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Autor Thema: Teil I: Die Frostblume  (Gelesen 60588 mal)

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Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #105 am: 13.10.2015, 10:00:17 »
Das Lager war schon erwacht, als Navanolan die trägen Augenlieder öffnete. Die Nacht war kurz, und er hatte sehr unruhig meditiert. Sein nasses Lager ließ keine angenehme Position zu, und auch die Geschehnisse der letzten Stunden ließen seine Gedanken nicht ruhen. So fiel er gegen Morgen in eine unruhige Meditation. Die Dunkelheit schien noch finsterer zu werden, und aus dem Schwarz tauchten vage, bedrohliche Bilder auf. Navanolan fand keine Ruhe darin, und die schemenhaften Farben waren für seinen Geist nicht zu greifen. So dauerte es lange, bis sein Kopf sich entspannte, und in dem Moment klapperte Geschirr, Stimmen sprachen...

Verdammte...! er schluckte und sah auf das Lager. Welch Frieden! Es wirkte in seiner Geschäftigkeit, als sei gestern nichts geschehen.

Navanolan stand auf und begann, Goldklee zu suchen. Er fand ihn am Feuer sitzend, die Leibgardisten redeten lebhaft mit ihm. Auch der lange Fremde war da.

Was ein armseliges Würstchen, nun versucht er wohl sich vor dem Ritter zu brüsten. Nur womit? Ha! Soll er sich doch etwas einfallen lassen. Warum er nicht dahin geht, woher er gekommen ist. Die Welt braucht keinen wie ihn, nicht, wenn er nun versucht mit dem niederträchtigen Führer zusammen zu operieren. Er Spuckte aus.

Navanolan blieb abseits, versuchte jedoch trotzdem zu hören, was am Feuer gesprochen wurde.[1]

Dann machte er sich auf Nam-Ray zu sprechen. Sie mussten die Spuren der letzten Nacht nochmals untersuchen!
 1. Fertigkeit "Lauschen" 7
« Letzte Änderung: 13.10.2015, 10:02:04 von Navanolan »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #106 am: 14.10.2015, 22:33:10 »
"Hei, Fremder!"

Kaelsos stellte sich vor, die Leibgardisten musterten ihn mürrisch. Goldklee winkte ihn näher heran.

"Kaelsos also - es ist mir eine Freude.",

sagte er hämisch lächelnd und nickte dem Neuankömmlingen zu. Dann fuhr er fort:

"Es scheint als hättet ihr mir letzte Nacht das Leben gerettet. Zumindest wart ihr daran beteiligt. Ist es nicht so?"

Fragend blickte er den Kleriker an. Dann runzelte er die Stirn.

"Nun, ich danke euch dafür. Ich werde euch entlohnen. Hier nehmt. Es ist euer Verdienst, dass ich noch hier sitze."

Er warf ihm einen Beutel voller Münzen vor die Füße. Dreck spritzte auf. Ritter Goldklee knetete seine Hände. Die Fingerknochen traten hervor.

Kaelsos

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #107 am: 15.10.2015, 17:44:26 »
Er schaute kurz auf den faul im Schlamm liegenden Beutel. Gewöhnliche Söldner hätten sich über dieses außerplanmäßige Einkommen gefreut, wären sofort in die Knie gegangen.

Versucht er ein Spielchen mit mir zu spielen?

Kaelsos wusste nicht genau, was dem Ritter durch den Kopf ging. Er ließ den Beutel zunächst an Ort und Stelle liegen und ergriff das Wort.

"Nun.. ich nehme an jeder ehrenhafte Krieger hätte so gehandelt, so wohl auch Ihr, nicht wahr? Ich danke Euch für die Wertschätzung. Wir können uns glücklich wägen, keine weiteren Verluste erlitten zu haben.."

Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, schaute seinen Gegenüber tief in die Augen.

"..dennoch interessiere Ich mich für die Aufgabe, welche ihr in dieser trostlosen Gegend verfolgt. Leider reise ich derzeit allein und möchte das ändern."

Es gefiel ihm nicht um etwas bitten zu müssen, aber viel blieb ihm momentan nicht übrig.

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #108 am: 16.10.2015, 00:16:30 »
Nam-Ray konnte nicht gut schlafen. Er dachte an Bryndis und die letzte Nacht, an den Schrecken den er nicht einzuschätzen wusste und an Goldklee, welcher sich aus dem Staub gekrochen haben mochte. Nach dem er doch einige Stunden unruhigen Schlafes erhaschen konnte, weckte ihn die Geschäftigkeit im Lager. Er trat aus seinem Zelt, atmete tief die frische Luft ein, als wolle er den Schrecken der gestrigen Nacht einfach mit Sauerstoff zersprengen und trat dann zurück in sein Zelt, um in eine Meditation über zu gehen. Er besann sich seiner Kräfte, dessen, was ihnen gestern hätte helfen sollen und versuchte sich Ähnliches zurecht zu legen.

Welp lag auf dem Boden, schaute kurz zu Nam-Ray hinüber, sah, dass alles in Ordnung war und legte seinen Kopf wieder nieder. Da betrat Navanolan das Zelt und Welp war erneut voller Interesse.

Nam-Ray atmete erneut Tief ein und aus, dann richtete er seinen Blick auf Navanolan.

Wie geht es euch?
« Letzte Änderung: 16.10.2015, 00:19:21 von Nam-Ray »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #109 am: 16.10.2015, 18:07:51 »
Goldklees Miene verfinsterte sich. Seine Stimme zitterte kurz, als er ansetzte:

"Spart euch euer Geschwätz - ich sehe, dass ihr alleine reist. Was ist euch zugestoßen: Alleine in der Steppe unterwegs zu sein ist ziemlich gefährlich!"

Der Ritter kniff die Augen zusammen. Seine Leibgarde stand hinter ihm. Kaelsos stand vor den Leuten, die über seine weitere Reise entscheiden würden. Und die waren nicht gerade freundlich gestimmt.

"Wisst ihr - es scheint, als wäre in eurer Stimme mehr Wahrheit als ich glaube. Erzählt mir etwas über euch. Dann werde ich euch etwas sagen."

Der Kleriker meinte ein irres Funkeln in Goldklees Augen gesehen zu haben. Dann lächelte der Anführer des Trosses.

"Was solls: Wir reisen in den Norden. Blutsteine!"
« Letzte Änderung: 16.10.2015, 18:08:59 von Ksynthral »

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #110 am: 19.10.2015, 23:40:17 »
"Ich weiss nicht" Navanolan sah auf Nam-Ray. Er hatte ihn wohl gerade aus einer Konzentration gerissen.

Der Neue ist mir nicht geheuer. Dir? Er verhandelt mit Goldklee am Feuer. Wenn er mit uns reisen sollte, dann müssen wir ein Auge auf ihn haben.

Navanolan setzte sich elegant auf den Boden. Er streichelte den jungen Wolf und griff ihm ins dichte Fell.

Die letzte Nacht hat gezeigt, dass die Gegend wirklich sehr gefährlich ist. Ich möchte unbedingt wissen, was gestern mit dem Ritter vor ging. Und dann will ich aufbrechen. Auch wenn Schildtreff ist, mir ist nicht nach Ausgelassenheit.

Er warf die Stirn in Falten und betrachtete die Holzringe an seinen Fingern. Nach kurzem Nachdenken sah er Nam-Ray direkt in die Augen.

Was hast du vor, wenn wir im Gebirge sind? Ich möchte... ich möchte schnell weg von der Truppe. Das reisen mit Menschen ist mir unangenehm. Und der Ritter ist sonderbar, ich traue ihm nicht.

Fragend blickte er wieder auf. Was konnte ihm das Gesicht des Halbelfen sagen?

Navanolan grub mit den dünnen Fingern im Dreck auf dem Boden. Er versuchte einen kleinen Erdhügel zu formen, der aber leider immer wider in sich zusammen rutschte.

Ich möchte Schnee sehen, Gletscher und Hochebenen. Hier im Norden sollte das ja kein unerfüllbarer Wunsch sein. Aber... ach, erstmal den Ritter ausquetschen. Kommst du mit?

Und damit sprang er auf und eilte aus dem Zelt zum Feuerplatz.




Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #111 am: 20.10.2015, 11:19:23 »
Nam-Ray hörte aufmerksam zu, das musste er, sonst verstand er kein Wort. Vieles was der Elf sagte traf ihn an Stellen, tief in seinem Inneren und zerrte Etwas hervor, etwas was Nam-Ray mit Absicht vergraben hatte. Ein Wort flammte vor seinen Augen auf.

Verrat

Er verstand genau, was der Elf meinte, fühlte es zu gut nach. Dieser Ritter war ein Ekel, etwas wie Respekt war vermutlich ein elfisches Wort für ihn im tiefsten Dialekt. Und der Neue... hatte er ihnen geholfen oder das Schwarze erst zu ihnen geführt. Doch Nam-Ray wusste auch, dass er ohne den anderen eine Chance zu geben keine Antworten erwarten durfte. Und er wusste, und das war viel schlimmer, er hatte sein Wort gegeben diesem Tross zu folgen und ihnen zu helfen. So sehr er es hier auch nicht mochte, er hatte sich zu etwas verpflichtet.
Gleichzeitig fühlte er aber auch Zuneigung zu diesem Elf und damit ebenfalls eine Verpflichtung einhergehend. Sie hatten viel erlebt, schon mehr gemeinsam durchgemacht,als Nam-Ray seit seinem Druidendasein jemals mit einem Sprachbegabten Wesen erlebt hatte. Er wusste nicht wie er sich entscheiden sollte, sollte es soweit sein, sollte Navanolan gehen wollen, ohne die Versprochene Leistung ausgeführt zu haben... sollte er jedoch bis zum Ziel der Reise mitgehen und daraufhin erst die Gruppe verlassen wollen...
Doch Zeit darüber nach zu grübeln blieb ihm ohne hin nicht, denn Navanolan schritt schon aus seinem Zelt voller Tatendrang.

Ich folge dir... Vorerst

Nam-Ray streckte sich aus und folgte dem Elf. Er wollte zu gern dem Neuen auf den Zahn fühlen, und ebenfalls in Erfahrung bringen, was den Ritter zur gestrigen Nacht so geängstigt oder von ihm Besitz ergriffen hatte.
« Letzte Änderung: 20.10.2015, 11:21:55 von Nam-Ray »

Kaelsos

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #112 am: 20.10.2015, 14:56:33 »
Der ist verrückt! Kein gutes Anzeichen. Zumindest scheinen die anderen bei Verstand zu sein.

Kaelsos blickte den Ritter mit ausdrucksloser Miene an. Er war Goldklee zu gar nichts verpflichtet und wollte das auch nicht ändern. Er respektierte jeden der ebenso Respekt aufbrachte, doch sein Gegenüber zählte gewiss nicht dazu. Menschen sind verwegen und Goldklee war nicht zu trauen.

"Ich reiste mit einer kleinen Gruppe von Händlern, bis sich unsere Wege... trennten. Schatten stellen in dieser Gegend nicht die einzige Gefahr dar, auch Banditen treiben ihr Unwesen. Deswegen sollten alle achtsam bleiben."

Er überlegte kurz, dann führte er den Gedanken zu Ende:

"Was haltet ihr davon, wenn ich Euch ein Stück auf eurer Reise begleite. Mehr Leute bedeuten mehr Sicherheit. Unser Schaden soll es nicht sein."

Er hatte nichts zu verbergen, warum also lügen? Hoffentlich akzeptierten die Anderen seine Geschichte. Kaelsos hatte keine Lust sich vor Irgendjemanden rechtfertigen zu müssen.

Der Beutel ruhte nach wie vor unberührt vor seinen Stiefeln.
« Letzte Änderung: 20.10.2015, 15:03:12 von Kaelsos »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #113 am: 21.10.2015, 11:02:00 »
Nam-Ray und Navanolan kamen ebenso zum Lagerfeuer. Kaelsos war gerade mit seinen Ausführungen fertig. Goldklee grinste die drei - in seinen Augen Söldner - schief an. Dann öffnete er langsam den Mund:

"Banditen? Ja, man kann keinem trauen - wisst ihr? Nichts für ungut, auch ich bin etwas angespannt müsst ihr wissen. Na seis drum. Schaut an, da sind eure Beschützergefährten. Mein Beileid, um Bryndis. Der Söldnerjob ist kein leichter."

Er zuckte mit den Schultern und trat mit dem Fuß nach dem Münzbeutel:

"Euer Kollege da wird uns begleiten. Sein Gold will er nicht, nehmt es als Entgelt für Bryndis. Oder ihr lasst es, edelmütig wie ihr Kaelsos. Wir sollten bald aufbrechen. Ich möchte, dass ihr vorausreist und die Anhöhen auskundschaftet! Wann könnt ihr los?"
« Letzte Änderung: 21.10.2015, 11:02:26 von Ksynthral »

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #114 am: 22.10.2015, 22:51:39 »
Nam-Rays Wangenmuskulatur schien einem Pferd im Galopp Konkurrenz machen zu wollen, seine Fäuste ballten sich und die Mundwinkel zuckten, während er Goldklee still und starr anstarrte.

Was für ein... du verdammter Drecksack! Geschwülst! Ich zeige dir gleich wo du dein Geld hin stecken kannst, detailliert, äußerst detailliert, glaub mir.

Er atmete tief durch, Unruhe brachte keinem was, doch dieser Ritter regte ihn auf. Mehr und mehr. Nicht nur, dass er nicht eine Silbe des Dankes von sich ließ, diese Respektlosigkeit war es, was Nam-Ray anwiderte.

Ekelhaft.

Nam-Ray Pfiff leicht und kurz in Richtung seines Nachtlagers, Welp horchte auf, trabte gemütlich heran und schaute aufmerksam in die Runde. Fast unmerklich winkte Nam-Ray mit seiner rechten Hand, seinen Blick die ganze Zeit starr auf den Ritter gerichtet. Welp verstand und bewegte sich langsam auf die Gruppe zu...
Dann schnappte er sich den Geldbeutel mit dem Maul, drehte sich um und trottete zurück zu seinem Lager. Nam-Ray konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Sein Blick entfröstelte und glich dem eines unschuldigen Kindes, während er innerlich gluckste.

Ich mag ihn nicht, ich hasse seine Art, doch alles was ihn ärmer Macht, macht mich glücklicher

Sprach Nam-Ray in gezielt überlegtem Elfisch, um durch die grammatikalisch richtige Weise den Ritter noch mehr zu verhöhnen. Er sah Navanolan neugierig an.

Lass und hier aufbrechen... Diesen ... Kaelsos können wir in Ruhe besser kennen lernen als hier. Ich will hier weg. Bist du bereit?

Nam-Ray war etwas stolz auf sich, dass er Elfisch doch besser sprechen konnte als er es normalerweise tat und nahm sich vor es weiter zu üben, es könnte sich noch als äußerst nützlich erweisen, nicht nur zum Verhöhnen anderer.
Nam-Ray schaute weiter auf Navanolan, den Blick Kaelsos meidend. Er wollte den Ritter ärgern, nicht den Neuen, doch sein Geld musste er ihm ja auch nicht direkt zurück geben. Ihn etwas Zappeln zu lassen, falls er das Geld überhaupt besitzen wollte, war eine schöne Vorstellung in seinem Kopf.

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #115 am: 28.10.2015, 00:40:39 »
Navanolan grinste breit, als er die elfischen Worte aus Nam-Rays Mund hörte.

Er hat pfiff, dachte er sich und in ihm kam eine Freude auf, die er gar nicht unterdrücken konnte. Die Szene war absurd, aber Nam-Ray hatte mit Kopf gehandelt. Wie viel Wert diesen armseligen Geschöpfen wohl an dem Metall im Beutel liegen mag, das sie glauben damit zaubern zu können!

Wir können sofort aufbrechen, wenn ihr wollt. Aber vorher möchte ich wissen, warum ihr gestern Abend verschwunden seid. Könnt ihr mir darüber etwas sagen? Ich kann euch nicht beschützen, ohne zu wissen, was vor geht. Jede Information kann wichtig sein! Habt ihr mir noch etwas dazu zu sagen? Eurer Spur will ich ungern umsonst gefolgt sein!

Navanolan wartete eine Reaktion des Ritters ab. Er blickte Nam-Ray dabei immer wieder flüchtig von der Seite an.
« Letzte Änderung: 28.10.2015, 00:41:27 von Navanolan »

Ksynthral

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #116 am: 29.10.2015, 00:20:19 »
Goldklees Miene verfinsterte sich abermals, als Nam-Ray nur noch elfisch sprach. Er verstand ihn offensichtlicht nicht. Dann, Navanolans Frage, zuckte er zusammen und seine Augen verengten sich zu Schlitzen:

"Wenn ich das so genau wüsste? Ich würde es euch sagen. Ich würde es. Ihr sprecht in fremder Zunge mit mir, ich weiß nicht mal, warum ich euch vertraue - weil ich euch bezahle? Ein Grund, aber kein besonders guter, ein goldener vielleicht, ja. Ich, ja."

Er zögerte kurz, dann legte er nach:

"Ich bin überfallen worden - da war etwas: Eine Gestalt in meinem Zelt, und dann war mir plötzlich schwarz vor Augen. Aufgewacht bin ich in der Steppe, dort wo ihr mich gefunden habt."

Fragend blickte er Navanolan an - war das genug der Schande für den Ritter?

Navanolan

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #117 am: 30.10.2015, 19:18:50 »
Es war bestimmt nicht genug der Schande für einen Menschen vom Schlag "Goldklee". Aber für Navanolan war es im Moment ausreichend.

Jemand wird bei euch wachen die kommenden Nächte. In eurem Zelt. Ob ihr es wollt oder nicht. Wenn es jemand gezielt auf euch absieht, dann wir er keine Ruhe geben. Wir gehen jetzt, wie ihr es verlangt habt. Wenn wir verdacht schöpfen, lass wir euch eine Nachricht zukommen.

Navanloan wand seine finstere Miene ab von dem Ritter und der Feuerstelle und begann eilig seine Sachen zu schnüren. Seinen Rucksack band er fest auf den Rücken und prüfte, ob Schwert und Bogen sicheren Halt hatten. Ihm war froh zumute, nun endlich konnte er Abstand von dem Tross gewinnen und von dem Ritter. Ganz Mensch wie er war hatte er kein Gefühl für Dinge und Wesen, die ihn umgaben. Aber das sollte für die nächsten Stunden nicht seine Sorge sein.

Lass und aufbrechen, sagte er mit heiterer Miene zu Nam-Ray. Der Tag scheint nun besser zu werden! Ihn werden wir wohl oder Übel mitnehmen müssen. Dabei nickte er in Richtung des Neunen.

Navanolan versuchte mit schnellen Schritten zu schreiten, und er genoss den Wind, der über das karge Land wehte, da kein Rauch und kein nasses Zelt zu riechen war. Diese Freiheit tat ihm gut. Das Gefühl gemeinsam zu reisen beengte ihn sehr, und nun kam in ihm schon der Gedanke, die Anderen einfach hinter sich zu lassen. Nur den guten Nam-Ray wollte er nicht allein lassen.

Was ist schon Geld in einem Säckel, wenn man dafür wie ein Hund behandelt wird. Wie Flöhe in einem Fell nistet der Unmut in ihm.
« Letzte Änderung: 30.10.2015, 19:21:05 von Navanolan »

Nam-Ray

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #118 am: 02.11.2015, 14:58:22 »
Endlich eine Abwechslung

Nam-Ray raffte sich, kontrollierte sein Hab und Gut, welches er bei sich tragen wollte, auch den neu gewonnenen Geldbeutel, pfiff nach Welp und folgte dann eiligen Schrittes Navanolan. Er wusste nicht, was ihn erwarten sollte, doch er wusste, dass er sich auf etwas neues freute, dass er samt dem Lager auch die letzte Nacht fürs erste hinter sich lassen konnte, dass er Bryndis gedenken konnte ohne den Ekel über diese anderen Menschen im Hals zu spüren.
Welp folge ihm auf den Fuß und schaute ihn erwartungsvoll an. Nam-Ray lächelte, sah ihn an und nickte in die Weite hinaus. Welp sprang davon wie ein Junges Reh, und versuchte aufgeregt irgendetwas auf diesem kargen Land erschnüffeln zu können. Nam-Ray lächelte weiter.

Es tut gut, weg zu sein. Es ist so... Frei. Nicht wie mein Kopf... Was können wir nächste Nacht machen? Welche Macht haben wir? Ob er uns nochmal helfen wird?

Nam-Ray drehte sich bei seinen letzten Worten suchend nach dem Neuen um, hoffte ihn nah hinter sich zu entdecken, allein um ihm ... irgendwann... sein Geld zu geben.

Kaelsos

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Teil I: Die Frostblume
« Antwort #119 am: 03.11.2015, 14:11:16 »
Die Runde löste sich auf nachdem die Söldner zur Mitte des Lagers kamen um mit Goldklee zu sprechen. Der Anspruch auf das Gold wurde Kealsos zwar entrissen, aber lieber bewahrte er seine Ruhe und Edelmut als sich von diesem Wicht Vorschriften machen zu lassen.
Nachdem die Fronten vorerst geklärt waren, packte er seine Besitztümer zusammen. Er spürte deutlich wie die Anstrengungen des Vortages seinen Körper beansprucht hatten. Die anderen liefen vorweg. Kaelsos ging respektvoll einige Meter hinter ihnen. Er wollte sie in ihrem Gespräch eigentlich nicht stören. Hoffentlich fand er noch einen Draht zu der Gruppe, andernfalls würde er sich auf einige trostlose Tage einstellen müssen.

Ach, was soll das?

Er beschleunigte seine Schritte, bis er sie einholte.

"Noch einmal zum gestrigen Abend.."

Sein Blick richtete sich zu Navanolan so dass die Sonne ihn blendete.

"Ich versichere Euch gute Absichten."

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