupt schonmal ausserhalb der sicheren Wände deiner geliebten Stadt? Hast du dich vor die Stadtmauern getraut, echte Kämpfe bestritten? Gegen Thors? Gegen Bestien, die die Kämpfe mit den Thors aussehen lassen wie ein Spaziergang im Wald? Weisst du wie man hier überlebt- oder glaubst du, nur weil die eiserne Königin dir Macht verliehen hat werden wir das Selbe tun? Ich traue keinen Städtern wenn es um mein Leben geht. Also."

Der Acquisitor lässt seinen Blick über die Runde schweifen. "Folgt meinen Anweisungen, oder lasst es bleiben. Eure Entscheidung. Lebt oder Sterbt. Es ist mir egal. Ihr seid mir egal. Habe schon in schlimmeren Umgebungen überlebt. Und wenn ihr wollt kann ich dafür sorgen das ihr auch überlebt- wenn meine Anweisungen nicht in Frage gestellt werden. Zögern kostet Sekunden. Sekunden kosten Leben."

Dann macht er Anstalten in eine andere Richtung aufzubrechen. "Wählt euren Anführer. Aber wählt ihn gut." Einen Moment wartet er noch, um anderen die Chance zu geben ihm zu folgen- aber lange wird er nicht warten...
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 22:13:39 von Abraham Harker »
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

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