Autor Thema: Vom Schicksal verweht  (Gelesen 16488 mal)

Beschreibung: Henry und Harry in der Windigen Stadt

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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #30 am: 07.09.2014, 09:37:44 »
Harry schwirrte der Kopf von Henrys vielen Worten. Er schwankte und sah sich nach seinem Stecken um, welchen er in einiger Entfernung auf dem Boden entdeckte. Zu weit weg. Wie bin ich nur so weit ohne ihn gekommen?

"Teufelszeug, Henry? Nein, Magie ist die Kraft der Schöpfung! Obwohl, es gibt ja auch einige Religionen, sogar christliche Sekten, die glauben, der Teufel habe die Welt und unsere Leiber erschaffen, um unsere Seelen, die von Gott sind, darin einzufangen, damit er sie besser quälen und verführen kann. Die Katharer[1] zum Beispiel, oder das, was der heilige Augustinus vor seiner Bekehrung war, wie hießen die noch gleich? Die Manichä... Mani... sha... shä... chä... er[2]", lallte er.

"Oh, was red ich da. Jedenfalls kann ich davon genausowenig ablassen wie vom Essen oder Atmen. Und wenn ich darüber wahnsinnig werden sollte, dann war's mir von Geburt an so bestimmt! Aber mit Dämonen habe ich nichts am Hut. Und ich halte mich an die Sieben Gebote und alles. Und überhaupt..."

Er hätte noch länger so weiter gefaselt, wenn Henry ihm nicht lachend auf den Rücken geklopft hätte. Gleich darauf hielt der—zurzeit noch rotbärtige—Ire ihm eine Flasche hin, die Harry bekannt vorkam.

"Oh, ist das noch der vom Nachbarn? Eigentlich bräuchte man ja zwei Gläser dazu, sonst kann man gar nicht mit den Armen... ach was! Wenn du mich in drei Jahren nicht vergessen hast, obwohl wir uns erst seit drei Stunden kennen, dann wird's wohl auch ohne das tun!"

Er nahm die Flasche aus Henrys Hand entgegen.

"Auf meinen Bruder Henry! Auf dass weder Tod noch Teufel noch der nächste Sphärensprung uns je wieder trennen. Sláinte!"
 1. Lehre der Katharer
 2. Manichäismus
« Letzte Änderung: 07.09.2014, 09:57:59 von Harry Webster »
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Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

Henry

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #31 am: 07.09.2014, 13:26:19 »
Henry schüttelte demonstrativ den Kopf und lächelte. "Das überrascht mich nicht. Ehrlich gesagt, ich wäre überrascht gewesen, hätte ich von Dir so etwas gehört wie: 'Oh Henry, Magie ist tückisch und gefährlich? Also, so hab ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Besser ich gebe das Zaubern auf'. Also gut, pass nur auf Dich auf und halte Dich an Deine 7 Gebote und schwöre den 10 Todsünden ab und so."

Henry hielt es nicht für notwendig, seinen Freund darüber aufzuklären, dass es eigentlich 10 Gebote und 7 Todsünden waren. Er war sich sicher, dass Henry dies in nüchternem Zustand bewusst gewesen wäre. Also nahm er ihm die Verwechslung nicht krumm. Aber eine kleine Spitze, nur um anzuzeigen, dass es ihm aufgefallen war, konnte er sich nicht verkneifen.

Henry nahm von Harry die Flasche entgegen und goss sich einen großen Schluck in den Hals. "Ein Freund liebt jederzeit, und in der Not wird er als Bruder geboren."[1]

Henry klopfte Harry wiederum kraftig auf die Schulter. Dann verkorkte er wieder die Flasche und steckte sie in seinen Rucksack. "Wir wollen mal sehen, wo wir gelandet sind." Mit diesen Worten trat Henry auf den Fremden zu, der in einiger Entfernung auf der Kaimauer saß. Henry schätzte, dass sie wieder in irgendeiner Zukunft gelandet waren. Die Stadt war hässlich und laut und die Häuser erinnerten ihn an Chicago. Henry wurde bewusst, dass er eine sehr seltsame Erscheinung sein musste für die Menschen hier.

Henry deutete eine leichte Verbeugung an. "Greetings! My name is Henry and this is my friend Harry. Sayeth, what's the name of this place?", fragte er in Englisch.
 1. Spr 17,7
« Letzte Änderung: 07.09.2014, 16:53:48 von Henry »
"Be just, and fear not: Let all the ends thou aim'st at be thy country's, Thy God's, and truth's." - Shakespeare: King Henry VIII., Act 3, Scene 2

Jurij Klee

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #32 am: 07.09.2014, 23:11:22 »
Der Mann auf der Flusskaimauer, reagierte wie jemand der ertappt wurde. Er bewegte den Blick und den Kopf von Henry weg. Trotz der Hitze schien er sogar zu frieren. Schließlich hatte er auf den nackten Armen Gänsehaut. Was saß er auch in dieser viel zu kurzen hellbrauenen Hose, den Stoffschuhn und dem Hellblauen Hemd am Wasser. Oder er hatte vom Gespräch wenigstens Bruchstücke mitbekommen und fürchtete sich gerade.

„Urbanhafen“ antwortete der Mann dann mit einer zitternden Stimme. „That´s a place in Berlin germany.“ Innerlich fluchte Jurij gerade. Er fragte sich, warum er überhaupt geantwortet hatte. Jetzt wussten diese beiden merkwürdigen Typen, dass er ihre Sprache verstand. Dabei wäre es so einfach gewesen zu sagen kein Englisch zu verstehen und schnell abzuhauen.
Hätte er nicht gesehen was er gesehen hat, würde er sie einfach für verrückte halten. Aber aus dem Nichts auftauchen. Er schluckte. Magie, das gab es nicht und doch hatte er dies gerade gesehen.

Nun endlich schloss er den Rucksack, in welchen er noch zuvor seine Schüssel gelegt hatte. Möglichst ohne hektisch zu wirken, was ihm aber nicht gelang, stieg er von der Kaimauer und schulterte seine beiden Rucksäcke. Er war fast so groß wie Harry. Dabei schien er versucht beide fremden Männer nicht aus den Augen zu lassen. Blieb aber immer wieder an Henry hasten. Nicht nur weil er mit der Rüstung seltsamer aussah als der Andere in Schwarz, sondern weil er ihm auch näher war. Zwei große Schritte und er könnte Jurij mit seiner Hand packen. „Sorry, I can´t help you.“ Ohne wie wohl jeder anderer sich umzudrehen und zu gehen, ging er langsam Rückwerts die Stufen der Treppe zur etwas tiefer liegenden nächstem Ebene hinunter. Spätestens ab jetzt war es eindeutig. Er befürchtete wohl, dass die beiden Fremden ich angreifen würden.

Rings herum gab es keine anderen Menschen. Einzig etwas abseits ging eine Familie um ein hohes Haus was deutlich hässlicher war, als die Gebäude hinter ihnen. Den es schien aus faden Platten gebaut worden zu sein.
Bis jetzt hatte wohl nur dieser Mann die Ankunft der beiden bemerkt. Sicher würde er, sobald er die beiden hinter sich gebracht hatte, die hiesige Polizei  informieren.
« Letzte Änderung: 07.09.2014, 23:11:49 von Jurij Klee »
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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #33 am: 07.09.2014, 23:29:47 »
"Can't, or won't?" hätte Harry am liebsten gefragt, aber das hätte zu aggressiv geklungen, und dieser Mann hatte offenbar Angst vor ihnen. Das war nicht gut. Ängstliche Menschen gingen zur Polizei.

"Germany, really? You mean like Hofbrauhaus, Lederhosen, and Autobahn? And that Disney Castle, what's it called? Neuschwansomething? Da wollte ich immer schon einmal hin." Er hatte etwas Mühe, die Worte deutlich rauszubringen. Dazu lächelte er breit in seinem Versuch, wie ein harmlos dummer Tourist auszuschauen. (OK, dumm war er vielleicht, denn die aufgezählte Liste stellte tatsächlich nahezu sein gesamtes Wissen über Deutschland dar.)

Er tat einen schwankenden Schritt vorwärts. Verdammt, das war einfach ein teuflischer Tropfen, der Whiskey von Henrys Nachbarn![1]

"Könntet Ihr uns wenigstens noch sagen, welches Jahr wir haben?"
 1. drunk = -2 auf alles.
« Letzte Änderung: 08.09.2014, 00:19:18 von Harry Webster »
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Henry

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #34 am: 08.09.2014, 13:15:30 »
Henry nickte. Das Land 'Germany' war ihm auch bekannt, wenn auch nur von Erzählungen. In Irland hatte man sich von den 'Teutschen' erzählt, welche Nachfahren der Germanen waren. Himmel, das alles schien Henry schon so weit weg zu sein. Es waren wie Erinnerungen aus einem letzten Leben. "Or rather Germany as with tribes, burial mounds and druidic circles?", fragte er und lächelte.
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Jurij Klee

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #35 am: 08.09.2014, 14:07:04 »
Jurij blickte vom gerüsteten Mann zum Mann im Ledermantel und zurück. Er fragte sich was das sollte? Dabei blieb er auf der letzten der drei Stufen stehen und blickte Henry in die Augen. Der eine wollte wissen welches Jahr war und der andere redete von den Stämmen, Grabhügeln und Druiden. Waren die beiden etwa verrückt oder war das Ganze ein Streich? Hatte er sich das nur eingebildet, dass sie von einem zum anderen Moment einfach da waren? Der seltsame Geruch brannte auch nicht mehr in seiner Nase.  Oder, wollten die beiden ihn nur verwirren? Während sich sein Hirn diese Fragen stellte blickte er in die Augen von Henry. Die Augen und auch seine Haltung schienen nicht aggressiv zu sein, jedenfalls im Moment. Das änderte nichts daran, dass er den beiden Männern nicht traute, doch schien er den Gedanken an eine sofortige Flucht bei Seite geschoben zu haben.

 „Wir leben“ begann er zuerst in deutsch und wechselte dann auf englisch. „We are live in 2030. Stämme und Druiden gibt es seit über 1000 Jahren nicht mehr. Was wollt ihr überhaupt? Erzählt etwas von Magie, Flüchen und verlorener Zeit. Ha, als nächstes wollt ihr mir wohl verkaufen von Merlin oder Galadriel geschickt worden zu sein oder Zeitreisende aus einer fernen Zukunft wie in Star Treck oder Jediritter die vor dem Imperium fliehen.“  Wieder wanderte sein Blick zwischen den beiden Männern hin und her.  Er brauchte sie nicht anlügen, schließlich mussten sie bemerkt haben, dass er ihr Gespräch mitbekommen hatte. Verdammt noch einmal, was ging hier vor? fragte er sich in diesem Moment. Auf so etwas wird niemand vorbereitet und schnell musste er sich eingestehen von den Beiden zutiefst erschreckt worden zu sein.
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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #36 am: 08.09.2014, 15:13:55 »
2030! Also stimmte es. Auch seine Heimat war verloren. Keine 430 Jahre entfernt, nur knapp 30, aber trotzdem war alles dahin, was er sich—wenn nicht mit großem Erfolg, so doch mit großer Mühe—aufgebaut hatte. Sein altes Leben, futsch. Gestrandet zwischen den Welten und den Zeiten.

"Wie gut, dass ich schon betrunken bin", murmelte er.

Dann stürzte er sich auf das eine tröstliche Detail, das er in der ganzen Misere erblickte.

"Jediritter, im Ernst? 2030 kennt man die noch?" Und er riss die Front seines Sweatshirts hoch, um das darunterliegende T-Shirt zu präsentieren.

« Letzte Änderung: 10.09.2014, 13:54:58 von Harry Webster »
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Vom Schicksal verweht
« Antwort #37 am: 08.09.2014, 15:55:13 »
So rasch wie das Hemd oben war auch der junge Mann mit der blonden zerzausten Frisur einen Satz zurückgesprungen.  Als dann ein Fan-Shirt zum Vorschein kam, blickte er mehr als verwirrt drein. Das hatte er nicht erwartet. Auch wenn er sich nicht als Fan bezeichnen würde, so konnte er den Witz verstehen. „Yes, in the 4. film version.“ Langsam stellte sich sein Kopf darauf ein, einem üblem Scherz auferlegen zu sein, was ihm ein erleichtertes Lächeln abrang, auch wenn er die beiden noch immer nicht über den Weg traute. So guy´s. Was sollte das Ganze? Warum erschreckt ihr mich zu Tode. Das war ganz und gar nicht witzig. Habt ihr etwa beim Fest nicht genug spaß?“ Er blickte auf die andere Seite des Flusses zur Bühne mit dem Krankenhaus im Hintergrund und dann wieder zu den beiden.
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Henry

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #38 am: 08.09.2014, 20:19:49 »
Henry begegnete dem Blick des Fremden und lachte dann. "We were about to tell you, that we are two guys wrecked in space an time. Aber Du hast Recht, wir strapazieren Deine Freundlichkeit und wir entschuldigen uns. Sagen wir einfach, wir sind neu hier und kennen uns noch nicht aus. Hast Du vielleicht einen Hinweis für uns, wo wir Arbeit finden können? Oder vielleicht kannst Du uns ein nettes Gästehaus empfehlen?", sagte Henry und wechselte einen Blick mit Harry.

Henry hatte schon die Erfahrung gemacht, dass man ihm die Geschichte von einem Dimensionssprung nicht abnahm, selbst nicht in einem Land, in welchem Magie prinzipiell bekannt war. Wozu sollte man also die Einheimischen weiter zwingen wollen, ihre - zugegebenermaßen wilde - Geschichte zu glauben?

Henry hoffte nur, dass sie nicht allzulange hier bleiben mussten. Er fand Berlin hässlich und es stank.
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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #39 am: 09.09.2014, 00:04:53 »
"Gästehaus? Hast du Geld, Henry? Ich bin blank. Und meine Kreditkarte—gibt es überhaupt noch Kreditkarten?" fragte er den Einheimischen—"meine Kreditkarte ist seit mindestens zwanzig Jahren abgelaufen. Hm. Wenn hier wirklich gerade ein Fest stattfindet, kann ich mich vielleicht als Straßenkünstler betätigen." Er schnappte mit den Fingern, als erinnere er sich an etwas. "Halt, nein. Großvater Mortimer wollte mir Straßentricks beibringen, aber ich habe gesagt: ne, Opa, ich will nur was lernen, was ich auch im richtigen Leben gebrauchen kann!"

Ihm wurde bewusst, dass er faselte. Der Fremde sah ihn mit nicht deutbarem Blick an. Oder vielleicht hätte Harry den Blick deuten können, wenn er nüchtern gewesen wäre.

"Sorry, this was my first time, you know, and I'm kind of freaking out over here."
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 00:07:30 von Harry Webster »
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Henry

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #40 am: 09.09.2014, 00:16:46 »
Zu mindestens einen Trick beherrscht Du.“, sagte Henry und lächelte. Er griff Harry in die Tasche und fischte die Münze heraus. Er warf die Münze ins Hafenbecken und wiederholte es noch einmal.
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Jurij Klee

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #41 am: 09.09.2014, 01:00:52 »
Für den Mann waren die beiden einfach durchgeknallt. Der eine sprach in diesem Uraltenglisch und der andere in dem amerikanischen Englisch. Es hatte einen Witz diese beiden Sprachen einmal nebeneinander zu hören. Insgesamt schienen sie erst einmal nichts bösen im Sinn zu haben.

Seine Haltung entspannte sich nun gänzlich. „You want to work? Die wird von vielen gesucht. Kommt halt darauf an was sie können. Was die Kreditkarten angeht, ja und nein. Auf Kredit kauft heute niemand mehr aber Bankkarten gibt es immer noch.“ innerlich fragte sich Jurij warum er den beiden Antworten gab. Sie waren seltsam, hatten kein Geld und schienen ihn immer noch zu veralbern. Mit einem Seufzer sprach er dann weiter „Soll ich euch zur Parade bringen oder an den nächsten Caipirinhastand führen.“ wenigstens schienen sie ja nur dem Alkohol zugetragen zu sein und keiner anderen Droge.
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 21:07:22 von Jurij Klee »
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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #42 am: 09.09.2014, 10:06:31 »
"Caipi-Stand, oh ja!" sagte Harry. "Wenn Ihr uns einen ausgeben wollt. Andererseits... es wäre schlau, wenn ich für heute erst mal aufhören würde. Als wir nämlich den Beschluss fassten, uns unter den Tisch zu saufen, da sah unsere Lage noch ganz anders aus. Aber jetzt, wo wir wissen, dass es uns in drei Stunden möglicherweise schon wieder woanders hinverschlägt... Ja, ich glaube, ich sollte besser schnell wieder nüchtern werden."

Mit Blick auf Henry—und einer Hand über seiner linken Manteltasche—knurrte Harry: "Das war übrigens... noch ein wenig früh. Wenn du erlaubst, lach ich morgen drüber." Dann sah er sich um. Auch den Einheimischen betrachtete er nachdenklich.

"Was wir wohl hier wollen, Henry? Ich meine, diese Sprünge, die können nicht ganz zufällig sein. Sonst wäre es ein bisschen arg viel Zufall gewesen, dass es dir passiert und mir dann auch, kaum dass ich dich traf. Und dein nächster Sprung hat dich wohin geführt, wo man dich in irgendwas ausgebildet hat, aber ich bin sofort hierher, und nun sind wir wieder zusammen? Das ist doch alles seltsam. Man könnte jetzt natürlich vermuten, die ganze Sache ginge von dir aus, weil mit dir alles angefangen hat. Dagegen spricht aber, dass ich meine Münze selbst aus dem Holz ziehen musste. Oder war's bei dir auch eine Münze? Nein? Hm. Also verschiedene Auslöser. Trotzdem ein gemeinsames Ziel? Jedenfalls gehe ich mal davon aus, dass wir aus einem bestimmten Grund nun ausgerechnet nach Berlin und ausgerechnet ins Jahr 2030 gesprungen sind. Aber müssen wir hier etwas lernen oder jemanden 'abholen', was meinst du?"

Er sah sich noch einmal gründlich um, konnte aber keinen anderen Menschen in ihrer Umgebung entdecken außer den Mann vor ihnen, an welchen er sich dann auch wieder wandte.

"Verzeihung. Ihr habt uns Euren Namen noch nicht genannt. Henry hat die Vorstellung zwar schon teilweise übernommen, aber ich bin Harry Webster, ein P.I. aus Chicago, wo ich zuletzt 2001 gesehen. Ich könnte mich ausweisen, wenn Ihr mir nicht glaubt. Und Ihr?" Er räusperte sich.

"Wir machen hier keine Scherze und wir wollen Euch auch keine unnötige Angst einjagen, wir versuchen nur herauszufinden, was da mit uns passiert."
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 16:32:51 von Harry Webster »
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Jurij Klee

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #43 am: 09.09.2014, 17:52:30 »
Der Einheimische wirkte auf den ersten Blick nicht sehr alt. Vielleicht so maximal 25 Jahre alt. Das was seine lockeren Kleider offenbarte, zeigte einen gut im Training stehenden Körper von etwa der Größe wie Harry. Die beiden Taschen erinnerten an Trainingstaschen. So wie sie ausgebeult waren, befanden sich wohl unter anderen Kleidungsstücke in ihnen. Auf den Sport welchen der Mann praktizierte, deutete das hellblaue Achselhemd hin. Aufgrund der asiatischen Schriftzeichen und dem wappenartigen Symbol auf der rechten Brust trainierte er wohl eine asiatische Kampfkunst. Seine Augen hatten Henry und Harry fixiert. Er traute dem ganzen wohl immer noch nicht.

Und das tat Jurij auch wirklich nicht. Besonders nach den neusten Worten von Harry. Zum Teil glaubte er ihm nicht, der andere Teil bekam aber Bauchschmerzen als er von Reisen, Auslösern und jemanden abzuholen sprach. Leicht schüttelte Jurij den Kopf. Egal ob sie die Wahrheit sagten oder nicht, einfach gehen konnte er jetzt nicht. Schließlich würden sie sich ein anderes Opfer suchen und noch hörte sich ihre Story interessant an. Sie hatten wenigstens seine Aufmerksamkeit. Auch hatte er so oder so noch genug Zeit. Schließlich würde sein Freund Martin wohl erst in einigen Stunden zu etwas zu gebrauchen sein.
So nickte er kurz, und stellte sich auch vor. „I´m Jurij Klee. Eure Geschichte ist jedoch zu unglaublich um sie einfach abzukaufen und selbst wenn ihr die Wahrheit sagt. Ich könnte euch nicht weiterhelfen. Physik war nie meine Stärke.“ Er blickte zu Henry. In der Rüstung würde der Mann wohl oder übel gebraten werden. Wenigstens dagegen konnte er etwas tun. „Aber ein paar Getränke zur Abkühlung und ein deftiges Essen gegen den Kater lässt sich machen. Kommt mit.“ Mit diesen Worten stieg er wieder die Treppe hinauf. Als er an den beiden Männern vorbei war, blickte er sich um ob sie folgen würden. Dann ging es auch schon weiter zu einer Brücke auf welcher es geschäftig zuging. Etliche Musikanten und Schausteller zeigten ihr können, ein paar Bettler saßen in den Ecken und neben vielen Passanten waren auch ein paar Gruppen von Männern auf der Brücke die sich lässig  am Geländer abstützten. Henry und Harry mussten im Gewusel aufpassen um Jurij nicht zu verliehen. Er ging zwar immer nur einige Schritte voraus aber oft kreuzten andere Menschen die Sicht zu ihm. Kurz vor dem Ende der Brücke, Jurji hatte sie schon verlassen und war nach rechts gegangen, tauchte neben Henry ein weißer Mann in lockeren bunten Kleidern auf. Zuerst fragte er etwas auf Deutsch. Als er merkte das Henry ihn nicht verstand, wiederholte er das Ganze in Englisch. „Hey tolle Rüstung. Ist sicher schwer und bei dieser Hitze wirst schnell müde, ne? Willst was zum Stärken haben. Ich hätte das beste Zer der ganzen Stadt für dich. Was sagst du, willst mal probieren?“ Auch zu Harry hatte sich ein Mann gesellt der das Selbe zu fragen schien. Allein die dunkle Hautfarbe und Größe unterschied ihn vom anderen.
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Harry Webster

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Vom Schicksal verweht
« Antwort #44 am: 12.09.2014, 11:20:11 »
"Das nehmen wir dankend an, Jurij. Ich darf Euch doch Jurij nennen?" sagte Harry. "Und Euren Unglauben verstehe ich gut, ich habe Henry auch nicht so einfach beim Wort genommen. Was sagst du, Henry, hast du Hunger? Ich habe ja gerade erst gefrühstückt, ich bräucht nur einen Kaffee."

Und die beiden folgten Jurij durch die fremde Stadt. Als sie beim Überqueren einer Brücke von zwei Männern in bunten Kleidern angesprochen wurden, die offensichtlich etwas verkaufen wollten[1], wehrte Harry ab: "Whatever you're selling, I'm sure it is sehr[2] tasty, but you're probably going to want money for it and I'm beyond broke. So, danke sehr, but no thank you."

Er wollte weitereilen, doch da entfuhr ihm ein Fluch auf Drakonisch—bestehend aus einem sehr gereizt, sehr aggressiv klingendem Fauchen und Zischen—denn er hatte Jurij aus den Augen verloren.[3]

"Siehst Du ihn noch, Henry?" fragte er.
 1. Sense Motive Check um betrunkene 2 daneben
 2. Ich geh davon aus, der Typ hat zer beim 2. Mal englisch ausgesprochen, dann klingt's für Harry wie sehr
 3. perception check daneben
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 14:14:54 von Harry Webster »
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