Der Krieger mit dem Pferdehelm hatte nickend jedes Angebot, ausgesprochen oder unausgesprochen, begrüßt und bekräftigt. Es war ein gänzlich fremder und karger Ort und nur sich selbst in scheinbar endloser, langweiliger, trister, enervierender Tristesse und Ödnis zu haben, war selbst für einen Mann wie Trios, der in Zeiten der Krise die Einsamkeit so sehr schätzte, untragbar. Dieser berühmte, seelenrüttelnde Unterschied zwischen Ruhe, die angenehm und gewollt war, und Stille, die unerträglich und zerstörerisch war. Und so war er sogar froh, dass Aristeas sich ihnen anschloss, und der Krüppel, der ihm unmoralisch schien, wie die stumme Frau, die immer voranlief, als wäre sie besser zum Kundschaften geeignet, zumindest bis sie den ersten Zyklopen traf. Und so war es nicht an ihm, seine Gefährten zu bemessen, und ihnen zu sagen, wie sie zu folgen oder wohin sie zu treten hatten. Die Phase der Führerschaft, die in ihm aufkam, war so schnell beendet, wie sie aufkam. Nichts mehr als eine kurze Dünung der Wellen in der See der Gleichgültigkeit. Die Ödnis des Ortes färbte auf Trios ab und er fühlte sich in der sandig-steinigen Leere verloren und zusätzlich zur schweren Reise ermattet.
"Den Fluss hinab.", antwortete Trios schnell und zuerst kurz angebunden, während er den Baum nur knapp beachtete. Ein flüchtiger Blick, eine Einordnung, was dies einstmals für ein Baum gewesen war. Ein genauerer Blick auf den Boden, ob er starke Spuren von Bimsstein oder ähnlichen fand, ein Zeichen dafür, dass Vulcanus sich dieses Ortes als Amboß bedient hatte
[1]. Sein Wissen reichte aus, zu wissen, welche Pflanzen in welchem Terrain wuchsen, zumindest die häufigsten Pflanzen, allerdings hatte er nie besonders viel Ahnung von ihren Eigenschaften gehabt. Sorge würde ihm dementsprechend nur machen, wenn es eine Zypresse, der Baum der Unterwelt, war. Nichts wäre ein schlechteres Omen für ihre weitere Reise.
Triophthalmos blickte wieder zu Merope. Er sah in ihr die selbe Tristesse, in ihren Worten denselben Ausdruck, den er auf seiner Seele lasten fühlte. Das Nichts war erdrückend, und kaum gelang es einen Gedanken zu fassen, der einen aus dieser Trostlosigkeit entreißen konnte. Er musste klarer antworten. Worte musste diese unerträgliche Breiigkeit des Seins in diesen gähnenden Momenten aufrütteln, und war es nur für einen Augenblick.
"Wir sollten dem Flussbett weiter bis zur Quelle folgen. Es wird uns mindestens an einen Ort führen, an dem wir das Land überblicken können. Vielleicht haben die Götter zumindest einen grünenden Strauch an diesem oberweltlichen Tartarus versteckt."Dann wartete Trios ab, ob die anderen sich noch weiter mit dem Baum beschäftigen wollten, oder ob sie wie Iliana schon fortgingen und sich langsam von der Gruppe trennten. Trios blickte dabei zu Charis, musternd, ob er in dessen Augen auch sehen konnte, dass er langsam an der Öde verzweifelte. Aus Gewohnheit versuchte er seinem besten Freund ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Er selbst könnte ähnliches zumindest gerade gebrauchen.
Wenn sich keiner weiter um den toten Baum scherte, führte er die Gruppe weiter das Flussbett entlang.