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Autor Thema: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso  (Gelesen 15335 mal)

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Cei Maiante

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #60 am: 03.04.2015, 16:16:39 »
Leicht ob Charis eine Augenbraue. Was meinten diese Wasserwesen mit Respekt zollen? Opfergaben hatten sie nicht dabei, wenigstens nicht so reichlich wie bei einem Besuch eines Tempels oder spielten sie auf etwas anderes hinaus? In diesem Fall war Charis einfach zu unerfahren und so blickte er Hilfesuchend zu Trios und den anderen. „Was meinen sie damit?“ fragte er leise zum neben ihm stehenden Trios. Es war aber noch laut genug, dass auch einer der Anderen es mitbekommen könnte.

Iphitos

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #61 am: 09.04.2015, 20:09:43 »
Iphitos hat die Frage des jungen Heilers mitbekommen.
"Lediglich den Respekt, den ein König und Gott verdient. Er ist Gastgeber und läd uns ein, daher sind
keine Gaben notwendig."
beruft er sich auf das Wissen, dass er im Haushalt des Laokoon und im
Tempel des Apoll erworben  hat.

"Mens agitat molem" - "Der Geist bewegt die Materie" - Ovid
scio et prospicio

P. Vergilius Maro

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #62 am: 11.04.2015, 11:02:00 »
Trios hatte schon die ganze Zeit während dieser Begegnung geschwiegen. Irgendetwas bewegte den Mann mit Pferdekopfhelm, ein Gedanke wuchs in seinem Kopf, bereit hervorzuspringen wie Pallas aus dem Kopf des Höchsten. Jetzt da es hieß die Hallen des Meergottes zu betreten, sprang er hervor: "Kein Ort ist dies für mich, den Palast des Meerblauen zu betreten gestattet das Fatum mir nicht. Ihr werdet gehen und das Wort führen. Ich jedoch werde zu unseren Brüdern und Schwestern zurückkehren, die gewiss ebenso der Hilfe und Führung bedürfen." Sein Blick wanderte nun zu Aristeas, dem jungen Sohn des Kriegsgottes: "Gedenkt der Taten des Aiakiden, wenn ihr diesen Ort betretet, Sohn des Mars. Dies mag euch den Pfad zeigen, den zu beschreiten die Götter uns bestimmt haben."
Ein weiteres Mal blickte der Krieger zu den Wächtern am Torbogen des Palastes und neigte sein Haupt, bevor er seinen Abschied von den Gefährten nahm: "Der Wille, der euch treibt hat euch durch Stürme und jeglichen Unbill getragen. Er wird euch auch dies überstehen lassen."
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Iliana

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #63 am: 13.04.2015, 20:30:26 »
Iliana hat nach Charálampos Frage kurz eine nachdenkliche Miene aufgesetzt und sich zur Rotte umgedreht. Dann schien ihr etwas einzufallen und sie öffnete den Mund, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Ein Schatten von Verärgerung zog über ihr Gesicht, bevor sie schüchtern dem Blick ihres Gegebübers auswich. Sie drehte sich erneut zum Palast um, nachdenklich auf der Unterlippe kauend. Geistesabwesend nickte sie zur Antwort ihres Bruders, dann macht sie bereits Anstalten, sich in Bewegung zu setzen. Trios Ruf ließ sie stoppen und sich im Zuwenden. Ihre Gesichtzüge deuteten Erstaunen an, bis der Marssohn zum neuen Rottenführer erklärt wurde. Sie sah ihn skeptisch an (oder vielleicht sogar mit Abneigung?), jedenfalls bestätigte sie ihn nicht mal durch ein Nicken. Stattdessen verabschiedete sie sich mit einem laxen Winken von Trios. Danach bedankte sich die Undinentochter bei den Najaden und trat ein, den großen Helm vom Kopf ziehend.

Aristeas

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #64 am: 14.04.2015, 10:36:57 »
Der Rückzug des sonst so dominanten Triophthalmos verwundert den Sohn des Mars mehr als er sich eingestehen wollte. Tief in seinem Inneren hatte er gehofft, weiter die zweite Reihe hinter dem erfahrenen Veteranen halten zu können- und dessen Erwartungen daran, dass er seinen Platz einnimmt, machen ihm mehr Angst als er zu zeigen bereit ist.

So nickt er nur dem Soldaten respektvoll zu. "Ich werde Euch nicht enttäuschen, Sohn Troias." Er überlegt einen Augenblick ihn mit einem anständigen Kriegergruß zu verabschieden- entscheidet sich dann aber doch, Iliana hinterherzuschreiten.

Cei Maiante

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #65 am: 14.04.2015, 23:57:15 »
Anders als Charálampos. Festen Schrittes ging er zu seinem Freud und verabschiedete sich wie ein Mann. Hieß also er griff nach dessen Unterarm. Sein Gesicht jedoch zeigte großes Erstaunen und Verunsicherung. „Mögen die Götter über deinen Weg wachen.“ sagte er und fügte noch leise an „Sei vorsichtig mein Freud.“ Dabei suchte er dessen Blickkontakt. Er hoffte darauf, dass es nur ein Witz war oder er ihm sagte mit zu kommen. Doch weder das eine noch das andere geschah.
Betrübt wendete sich Charálampos ab. Blickte einen zähen Moment zu Aristeas der schon drauf und dran war Iliana zu folgen. Triophthalmos Anweisung war klar und er hegte keinen Groll gegen Aristeas doch wusste er im Moment nicht ob er dem Marssohn genauso folgen könnte wie seinen Freund.
Schweren Schrittes folgte er den anderen beiden. Senkte den Blick und nahm an der Schwelle wie Iliana seinen Helm ab.

P. Vergilius Maro

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #66 am: 15.04.2015, 16:17:33 »
Auch die finstere Dame in den Reihen der Helden erhob nun das Wort, sich an die Seite des Kriegers mit dem Pferdehelm stellend: "Auch mein Pfad ist ein anderer. Ich werde euch zurück zum Meer begleiten Trios. Nichts wird mich dazu bewegen auch nur einen Fuß in diesen goldenen Palast zu setzen." Offensichtlich scheint es, dass die beiden nicht von ihrem Vorhaben abzubringen sein würden und so trennen sich die Wege der beiden von dem ihrer Gefährten, deren Schritt, geleitet von den Speeren der Wachen, hinein führt in die goldene Halle des Meerblauen. Selbst Priamos in all seinem Reichtum hätte hier gestaunt ob der Kunstfertigkeit mit dem das rotblonde Gebälk verziert ist. Rinnsale schlängeln sich duch die Bodenplatten und Wasser tropft von den Wänden, ganz so als hätte sich die Halle gerade erst aus den Fluten erhoben. Hoch sind die Wände und lang die Gänge, gesäumt von Muscheln und Korallen wie man sie sonst am Meerboden finden, gefärbt wie der Glanz des Wassers und das Gold der im Okeanus versinkenden Sonne.
So gelenkt setzen die Helden ihren Fuß dorthin, wo zuletzt der Aiakide stand, auf der Suche nach dem Weg zum Garten, in die Halle des Triton, des Meerblauen, des Muschelhornspielers. Angefüllt ist sie mit seinen Dienern, sein ganzer Thiasos hier versammelt um die Brunnen. Manch einer liegt halb im Wasser, andere laufen umher und in Mitten des treibens ist Triton selbst. Gebettet auf ein Lager aus Polstern und Muscheln, den menschlichen Leib hoch nach oben streckend. Sein Bett ist zugleich auch Brunnen, denn sein Leib ist geteilt wie seine Natur. Nur bis zum Nabel ist er Mensch, darunter ist er den Fischen gleich, die das Meer bewohnen. Seine Flosse ruht im Wasser, seine Augen wandern umher, das Treiben der Seinen beobachtend.
So wird er auch der Helden gewahr und mit ihm schweigt die gesamte Halle, die Augen gerichtet auf die Fremden, die das Reich des Gottes betreten.
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Iliana

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #67 am: 17.04.2015, 22:20:07 »
Als sich auch Merope zurückzog, zögerte Iliana kurz. Sie wirkte unsicher, wie sie darauf reagieren sollte und verpasste so die Chance, einen Abschied auszudrücken. Sie sah ihr nach und zuckte schließlich mit den Schultern. Zunächst mit festem Schritt stapfend, dann schließlich beschwingt lief sie durch die Hallen und bewunderte den Reichtum, die Kunstfertigkeit und vor allem das Wasser. Sie begann unwillkürlich einzelne Noten zu summen, bis sie mit Ankunft in der Halle aus dem Tagträumen erwachte und erschrocken verstummte.

Die Zeitspanne reichte, dass der Rest der Rotte ankommt und die Stille drohte, unangenehm zu werden. Schließlich trat die Halbnereide vor und verbeugte sich steif, Waffen, Rucksack und Schild auf dem Rücken, Helm unterm Arm und den anderen Arm an die Brust gelegt. Sie hielt diese Haltung für kaum drei Sekunden, da war sie auch schon wieder aufgerichtet und sah Triton direkt in die Augen. Mit ihrer freien Hand machte sie einige flüchtige Gesten, teilweise in Richtung ihrer Gefährten, während sie sprach[1]. Wie immer hörten normale Ohren nur eine Folge langgezogener Töne, Knarr- und Klacklaute.
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« Letzte Änderung: 17.04.2015, 22:20:53 von Iliana »

P. Vergilius Maro

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #68 am: 19.04.2015, 12:05:42 »
Triton wandte seine Kopf, beiläufig lächelnd, die Lider schwer von den Tränken des Meeres. Wie ein Gast zu später Stunde nach zu viel des unvermischten Weines sich kaum noch auf dem Lager hält, so saß auch der Meerblaue dort in der Halle. Doch seine Worte waren klar und deutlich, drangen durch Luft und Wasser zugleich: "Viel habe ich gehört von euren Fahrten Trojaner und viel gesehen von euren Schiffen. Ich selbst war es, der befahl euer Schiff an diese Gestade zu spülen, dem Willen des Höchsten zu folgen. Nun steht ihr hier in meinen Hallen, die Augen erhoben in Stolz. Ihr die das fatum an diesen Ort zu gelangen entschied. Sohn des Mars starrend vor Waffen mit eisernem Blick, Meerestochter und Meeressohn, geweiht den olympischen Geschwistern und auch ihr Jüngling, noch unerprobt und doch gewandt. Ich kenne eure Namen und ihr kennt den meinen, doch euer Wollen kenne ich nicht. Also sprecht. Niemand soll Triton vorwerfen, er weise seine Gäste ab."
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Cei Maiante

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #69 am: 21.04.2015, 18:05:51 »
An der Schwelle zum nassen Reich, wendete sich Charálampos um. Mit sichtlicher Überraschung im Gesicht realisierte er Meropes Entscheidung. Doch er blickte nicht zu ihr sondern zu Trios. Was hat nur diese Frau damit vor? fragt er sich und hofft, dass sein Freund ihr nicht erliegen mochte.
Dann folgte er auch schon Iliana. Der Weg zum Thron des Triton war einfach nur atemberaubend. So mochte sich wohl jeder den Weg zu einem Gott vorstellen. Hoffentlich war dieser ihnen auch wohlgesonnen und nicht blind in seiner Wut. Die Augen des jungen Heilers wurden noch größer, als er dann mit den Anderen vor Triton stand. Anders als Iliana war er innerlich immer aufgeregter geworden. Keine Freude drang in sein Herz und nun stand er wie angewurzelt da. Schluckte und grüßte den Meeresgott wie Iliana erst nachdem er realisierte, dass er immer noch angewurzelt dastand. Jedoch blickte er nur verstohlen zu Triton. Er wagte es nicht dem Gott in die Augen zu blicken, geschweige denn etwas zu sagen. Iliana hatte offensichtlich schon das Wort übernommen und so aufgeregt wie er sich gerade fühlte, würde er wohl kaum ein klares Wort heraus bringen.

Iliana

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #70 am: 22.04.2015, 18:57:20 »
Die geweihte Meerestochter blieb still, während Triton sprach, doch wich sie seinem Blick nicht einmal aus, als er diesen Umstand direkt ansprach und sich ihr zuwendete. Wie ihre Haltung aufrecht war, so war ihr Ausdruck ernst. Nachdem der Herr des Palastes geendet hatte, sah Iliana kurz hinüber zu ihrem Bruder, wobei ihr Blick auch Charálampos streifte. Dann sah sie zu Triton zurück und nickte steif. Ein Schwall von Lauten folgte, etwas zögerlicher als der letzte, doch nicht wegen mangelndem Selbstbewusstsein.[1]
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P. Vergilius Maro

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #71 am: 26.04.2015, 10:24:36 »
Der Meeresgott blickte die vier Trojaner mit durchdringenden Augen an: "Euer Pfad ist gelenkt, nicht von meinem Willen, auch wenn ich es war, der euch an diese Gestade trieb. Nicht zurück auf das Wasser geht er von hier und so bemüht euch nicht ihn zu beschreiten. Lange vorgezeichnet ist er, gelenkt vom Willen des Höchsten. Das ist es, wohin ich euch den Schritt zu weisen vermag. Alles andere mag in meiner Macht stehen, doch niemandem gewähre ich dies, so er nicht die Kraft des Alkiden hat."
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Aristeas

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« Antwort #72 am: 26.04.2015, 17:01:59 »
Langsam nur tritt Aristeas vor. Verneigt sich respektvoll- aber innerlich bebend. "Der Alkide ist nur ein Sohn des Jupiter- und damit wohl kaum das Maß der Stärke. Die Kraft des Alkiden mit der Meinen zu vergleichen ist wohl kaum ein gerechter Vergleich für ihn- aber gerne will ich beweisen, dass meine Kraft die Seine übertrifft, ebenso wie die Kraft meines Vaters die des Seinen übertrifft." Mit einem unübersehbar vom Furor verzerrten Gesicht blickt der Sohn des Mars vor. "Was ist die Prüfung des weisen Triton, um mich... um uns würdig zu erweisen?"

P. Vergilius Maro

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Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
« Antwort #73 am: 26.04.2015, 19:18:03 »
Die Worte des Kriegers lockten ein Lächeln hervor und das Gesicht des Meerblauen wandelte sich. Sein Blick lag jetzt starr auf dem Sohn des Mars: "Hört, hört, der ein Sohn des Mars der sich für stärker hält als es der Stärkste der Argonauten war. Ich will euch sagen, welche Prüfung der Alkide bestand, als er den Pfad zu den Äpfeln der Hesperigen suchte. Er bezwang mich, Körperkraft gegen Körperkraft. Schwert gegen Schwert. Haltet ihr euch dessen für fähig, Aristeas von Troja? Glaubt ihr, dass ihr mich besiegen könnt?" Zuvor kaum zu sehen geriet jetzt das Schwert in den Blick, das an der Liege des Meeresgottes lehnte. Lässig warf er es von der einen Seite zur anderen, wog es in der Hand. Doch noch blieb die Klinge in der Korallenscheide, die Augen des Gottes fordernd auf den Sterblichen gerichtet, der in seinen Palast gekommen war.
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Aristeas

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« Antwort #74 am: 26.04.2015, 19:28:34 »
Einen Moment stockt der Sohn des Mars. Überlegt, ob einen Gott zu fordern eine kluge Entscheidung wäre- aber als Sohn des Mars eine Herausforderung zurückzuweisen wäre ebenso eine dumme wie unehrenhafte Entscheidung. Also tritt er vor. Nickt seinen Begleitern noch einmal zu. "Diese Aufgabe zu bewältigen, wenn sie selbst der Argonaut vermochte, sollte kein Problem für einen Sohn des Mars sein! Ich habe vor Troja so viele Feinde niedergestreckt, dass die Wächter des Styx mich vermutlich als ihren Helden gefeiert haben- und eine Herausforderung, die ausgesprochen wurde, ist eine Frage der Ehre. Ich werde kämpfen, und ich werde siegen, so wahr ich ein Sohn Mars Gradivus bin." Seine Hand ruht auf dem kurzen Schwert an seiner Seite- auch wenn er mit dem Speer deutlich erfahrener ist.

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