Autor Thema: Necrenzel et Amishtat  (Gelesen 8257 mal)

Beschreibung: Episode 1.2. - Einstieg für Aethe, Taram und den Neunten General

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Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« am: 23.11.2014, 13:20:23 »
Einstieg für Aethe

NOSEA
Im Jahr der Veränderung

Bedächtig schritt Aethe durch das klare Wasser der heiligen Quelle. Langsam und mit Vorsicht setzte sie einen Fuß vor den anderen und entfernte sich Schritt für Schritt von ihren Brüdern und Schwestern, die der Zeremonie beiwohnten. Dies hier war die Reinigung – Ehrung und Prüfung zugleich. Die letzte Etappe für eine Undine, bevor sie die Verantwortung für die Ihren und die Quelle übernahm, die sie zu beschützen geschworen hatten.

Das Plätschern des Wasser wirkte beruhigend, als würde die Quelle selbst zu ihr sprechen. Sie hatte schon davon gehört. Davon, dass die obersten Priester oft sagten, dass das Wasser einem viel offenbaren könne, wenn man nur bereit sei, zuzuhören. Sie hatte das immer für Aberglauben gehalten, doch heute – heute – hörte sie den Ruf.

Es war, als würden die Wasser ihr die Geschichte dieses Landstrichs erzählen wollen, oder auch die der gesamten Welt, durch die sie geflossen waren. Sie lenkten ihre Schritte immer weiter weg von der Quelle den Fluss hinab. Ihre Zeremonienmeister riefen nach ihr, sie solle zurückkommen, doch sie hielt sie mit einem erhobenen Arm zurück, bat sie, still zu sein und ging weiter. Immer weiter dem Ruf der Quelle nach.
Wenige Hundert Fuß weiter kam sie zu einem niedrigen Wasserfall – kaum zwei Mannslängen noch viel das Wasser herab und floss dann weiter gen Süden. Aethe schwang sich herab und landete im angenehmen Nass des Flusses –genau auf den Wasserfall schauend. Die Gischt spritzte ihr ins Gesicht und auf die unbedeckten Arme und Beine, erzeugte ein angenehm belebendes Kribbeln auf der jungen Haut. Und das Wasser rief nach ihr.

Ohne Furcht schritt sie nach vorn in das Wasser und passierte den Durchgang hinter dem Wasserfall, von dem sie wusste, dass er da war, noch bevor sie ihn gesehen hatte – die Wasser hatten es ihr erzählt.
Sie betrat eine kleine Höhle - Boden und Wände überwuchert mit Seegras. Das ewige Plätschern des Wasserfalls hallte vom Stein wider und wiegte sie in Sicherheit. Auf dem Boden erkannte sie einen hockergroßen, runden und geschuppten Gegenstand – und sie begriff, dass nicht die Wasser zu ihr gesprochen hatten, sondern dies hier. Sie kniete sich hin und legte die Hände darauf – fühlte die harten und doch biegsamen Schuppen auf der Oberfläche und eine pulsierende Wärme und Kraft darin.
Wie gebannt schaute sie auf das blaue Leuchten, das vom geschuppten Drachenei ausging. Ein Summen legte sich auf ihre Ohren – zunächst kaum hörbar, wurde es schnell lauter und begann, das Rauschen des Wasserfalls zu übertönen. Die Welt vor ihren Augen begann sich um das Drachenei zu drehen und zu verschwimmen.

Sie schloss kurz die Augen, um die Sinne zu klären, doch hinter ihren Lidern sah sie plötzlich die Umrisse eines riesigen und uralten Silberdrachenkopfs. Sah die silbern schimmernden Schuppen, die Dornen an Stirn und Unterkiefer, in einer Farbe, wie Eis. Sah den Dampf aus den Nüstern steigen, aber vor allem sah sie die Augen. Diese in kaltem Blau leuchtenden Augen, wie zwei riesige Saphire, die sie anzogen, wie das Licht eine Motte anzieht.  Es wurde immer intensiver, während das Summen in ihren Ohren zu einem Schallen anstieg. Dann war es ihr, als würde eine unsichtbare Hand sie hin zu diesen Augen ziehen – und mit einem Mal versank sie in vollkommene Stille und Dunkelheit.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 13:47:27 von Khenubaal »

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #1 am: 23.11.2014, 13:22:00 »
Einstieg für den Neunten General

KESH (auch genannt: Die blutige Welt)
Im 2015. Jahr des Kreuzzugs

Voller Verzweiflung hatten sich die letzten seiner Männer um ihn gescharrt – sie bildeten ein kleines Karree um den Neunten General – um ihren General, der sie aus der Bedeutungslosigkeit der Neunten Armee zu Siegen geführt hatte. Er kannte diese Männer, hatte sie mit harten Worten und noch härterer Hand geschliffen; sie zu dem gemacht, was sie nun waren – die beste Einheit des gesamten Kreuzzugs.
 
Doch was dem Feind an Fähigkeiten und Erfahrung fehlte, machte er an diesem Tag mit Mannstärke und überwältigender Kraft wett. Sie standen einer Überzahl von zehn zu eins gegenüber. Und unter den armen Seelen der gegnerischen Truppen stachen die schuppenbewährten Köpfe und die geifernden Mäuler der Drachengeborenen hervor.

So soll es also enden“, ging ihm durch den Kopf. Er fasste den Griff seiner Klinge fester und ließ sie sirrend durch die Luft schneiden. Mit Bestimmtheit drängte er sich an seinen Männern vorbei und stellte sich in die erste Reihe – wie er es immer getan hatte. „Aber wenn ich gehe, dann nehme ich jeden einzelnen von denen mit!

Der Neunte General ließ sein Visier hochschnellen und wandte sich an seine Männer. „Wir haben zusammen Dutzende Schlachten geschlagen – und immer gesiegt! Diese Welt ist ein Glutofen. Und wir wurden in ihr immer wieder neu geschmiedet – mit Feuer, Eisen und Blut!“ Jubel brandete auf und die Männer spendeten Beifall. Er deutete mit der Klinge den Hügel hinab auf die heraneilenden Angreifer.

Dort unten ist ein naiver, nichtsnutziger Haufen von Anfängern. Seht sie euch an, wie sie heranstürmen und glauben, gegen die beste Einheit des gesamten Kreuzzugs eine Chance zu haben!“ Wieder brachen die Männer in zustimmenden Jubel aus.

Aber wir – wir wissen es besser. Mag sein, dass sie Zehn mal so viel Mann gegen uns werfen, wie in unseren Reihen sind. Aber jeder meiner Männer ist das Zwanzigfache von denen wert!“ Nun gab es kein Halten mehr. Die Krieger reckten ihre Waffen in die Höhe und ein ohrenbetäubender, anhaltender Schlachtruf schallte über das Feld und den Hügel hinunter.

Der Neunte General wandte sich um, deutete mit dem Schwert auf die Gegner und schrie: „Auf! Zum Sieg!

Und mit diesen Worten stürmte der Grubengeborene voran, an der Spitze seiner Männer seinen Feinden entgegen. Feinden, von denen er nicht wusste, warum sie gegen ihn kämpften. In einem Krieg, von dem er nicht wusste, warum er begonnen hatte, und warum er immer noch andauerte. Aber all das war auf einmal bedeutungslos – weggewischt mit dem ersten Streich seiner Klinge, die sich tief in die Kehle eines gegnerischen Soldaten bohrte und das erste Blut des nun beginnenden Schlachtgetümmels vergoss.

Seine Männer kämpften wie Sagengestalten und behaupteten sich tapfer gegen die Übermacht – doch er wusste, dass sie früher oder später unter dem schieren Druck der Gegner zusammenbrechen würden. Mit mächtigen Hieben spaltete er eine Rüstung nach der anderen, zerschmetterte er einen Brustkorb nach dem anderen und die Feinde fielen um ihn herum, ohne ihn verletzen zu können.

Dann hörte er ein Stampfen und drehte sich nach dem Geräusch. Ein Drachengeborener, ein besonders großes Exemplar dieses teuflischen Volkes, hatte sich seinen Weg zu ihm gebahnt. Fast neun Fuß hoch ragte er in die Höhe – ein raues, altes Kettenhemd rasselte um seine Schultern und die Pranken umfassten eine riesige Doppelaxt. Der Neunte General erkannte, dass die Klingenblätter nicht aus Eisen waren, sondern im Beige des Knochenbeins schimmerten. Er hatte davon gehört, dass manche der Drachengeborenen Klingen aus Drachenknochen benutzten. Doch nun wunderte er sich vor allem darüber, dass ihm im Getümmel der Schlacht die Zeit blieb für solche Beobachtungen und Gedankengänge.
Aber dieser eine Lidschlag des Wahrnehmens war vorüber und der Drachengeborene stürzte sich mit Gebrüll auf ihn. Der Neunte General parierte den mächtigen Hieb und trieb seinen Feind mit Konterattacken zurück. Immer wieder schlugen die beiden mächtigen Krieger aufeinander ein. Um sie herum gewannen die Truppen des Feindes die Überhand. Er sah und hörte seine Männer sterben und erkannte, dass er bald umzingelt sein würde. Der Drachengeborene blutete aus mehreren Wunden, doch er hielt sich auf den Beinen und griff mit unvermindertem Eifer an.

Und dann kam dieser Augenblick. Der eine Moment der Unachtsamkeit, in dem der Tiefling nach einem Vorstoß nicht schnell genug wieder in die Abwehrhaltung kam. Die mächtige Axt traf ihn mittig auf die Brust und die Wucht des Aufpralls hob ihn von der Erde und ließ ihn durch die Luft fliegen. Die Axt durchschlug wie durch ein Wunder nicht die Rüstung, doch sie trieb ihm die Luft aus den Lungen und als er hart mit dem Rücken auf dem steinigen Grund landete, war es ihm, als würde jeder einzelne seiner Wirbel brechen. Er hatte Schwierigkeiten, seinen Blick zu fokussieren. Alles begann zu verschwimmen und ein Summen legte sich auf seine Ohren, das rasch lauter wurde. Wie durch einen Schleier sah er den riesigen Feind über ihm stehen. Der Drachengeborene knurrte und hob seine Waffe. „Jetzt stirbst du!“ Dann ließ er die Axt hinunter sausen. Der Neunte General hatte die Augen geschlossen, doch mit den zufallenden Lidern verstummte plötzlich auch das Rauschen in seinen Ohren. Eine Dunkelheit umfing ihn, die vollkommen war. Er hielt sie für die Dunkelheit des Totenreichs. Doch dem war nicht so.
« Letzte Änderung: 08.12.2014, 13:30:28 von Khenubaal »

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #2 am: 23.11.2014, 13:24:10 »
Einstieg für Taram

FAERUN
1357 Jahr des Prinzen

Um ihn herum brannte die Erde. Die qualvollen Schreie der sterbenden Männer hallten in seinen Ohren wieder – sowohl die der Seinen, als auch die der Feinde. Torm war gefallen unter den mächtigen Schlägen von Tyrannos. Und Tyrannos selbst war ebenfalls verbannt von Fearun dank der geeinten Kräfte von Mitternacht, Torm und den seinen. Zwei Götter waren hinweggefegt worden von diesem Weltenbrand – aber er, ein einfacher Suli – atmete noch.

Atmete – schwer und schnappend. Rannte – rannte sich die Lunge aus dem Leib. Watete durch das Meer aus Flammenzungen, Eisen und Blut hin zur seiner Liebsten. Mitternacht – Mitternacht, die in einem Kokon aus weißem Licht gefangen schien. Die immer stärker zu leuchten und deren zarter Körper sich vom Boden abzuheben begann. Er rannte zu ihr.

Ein riesiger Gnoll mit glühendem Atem und triefendem Geifer stellte sich ihm in den Weg – einer von Tyrannos‘ Schergen. Ohne abzubremsen schwang Taram Erysh heran und der Kopf des mächtigen Hammers ließ Schild und Schildarm des Gnolls zersplittern, als wären es Grashalme. Die Wucht des Schlags beförderte seinen Widersache aus dem Weg und Taram rannte weiter.

Und dann war er da – angekommen. Er griff mit den Händen nach Mitternacht, doch der weiße Kokon verbrannte seine Hände und schleuderte ihn zurück. Er ballte die Fäuste und schrie; er erkannte, dass sie nun für immer außerhalb seiner Reichweite war. Mitternacht legte die eigenen Handflächen an die Innenseite des Kokons. „Es tut mir Leid, dass wir nicht zusammen sein können“, sagte sie mit weicher Stimme. „Doch diese Zeit muss nun enden und die Magie braucht ihren Meister. Ich werde dich nie vergessen.“

Dann griff die Magierin mit der rechten an ihren Hals und umfasste das Amulett, das sie stets getragen hatte, seit Taram sie das erste Mal gesehen hatte – den schimmernden Reißzahn eines Silberdrachen, eingraviert das Elfenzeichen für die Ewigkeit. Das Amulett begann zu glühen und zu leuchten in einem warmen Gold und fesselte Tarams Blick. Ein Schleier schien sich auf seine Ohren zu legen und dämpfte die Geräusche der Schlacht und seine eigenen Schluchzer. Wie aus weiter Ferne hörte er seine Liebste: „Dies ist ein Geschenk, so dass du mich nicht vergisst.“

Der Recke spürte, wie sein Rücken zu brennen begann, als würde jemand diese mit glühenden Nadeln bearbeiten. Ein Summen drang durch den dämpfenden Schleier und begann immer lauter zu werden. Sein Blick fixierte das leuchtende Amulett an der Brust von Mitternacht. Während das Summen sich zu einem lauten Schallen steigerte, schien es Taram, als würden er und die ganze Welt um ihn herum in diesen Reißzahn gesaugt werden. Das Glühen wurde immer heller bis er nichts mehr sehen konnte, als strahlendes Gold. Er schloss die Augen, um sie zu schützen und plötzlich wichen Leuchten und Schallen von ihm und überließen ihn einer vollkommenen Dunkelheit und Stille.

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #3 am: 23.11.2014, 13:25:45 »
Visionen

Ashur…

…Eine gewaltige Kathedrale erhebt sich an der Spitze eines großen Hügels. Rechts und links davon fallen ihre beiden langen Schatten die Hänge hinab. Sie ist ganz aus weißem Stein gebaut – aus großen Quadern, fugenlos gelegt, für die Ewigkeit.

Zwei Zwillingstürme strecken sich an der Front in den Himmel, überragen das Kirchenschiff. Die Fenster sind runde, riesige Ornamente, besetzt mit Buntglas – sie zeigen Bilder dieser Welt. Das Schrägdach und die Spitzen der Türme schimmern silbern im hellen Schein der beiden Sonnen.

Am Fuße der Kathedrale – an ihrem Eingang – ist ein runder Platz, mit dem gleichen, weißen Stein gepflastert. In seiner Mitte ist ein rundes Becken. Aber es ist nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit blauem Licht, das daraus hinausscheint.

Dieser Ort ist die Mitte. Die Mitte eines ganzen Volkes. Die Mitte seiner Welt…
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 13:52:53 von Khenubaal »

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #4 am: 23.11.2014, 13:27:13 »
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun



Als Aethe die Augen aufschlug, musste sie blinzeln. Helles Sonnenlicht fiel ihr ins Gesicht. Ihr Kopf schmerzte, als hätte sie nicht nur eine, sondern ein halbes Dutzend durchzechter Nächte hinter sich. Sie drehte den Kopf zur Seite, um die Augen von der hellen, goldenen Sonnenscheibe zu wenden, doch ihre Pupillen trafen auf eine weitere, kleinere rote Sonne, und so schlug sie sie abermals zu.

Langsam richtete sie sich mit den Händen auf und setzte sich. Ihre Finger durchstreiften Erde und Gras, doch als sie auf das Gras schaute, erkannte sie, dass die Halme blau waren und nicht grün.

Plötzlich hörte sie ein Stöhnen und Rascheln. Als sie nach links und rechts schaute, erkannte sie zwei weitere Gestalten – einen gewaltigen Hünen und einen gepanzerten Recken, die langsam zu sich kamen. Auch sie schienen benommen und brauchten Zeit, um die Augen aufzuschlagen und sich aufzusetzen.

Dann bemerkten die drei einen blauen Schimmer, der auf ihnen lag. Als sie nach vorne schauten, erkannten sie in zehn Fuß Entfernung vor sich einen großen, blauen Kristall der aus dem Boden ragte – fast so hoch wie ein ausgewachsener Mann, unregelmäßig geformt und mit vielen stumpfen Bruchkanten ragte er hinauf und pulsierte in einem weißblauen Licht. Seine Strahlen fielen auf sie aber auch in alle anderen Richtungen.
Der Kristall stand inmitten einer Lichtung – hinter ihm, in der Entfernung von mehreren Hundert Fuß erhob sich eine Dichte Wand aus Bäumen mit schwarzem Baumstämmen und Blätterwerk, blau wie das Gras unter ihren Fingern.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 09:10:09 von Khenubaal »

Taram

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #5 am: 23.11.2014, 16:28:56 »
Taram hielt die Augen geschlossen und fühlte nach seinem Schädel ein wunder eigentlich das nach dem was er gerade durchgemacht hatte nur der Kopf weh tut. Doch der Kopf war nicht feucht also kein Blut das war schon einmal gut. Langsam öffnete er die Augen und blickte in den Himmel wo er doppelt sah? Er war wohl doch ernsthafter verletzt seit wann gab es zwei Sonnen? Doch warum waren diese nicht gleich. Dann schaute er zur Seite. Blaues Grass und blaue Bäume! "Naa Toll irgened was ist mit meinen Augen." Mit einem Blick zur anderen Seite zwei Gestalten lagen da und regten sich auch. "Oder doch nicht die beiden  sehen normal aus." Langsam richtet er sich auf und sah den Blauen Stein. "Ohh nee wo hat die Hexe mich jetzt schon wieder hin geschickt." Doch bei dem Gedanken durchkam ihn Trauer und Wut. Sie hatte ihn nie belogen und deshalb wusste er, er hatte sie verloren. AHHHHHH! Mit einem Lauten Schrei und einer flüssigen Bewegung griff er Erysh und ließ den roten Hammer auf den Boden schmettern. "Das tat Gut! So nun mal sehen wo wir hier so sind! Ich hab noch nie von einem Ort gehört wo die Büsche Blau sind. Rot Golden und Grün alles schon gesehen auch weiß oder silbrig aber Blau!"

Aethe

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #6 am: 23.11.2014, 21:25:42 »
Was war hier nur geschehen? Grade eben noch war sie inmitten der Zeremonie und nun sah sie Visionen. Erst die des Drachen, dann die der Wunderschönen Kathedrale und nun diese hier mit der blauen Wiese und dem leuchten Kristall. Oder war dies hier überhaupt noch eine Vision? Sie spürte die pochenden schmerzen und das Gras zwischen ihren Fingern, dies hier musste real sein. Aber warum war sie hier und wo ist diese - hier – überhaupt?
“Das Ei! kam ihr in den Sinn. Sie wusste nicht besonders viel über Drachen, nur das was in den Heldengeschichten stand die sie den jüngsten oft vorlas. Aber war es vielleicht möglich das diese Drache sie hier her gebracht hatte? Oder war es vielleicht eine Prüfung die Nodon selbst ihr auferlegte?
Plötzlich wurde Aethe aus ihren Gedanken gerissen, als der Hüne – den sie neben dem gerüsteten schon wieder komplett aus ihren Gedanken gestrichen hatte – ein lauten Schrei von sich gab und mit seinem wuchtigen Hammer auf die Erde schlug. Die Wucht lies die erde erzittern was selbst die einige Meter entfernte Undine spüren konnte. Blitzschnell sprang sie auf und hielt ihre Arme schützen vor sich, was dafür sorgte das ihre Kopfschmerzen sich voller vigor wieder zurückmeldeten. Sie konnte das Verhalten ihres Gegenübers nicht einschätzen und entschied sich deshalb für die Flucht nach vorne. Mit schmerzverzerrter Miene rief sie den bestimmt 3-4 Köpfe größeren Hünen zu: “Ihr! Wer seid ihr und was habt ihr vor? Wagt es ja nicht näher zu kommen, oder ihr werdet es bereuen“

Taram

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #7 am: 23.11.2014, 23:12:07 »
Taram drehte sich zu der Frau hin und schaute sie genauer an. Was er feststellen musste war das er sich geirrt hatte, denn auch diese war blau. "Ich fürchte blau wird wohl nicht in meine Lieblingsfarbe werden.  Doch zu deiner Frage. Ich bin Taram, Sohn des Eresch, Anführer der Sandschreiter, Führer von Erysch dem Zerstörer, Hand von Mitternacht, Gesegneter Tempus, Kind der Element, Streiter Torms und der Geliebte der Magie. Wobei der Letzte Titel wohl kaum war sein kann, da ich nichts von Magie weiß doch so nannte mich meine Verlobte immer." Der Hüne verzog das Gesicht bei dem letzten Satz er hatte etwas verloren, nicht zu lange her und es war ihm an zu sehen. "Doch sprecht fremdes Wesen WAS seid ihr!"
« Letzte Änderung: 23.11.2014, 23:12:28 von Taram »

Aethe

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #8 am: 24.11.2014, 19:50:08 »
Die Frage des Hünen traf bei Aethe auf Unverständnis, was sich kurz in ihrer Mimik widerspiegelte. Es war für sie unverständlich wie jemand nicht erkennen konnte was sie war. Sicherlich war sie nicht so vermessen zu erwarten das jeder sie kannte, aber alleine die Farbgebung von Haut und Haar sollten sofort zeigen das sie eine Tochter Nodons war. Allerdings befanden sie sich hier in einer sehr merkwürdigen Situation, weswegen der Mann es wohl einfach nur noch nicht realisiert hatte.
Mit einer Hand strich sie sich die noch immer feuchten Haare zurück um dem Hünen ein an Fischflossen anmutendes Ohr zu zeigen. „Ich bin eine Tochter Nodons, Aethe Avalee die künftige Wächterin der Quelle.“  Erklärte Aethe und stoppte dann um sich zumindest einen Teil des Namens und der Titel des Hünen ins Gedächtnis zu rufen. „Und nun sprecht Taram, Hand von Mitternacht und geliebter der Magie, was geht hier vor? Wo sind wir hier? Und was plant ihr mit eurer Waffe dort zu tun?" Ihr Blick fiel auf den roten Hammer mit dem Taram kurz zuvor noch die Erde erbeben lies und der für sie momentan die größte Bedrohung darstellte.
 

Taram

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #9 am: 26.11.2014, 15:21:46 »
Taram schaut verwirrt auf den Hammer den er noch lässig in einer Hand hält. Mit einer fließenden Bewegung lässt er ihn wieder in die Halterung auf seinem Rücken rutschen. "Tocher Nodons der Hammer hilft mir Schmerz zu ignorieren und gab mir einen weg Zorn und Verwirrung aus zu lassen. Und keine Sorge noch habt ihr mir keinen Grund gegeben euch mit Erysch bekannt zu machen.. Was hier vorgeht kann ich euch nicht sagen genau so wenig wo wir sind ich bin auch grade erst aufgewacht. Doch wir sollten schauen das wir den da wach kriegen dann kann er uns vielleicht was sagen." Damit deutet er auf die Dritte Person die mit ihnen auf der Lichtung aufgetaucht ist.

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #10 am: 27.11.2014, 19:02:26 »
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Langsam schien sich die dritte Gestalt zu regen. Eine glänzende Plattenrüstung bedeckte den stattlichen, fast sechs Fuß messenden Körper - im Kampf sicherlich ein exzellenter Schutz, doch wenn man benommen und hilflos war, konnte das Gewicht des Stahls nur ein Hindernis sein.

Trotz dieser Erschwernis setzte sich die Gestalt auf und schüttelte leicht den Kopf. Ein Waffenrock bedeckte die Oberbeine. Militärstiefel und Lederhose rundeten das Bild ab. An ihrem Gürtel hing ein mächtiges Breitschwert, doch am abschreckendsten wirkte etwas anderes - ihre Maske. Eine metallerne Maske, die in Ansätzen das Profil eines Mannes nachbildete, bedeckte das Gesicht des Kämpfers. Zwei kleine Schlitze ließen Platz für die Augen und ein größerer war dort angebracht, wo der Mund liegen sollte. Doch ansonsten versperrte ein grimmiger, geronnener Blick auf poliertem Silber das Antlitz.

Langsam drehte der Kämpfer seinen Kopf zu Aethe und Taram und hielt inne. Aufgrund der Maske waren die Emotionen auf dem Gesicht dahinter nicht zu lesen, aber die Körpersprache deutete ebenfalls auf Unverständnis.

"Was bei allen Neun Höllen geht hier vor? Wo " - eine tiefe, donnernde Stimme kam hinter der Maske, zu tief für einen Menschen, so, als käme sie aus der Dunkelheit eines Stollens und wäre von den Wänden zurückgeworfen. "Und wer - oder was - seid ihr beide da?"

Mit dem behandschuhten Finger deutet die Gestalt auf Aethe. "Du bist so blau, wie der ganze Rest um uns herum. Ist das hier dein Werk?"
« Letzte Änderung: 27.11.2014, 21:03:57 von Khenubaal »

Taram

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #11 am: 28.11.2014, 20:23:08 »
Erstaunt blickt der Barbar auf die silberne Gestalt die sich vor ihnen aufsetzte. Doch hatte er sich schnell wieder unter Kontrolle nur die Hand die in Richtung Kopf und somit auch Stiel des Hammers bewegte zeigte wie angespannt Taram war. "Und du hast angst vor mir?" Meinte er nur spöttisch zu seiner blauen Bekanntschaft. Doch der Blick zeigte keinerlei Humor.

"Ich kenne nur zwei Völker die eine Stimme wie du haben Zwerge und die verfluchten Höllendiener. Und ein Zwerg bist du nicht. Daher rate ich dir deine Maske ab zu nehmen und mir zu beweisen das du etwas bist was ich nicht kenne. Sonst bei Tempus schick ich dich zurück zu deinen Vorfahren!" Bei den Worten scheinen die Augen des Hünen von einem strahlenden weiß über blau, grün bis zu Rot zu wechseln.

Neunter General

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #12 am: 01.12.2014, 11:58:06 »
Klickend lösen sich die Verankerungen der Maske des Neunten Generals. Bringen ein von Narben und Schuppen verunziertes Gesicht zum Vorschein- und den Umstand, dass die beiden Hörner nicht Teil der furchteinflössenden Maske sind.

Kurz blitzen scharfe, viel zu lang für diesen Mund wirkende Reisszähne auf. "Ich bin der neunte General des letzten Kreuzzugs. Und du musst der Wächter dieser Hölle sein. Aber glaube mir." Der Grubengeborene zieht das Schwert, wiegt es kurz in beiden Händen, um die Muskeln aufzuwärmen. "Solltest du versuchen, mich auf meinem Weg zurück auf das Schlachtfeld aufzuhalten, wirst du lernen warum ich die letzten Jahrzehnte überlebt habe." Er lässt das Schwert ein Wenig sinken. "Solltest du aber ebenso ein armes Opfer des Schnitters sein- so solltest du nicht erst versuchen, deinen Hammer zu schwingen."

Das Lächeln des Neunten Generals ist mehr ein Zähnefletschen als ein vertrauensspendender Gesichtsausdruck. "In diesem Falle werde ich uns aus dieser Hölle herauskämpfen. Ich bin noch nicht bereit für einen Tod." 

Die Spitze des Schwertes zeigt nun fast senkrecht zu Boden. "Tochter Nodons. Anführer der Sandschreiter. Ich akzeptiere Eure Hilfe, um aus der blauen Hölle herauszukommen." Immer noch hält eine Hand das Schwert fest im Griff- während die andere Hand die stählerne Maske vom Gürtel nimmt und wieder auf das Gesicht schiebt.

Aethe

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #13 am: 01.12.2014, 17:47:41 »
Als der gepanzerte Mann seine Maske abnahm schrak Aethe kurz zurück, ein Wesen wie ihn hatte sie zuvor nie gesehen und bei seinem Anblick konnte sie verstehen warum Taram vor ihm auf der Hut war. Doch den Worten und Gesten des gepanzerten Wesens nach, ging von ihm anscheinend keine Gefahr aus. Unter anderen Umständen wäre alleine die Begegnung mit einem der beiden, dem Fremdartigen Wesen oder Taram, der auch mehr zu sein schien als ein einfacher Mensch, ein besonderes Ereignis das die Tochter Nodons in erstaunen versetzt hätte. Aber Heute war einfach schon zu viel geschehen um große Reaktionen hervorzurufen. Nachdem sie sich aus ihren Gedanken losgerissen hatte wand sie sich an Taram mit beschwichtigend, gehobenen Händen. „Bitte Herr Taram, steckt doch endlich das Ding weg. Wir haben hier, glaube ich, größere Probleme und ich denke der General steckt dabei in der gleichen Situation wie wir“ Ein Lächeln huschte der Frau auf Lippen als sie sich bewusst wurde wie absurd es wirkte, das gerade sie, die vor wenigen Augenblicken noch selbst ähnlich handelte wie Taram, nun eben diesen belehrte.
Sie ging langsam in Richtung des leuchtenden Kristalls und fuhr dabei fort. „Wir sollten versuchen herausfinden wo wir hier sind und wie wir hier hergekommen sind, danach bleibt immer noch genug Zeit um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Könnten sie mir wohl berichten was sich zugetragen hat bevor sie hierher gebracht wurden? Vielleicht findet sich dort eine Gemeinsamkeit.“ Mit den letzten Worten erreichte Aethe den mannshohen Kristall und strich mit der Hand über seine Oberfläche.

Khenubaal

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Necrenzel et Amishtat
« Antwort #14 am: 01.12.2014, 21:58:49 »
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Aethe näher an den Kristall trat, erkannte sie, dass das blaue Licht ähnlich einem Herzschlag unter der matten Oberfläche zu pulsieren schien. Ihre blauen Haare schienen leicht zu Knistern und die feinen Härchen auf ihrem Unterarm kribbeten und richteten sich leicht auf, als sie ihre Hand auf die kalte Oberfläche des Kristalls legte...

Dunkelheit umfing sie wieder - aber nur für einen Augenblick. Sie sah wieder die Zwillingstürme der Kathedrale vor ihrem inneren Auge; sah sie in dem Licht der beiden Sonnen schimmern, sah die vier Schatten, wie dunkle Zacken in verschiedene Richtungen ragen.

Doch einen Wimpernschlag später war es wieder vorbei. Sie wusste, dass es eine Nachwehe dem Traum oder der Vision gewesen war, die sie vor Ihrem aufwachen in dieser fremden Umgebung erlebt hatte. Doch es war eben nur das: eine Nachwehe, nicht so intensiv und nicht so real, wie das reale Beben. Und sie hatte nur eine Sekunde gedauert. In diesem einen Augenblick war ihr Blick nach innen gerichtet gewesen und sie war leicht geschwankt. Taram und der Neunte General hatten gesehen, wie  ihre Augen für zufielen und ihre Beine nachzugaben schienen - alles nur für einen Wimpernschlag, bis sie ihre Lider wieder aufschlug und sich sicher aufrichtete.

Nun stand sie immer noch vor dem Kristall und hatte die Handfläche auf seine Oberfläche gepresst. Sie konnte nicht sagen, welche fremde Art von Magie von diesem Kristall ausging, doch sie spürte deutlich, dass sie uralt und mächtig war. Mächtiger, als die Kraft der Quelle, die sie und ihre Schwerstern beschützen sollten und auch jede andere magische Kraft, die sie je erleben durfte.