Die Halbling gehen auf dem Dach in Position und können sehen, dass der gesamte Straßenzug vor der Arbitesfestung voller verärgerte Menschen sind. Noch trägt niemand eine Waffen offen zur Schau oder macht gefährliche Bewegungen, aber ein erzürnter Mob von mehreren Hundert Leuten könnte zum echten Problem werden, sollte jemand einen Funken ins Pulverfass werfen. Im Moment jedoch ist es so ruhig, wie es über das Geschrei ruhig sein kann.
Sergeant Dante folgt mit seinen Männern und erhobenen Sturmschilden, um Anya im Notfall decken und sie sicher in das Innere des Gebäudes führen zu können. Es ist offensichtlich, dass der Mann und seine Begleiter ruhig bleiben. Sie begeben sich anscheinend nicht das erste Mal in eine solche Gefahrensituation. Auf Anyas Worte jedoch folgen als Erstes nur weitere Beschimpfungen und Rufe.
“Wir sind die Bürger und ihr sollt abhauen!“
“Uns egal, wer du bist!“
“Ihr nehmt uns unseren Planeten, unsere Familien, unsere Arbeit und demnächst unser Leben!“
“Fresst euch nur fett da drin mit unseren Vorräten!“
“Nieder mit den Unterdrückern!“
Allerdings helfen ihr diese Worte nicht viel weiter, doch dann schält sich ein halbes Dutzend Leute aus der Masse. Ein hoch aufragender Fleischberg mit einem gestutzten Kinnbart, einem rot-schwarzen Kopftuch, leichter Blässe und gekleidet in einem verstaubten, erdbraunen Overall macht den Anfang. Sein Gesicht ist gezeichnet von unzähligen winzigen Narben und seine Haut, wie seine Augen wirken fast wie aus Stein.
„Über was sollen wir reden? Ihr kommt hierher und nehmt uns alles. Unsere Familien, unsere Arbeit, unsere Vorräte. Was erwartet ihr?“
Ihm folgt eine junge Frau, leicht pummelig, die braunen Haaren zu einem Zopf gebunden und die grünen Augen nachdenklich. Sie strahlt eine gewisse Freundlichkeit aus und ist gekleidet in einen schwarzen langen Rock samt Bluse über die eine weiße Kittelschürze gespannt ist.
„Reden? Reden wollten unsere Eltern und wurden dafür im Stich gelassen.“
Ein älteres Ehepaar sind die dritten im Bunde. Beide tragen typische Farmerkleidung samt Strohhut. Ihre Gesichter sind runzelig und ihre Haut wettergegerbt. Mit ihren riesigen Händen, geschliffen durch Arbeit, halten sie sich gegenseitig. Der Mann trägt eine weißen rauschigen Vollbart und spricht mit tiefer Stimme.
„Ihr habt uns doch fast alles genommen, also lasst uns doch in Frieden.“
Die fünfte Person trägt gelbe Gummistiefel sowie eine entsprechenden festen Wettermantel in derselben Farbe. Sein Gesicht hat einen Dreitagebart, während die wenigen Haare wild vom Kopf abstehen. Eine leichte Alkoholfahne umweht ihn und er spricht etwas merkwürdig.
„Als zu meiner Zeit, ne. Da haben wir für alle gekämpft, ne. Aber ihr, ne. Ihr habt euch feige versteckt, ne. Und wie Blutsauger uns ausgesaugt, ne.“
Die letzte Person die anscheinend genug Mut gefasst hat, ist eine junge adrette Frau. Sie trägt eine weiße Bluse und braune Shorts. Eine Brille ruht auf ihrem schmalen Gesicht und sie hat einige Sommersprossen. Die roten Haare sind zu einem Dutt gebunden und sie hat ein kleines Notizbuch dabei.
„Und was werden sie tun? Alle hinrichten und den Planeten säubern, wie es vor einigen Jahren in den Meritech-Kriegen passiert ist?“