Jarrdreg zuckte zurück und krümmte sich innerhalb eines Wimpernschlags auf dem Boden zusammen, um dem Zorn Bergis zu entgehen.
"Nix hauen großer Befreier So-und-So! Jarrdreg unschuldig! Nix getan!" wimmerte er und wich kriechend vor dem gnomischen Zwergen zurück. Kibbo tat es ihm gleich und versuchte sich hinter seinem Koboldfreund zu verstecken, was ihm aber nur mäßig gut gelang. Als nach einigen Sekunden noch immer kein Angriff erfolgte und sie nicht wieder angeschrien wurden, entspannten sich die Kobolde wieder. Von der vorherigen Gesprächigkeit war jetzt allerdings nicht mehr viel zu hören und anstatt ihre Befreier zu bewundern, hielten die beiden ihren Blick wieder wie Anfangs gesenkt.
Erst als Kibbo von Wilbur angesprochen wurde, hob er vorsichtig seinen Blick.
"Kleiner Chef Krach-Bumm will mehr zu Falle hören?" fragte er vorsichtig. Der Kobold nahm seinen Mut zusammen.
"Also... also außerdem es gibt noch Falle in Falle. Wenn ihr Füße zu oft falsch setzt, werden komische, fliegende Tiere befreit." Der Kobold schluckte bei dem Gedanken. Allerdings war die Entscheidung schon gefallen und wenn jemand die Falle außer Gefecht setzen konnte, würde das sicherlich der einfacherere Weg werden. Zur Not konnte man sich immer noch umentscheiden.
"Folgt. Folgt mir." sagte das kleine Reptil und ging in voran in den östlichen Gang, aus dem der dämonisch rote Schein kam. Der kurze Gang in den angrenzenden Raum war vollkommen schmucklos was, wie Bergi als waschechter Zwerg wusste, sehr selten für Zwergenarchitektur war. Der nächste Raum zeigte deutlich, dass die Erbauer des Droskarsfels vollkommen fehlgeleitet in ihrem Glauben an den dunklen Schmied gewesen waren. Bergi erinnerte sich auch an sein Gespräch mit dem Forscher Bhoron Schwarzbart, der ihm von dem Glauben erzählt hatte.
"Erlösung durch endloses Arbeiten und Unterwerfung. Sklaven ihrer eigenen Industrie. Berge an Waffen und Rüstungen." In der Mitte dieses Raums war eine riesige Steingrube, die mit brodelnder Schlacke gefüllt war. Unter der Schlackeschicht, mussten sich Tonnen flüssigen Stahls befinden. Doch nicht nur Stahl befand sich darunter, denn der Geruch, der den Raum erfüllte, war der von Blut.
[1] Die Luft war erfüllt von heißer Asche und da die Atmung hier sehr schwer fiel, verließen sie den Raum Richtung Norden.
Auch der folgende Gang war vollkommen schmucklos - fast schon langweilig - wäre da nicht eine kopflose Leiche gewesen, die hier an der Wand lehnte. Nachdem sich die Gruppe sicher war, dass davon keine Gefahr ausging, konnten sie die Leiche etwas genauer ansehen. Es fehlte zwar der Kopf aber von der Statur her, musste es ein Elf oder schlanker Mensch gewesen sein.
"Haben schon alles mitgenommen, was geglitzert hat. Für die Einzige, die darf Nörgel-Nörgel an seine Großherrlichkeit." merkte Jarrdreg an. Eine alte Lederrüstung war recht offensichtlich - genauso wie ein blutgetränktes Buch direkt neben der Leiche.
[2] Als sie sich dem Ende des Ganges näherten, meldete sich Kibbo zu Wort.
"Hier die Magnetfalle. Vorsicht!"Eine offen stehende, riesige und massive Stahltür, gab den Blick auf einen rundlichen Raum frei. In die schmucklose Wand dieses Raumes waren noch drei weitere dieser massiven Stahltüren eingebaut worden, von denen lediglich die östliche noch aufstand. Die nördliche und westliche Tür waren geschlossen. In der Mitte des Raumes erhob sich eine runde Steinsäule vom Boden bis zur Decke, dessen Oberfläche mit Metallbändern bedeckt war. Außerdem, waren zwischen den Metallbändern seltsame Einschlüsse eines grünlichen Minerals zu sehen. Am Fuß der Säule lagen zwei verbogene Stahlschilde, Waffenköpfe und Rüstungsteile.
Der Boden dieser runden Kammer war bedeckt mit kopflosen Skeletten und allerlei verschiedener Knochen. Auf dem ersten Blick war kein offensichtlicher Fallenmechanismus zu sehen aber da Kibbo bereits davon gesprochen hatte, auf seine Schritte zu achten, waren wohl Druckplatten in dem Raum verteilt. Tatsächlich sah man bei einer genaueren Untersuchung des Bodens, dass man wohl keinen Schritt in den Raum setzen konnte, ohne auf einer der Druckplatten - die sich kaum von dem Boden abhoben - zu setzen.