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Autor Thema: Heiliger Boden  (Gelesen 114866 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #15 am: 09.09.2014, 11:24:03 »
Harry trat einen Schritt zurück und seine Hand zuckte in die rechte Manteltasche, wo sich seine Smith & Wesson befand.
Aufgehalten werden! Wie, indem man Harry und Henry einsperrte? Nur so konnte das gemeint sein. Harry verspürte plötzlich eine unbändige Wut in sich. Nein! Ich lasse mich nicht wieder einsperren!

Diese Wut ließ ihn seinen Revolver ziehen.

"Ich habe die letzten drei Wochen in Ketten verbracht", sagte er. "Wenn Ihr glaubt, ich käme freiwillig mit Euch mit, damit Ihr mich für den Rest meines Lebens wegsperren könnt, habt Ihr Euch getäuscht."

Er hatte immer gedacht, es wäre nur ein dummes Cliché gewesen, aber er sah tatsächlich rot. Dennoch, in einer kleinen rationalen Ecke seines Geistes begriff er, dass diese Wut nur zu einem geringen Teil von ihm selbst stammte. Es war nicht viel, aber reichte aus, dass Harry den Revolver nur vor seiner Brust bereithielt und nicht direkt auf Rubin zielte.
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 11:26:15 von Harry Webster »
My name is Harry Aleister Mulholland Webster. Conjure by it at your own risk.

Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #16 am: 09.09.2014, 11:36:03 »
Rubin schien von Harrys Waffe nicht sonderlich beeindruckt. "Einsperren?" Er schüttelte den Kopf. "Ein N'kyuash lässt sich nicht so einfach einsperren. Nein, ich bin hier, weil ich euch helfen kann, und weil ich Hilfe brauche. Weil ich es alleine nicht schaffen werde. Aber erst muss ich verstehen, ob ihr dazu bereit und in der Lage seid."

Sein Blick fiel auf die Smith & Wesson. "Leider habe ich im Moment so meine Zweifel."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #17 am: 09.09.2014, 18:25:09 »
Wie versteinert kniete Jurij neben dem Mann. Den Stofffetzen von der Schlafhose hatte er noch immer in der Hand. Er wollte das gehörte nicht wahr haben. Die Worte den unschuldigen Spielen halten in seinem Kopf wieder. Es war wie in einer der anderen Welten, wie im Kloster. Dann schüttelte er den Kopf. Denn er wusste von nichts. Von keiner Entführung und noch weniger von einem Kampf mit dem Mann. Er konnte es nicht getan haben. Mit einem Kopfschütteln drängte er die Zweifel bei Seite. „KOMM DOCH JEMAND.“ rief er erneut ohne zu wissen ob ihn überhauüt jemand hörte. Dann presste er das Tuch auf die Wunde nahe dem Schwert. Wenn er sich richtig erinnerte, war es gut, dass es noch steckte. Denn so würde der Mann langsamer bluten. Während er die Hände auf die Wunde presste und dabei die Wärme des austretenden Blutes spürte kam ihm eine Gedanke der ihn erschauern ließ. Es war der Gedanke wie angenehm war doch das Blut sei. Doch rasch verbannte er diesen Gedanken in die hinterste Ecke seines Schädels. Er blickte den Mann so gut es ging von oben bis unten an. Irgendwo musste es doch Hinweise geben, wer er war und wie er hier vor Jurijs Bett gelangt war.[1] Dabei sagte er mit zitternder Stimme. „Ich habe nichts mit einer Entführung zutun und ich kenne noch nicht einmal deinen Meister. Warum hegt er einen Groll gegen mich?“
 1. Wahrnehmung 28
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 21:11:45 von Sternenblut »
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #18 am: 09.09.2014, 21:10:59 »
Der Mann runzelte die Stirn, sah sich mühsam um, als würde er eine andere Person im Raum vermuten. "Erweist mir wenigstens den Respekt, die Scharade zu beenden, wenn wir..." Er hustete erneut. "Allein..." brachte er noch mühsam hervor. Er schien seine letzten Kräfte aufzubringen.

Verzweifelt sah sich Jurij im Raum um. Da entdeckte er eine lederne Tasche, die neben der Tür stand. Sie gehörte nicht ihm - also gehörte sie vermutlich dem Verletzten.

"Sagt mir nur eins noch... lebt das Mädchen noch?"

Doch Jurij hätte ihm die Frage nicht mehr beantworten können, selbst wenn er die Antwort gewusst hätte. Der Kopf des Fremden fiel zur Seite. Er atmete nicht mehr.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #19 am: 09.09.2014, 21:51:25 »
Den Kopf hängen gelassen, saß Jurij neben dem toten Mann in dessen Blut. Er hielt die Hände betrachtend vor sich. Seine letzten Worte, seine letzten Züge, sie deuteten darauf hin, dass er Jurij für seinen Tot verantwortlich machte. Innerlich war Jurij in diesem Moment traurig und wütend zugleich. Seit seinem letzten Tag in Berlin hatte sich so viel verändert. Manchmal erkannte er sich selbst nicht mehr wieder und dann gab es diese Nächte in denen er Wandelte. Warum konnte er sich nicht daran erinnern. Warum konnte er sich nicht an die Nächte erinnern.

Langsam richtete er sich auf. Der Mann hatte von einem Mädchen gesprochen. Doch Jurij wusste nichts darüber. Hatte er ihn verwechselt oder hatte Jurij des Nächtens etwas getan was er nicht merh wusste. Hierrüber war er sich nicht im Klaren. Doch vielleicht gab es einen Weg zu erfahren was passiert war.
Während er zur fremden Tasche hinüber ging, wischte er sich die Hände an den nicht blutigen Teilen seiner Hose ab. Er hatte vielleicht zu lange gezögert, doch nun musste er dahinter kommen was mit ihm los war. Neben der Tasche kniete er sich hin und begann sie nach irgendwelchen Hinweisen zu untersuchen. Mit Glück fand er ein Tagebuch indem der Mann seine Verfolgungsjagt beschrieb oder etwas anderes informatives.[1]
 1.  Tasche durchsuchen 19
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 21:52:37 von Jurij Klee »
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Rillfarsell

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Heiliger Boden
« Antwort #20 am: 10.09.2014, 06:24:00 »
Ungläubig starrte Rillfarsell den Vogel an.
"Warum? Warum habt ihr all diese Wesen umgebracht?"
Es war viel zu geschockt, um im Moment irgendetwas anderes zu tun, als den Vogel in blankem Terror zu betrachten.
Weder fragte es sich, wie es hierher gekommen war noch was mit den anderen Wesen aus den Käfigen passiert war.
« Letzte Änderung: 10.09.2014, 11:53:24 von Rillfarsell »

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #21 am: 10.09.2014, 09:08:25 »
Der Vogel sah Rillfarsell mit einem Ausdruck der Überraschung an. "Ich? Ich bin nur ein Bote. Ihr wart es doch, der den Gefangenen die Freiheit schenkte, und die Möglichkeit, sich an ihren Peinigern zu rächen. Seid ihr denn nicht zufrieden mit eurem Werk?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #22 am: 10.09.2014, 09:22:48 »
Mit zitternden Fingern öffnete Jurij die Tasche. Tatsächlich enthielt sie verschiedene Unterlagen, fein säuberlich in drei dünnen Lederumschlägen verpackt.

Jurij öffnete den ersten Umschlag. Er enthielt einen Vertrag, geschlossen zwischen einem Mann namens Trekktor Axias und einem gewissen Lorenz Lanicas. Es war ein Kopfgeld-Vertrag - die Mission, seine entführte Tochter Meliana zu finden, und den Entführer zu fassen, tot oder lebendig. Bei erfolgreicher Mission sollte der Kopfgeldjäger die stolze Summe von 1.000 Goldmünzen erhalten.
Der Vertrag zeigte die Adresse Lanicas'. Es befand sich im Palastviertel - wenig überraschend, wenn der Mann sich eine solche Summe für einen Kopfgeldjäger leisten konnte.

Der zweite Umschlag enthielt handschriftliche Aufzeichnungen über eine Organisation mit dem Namen "Die Wölfe". Die Aufzeichnungen waren sehr knapp gehalten - sie wirkten unvollständig, eher so, als habe der Fremde nur das Ergebnis seiner Nachforschungen in der Tasche bewahrt, nicht aber den Weg dorthin. Die "Wölfe" waren offenbar eine kriminelle Organisation, in clanähnlichen Strukturen aufgebaut. Und sie waren aktiv hier in Terendol, der Hauptstadt Maeliccis. Sie betrieben die richtig schmutzigen Geschäfte: Verbotene Drogen, Menschenhandel, sogar Meuchelmord. Jurij konnte nicht anders, als an die Mafia zu denken.

Dann fiel sein Blick auf eine kleine Karte. Sie zeigte einen Ausschnitt der Stadt, betitelt mit "Das Tempeldörfle". Eines der Häuser war markiert. Auf der Rückseite der Karte stand: "Quartier 4 der Wölfe - Unterkunft N."

Zu guter Letzt fand Jurij in der gleichen Mappe die Aufzeichnungen über ein Gespräch, das der Kopfgeldjäger geführt hatte - mit einem gewissen Narulas. Offenbar hatte er Narulas eine Droge verabreicht, die ihn dazu gebracht hatte, Geheimnisse auszuplaudern. Demnach war ein Mitglied der Wölfe für die Entführung von Meliana Lanicas verantwortlich. Ein Mann, der nur als "O." bezeichnet wurde - ein "Clanname", wie der Kopfgeldjäger vermutet hatte. Narulas hatte dem Kopfgeldjäger eine genaue Beschreibung gegeben - so genau, dass er eine Zeichnung von O. hatte anfertigen können.

Jurijs Blick fiel auf die dritte Mappe. Er zögerte einen Moment, bevor er sie öffnete. Mit zittrigen Händen schlug er sie auf. Nur ein einzelnes Blatt Papier befand sich darin. Eine Zeichnung.

Sie zeigte Jurij.
« Letzte Änderung: 10.09.2014, 17:31:54 von Sternenblut »
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Rillfarsell

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Heiliger Boden
« Antwort #23 am: 10.09.2014, 12:38:23 »
"Peinigern?"
Rillfarsell war zusehends verwirrt.
"Sie haben uns doch gar nichts getan. Wenn dann nur die Gräfin. Und mit der hätte man sich bestimmt auch anders einigen können.
Wieso gleich alle töten? Was bringt es jemandem?
Und wieso ich? Davon weiß ich nichts! Das hätte ich niemals zugelassen!
Das Letzte das ich weiß, ist daß ich ohnmächtig wurde."

Es ist sich sicher, daß man mit der Gräfin druchaus eine Vereinbarung hätte finden können. Etwa das er nur für sie und ihre Gäste auftritt. Aber bisher hatte es dies ja noch nicht versucht und nun war es zu spät.
Es verbarg den Kopf in den Händen und murmelte.
"Zufrieden? Zufrieden? Nein, diesen Frieden hätte ich nie gewollt."
Vergessen schien der blaue Botenvogel.

Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #24 am: 10.09.2014, 19:56:33 »
„Scheiße“ hauchte Jurij das Bild betrachtend. Kopfschüttelnd ließ er sich auf den Hintern plumpsen. „Das kann nicht wahr sein. Es es.“ Er schluckte schwer und schloss die Mappe. Das Bild was er so ungläubig betrachtete zeigte ihn in so einer Genauigkeit das ihm nur zwei Möglichkeiten einfielen. Entweder hatte jemand das inszeniert oder er war es wirklich. Aber wenn er es wirklich war, warum erinnerte er sich nicht. Nicht einmal seine Träume zeigten Dinge die er dem Jetzt zuschreiben würde. Sie waren dafür zu abstrus.

Rum sitzen half nicht. Er packte die Tasche wieder zusammen. Mit ihr in der Hand stand er auf und ging zu seinem Rucksack. Die Tasche verschwand in selbigen. Immer wieder hielt er inne um sich zu konzentrieren damit die Hände aufhörten zu zittern. So einen Morgen wünschte sich wohl niemand. Auch traf es ihn immer noch sehr, einen Menschen sterben zu sehen und seine mit Blut verschmierten Hände erinnerten ihn daran, dass er etwas damit zu tun haben könnte. Nachdem der Rucksack gepackt war, ging er zur Waschschüssel und dem Spiegel. Ohne zuerst groß in den Spiegel zu sehen, begann er seine Hände zu Waschen. Vom Blut zu befreien, aber so recht wollte es nicht. Immer wieder fand er eine Stelle an seinen Händen wo noch Blut klebte. Sei es in den Handfalten oder dem Nagelbett der Finger. Egal wie oft er die Hände ins Wasser tauchte, sich einseifte, die Nagelbetten behielten die rote Färbung. Am Ende fegte er mit einer wütenden Handbewegung die Waschschüssel vom Tisch. Schwer atmend stützte er sich auf selbigen. Wieso nur, Wieso? Seit Wochen hatte ich nicht mehr Schlafgewandelt und jetzt das. Bevor ihm die Tränen in die Augen steigen konnten, wischte er sich über das Gesicht und blickte in den Spiegel. Sein Atem wurde zu einem Schnaufen, als er sich vom Spiegel abwendete. Er hatte den Entschluss gefasst nie wieder Schlafzuwandeln und dieser Sache nachzugehen. Für sich und für dieses Mädchen.

Rasch zog er sich an und schulterte seine Taschen. Die blutbeschmutzte Hose landete neben dem Toten auf dem Bett. Momentan viel ihm nur einer ein, der ihm bei der Sache helfen konnte. Sein Wachkollege, vielleicht wusste er etwas und wenn nicht, könnte er ihn für die Nacht in eine Zelle sperren. Mit den Gedanken wie er sich in den Nächten fesseln konnte, verließ er sein Zimmer.
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #25 am: 11.09.2014, 17:26:17 »
Der blaue Vogel sah Rillfarsell mit einem Ausdruck der Überraschung an. "Ohnmächtig? Nein, nachdem ihr von dem Trank getrunken habt, wart ihr es, der alle befreit und sie zur Rache aufgefordert hat." Sein Blick wanderte über den blutgetränkten Garten. "Ich verstehe eure Äußerungen nicht, aber dies ist eindeutig euer Werk."

Er schwieg einen Moment, dann wanderte sein Blick zurück zu dem Feenwesen. "Wie auch immer. Es ist an der Zeit für euch. Es sind Menschen hierher unterwegs, und wenn diese sehen, was hier geschehen ist, werden sie euch vermutlich dafür hinrichten. Ihr könnt Zuflucht finden in der Stadt Terendol, nur gut zwei Flugstunden von hier entfernt." Er hob einen seiner Flügel und zeigte damit in Richtung eines Weges - eine Straße, wie die Menschen es nannten. "Sucht nach einem Menschen namens Hereius. Er ist Lehrer, und er benötigt Hilfe."

Wieder fiel sein Blick auf die Szenerie im Garten. "Hilfe einer Art und Weise, die euch vermutlich eher liegen wird als das hier. Er wird euch Zuflucht gewähren."

Ohne auf eine weitere Reaktion Rillfarsells zu warten, schwang sich der blaue Vogel in die Luft und flog von dannen, in Richtung der Stadt, die er genannt hatte.
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #26 am: 11.09.2014, 17:31:06 »
Jurij öffnete die Tür und lauschte. Es war still. Unter anderen Umständen wäre ihm aufgefallen, dass es schon zu still war, totenstill. Doch Jurij sah sie nur kurz auf dem Gang um - er war leer -, und trat dann hinaus.

Dann, plötzlich, wurde ihm die vorherige Stille bewusst. Denn in dem Moment, als er den Gang betrat, verschwand sie, wurde ersetzt durch Gespräche und lautes Lachen, das Spiel einer Laute, die aus dem Schankraum nach oben in die erste Etage dran, in der er sein Zimmer hatte.
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #27 am: 11.09.2014, 18:08:53 »
Verwirrt blickte sich Jurij um. Zuerst er verstand nicht recht wie so etwas möglich war. In technologisch weiter entwickelten Welten würde er auf eine Art Störsender tippen. Etwas, was die Laute der Umgebung schluckte, doch in dieser Welt. Er hatte schon von Magie gehört, doch wirklich begegnet war er ihr noch nie. Vielleicht war diese Stille ja ein Zauber oder er hatte den technologischen Stand dieser Gesellschaft weit unterschätzt. Fragend blickte er zurück in seinen Raum. Das erklärte, warum keiner zu Hilfe gekommen war und um ehrlich zu sein. Es war perfekt für ein Attentat, was der Mann ja vorhatte.
Um seine Gedanken zu überprüfen, ging er zurück. Die Stille müsste ja wiederkehren, sobald er die Schwelle überquerte. Wenn nicht hatte er es sich wohl nur eingebildet. Wenn doch sollte er sich den Mann vielleicht noch einmal ansehen. Das wovor er sich eigentlich bis jetzt gescheut hatte.[1]
 1.  Wahrnehmung zur Untersuchung des Mannes, wenn gebraucht: 16
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #28 am: 11.09.2014, 18:41:54 »
Als Jurij in den Raum zurück kehrte, umfing ihn sofort wieder die Stille. Kein Laut drang von außen in das Zimmer, sogar bei geöffneter Tür nicht.

Eine erneute Untersuchung des Toten, die Jurij widerwillig vornahm, brachte jedoch nichts zutage, was die Stille erklären könnte. Auch ansonsten hatte der Kopfgeldjäger nichts anderes bei sich getragen.

Bis auf erneut blutige Hände hatte die Untersuchung nichts erbracht.
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #29 am: 12.09.2014, 09:03:08 »
So musste wohl diese Frage unbeantwortet bleiben. Vielleicht wusste Reyka auf die ganze Sache einen Reim, doch zuerst hieß es die Hände vom Blut zu befreien. Die Waschschüssel, welche eben noch durch den Raum geflogen war, stand bald wieder auf ihrem Tisch. Leider reichte das Wasser in der Kanne nicht mehr aus um die Schüssel mehr als Fingertief zu füllen. Damit war das Wasser schnell so rot wie Blut. Frustriert blickte Jurij auf seine Hände. Selbst nach dem abtrocknen schienen sie für ihn immer noch leicht rötlich zu sein. Besonders die Hautfalten und die Nagelbetten hatten natürlich die rote Farbe  in sich aufgesogen. Es war widerlich. Mit dem Handtuch versuchte er so gut es ging, seine Hände noch sauberer zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelang. Am Ende landete das Handtuch mitten im Raum, als er sein Zimmer verließ. Die Tür hinter sich schließend, dachte er einen Moment, dass diese Stille etwas Gutes hatte. Er hatte Zeit das Ganze zu untersuchen und für Reyka hatte er damit auch noch etwas zu tun, nicht dass der Gute auf die Idee kam ihn zu begleiten. Jurij würde sich nie verzeihen wenn er dabei zu Schaden kommen würde. Nur wegen ihm.

Also gut, aber zuerst hieß es überhaupt zu Reyka zu kommen. Mit gesenkten Blick eilte er den Gang entlang nach unten in den Schankraum. Für die Musik und den Trubel hatte er heute keine Ohren. Er wollte so schnell es ging zu seinen Kammerarden.
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