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Kapitel 2: Die Vergeltung des Imperators

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Luther Engelsnot:
5 Tage später

Es sind fünf anstrengende Tage gewesen, doch nicht ohne Hoffnung. Die lang ersehnte Verstärkung hat frische Vorräte gebracht, neuen Mut und vor allem mehr Männer und Material. Insgesamt drei frische Regimenter und Verstärkung für die alten Regimenter ist mit den Transportern im Raumhafen eingetroffen. Während das 234. Scintillianisches Panzerregiment zusammen mit der 1. Damaris Hochland-Garde die Angreifer draußen zurückgeschlagen haben, hatten die anderen Regimenter Zeit die Schäden zu beseitigen, ihre Vorräte aufzustocken und etwas Ruhe zu finden. Für den heutigen Abend ist eine Zeremonie für die Gefallenen eingeplant, eine Zeremonie die in den letzten drei Monaten viel zu häufig gewesen ist. Die zusätzlichen Soldaten und Vorräte haben jedoch auch einen Nachteil. Die einzelnen Lager sind vollgepackt mit Soldaten und das Camp des ursprünglichen 16. Zuges wurde in die angrenzende Lagerhalle verfrachtet und beinhaltet die zum Teil wieder aufgefüllten Überreste der 5. Kompanie. Zelte stehen an Zelten und überall sind Soldaten der verschiedenen Trupps, die Neuankömmlinge begrüßten, die Halle verlassen für Trainingseinheiten oder um sich die Beine zu vertreten und brütende Gestalten, die zusammen auf Kisten sitzen und sich unterhalten. Auch die Überreste des 53. Trupps sind hier versammelt. Tallarn, Erik und Björn, dessen rechter Arm in der Zwischenzeit von Anya amputiert und durch ein vom Adeptus Mechanicus gesegnetes kybernetisches Arm ersetzt wurde. Er wurde gerade entlassen und dürfte das Lazarett zum ersten Mal seit fünf Tagen verlassen. Die Stimmung ist dennoch gedrückt und die anstehende Trauerzeremonie macht es nicht besser. Von Anya fehlt im Moment jede Spur, aber auch sie erwartet Verstärkung, wie viele andere, die sie bereits erhalten haben oder noch erwarten.

Anya ist gerade im Feldlazarett dabei die vitalen Werte einiger Verletzter der 1. Damaris Hochland-Garde zu überprüfen, grimmige Veteran eines Belagerungskrieges, kleidet in dunkelblaue Uniformen und ebenso wie sie mechanisierte Infanterie, als Leutnant Ammius Gaut auftaucht. Der strenge Mann bietet sie aus dem Zelt und nimmt ihr die Korporals Streifen ab. Ehe diese antworten oder reagieren kann, kleben bereits Sergeantstreifen an ihren Schultern.
„Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung Sergeant Volskoya. Erweisen Sie sich dieser Ehre als würdig und Sie dürften Ihren eigenen Korporal ernennen. Sergeant Gaut wird vorerst nicht zu Ihrem Trupp zurückkehren, aber ich setze große Hoffnungen in Sie, ganz im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger. Nein, fragen sie nicht warum Sergeant Gaut nicht wiederkommt, das ist klassifiziertes Wissen. Außerdem sind Sie damit offiziell kein Teil mehr des Sanitätstrupps des Regimentes.“
Hinter ihm kommen zwei Offiziere des Departmento Munitorums.
„Damit wird Ihnen das Recht entsprechende Ausrüstung automatisch zu erhalten aberkannt. Händigen Sie den Erste-Hilfe-Kasten, den Injektor und das Diagnosegerät aus. Sofort.“
Nachdem Anya, welche immer noch etwas baff ist, dies erledigt hat, wird ihr eine Boltpistole und ein Energieschwert ausgehändigt.
„Als Zeichen Ihrer neuen Position und auf besonderen Wunsch von Hauptmann Curain Linon. Herzlichen Glückwunsch Sergeant Volskoya. Sie sind einer der neusten aufsteigenden Führungspersönlichkeiten. Ich erwarte exzellentes Verhalten und ebensolche Ergebnisse. Enttäuschen Sie mich nicht. Ihr nächster Einsatz startet morgen und Ihre erste Pflicht sofort. Einer Ihrer Soldaten, Björn von Stahl, hat sich nach Auswertung Ihrer Taten das Scharlachrote Ehrenkreuz verdient und es liegt an Ihnen dieses zu überreichen. Ihr Trupp ist außerdem mehr in meinen Fokus gerückt. Sie haben gute Arbeit beim Bergen der Ausrüstung und dem Festhalten der Bilder geleistet. Vielleicht gibt es noch Hoffnung für Sie, jetzt wo Sergeant Gaut nicht mehr hier ist. Weggetreten.“
Animus Gaut lässt Anya zurück und geht so schnell, wie er gekommen ist.

Xanthippe von Hindenburg:
Die erste Person, die Anya zur Beförderung gratuliert, ist vermutlich auch die am wenigsten erwartete. Junior-Komissarin Xanthippe von Hinderburg hat anscheinend stumm der 'Zeremonie' zugeschaut, und geht nun auf die frisch ernannte Sergeantin zu.
"Herzlichen Glückwunsch, Volskoya" reicht sie Anya die Hand, "Sie haben gute Arbeit geleistet. Schade, dass Sie nicht aus einem guten Hause stammen." Für die Aristokratin ist das lediglich eine bedauernde Feststellung - dass es abwertend wirken kann, ist ihr überhaupt nicht klar.
Anschließend mustert die Komissarin ihr Gegenüber von Kopf bis Fuß, und ihr eisiger Blick bleibt eine Sekunde lang an der Boltpistole hängen. "Seien Sie bloß nicht zu freundlich zu ihnen," gibt sie der beförderden Sanitäterin einen Ratschlag auf den Weg, und verabschiedet sich mit einem respektbekundenden Nicken. "Der Imperator beschützt. Viel Erfolg."
Mit diesen Worten dreht sich Xanthippe auf dem Absatz um und geht von dannen.

Björn von Stahl:
Immer noch ungläubig, schließt Björn von Stahl die bionische Faust seines ersten Implantats erneut. Blickt den matten Stahlkorpus fasziniert an- und auch wenn er sich noch zu gut an die Schmerzen erinnert, fühlt sich das Implantat einfach gut an. Aber fürs Erste würde das Administratum ihm wohl keine weiteren Eingriffe erlauben... also würde er später an seiner Perfektion arbeiten. "Sagt mal, glaubt ihr die Verstärkung bringt uns endlich mal eine sichtbare Verbesserung?  Spezialisten scheinen immer noch rar zu sein... die Anforderung eines neuen Genossen haben sie abgelehnt. .."

Anya Volskoya:
Anya ist im ersten Moment einfach nur komplett verdattert und weiß gar nicht so recht, wie sie auf die Situation reagieren soll. Das sie in Zukunft Sergeant Gauts Aufgabe übernehmen soll, damit hat sie wirklich nicht gerechnet und sie fragt sich, was wohl in der Abwesenheit des Sergeants vorgefallen ist. Ammius Gauts Worte lassen zwar eher nichts Gutes vermuten, aber letztendlich kann sich Anya auch nicht daran erinnern, dass der Leutnant jemals ein gutes Wort für seinen Bruder übriggehabt hätte, also vielleicht bedeutet es letztendlich auch überhaupt nichts Besonderes. Fest steht auf jeden Fall, dass nun glänzlich neue Aufgaben auf sie warten und die Übergabe ihrer medizinischen Ausrüstung macht dies sofort mehr als deutlich. Viel Zeit sich an ihre neue Rolle zu gewöhnen will man ihr wohl nicht lassen und am nächsten Tag soll die Vorbereitung für den nächsten Einsatz, von dem sie noch überhaupt nichts weiß, bereits losgehen.
"Ich werde sie nicht enttäuschen, Sir...", kann Anya gerade noch antworten, dann ist Leutnant Gaut auch schon wieder verschwunden und lässt sie mit den neuen Abzeichen ihres Ranges zurück, einer Boltpistole, einem Schwert und ein paar mehr Streifen auf der Uniform.
Xanthippes Auftauchen kommt evenfalls eher unerwartet und für einen Moment überlegt die ehemalige Sanitäterin, ob sie die Kommissarin nach dem Verbleib von Sergeant Sarus Gaut fragen soll, aber dann entscheidet sie sich dagegen. Manchmal kann zu viel Wissen schädlich sein, das predigt schon die Ekklesiarchie. Anya will ihren Männern lieber mitteilen können, dass sich ihr ehemaliger Sergeant auf einer geheimen Mission befindet, als das sie ihnen eröffnen muss, dass er sein Ende durch ein Geschoss aus einer Boltpistole gefunden hat. Auch sie selbst kann mit dieser Geschichte, Wahrheit oder nicht, sehr viel besser leben.
Nachdem auch Xanthippe wieder gegangen ist macht sich Anya auf den Weg zum Lager des Trupps, um den Soldaten von ihrer Beförderung zu berichten und damit offiziell ihre neue Aufgabe anzutreten.
"Sergeant Gaut hat eine geheime Mission angetreten und das Kommando über den Trupp wurde mir übertragen. Man hat mich zum Sergeant befördert und morgen werden wir über unseren neuen Einsatz unterrichtet. Bis dahin gibt es aber noch ein paar Dinge zu besprechen."
Anya tritt an den Eingang zu ihrem Zelt heran und bedeutet Björn und Erik mit einer Handbewegung ihr zu folgen. "Es gibt da ein paar Dinge, die wir klarstellen müssen. Würdet ihr beide mir bitte folgen?"

Erik Brackner:
"Schickes Ding, aber mach dir bewusst, deine Kronjuwelen hätten sie dir nicht ersetzt wenn du sie dir weggesprengt hättest mein Junge", gluckst der Veteran belustigt wobei sich die langen Narben in seinem wettergegerbten Gesicht zu einem schiefen Grinsen um einen schwelenden Zigarrenstummel im Mundwinkel formieren!
Akribisch den scheinbar neu vom Munitiorum erhaltenen Rabenschnabel mit einem in Öl getränkten Lappen, welcher aussieht als hätte er seine besten Zeiten hinter sich, putzend sieht er bei Björns Frage auf, "nun, wir werden sehen!Aber jetzt wo weitere Regimenter eingetroffen sind und sich das Blatt zu wenden scheint wird das Magistratum weniger in Angstschweiss ausbrechen bei dem Gedanken ihren wertvollen Müll an sterbende Männer zu verschwenden, eigentlich ist es immer so, je weniger wir das Zeug brauchen, umso freigiebiger werden sie damit, ...wie du siehst", zwinkert er dem jungen Soldaten zu und dreht verspeilt den Hammer in der Hand dessen Spitze aussieht als könnte sie mit Leichtigkeit durch Armaplast stoßen![1]

Als Anya das Zelt betritt und den beiden bedeutet ihr zu folgen wirft er den Lappen neben sich auf die Munitionskiste von der er sich nun altersmüde seufzend erhebt um gemächlich das Zelt zu verlassen, "Aye Ma`am!" 1. Mono Warhammer (Anzeigen)

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