„Autsch“, presste Barry hervor, nachdem der unsanfte Aufprall auf dem Boden ihm im ersten Moment den Atem geraubt hatte. Er hätte es wissen müssen: Er war einfach nicht zum Klettern geschaffen. Schon als Kind hatten Versuche, Mauern oder Ähnliches zu erklimmen, meist damit geendet, dass er sich auf die Klappe gelegt hatte. Leider war das immer noch so schmerzhaft wie in seiner Kindheit. Aber aufgeschlagene Knie und die Schürfwunden, die der Sturz ihm zugefügt hatte, waren ein Preis, den er bereitwillig zahlte, wenn er dafür der Rettung seines Opas näher kam.
Etwas steif, weil seine Glieder schmerzten, kam Barry wieder auf die Füße und machte Bernadette Platz.
„Nichts passiert“, behauptete er tapfer, als die Uhrwerksfrau um Entschuldigung bat. Er würde es schließlich überleben.
Natürlich schaffte es Bernadette, ohne Kratzer auf dieser Seite des Zauns zu landen… Ein wenig peinlich war es Barry schon. Aber er hatte nicht vor, diesen Umstand zu offensichtlich werden zu lassen. Lieber kümmerte er sich um den nächsten Schritt: Das Tor.
Bernadette schritt voran und Barry folgte dichtauf. Scheinbar wollte sie die Tür eintreten, doch dies wusste ein Vorhängeschloss zu verhindern. Es sah relativ neu aus… Was bedeutete, dass sich jemand um das Gebäude kümmern musste, oder es zumindest in letzter Zeit besucht und das Schloss angebracht hatte. Vielleicht ja sogar erst vor wenigen Stunden, Minuten, Augenblicken…
„Hmm, lassen Sie mich mal schauen“, meinte Barry und trat an das mit Kette und Schloss verbarrikadierte Tor des Fabrikgebäudes heran.
Aufschießen oder knacken?Vermutlich war es besser, es erst einmal mit seinen Dietrichen zu versuchen. Im Idealfall kostete das nur verschwindend mehr Zeit und war zudem die leisere Variante. Barry griff in die Innentasche seines Mantels und zog ein Lederetui hervor, aus dem er sich das Diebeswerkzeug herausfischte, das er für geeignet für diesen Schlosstyp hielt.
Seine Handflächen schmerzten, er versuchte aber, die Finger ruhig zu halten.
„Auf geht‘s“, murmelte und machte sich daran, das Hindernis aus dem Weg zu räumen.
[1]Bedeutete, dass das Schloss außen hing, dass die Verbrecher längst fort waren? Bernadette und er würden es wohl bald erfahren.