• Drucken

Autor Thema: Heiliger Boden  (Gelesen 114906 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kara Kulenov

  • Beiträge: 187
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #780 am: 25.08.2015, 19:57:28 »
Kara hielt sich im Hintergrund. Sie hätte gerne ihre Rolle intensiver gespielt. Aber vielleicht hatte Jurij noch andere Pläne und wäre ihre Rolle Jurij nicht doch irgendwie vielleicht unangenehm gewesen? Doch nun war der Zeitpunkt erreicht etwas aktiver zu werden.

"Ich kann das Mädchen schon wegbringen Oba. Seid Ihr Euch ganz sicher, dass Ihr mich nicht bei dem Geschäft dabei haben wollt? Ich habe da gewisse Vorzüge, die ich ins Spiel bringen kann. Aber auf der anderen Seite wisst Ihr Liebster, dass ich Euch nichts abschlagen kann. Wenn Ihr wollt, bringe ich das Mädchen tatsächlich weg."

Dann schaute Kara das Mädchen intensiv von oben bis unten an bis sie es ansprach: "Haltet Euch dicht bei mir Mädchen, wenn ich Euch wegbringe, und Euch geschieht nichts. Verstanden? Und Oba will jetzt eher etwas mit reiferen Frauen zu tun. Habt keine Sorge. Ihr seid nun frei." 

Dann fiel Ihr Blick wieder auf Jurij: "Es gibt da noch eine Angelegenheit, die etwas kompliziert ist. Soll ich da etwas Aufklärungsarbeit auf meine Art leisten sobald ich sie wegbringe?"

Rillfarsell

  • Beiträge: 208
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #781 am: 26.08.2015, 02:10:07 »
Leicht belustigt hörte sich Rillfarsell das Gespräch der Männer in Englisch an. Wieso wollten sie nicht, daß Kara oder das Mädchen sie verstanden? Bestimmt wieder so ein Männerding. Deshalb schickten sie die Frauen wohl auch weg, wenn sie sich auf den Anführer stürzen wollten. Kurz schüttelte es den Kopf.
Aber dann flog es erst mal zu Jurij, denn dieser sollte besser wissen, worauf er sich einlassen wollte.
Das Feenwesen flüsterte ihm ins Ohr. "Du solltest wissen, daß der Anführer der Wölfe etwas gelernt hat, daß ihn angeblich unsterblich macht. Und es hat etwas damit zu tun, was er den Frauen antut. Dein Gast hat es ihm gezeigt, sagen seine Leute.
Wenn ihr ihn angehen wollt, solltet ihr alle Hilfe nutzen, die ihr kriegen könnt. Besser Kara hilft.
Und wie heißt es so schön bei den Menschen: Schlag der Schlange den Kopf ab, dann ist der Körper tot."

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Heiliger Boden
« Antwort #782 am: 26.08.2015, 06:36:00 »
Bei all dem, was das Mädchen gefragt und was ihm gesagt wurde, wurde es immer ängstlicher, und zog sich schließlich, bleich und an den Händen zitternd, zur Tür zurück. "Ich werde tun, was ihr verlangt, Herr" sagte sie mit zittriger, brechender Stimme. Sie schien das Schlimmste zu erwarten.

Erst als Jurij - für sie "Oba" - noch einmal die Beantwortung der Fragen einforderte, erklärte sie: "Ich bin Meliana Lanicas. Mein Herr brachte mich hierher, ihm zu dienen, ihn zu umsorgen." Das Wort "Entführung" vermied sie in ihrer Antwort.

Noch immer angsterfüllt, starrte sie Jurij an, der Dinge harrend, die nun mit ihr geschehen mochten.
« Letzte Änderung: 26.08.2015, 06:36:59 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Jurij Klee

  • Beiträge: 1305
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #783 am: 26.08.2015, 10:50:55 »
Über die Worte von Rillfarsell ballte Jurij die Fäuste. Was hatte Obayifo nur getan, was hatte er dem Bastard nur ermöglicht? Dann bemerkte er den Blick des Mädchens. Grimmig, mehr als überhaupt gewollt, blickte er zu ihr. „Gut Meliana, sammle das zusammen was du mitnehmen willst und dann geht es in fünf Augenblicken los.“ Dann wanderte sein Blick zu Kara. Rillfarsell hatte recht, wenn wirklich etwas mit dem Anführer nicht stimmt, dann brauchten sie alle. „Es ist eher, weil mir gerade niemand einfällt, der Meliana wegbringen kann. Hier im Zimmer wäre dumm und mitnehmen zum Geschäftlichen ist gefährlich. Mindestens genauso gefährlich wie sie alleine durch die Stadt gehen zu lassen.“ Er sog die Luft scharf durch die Nase ein. „Wollen wir sie mitnehmen und dann zusammen wegbringen. Sie und unsere beiden anderen Geschenke für Ferrigan?“ Er stellte diese Variante in den Raum. Sein Blick wanderte weiter zu Henry und dann zu Harry. „Eine andere Frage ist, wer will mich begleiten beim geschäftlichen. Falls einer nicht möchte, brauchen wir uns über Meliana keine Gedanken machen. Er oder sie könnte das Mädchen Ferrigan geben und mindestens wir beide.“ er deutete mit einer wippenden Bewegung auf sich und Henry „Walken das andere Geschenk durch, verschnüren es und schleifen es dann nach.“ Jurij wollte den Anführer nicht töten, er wollte ihn eher bewusstlos schlagen und dann der Gerichtswache übergeben. Eigentlich hatte er es die ganze Zeit vermieden jemanden zu töten. Wenn es mal nötig war zu kämpfen, dann gab es andere Wege zu gewinnen. Selbst im Kampf Mann gegen Mann. Denn wenn der Gegner bewusstlos am Boden lag, hatte er auch gewonnen. Doch eine sorge trieb ihn an. Was wenn das was Obayifo gemacht hatte, auch dies verhinderte. Was wenn es nicht nur scheinbare  Unsterblichkeit brachte? Zähneknirschend stand Jurij da und wartete auf die Antworten von Kara, Harry und natürlich auch Rillfasell.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Harry Webster

  • Beiträge: 822
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #784 am: 26.08.2015, 11:17:47 »
"Was, wovon redet ihr überhaupt?" fragte Harry verwirrt. "Wir haben doch das Mädchen, das wir hier herausholen wollten, wir sollten schleunigst mit ihr verschwinden! Wir werden genug Arbeit damit haben, sie vor ihm in Sicherheit zu bringen. Darauf sollten wir uns gerade konzentrieren! Wie kommt ihr plötzlich darauf, der Schlange den Kopf abschlagen zu wollen? Ja, glaubt ihr, wir könnten hier so einfach reinmarschieren, so völlig ohne Plan, zu fünft, großzügig gerechnet, und... und..."

Harry bekam keine Luft mehr.

"Was ist überhaupt euer Problem gerade? Es werden ständig, überall und zu jeder Zeit, Leute gefoltert, vergewaltigt, ermordet. Das können wir nicht verhindern. Wir können nur eine Sache auf einmal machen. Versuchen wir zuviel auf einmal, gelingt uns keins. Außerdem, das mit dem Kopf abschlagen, selbst wenn es uns gelänge, wird die Schlange nicht töten. Da wird dann bloß der Unterboss übernehmen. Ich denke da an Oba. Hätten wir damit die Lage nicht verschlechtert? Aber wenn ihr jemanden braucht, der Meliana in Sicherheit bringt, stelle ich mich gerne zur Verfügung."
My name is Harry Aleister Mulholland Webster. Conjure by it at your own risk.

Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

Henry

  • Beiträge: 139
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #785 am: 26.08.2015, 11:49:01 »
Henry trat einen Schritt zur Seite, dass er wieder alle im Blick hatte. "Das ist vielleicht keine schlechte Idee.", meinte er in Richtung Harry. "Kannst Du Meliana zur Wache bringen und darauf achten, dass es ihr wohl geht und ihr nichts geschieht? Wie ein Gentleman? Und wir werden nachkommen, sobald wir die Schlange enthauptet haben. Denn Du hast Recht, dass ständig irgendwelche Menschen gequält und getötet werden. Aber selten geschieht es, dass wir es verhindern können und in dem Fall ist es so. Es gibt mehrere Arten des Bösen und eines davon ist the ignorance of the good people[1]. Wir treffen uns später im Portal. Bestell mir schon einmal ein Bier. Und einen Schnaps.

Jurij, wollen wir?
"
 1. Anspielung an den gemeinsam gesehenen Film "Der blutige Pfad Gottes", Eingangsszene. Henry hatte sich damals ablehnend zu dem Motiv einer gerechten Selbstjustiz geäußert.
« Letzte Änderung: 26.08.2015, 11:51:11 von Henry »
"Be just, and fear not: Let all the ends thou aim'st at be thy country's, Thy God's, and truth's." - Shakespeare: King Henry VIII., Act 3, Scene 2

Jurij Klee

  • Beiträge: 1305
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #786 am: 26.08.2015, 13:12:06 »
Überrascht blickte Jurij zu Harry. Hatte er die ganze Zeit nicht vertsanden worum es ging? Rillfarsell hatte es verstanden, also so undeutlich dürfte es nicht gewesen sein. Egal. Sie hatten einen freiwilligen der die Jungfrau, das Mädchen rettet. „Passiert etwas unerwartetes, zerbrechen alle Pläne. Wenn du bei der Gerichtswache bist, kannst du um Verstärkung bitten. Aber eine bessere Gelegenheit bekommt keiner mehr. Sie militarisieren sich und als nächstes folgen blutige Straßenschlachten.“ Jurij atmete tief ein. Er fühlte wie ein Schauer seinen Rücken hinunter lief. „Unsere Chance besteht darin, dass der Kopf gerade alleine, in einem Keller eine Frau vergewaltigt. Heißt wir können ihn überraschen und auf Hilfe braucht er nicht zu hoffen. Zu zweit dürften wir ihn niederringen können und dann nützt ihm seine vermeintliche Unsterblichkeit auch nichts. Denn töten will ich ihn nicht.“ Jurij blickte zu Henry. „Ob wir es müssen, oder überhaupt können muss der Kampf zeigen. Henry, er ist ein Halbork. Heißt kräftiger als wir Menschen.“ Beim reden ließ er seinen Rucksack von den Schultern gleiten, und begann darin zu kramen. „Auch ohne Waffen schätze ich ihn als Gefährlich ein und ich vermute, dass er auch Erfahrung in Schlägereien hat. Der Raum ist aber nicht sehr groß und wenn wir ihn drine behalten können, dann kann uns mögliche Unterstützung nicht in den Rücken fallen. Es gibt nur eine Tür, und die führt auch erstmal in einen zweiten Raum mit der Treppe zum Weinlager hin.“ Er zog ein Schwert aus dem Rucksack, schüttelte dann aber den Kopf und ließ es wieder hinein sinken. „Seine Vorteile sind die Kraft, seine Folterwerkzeuge und das sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Unsere werden sein, dass er mich als Freund sieht, keinen Angriff erwartet und schon gar nicht von zwei oder drei oder gar vieren. Am Ende können wir die Fesseln nutzen, die er gerade nutzt um die Frau bewegungsunfähig zu machen.“ Mit einem Nicken zog er dann zwei kurze Rundhölzer aus dem Rucksack. Sie waren aus einem rötlichen Holz gearbeitet, lackiert und hatten Griffe. Im alten Europa gab es diese Werkzeuge wohl nicht, auch wenn die Form sicher bekannt war. Sie erinnerten an Stäbe für Mühlsteine.
Jurij griff die Stöcke an den kurzen Querstäben und ließ sie einmal in der Hand kreisen. Dann steckte er die beiden Tonfa  an seinen Gürtel und schulterte wieder den Rucksack. „Jetzt bin ich bereit. Also, wer von den anderen kommt noch mit?“ Sein Blick ging zu Kara aber auch der noch unsichtbare Rillfarsell war mit angesprochen.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Rillfarsell

  • Beiträge: 208
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #787 am: 27.08.2015, 19:33:29 »
"Wenn ihr gehen wollt, werde ich nicht zurückstehen.", fiepte Rillfarsell.
"Ich denke, ich könnte hier und da ein wenig helfen, auch wenn euch meine Magie nicht zusagt. Und falls wir doch nicht bestehen, kann ich eventuell den Rückzug erleichtern."
Schon jetzt überlegte das Feenwesen, wie es diesen Worten Taten folgen lassen konnte.

Henry

  • Beiträge: 139
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #788 am: 28.08.2015, 12:28:23 »
"Ich fürchte mich nicht vor dieser Kreatur. Ich habe in Kehjistan die Stadttore vor Sandwürmern und Besessenen verteidigt. Ich habe gelernt, die Verteidigung der Kämpfer zu koordinieren und kann Dich schützen. Bleib in meiner Nähe und warte den geeigneten Zeitpunkt ab, zuzuschlagen.", wies Henry Jurij an. Er selbst band den exotischen, sonnenförmigen Schild von seinem Rucksack.
"Be just, and fear not: Let all the ends thou aim'st at be thy country's, Thy God's, and truth's." - Shakespeare: King Henry VIII., Act 3, Scene 2

Kara Kulenov

  • Beiträge: 187
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #789 am: 29.08.2015, 16:30:36 »
Mit festem Blick schaute Kara Jurij an und sagte dann: "Ich komme auch mit. Ich kann etwas heilen und habe auch sonst noch den ein oder anderen Zaubertrick drauf. Das könnte noch nützlich werden. Unterschätzt allerdings nicht das, was Euer "Weggefährte" mit dem Halbblut angestellt hat. Das könnte eine anspruchsvolle Aufgabe werden, die da vor uns liegt."
« Letzte Änderung: 29.08.2015, 16:34:36 von Kara Kulenov »

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Heiliger Boden
« Antwort #790 am: 04.09.2015, 07:49:01 »
Harry sah sich in der Runde um und seufzte. "Also gut, wenn ihr unbedingt wollt, dann greifen wir ein." Er sah zu dem Mädchen, das sich ängstlich und verwirrt an die Wand gedrückt hatte und offenbar völlig überfordert war von dem, was sie hörte. Vielleicht sollten wir sie mitnehmen. Gemeinsam können wir sie am besten schützen, und wir wissen nicht, ob nicht noch Wölfe draußen auf den Straßen unterwegs sind."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Jurij Klee

  • Beiträge: 1305
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #791 am: 04.09.2015, 09:25:50 »
Jurij blickte zu Henry und dann zu Harry. „Gut.“ antwortete er zu beiden. Zu Henry gewandt fügte er noch an „Wir versuchen ihn gefangen zu nehmen, nicht zu töten. Falls wir dies überhaupt könnten.“ Damit ging er zur Tür und machte diese auf. Es war entschieden. Gut überraschender Weise hatte er in seiner Unzufriedenheit Henry als Verbündeten gefunden, sie unterschieden sich in ihrem Rechtsverständnis wohl nicht so sehr, und damit die Anderen überfahren. Doch es war vielleicht auch der rechte Moment zu kucken, ob die Gruppe aus zusammengewürfelten Besessenen es schaffen würde spontan zusammen zu arbeiten.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Harry Webster

  • Beiträge: 822
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #792 am: 05.09.2015, 11:44:46 »
"Wohl kaum, wenn er unsterblich ist", spottete Harry. Ihm passte diese kopflose Aktion gar nicht. Dabei machte er sich keine Sorgen um sich selbst. Lasciel würde sich schon um ihn und ihre eigene Wenigkeit kümmern, sollte einer der Wölfe ihn niederstrecken. Ebensowenig schien ihm einer seiner heimgesuchten Weggefährten ernstlich in Gefahr—nein, eine wirkliche Gefahr sah er nur für Meliana. Und Jurij wollte sie auf diese haarsträubende Aktion mitnehmen. Verrückt! Wie leicht ging ein Schuss daneben! Und wer weiß, vielleicht besaßen ihre Gegner ebenfalls einen Zauberer in ihren Reihen. Sobald aber Magie im Spiel war, wurden Kollateralschäden quasi schon zur Gewissheit. Außerdem kam ihm plötzlich ein Gedanke. Nein, sogar zwei. Drei! Aber immer der Reihe nach:

"Sagt mal, woher wissen wir eigentlich, dass wir es hier tatsächlich mit Jurij zu tun haben? Habt ihr euch das einmal gefragt? Vielleicht will der gute O. uns hier nur für seine eigenen Pläne benutzen: um hier bei den Wölfen die Macht an sich zu reißen. Ein netter kleiner Coup. Ja, was guckt ihr mich so an? Es ist doch gut möglich, dass die Schwestern ihm dabei nicht helfen wollen"—sein vielsagender Blick glitt zu Henry—"er aber auch nicht allzu auffällig seine Kräfte vorführen will, von wegen low profile, und so kam er auf uns! Wir haben nichts außer seinem Wort, dass dort gerade eine Frau misshandelt wird, damit will er uns vielleicht bloß locken, weil dies ein gar so wunderbares Lockmittel ist, bei dem wir uns gleich immer einig sind."

'Du bist ja paranoid', hatte Alice ihm des öfteren vorgeworfen. Nun, sie hatte gut reden! Sie war nicht in einer Großfamilie roter Drachen aufgewachsen und wusste daher nicht, wie es ist, ständig über die eigene Schulter gucken zu müssen. Trotzdem hätte sie, als Reporterin eines Klatschblattes, eigentlich etwas phantasievoller beim Ausmalen von Horrorszenarien und Verschwörungtheorien sein müssen... Genauso verständnis- und phantasielos wie die seiner ehemaligen Lebensabschnittsgefährtin kamen Harry die momentan auf ihn gerichtete Blicke vor.

Unbeeindruckt fuhr er fort: "Zweitens haben wir Meliana gar nicht gefragt, ob sie überhaupt von uns 'gerettet' werden will. Wir können ihr doch nicht einfach befehlen, uns zu folgen—wie arrogant ist denn das! Sie weiß doch gar nicht, was hier wirklich los ist. Genausowenig kennen wir die Hintergründe: vielleicht hat sie ja eine Abmachung mit Oba! Sie 'kümmert' sich um ihn, dafür lässt er ihre Familie in Ruhe und foltert nicht all ihre Lieben zu Tode! Eine solche Entscheidung können wir doch nicht einfach über ihren Kopf hinweg treffen."

Er wandte sich an Meliana. "Bitte sag uns ganz ehrlich, was du willst: dableiben oder mit uns kommen. Letzteres, wenn wir es überhaupt lebend hinausschaffen, wird für dich und deine Familie ein Leben auf der Flucht bedeuten. So aufrichtig leid es mir tut, dich vor diese Wahl zu stellen: Es ist deine Entscheidung."

Dann wandte er sich noch einmal kurz an die anderen: "Ihr seid euch schon darüber im klaren, dass bei einem Kampf nur einer von uns KO gehen muss, dann haben wir keine Chance mehr, weil der entsprechende Gast uns mit links auf die Bretter donnert?"
« Letzte Änderung: 05.09.2015, 11:58:29 von Harry Webster »
My name is Harry Aleister Mulholland Webster. Conjure by it at your own risk.

Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

Jurij Klee

  • Beiträge: 1305
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #793 am: 05.09.2015, 12:15:47 »
Jurij wendete sich um. "Bist du völlig bescheuert" Fuhr er Harry an. „Ich habe sie das gleich als aller erstes gefragt oder warst du da in einer Traumwelt gefangen?“ Die Zähne zusammen beißend, versuchte Jurij sich zu beruhigen. Schließlich war er auch nicht gerade damit zufrieden, dass Harry das Mädchen nicht einfach wegschaffte. Sichtlich immer noch erregt, ging er die paar Schritte zurück in die offene Tür. Auch in seiner nun etwas leiseren Stimme, schwang noch deutlich Erregung mit. „Du glaubst mir nicht? Wem glaubst du denn überhaupt? Dir selbst oder nicht mal dem? Wenn wir dauernt Zweifel an uns oder den anderen haben, können wir gar nichts machen. Wir sind dann nur gelähmt in unserer Angst. Dann könnten wir uns doch gleich ergeben.“ Jurij ballte seine Hände. Er selbst konnte kaum einschätzen ob dieser Wutausbruch von ihm, vom Dämon oder von beiden stammt. „Wenn du also so große Zweifel hast, bleib hier und verkriech dich in deiner Finsternis. Bleib dort bis an das Ende deines Lebens und überhaupt gekämpft zu haben.“ Er sog die Luft lautstark durch die Nase ein und knallte seine Faust beim Ausatmen an den Türrahmen. „Ich habe meine ethischen und moralischen Grenzen und fühle sie hier überschritten. Darum gehe ich jetzt. Selbst wenn ich alleine den Tot entgegen blicken muss. Ich werde ihn mit Respekt gegenüberstehen und mich freuen, meinem Herzen gefolgt zu sein.“ damit wendete sich Jurij ohne eine Antwort oder Reaktion der anderen abzuwarten um und stapfte los.
« Letzte Änderung: 05.09.2015, 12:15:57 von Jurij Klee »
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Harry Webster

  • Beiträge: 822
    • Profil anzeigen
Heiliger Boden
« Antwort #794 am: 05.09.2015, 12:24:21 »
"Du hast sie gefragt?" rief Harry spöttisch. "Was für ein Bullenscheiße. Oba hat sie gefragt! Und sie hat ihm brav und schüchtern geantwortet, was sie dachte, das er hören will! Wenn du dir etwas anderes einbildest, bist du noch dümmer als—"

Doch da war Jurij schon längst abgezischt, um mal wieder—wie immer!—sein Ding zu machen. Im Alleingang. Heldenhaft bis zum Tod. Yadda-yadda-yadda.

Harry schnaubte, dass ihm Rauch aus der Nase stieg.
My name is Harry Aleister Mulholland Webster. Conjure by it at your own risk.

Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

  • Drucken