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Autor Thema: Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!  (Gelesen 28179 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 2 ~ In einer Stadt, am Ende der Zeit...]

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Wellby

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #255 am: 19.04.2015, 21:49:34 »
Irene, Abraham und Isamu Tanaka


Der Schauspieler wusste, er würde nicht allzu lange an der Statue hängen bleiben können, bevor seine schmerzenden Arme den Halt verlieren- und er somit ebenfalls nach unten stürzen würde. So tat er das Einzige, was in seinen Augen noch eine Chance versprechen würde... Er griff nach dem Lanzenarm der Rüstungstatuette, zog den Oberkörper daran hoch und beugte sich nach vorne; bevor er sich plötzlich von der Stange abstieß und schaukelnd nach vorne schwang. Auch wenn all seine Gedanken sich vehement dagegen sträubten- Tanaka zwang sich dazu, am Gipfel seiner Fliehkraft die den sicheren Halt jener Statue einfach los zu lassen. Er sauste die übrigen zwei Meter durch die Luft und prallte hart gegen jene Steintüre, welche noch bevor er überhaupt hätte nach dem Griff fassen können, durch die Wucht nach innen nachgab. Die Angeln schepperten in ihren Fassungen, während Tanaka mit dem Gesicht vorne über auf einem samtenen Untergrund aufprallte. Regelrecht weich federte sein Körper auf dem Boden auf, ein Gefühl, welches er aus seinem - so unendlich weit enfernten - alten Leben bereits kannte.

Das 'Wort der Hoffnung' Irene Tanner verließ sich beim Überwinden des Abgrundes weniger auf ihre Geschicklichkeit, als mehr auf die stählernen Sehnen ihrer schier übermenschlich trainierten Muskeln. Sie kletterte behutsam dem Barden hinterher und stieß sich, weit nach vorne gelehnt, erst gänzlich am Ende ihrer Reichweite ab, nur um mit den metallernen Fingern sofort Halt an jener, nun offen stehenden, Türschwelle zu finden. Auch sie befand sich nun jenseits des Durchganges und blickte nun, gemeinsam mit Tanaka, auf einen samtenen, scharlachroten Teppich mit gold-karierten Kränzen, welcher sich auf einem langen, aus dunklem Holz bestehendem Gang entlang schlenderte. Die Wände zu den Seiten waren zu feinstem Stuck geschnitzt und wurden durch niedrige, reich verzierte Gaslaternen in dimmes Licht getaucht. Der fensterlose, edel geschmückte Tunnel bog etwa neun Meter weiter scharf nach links. Während der Schauspieler sich wieder aufrichtete, drang plötzlich das - für Tanaka vertraute - Klingen eines fernen Piano-Flügels an die Ohren der beiden Brigadiere. Die, von schleichenden Moll und langgezogenen Dur Tönen erschaffene, gar zauberhafte Melodie schien direkt von hinter der Biegung zu ertönen.

Abraham hatte zweifelsfrei beobachtet, wie die übrigen zwei Brigadiere den Abgrund überwunden hatten. Er versuchte, dem Beispiel Irenes zu folgen und verließ sich bei den behutsamen Kletterbewegungen absolut auf seine Körperkraft. Er griff am schweren Schild der Statuette um und streckte sich der ausgestreckten Lanze der nächsten Gestalt entgegen- doch als seine Finger danach tasteten, sackte sein linker Stiefel etwas ab und glitt von der farbenprächtigen Wand hinab. Der Acquisitor rutschte zur Seite und prallte hart gegen die Rüstungsplatten, reagierte instinktiv und versuchte sich daran wieder nach oben zu ziehen; leider hatte er den  einst so festen Griff am Schild durch den Rückschlag verloren, wodurch ihm nun völlig der sichere Halt dafür fehlte. Wieder schnellte sein Arm nach oben, als sein Körper bereits nach unten glitt... Doch die Hand griff ins Leere und Abraham Harker stürzte in die Finsternis.


Flinkhand, Lavinia und Inspektor Haze


Während der selbsternannte Inspektor Haze, völlig außer sich vor Wut, sich die Kehle aus dem Halse plärrte, fand sein Bruder Flinkhand tatsächlich jenen Gegenstand seiner Begierde und zog diesen aus seinem Rucksack hervor; welchen er dabei wie eine Schwimmboje verwendete. Lavinia hielt sich mit Müh und Not über der Oberfläche, tauchte immer wieder mit dem Gesicht hinab; nur um sich prustend wieder nach oben zu stoßen. Ihre Bewegungen in dem unterirdischen Gewässer hallten förmlich in jener noch unbekannten Kaverne und brachen sich an noch ungesehenen Wänden, welche plötzlich von der kleinen Lichtquelle Flinkhands erhellt wurden. Die Drei erkannten, dass sie sich in einer Art Zisterne oder Tank befanden. Kreisrund, etwa fünfzehn bis zwanzig Meter in der Diagonale, erstreckten sich rostige, Messing-farbene Metallwände um sie herum zu den Seiten und nach unten. Die Decke verlief schräg etwa vier Meter weiter nach oben und formte sich an ihrem Zenit zu einer langen Linie, welche in etwa mit den Maßen jenes Gemäldeganges übereinstimmen musste. Das Wasser, in welchem sie sich befanden, ähnelte sehr dem Graben, der sie als Erstes nach ihrer interstellaren Reise begrüßt hatte. Es war klar genug, dass zumindest die Kobolde ihre strampelnden Füße in dem Licht erkennen konnten; doch der Grund des Beckens blieb bisweilen außer Sicht, wodurch die Tiefe des Bassins ihnen in diesem Augenblick noch unbekannt war. Von ihrer Position aus, die Köpfe gerade so über Wasser gehalten, erkannten die drei keinerlei Eingänge, Schächte oder Öffnungen.

Plötzlich drang ein fernes Poltern an ihre Ohren, als von einem Moment auf den anderen ein bekanntes Gesicht unbeholfen gegen eine ferne Wand stieß und schließlich durch die Öffnung in der Decke direkt nach unten in das kühle Nass stürzte. Der Acquisitor Abraham schien ihr Schicksal zu teilen, als er mit den Stiefeln zuerst, nicht weit ab von dem Bastler Flinkhand, durch die Wasseroberfläche drang; von einem tosenden Platschen begleitet.[1]
 1. Du verlierst dabei ebenfalls deinen Hut, lieber Abraham. @All: Bedenkt bitte, ihr hört euch auf die Entfernung nur, wenn ihr einen Wahrnehmungswurf gg. SG 20 schafft.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

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Isamu Tanaka

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #256 am: 21.04.2015, 16:29:37 »
Bei seiner akrobatischen Einlage hatte Tanaka keine Ohren für die dunkle Schwärze.[1] Wie auch. Er konzentrierte sich ganz auf das was er tat, nur im nächsten Moment an der Tür zu landen. Ein paar wehleidige Laute schaffte der Barde noch hervor zu bringen, da viel er sprichwörtlich mit der Tür ins Haus.
Wenigstens war der Schreck größer als die Landung. Ihm tat das Gesicht, die Schulter und ein paar andere stellen weh, aber der Boden war so etwas von weich. So weich, dass der Barde kaum mehr aufstehen wollte. Egal ob er gerade keine Luft bekam, weil seine Nase angefangen hatte zu bluten, oder ob sie in größter Gefahr waren. Dieser Boden, dieser Teppich war einfach zu weich und seine Müdigkeit zu groß um sofort aufzustehen.

Einen viel zu kurzen Moment ergab er sich dem Verlangen einfach liegen zu bleiben, bevor er sich langsam wieder aufrappelte. Irene war an ihm vorbei gegangen und Abraham würde sicher gleich folgen. Sie mussten weiter, einen Weg nach unten finden um ihre Gefährten aus der Falle zu befreien und um wieder nach Hause zu kommen.
Wieder auf den Beinen, hielt er seinen Ärmel samt Unterarm an die Nase. Es brauchte sicher nicht lange bis sie wieder aufhörte zu bluten. „Nächstes Mal macht einer von euch die Tür auf, ja.“ sagte er mit näselnder Stimme und ging ein paar Schritte weiter in den Gang. Dann jedoch drang die Musik an seine Ohren. So etwas Schönes hier zu hören, überraschte ihn doch sehr. Gerade als er wieder etwas sagen wollte, schepperte es hinter ihnen. Tanaka blickte sich um. Mit geweiteten Augen realisierte er, dass Abraham fehlte. Rasch eilte er zur offenen Tür um das festzustellen, dass draußen kein Abraham mehr hing. Ungläubig starrte er in den Abgrund. „Drei mal verdammter Mist.“ murmelte er und ließ die Arme baumeln. Seine Nase blutete nicht mehr.

„Irene?“ sprach er näselnd den Namen der Priesterin fragend aus. „Was machen wir? Zu zweit weiter? Wir müssen einen Weg in die Falle finden. Du hattest doch Wasser gehört. Sie haben den Sturz wohl und wenn der Fallenbauer seine Gefangenen sehen will, dann gibt es doch sicher eine Tür oder? Wir können sie ja nicht hier zurücklassen nicht wahr?“
 1. Wahrnehmung 9 gegen 20 -> gescheitert
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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #257 am: 23.04.2015, 15:13:33 »
Den Schmerz des Aufpralls auf den harten Boden des Ganges verdrängend, richtete sich Irene langsam wieder auf und klopfte Schmutz und Staub von ihrer Kleidung. Sie hatte den Sprung über die Fallgrube tatsächlich geschafft aber es sah so aus, als habe Harker nicht so viel Glück gehabt und war, wie schon die beiden Bolde und Lavinia vorher, nach unten ins Wasser gestürzt. Jetzt waren sie nur noch zu Zweit. "Scheiße!" schrie die Klerikerin wütend. Wie sollten sie so weitermachen? Auch wenn es ihr nicht gefiel, nickte sie dem Barden zu. "Du hast Recht." sagte sie und schritt voran in den Gang. "Wir gehen weiter und halten die Augen nach einem Weg in die Grube auf aber wir dürfen uns dadurch nicht aufhalten lassen." erklärte sie. "Wir haben noch immer eine Aufgabe zu erfüllen und wir können unser Ziel jetzt nicht aus den Augen verlieren."

Einige Meter ging sie schweigend voran, immer darauf gefasst, dass sie etwas angreifen konnte oder eine weitere Falle ihren Weg blockierte. Wieder fiel ihr auf, dass dieser Gang einfach nicht in diese Welt passte. Es war verstörend etwas so edles und wertvolles zu sehen, wo sie vorher noch durch Knochen gewatet und anschließend durch ein Schlachthaus gelaufen waren. Eigentlich müsste sich so etwas widersprechen und Irene traute niemandem, der so ein Schlachthaus voller Blut und Gedärme in seiner Nähe duldete, so einen erlesenen Geschmack wie dieses Gebäude zu. Die Melodie schien genauso fehl am Platz zu sein. Während sie den Gang entlanglief und die Augen offenhielt, brach Irene wieder ihr Schweigen. "Die Vier gehören genauso zur Brigade wie wir. Zumindest Harker und Lavinia traue ich zu, sich auch selbst aus dieser Falle zu befreien. Wenn wir sie nicht finden, sollten wir uns keine Sorgen machen und uns auf das Nötige konzentrieren, hast du verstanden?" fragte sie Tanaka ernst und musterte ihn dabei. Sie hoffte, dass der Mann durchhalten würde. Der Freund Wellbys würde sicherlich nicht unbewacht sein.

Isamu Tanaka

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« Antwort #258 am: 24.04.2015, 15:17:41 »
Noch unschlüssig blickte Tanaka vom Abgrund zu Irene und zurück. Doch dann folgte er ihr. Ungern wäre er jetzt in die Tiefe gesprungen aber wenigstens gab sie die Anderen nicht auf.
Tanaka folgte gut drei Schritt hinter Irene. Er wollte sich von ihr nicht zu weit entfernen, denn wenigstens war sie genauso Schlagkräftig wie Abraham. Also war es bei ihr gerade am sichersten. Als sie dann das Schweigen brach, antwortete er ihr recht schnell. „Sehen wir es so, wir haben zwei Aufgaben. Nach Hause finden und die Anderen retten. Mit Glück weiß dieser Freund des Bolts wie wir die anderen retten können. Er ist ja schon länger hier.“ auch wenn ihm nicht danach war, lächelte er leicht. Er hatte es mit Abraham gegen diesen Klotz von Fleischer geschafft und bei Irene fühlte er sich mindestens genauso sicher. Schließlich hatte er auch noch ein zwei Tricks im Ärmel.
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Flinkhand

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« Antwort #259 am: 25.04.2015, 15:25:18 »
Erschrocken wich der Bold vor dem herabfallenden Etwas zurück. Als der Neuankömmling durch die Wasseroberfläche brach, erkanntu er darin Abraham. Erleichterung spiegelte sich auf Flinkhands Gesicht wieder.  "Ist dir etwas passiert? "

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« Antwort #260 am: 25.04.2015, 16:41:58 »
"Flinkhand, es wäre Zeit für Dein selbstaufblasendes, Hovercraft-Schlauchboot!", rief der Inspektor gurgelnd. "Ich glaube, ich kann mich nicht mehr allzu lange über Wasser halten. Hilfe!"
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Flinkhand

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« Antwort #261 am: 26.04.2015, 10:57:14 »
"Ja, das wäre jetzt toll. Aber muss ich dich daran erinnern, dass du es bei deiner Jagd nach dem Seeungeheuer im Stadtpark kaputt gemacht hast? Leider habe ich noch keine passenden Ersatzteile gefunden. '
Flinkhand schaut sich um. Aus was mögen wohl die Wände ihres Verlieses bestehen?
Bald erkannte er, dass es sich um Metall handelte. Die Wände waren zwar fest, aber bestimmt nicht sehr dick.
"Soll ich ein Loch in die Wand schneiden? "
« Letzte Änderung: 28.04.2015, 14:36:06 von Wellby »

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« Antwort #262 am: 28.04.2015, 14:14:31 »
Haze erinnerte sich. Sie waren im Stadtpark gewesen und hatten den Leviathan gejagt. Haze war etwas in Panik - also... - er hatte sich etwas verguckt und hatte das Schlauchboot erschossen. Motor und Steuereinheit waren hin gewesen. Glatter Durchschuss. Nichts mehr zu machen.

"Ja, schweiß die Wand auf. Dann läuft zumindest das Wasser ab und ich muss nicht ersaufen!", gurgelte Haze.
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Wellby

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« Antwort #263 am: 28.04.2015, 15:11:29 »
Irene 'Die Faust' Tanner & Isamu Tanaka


So blieb den beiden Brigadieren nicht viel mehr übrig, als den vor ihn liegenden Pfad weiter zu beschreiten und die vier unglücklichen Kameraden einstweilen ihrem Schicksal zu überlassen. Irene Tanner machte den Anfang und schritt den samtenen Teppich entlang, während ihr der angeschlagene Barde zögerlich folgte. So passierten sie die prunkvollen Schnitzereien und Stuckverzierungen, bis sie an der nicht weit entfernten Biegung ankamen und dahinter erkannten, wo sie ihr Weg wahrhaftig hingeführt hatte... Und wer für die eindrucksvolle Musik verantwortlich war.

Schwere, samtene Vorhänge flankierten, weinrot und mit goldenen Stickungen verziert, einen der kleineren Seiteneingänge zu dem wohl prunkvollsten Theatersaal, welchen der Schauspieler Tanaka sich je hätte ausdenken können. Unzählige Sitzreihen boten Platz für hunderte und aberhunderte begeisterte Zuschauer, während über ihren Köpfen ein aus tausend Diamanten bestehender Kronleuchter für dimmes, stimmungsvolles Licht sorgte. Duzende Emporen, von gigantischen Statuetten undefinierbarer Götterbilder gehalten, umschlossen diese atemberaubende Deckenbeleuchtung und richteten den Blick ihrer Gäste direkt auf die riesige Bühne, den Philharmonie-Bereich davor und das, von undefinierbaren Lichtquellen beleuchtete, Szenenbild dahinter. Doch schnell erkannten die beiden, aus dem Schatten des Durchganges heraus, dass sie wohl augenscheinlich die einzigen Zuschauer waren, während sie ihre Blicke über die Sitzreihen schweifen ließen. Gleichzeitig fehlte es der Bühne auch an Darstellern, Musikern oder Bühnenarbeitern. Das Szenenbild war leer, nur eine weiße Projektionsfläche, und der restlichen Bühne fehlte es völlig an Dekoration oder Kostümerie. Nur ein einzelner, schneeweißer Flügel war dort, zentral auf den dunklen Holzdielen aufgebaut. Davor saß eine Frau und begleitete einsam und verlassen die wehmütigen Silben ihres Liedes mit tiefem Moll und traurigem Dur. Ihre Stimme klang wunderschön, nahezu traumhaft, doch gleichzeitig auch gebrochen und heiser, als würde ihrer Kehle jegliche Freude und lieblicher Ausdruck fehlen.

"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'."


Sie trug ein weißes Kleid, prunkvoll mit Rüschen und Bändern verziert, welches sich von ihren Hüften ab weit zu den Seiten ausbreitete und augenscheinlich fließend in das Weiß des Musikinstrumentes überging. Ihr Gesicht, obgleich von den Zuschauern abgewandt, war durch eine ebenfalls farblose Maske verhüllt, welche den gesamten Hinterkopf umschloss. Kein Haar war darunter erkennbar, nur marmorene, bleiche Haut.

"... So kommet all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt..."



Lavinia, Haze, Abraham und Flinkhand



Während sich die beiden Brüder unterhielten, versuchte Lavinia nicht zu verzweifeln. Sie hatte nach wie vor Mühe, über der Wasseroberfläche zu bleiben. So beschränkte sie sich darauf, die Umgebung ebenfalls nach möglichen Ausgängen abzusuchen und reagierte erst nach einem kurzen Augenblick des Schweigens auf den Einfall Flinkhands. "Wa-- Glaubst du, du schaffst das? Kannst du durch dieses Metall dringen?" Zögerlich schwamm die Diebin an den Rand des Bassins und tastete die kalte Wand ab.
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Flinkhand

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« Antwort #264 am: 28.04.2015, 16:15:32 »
Flinkhand zeigt einen großen Aktionismus. "Nun, ich werde es zumindest versuchen." Er gibt seinem Bruder den Leutstab und holt dann die geniale Hinterlassenschaft aus Schmitz Werkstatt hervor - die Universalsäge. Er startet das Gerät und beginnt einen ersten Schnitt durch das Metall.

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« Antwort #265 am: 29.04.2015, 10:10:09 »
... Tick, Tack, Tick, Tack...
Die Boldin sah ihrer Familiar noch immer in die smaragdgrünen Augen.
"Sie meint das definitiv ernst!"
"Jetzt gleich, hm?, Ok Zeit zum Aufwachen!". Die Hexe schloß die Augen und klopfe sich mit Mittel- und Zeigefinger der rechten dreimal auf den Handrücken der linken Hand in der Geste die ihr Nivian gleich zu Beginn beigebracht hatte um aus den Traumgefilden zurückzukehren.

Als sie die Augen wieder öffnete fand sie sich hellwach in ihrem Himmelbett in ihrem Schlafzimmer in der Villa
in Neu Bezoas Boulevard Avenue wieder. Durch die Dunkelheit leuchteten ihr Nivians Augen vom üblichen Ruheplatz der Katze am Fußende des Bettes entgegen.
Wenig später hatte die Boldin die beiden Gaslampen aktiviert und stand im Nachthemd vor ihrem geöffneten
antiken Kleiderschrank, neben sich das unruhig auf und ab tiegernde Konstrukt.

Ich weiß das es eilt, aber um in unter den gegebenen Umständen und um diese Uhrzeit auch nur eine Chance zu haben in den Turm zu kommen muß ich Eindruck machen. sagte sie und begann Kleidungsstücke aus dem Schrank zu holen.
Trotz größter Eile dauerte es fast zwanzig Minuten ehe Lady Shalott Felicity Elaine Holestone sich die Uhrwerkskatze im Gefolge auf den Weg machte um Morten, den Chauffeur des Hauses zu wecken.
Sie trug ein kobaldblaues seidenes Abendkleid im neuesten Stil über mehreren Unterröcken und die dazu passenden Schuhe, Halskette und Ohringe aus Silber und Saphieren, am Ringfinger der rechten Hand trug sie ihren Siegelring mir dem Wappen der Holestones und den Initialen SFE.
Die goldenen Locken waren zu einer einfachen aber effektvollen Frisur hochgesteckt und ein dezenter Duft nach Parfüm lag in der Luft.
Der schwarze lederne Rucksack wollte allerdings nicht so recht dazu passen. Sein Inhalt (prakische Klamotten,
robuste Stiefel, ihr Cavalier 0.7 und Zutaten für diverse Zauber war für den Fall vorgesehen, dass ein großer Auftritt nicht reichen würde um ihr Zutritt zum Uhrturm zu verschaffen.

Als Sir Isambard Kingdom Holestone hatte eine weitere Tradition begonnen als er auf Empfehlung seines menschlichen Geschäftspartners Augustus Cankrats Angus Morten als seinen Kutscher und Leibwächter eingestellt hatte, vier Jahre nach der Gründung von Holestone Industies.
Angus Morten war ein Bär von einem Mann und im Umgang mit Armbrust und Schwert fast so gut wie im Umgang mit Kutschpferden.
Als Morten sich aus Altersgründen zur Ruhe setzen musste, hatte sein ältester Sohn den Posten seines Vaters übernommen.
Seit dem hatte stets ein Morten zunächst die Pferdekutschen und dann die Dampfkutschen der diversen Holestones gefahren. Im Gegenzug finanzierten die Holestonen zusätzlich zum großzügigen Gehalt die Ausbildung aller Morten-Kinder und eine Rente nach ausscheiden aus dem aktiven Dienst.

Der gegenwärtige Morten der Neu-Bezoa Holestones war ein großer Mann in den Sechzigern (Für einen Bolt, kaum erwachsen, für einen Menschen kurz vor Greisenalter) mit einem Grau meliertem wohl gepflegten Vollbart und grauen Augen. Er war wie alle Mortens groß, mit Fast zwei Metern überragte er seinen Arbeitgeber Sir Henry Holestone um das Doppelte, und hatte sich einen drahtigen Körperbau bewahrt.
Seit er vor zwanzig Jahren seinen Posten bei Senatorin Lady Morgaine an seinen ältesten Sohn abgetreten und seinen Onkel als Sir Henrys Chauffeur abgelöst hatte war er ein fester Bestandteil des Haushalts in Neu Bezoa geworden und da er gut mit Kindern umgehen konnte hatte er bald die Sympatien der drei Holestone-Kinder gehabt. Mit ihrem natürlichen Charme und ihrem frechen und ungestümen Aufreten war ihm aber Shalott besonders ans Herz gewachsen. Er sah die kleine Boldin beinahe als die Tochter, die ihm seine Ehefrau nie geschenkt hatte. Von Shalotts "Hobby" wusste er allerdings nichts und so machte sich Shalott keine Sorgen den alten Chauffeur auch um diese Nachtzeit überreden zu können sie mit der großen schwarzen
Limousine mit dem Wappen von Holestone-Industries auf den Türen nach Gorien zum Uhrturm zu fahren.
und nachdem sie im Vestibül noch ihren Weinroten Steppart IV über das Ballkleid gezogen hatte machte sie Shalott gefolgt von Nivian auf den Weg zu Garage über der Morten und seine Frau in einer behaglichen Dachgeschosswohnung lebten.

« Letzte Änderung: 30.04.2015, 18:39:25 von Lady Shalott Holestone »

Isamu Tanaka

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« Antwort #266 am: 29.04.2015, 20:11:51 »
Dem Barden stockte der Atem, als er nach Irene das Theater, nein die Oper betrat. Was für ein Saal. Der Traum eines jeden Künstlers. Oh bei der Eisernen, auf dieser Bühne würde der junge Barde gerne stehen. Singen und im Licht der edlen Kristalle tanzen. Für einen Moment vergaß er seine Last. Für einen Moment gab er sich mit offenen Mund der Schönheit des Saals hin. Ihr und der traurigen Musik. Er wollte ihren Gesang, so einsam es war, nicht unterbrechen. Eine Art Ehrenkodex der Barden verbot es ihm zugleich. Kein Lied sollte unterbrochen werden, keine Stimmung zerstört. Ob Irene das wusste, ahnte er nicht. Hingerissen stand er einfach da und lauschte.
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Abraham Harker

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« Antwort #267 am: 06.05.2015, 08:13:59 »
Ruckartig geht es nach Unten- und mit einem unangenehmen Platschn schlägt Harker auf, taucht prustend auf. Beginnt seine neue Odyssee damit, seinen treuen Hut wiederzufinden.

Immer noch mit Fluchen über den Verlust des Hutes beschäftigt, und mit der Suche danach, blickt Harker nur mit einem erbosten Knurren in Richtung des Boldes. "Was auch immer du mit deinem Technikding vorhast, tu es schnell. Ich habe keine Lust noch länger an diesem verfluchten Ort zu verweilen."

Frustriert lässt er seine Faust aufs Wasser platschen- ohne Erfolg.
« Letzte Änderung: 06.05.2015, 08:14:23 von Abraham Harker »
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Flinkhand

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« Antwort #268 am: 07.05.2015, 22:56:30 »
Flinkhand bemerkt e, dass es ohne richtigen AAnsatzpunkt schwierig werden würde,  die Wand zu zerschneiden. Er erinnerte sich, wie zerbrechlich Metall wurde, wenn man es der Kälte aussetze. Bei dem Versuch, aus Fruchtsaft unter Kälteeinwirkung eine erfrischende Speise herzustellen,  explodierte die gesamte Apparatur, als er gerade einmal für kleine Bolde war. Tante  Goldhands Küche sah aus wie ein Schlachtfeldund die guten Messer  seines Onkels zersprangen danach wie Glas. Seit diesem Tag hatte er Küchenverbot, eine Maßnahme,  die er noch immer für zu hart hielt. 
Der Bold holte ein Fläschen  flüssiges Eis aus seinem Beutel und warf es gegen die Wand. Augenblicklich überzog sich die Stelle mit einer dünnen Reifschicht, die die nun dort herrschende Kàlte widerspiegelte. Dann nahm er seinen Stecken und schlug gegen die gefrorene Stelle,  in der Hoffnung,  dass das Metall dort splitterte und er das Loch dsnn weiter sufsägen konnte. Wenn seine Bemühungen keinen Erfolg zeigen sollten,  würde er es mit der Säure versuchen.

Wellby

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« Antwort #269 am: 20.05.2015, 18:09:56 »
Sehr geehrte Leser,

leider wurde dieser Runde von Seiten des Spielleiters viel zu früh, vorzeitig beendet. (siehe hier!) Ich hoffe ihr hattet dennoch euren Spaß mit unseren Seiten!

Bis zum nächsten Abenteuer!

LG - der Alex
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