"Sie hätten ihre Pflicht getan, wenn sie nicht verraten worden wären."
Damian räusperte sich und setzte dann nach.
"Es stimmt nämlich nicht ganz, dass es keine weiteren Aufzeichnungen gibt. Es gibt welche, nur werden diese von der Inquisition unter Verschluss gehalten."
Er blickt Baldark an.
"Heute bringen sie jedem Späher bei, sich nicht zu weit in die Weltenwunde zu wagen. Sie warnen vor dem verdorbenen Einfluss des Abyss und unterziehen jeden Späher einer rituellen Reinigung, bevor er die Stadt wieder betreten darf.
Das war nicht immer so. Als wir in den ersten Kreuzzug zogen, gab es viele Regimenter, die Wochen, wenn nicht Monate hinter den feindlichen Linien gegen die Dämonen kämpften. Damals wusste niemand, welche schrecklichen Folgen der verdorbene Einfluss des Abyss hatte.
Die heimkehrenden Kreuzfahrer brachten schreckliche Wunden und noch schrecklichere Erinnerungen mit nach Kenabres, aber der größte Schrecken ereilte sie erst viel später, als sie sich in Sicherheit wähnten und zurück in ihr Leben finden wollten.
Ihre Kinder traf der Fluch der Weltenwunde. Sie gebaren Monster. Deformierte, entstellte, abscheuliche Kreaturen, die mit jedem Dämon mehr gemein hatten als mit ihren Eltern. Es war nur eine äußerliche Veränderung, aber die Inquisition kannte keine Gnade.
Sie wurden gejagt und getötet. Säuglinge, Kleinkinder, je nachdem, wie lange es den Eltern gelang, sie zu verstecken. Wer den Inquisitoren Widerstand leistete, wurde ebenfalls gerichtet."
Damian hielt kurz inne und seine Mine verzog sich grimmig.
"Der Kreuzzug kennt viele dunkle Kapitel und dieses ist sicher eins der finstersten. Aber wenn Meister Aravshnial Recht hat, scheinen einige Verzweifelten ihre unschuldig verdammten Kinder hierher gerettet haben.
Hoffentlich reden sie mit uns. Sie hätten wahrlich keinen Grund dazu."