HAUSHALT (Anzeigen)
Ausrüstung: Wegration, waldelfische Kleidung eines Reisenden, Gürteltasche (2 Stück), Schlafset, Wasserschlauch, Rucksack mit Schwertscheide, Köcher, Phiole aus Glas, Plane von 1m^2, kleiner Metallkessel, Seil
Dolch, Langschwert, Kurzbogen, Köcher, Lederrüstung
Trank "Elementen widerstehen"
Belastung: bis 50 / 51-100 / 101-150 Pfund (leicht/mittel/schwer belastet)
AUSSEHEN (Anzeigen)
Navanolan ist ein Waldelf und besitzt eine dem Volk entsprechend zierliche Figur. Er ist für einen Elfen mit 1,63m recht groß und im Körperbau sehr drahtig und muskulös. Seine großen Augen blicken dunkelgrün und klar aus den Augenhöhlen. Seine Haare sind schulterlang und dunkelbraun. Sie sind zu einem kunstvollen dünnen Zopf geflochten, der mit einer Art Pflanzenfaser gehalten wird. Seine Nase ist sehr fein und die Lippen sind blass und schmal und zeigen seine kleinen, spitzen Zähne nur selten. Die großen Ohren bedeckt er oft unter seiner Kapuze, in deren Schatten sein kantiges Gesicht noch magerer wirkt und die dünnen Narben über Wange und Stirn verschwinden. Unter dem langen, braunen Kapuzenmantel trägt er eine Lederrüstung, die aus einem dünnen, aber robusten grauen Leder mit langen braunen Riemen besteht. Durch Metallene Spangen werden diese gehalten. Die Rüstung ist an manchen Stellen mit Flicken und Löchern übersäht, an anderen Stellen durch gehärtetes, braunes Leder verstärkt. Navanolan scheint sie zu tragen wie eine zweite Haut. Seine eigentliche Haut ist bei Tageslicht matt kupferfarben, in der Dämmerung und bei Mondschein schimmert sie rötlich-orange. Dabei sind seine Hände flink und sehnig, mit langen Fingern, an denen er drei Holzringe trägt, seinen einzigen Schmuck. Seine Füße stecken in braunen, leichten Stiefeln, die durch je zwei breite Riemen gehalten werden, wobei der Schaft bis fast zu den dünnen Knien reicht. An seinem rechten Stiefel trägt er außerdem ein dickes, langes Messer, mit zwei glatten Schneiden und einem zerfetzten Ledergriff. Wenn Navanolan sich bewegt geschieht dies sehr agil und mit zielgerichteten Bewegungen. Auf dem Rücken trägt er einen flachen, Breiten Pfeilköcher und einen länglichen Rucksack mit vielen Bändern. Daran ist die Scheide seines Schwertes befestigt und eine dünn gerollte Decke.
HINTERGRUND (Anzeigen)
Als Ihr Navanolan nach seiner Vergangenheit fragt, sieht er Euch prüfend und lang von der Seite an. Er möchte sehen, ob Ihr Euch wirklich für seine Geschichten interessiert, dass Ihr nicht aus der Verlegenheit einer andauernden Stille heraus fragt. Denn was Navanolan Euch erzählen kann sind keine Heldengeschichten, keine bestandenen Prüfungen nach langen Abendteuern und keine unerfüllten Leidenschaften. Es sind die Geschichten seiner Kindheit und Jugend, seines Suchens und Findens und seiner unerbittlichen Triebkräfte, die seinen Geist wach halten, der seinen Körper antreibt.
Navanolan spricht von seiner Heimat, dem Hochwald, in dem er seine ganze Kindheit verlebte. Dort wuchs er auf, in seinem Clan als ein Kind unter Vielen. Er verstand die Geschäfte und Sorgen der Alten nicht und spielte viel mit Seinesgleichen. Von Baum zu Baum, von Ast zu Ast eine wilde Hetzjagd, ein wildes Treiben, bis es den Clan-Ältesten zu bunt wurde, und die Kinder sich ein neues Spiel ausdachten. So lernte er den Wald kennen, der seine Heimat war, er kannte die größten Bäume ihrer Art, die buntesten Vögel und die tiefsten Verstecke zwischen den mannshohen Wurzeln. Er verbrachte viel Zeit beobachtend, seine Spielkameraden, seine Eltern und deren Beschäftigungen, und die vielen Tiere, die auf dem Boden oder hoch in der Luft lebten. Navanolan konnte stundenlang auf einem Ast sitzen und dem Rauschen der Bäume im Wind lauschen. Es gab Tage, da lag er von früh bis spät auf einem Moosteppich und schaute dem Lauf der Sonne zu. Dann lies er die Gedanken schweifen und dachte an all die unerforschten, geheimnisvollen Flecken außerhalb des Waldes. Nur ein anderes Elfenmädchen, ihr Name war Amanalvanna, konnte sich ebenso lange wie Navanolan der Müßigkeit hingeben. So lagen sie oft zusammen, erschöpft vom Raufen, im Blätterdach und zählten vorüber treibende Wolken.
Manchmal kamen Fremde durch den Wald, doch die Wenigsten schienen sich um das Treiben der Waldelfen zu kümmern - ja, es überhaupt zu bemerken. Nur selten blieben Gäste länger als eine Nacht. Unter ihnen waren viele Menschen, aber auch Zwerge, mit langen Bärten, breiten Äxten und Stimmen, welche die Blätter der Bäume zum Erbeben brachten. Navanolan war neugierig und schaute die Fremden aus großen Augen an. Ihre Bewegungen waren so anders, ihre Sprachen oft laut und holprig, und ihre Kleidung zeugte von einem harten Leben. Doch nie verstand er die Zusammenhänge des Gesprochenen, zwischen den Ältesten des Clans und den weit Gereisten. Nur mit Amanalvanna teilte er die Begeisterung des Befremdlichen, und spielte mit ihr die Zwerge und Menschen nach.
Die Zeit verstrich, und Navanolan bekam mit zunehmendem Alter mehr und mehr Verantwortung in der Hierarchie des Clans. Er erlernte von seinen Eltern das Jagen mit Pfeil und Bogen. Das Wissen, wie man Tiere erlegt, ohne das empfindliche Gleichgewicht des Waldes zu stören ging einher mit dem Erkennen von Tierspuren im feuchten Boden, dem anschleichen an scheues Wild und dem Überleben ohne schwerem Gepäck auf einer Jagd, die mehrere Tage andauerte. Zu dieser Zeit kam Navanolan zum ersten Mal an den Rand des Hochwaldes. Er sah ferne Berge, weite Ebenen ohne Bäume, im Sommer blühende Wiesen und im Winter ein karges Feld bedeckt mit Schnee. Doch umso mehr er sich jedes Mal dem Waldrand näherte, umso stärker drängten seine Kameraden zur Umkehr. Die Faszination der Weite, des Fremden und des unentdeckten Landes konnte er mit niemandem teilen. Nur mit Amanalvanna konnte er stundenlang durch die Wiesen außerhalb seiner Heimat streifen, und er begann sie dafür zu mögen. Die Faszination der Fremde lies Navanolan nicht los, und zusammen mit Amanalvanna schmiedete er Pläne, die Grenzen seiner Heimat eines Tages zu überschreiten, für länger, und in der Fremde zu weilen. Doch der Clan brauchte ihn, in seiner liebevollen, aber strengen Struktur war Navanolan nicht zu entbehren. Er erlernte das Handwerk des Bogenbauens, eine lange und schwere Lehrzeit, denn der Bogen ist die gefährlichste Waffe der Waldelfen, und muss von überragender Güte sein, um ihr Volk zu schützen und zu versorgen.
Am Tag seines Erwachsenwerdens, er war um die 110 Jahre alt, feierte sein Clan ein kleines Fest, mit vielen Speisen und süßen Getränken. Es waren auch drei Menschen anwesend, Reisende aus einer fernen Stadt. Sie erzählten von ihren Abenteuern, von tiefen Schluchten voll finsterer Schatten und von Bergen, höher als alle Wolken. Sie durchquerten den Hochwald von Nord nach Süd und waren auf der Reise in ein fernes Königreich namens Amn. Am Abend nach ihrem Aufbruch brach im Clan Erschrecken aus. Amanalvanna war nirgendwo aufzufinden, und sie hatte offensichtlich den Clan mit ihren wenigen Habseligkeiten verlassen, heimlich, und ohne ein Wort des Abschieds. Navanolan, als er dies hörte, entschied sich im Bruchteil eines Augenblickes diese Gelegenheit für sich zu ergreifen. Er erklärte sich bereit, zu erforschen, ob Amanalvanna tatsächlich freiwillig gegangen war oder ob sie von den Fremden verführt oder gar entführt wurde. Unterstützung bekam er vom ganzen Clan zugesichert und so brach er noch am Abend auf, mit leichtem Gepäck und seinem Bogen. Er wusste genau, das es nicht lohnte, nach Amanalvanna im Wald zu suchen. Er wollte es auch nicht, denn er wusste, das sie nur die Gelegenheit genutzt hatte, um in die Fremde ziehen zu können. Ihn aber plagte ein Groll, denn Amanalvanna hatte eigennützig gehandelt und ihn einfach sitzen lassen. Aber dies war nun vorbei, das Sitzen hatte ein Ende, und Navanolan genoss die gewonnene Freiheit, seine Schritte lenken zu können, wohin immer er wollte.
So überschritt er nach einigen Tagen die Grenzen seiner Heimat ein letztes Mal und begann seine Reise durch die angrenzenden Länder, über Flüsse und Berge hinweg. Immer war er auf der Suche nach neuen Erfahrungen und neuen Bekanntschaften. Sein Wissen um das Leben in der Natur nutzte ihm, und er mied die großen Städte, denn dieser Lebensweise konnte er nichts abgewinnen. Doch je mehr er reiste, umso mehr kam ihm ins Gewissen, dass er seinen Clan, und auch sich selbst, belogen hatte. Er konnte nicht zurück kehren, auch wenn er es denn wollte, denn weder hatte er ernsthaft nach Amanalvanna gesucht, noch den Clan in dieser Absicht verlassen. Die Schmach, die ihm zuteil werden würde, sollte er wiederkehren, versuchte er sich nicht vorzustellen. Doch er trug sie immer in seiner jungen Seele, und sie ist jene Triebkraft in ihm, anderweitig Gutes zu tun.