Damian nickt Horgus zu.
"Ich begrüße eure Entscheidung, Herr Gwerm. Verlasst euch darauf, dass ich zu euch halten werde."
An Razgrim gewandt, ergänzt er.
"Wartet kurz, Razgrim. Wir hätten es viel früher ansprechen müssen."
Dann dreht er sich um und sieht in die Gesichter seiner Gefährten. Auch wenn seine vorherigen Worte anders geklungen hatten, waren sie keinesfalls die schlagkräftige, eingeschworene Gruppe, die mit einem festen, gemeinsamen Ziel vor Augen jeder Gefahr trotzte. Sie waren ein zusammengewürfelter Haufen. Verängstigt, chaotisch, unkoordiniert. Arcus war nur die Spitze gewesen und sein Ausschluss hatte einen hohen Preis, wie sie nur allzu bald feststellen würden.
Es war an der Zeit, etwas klarzustellen. Er räusperte sich und hob dann die Stimme.
"Wir sind hier unten auf uns gestellt."
Er pausiert kurz, um den Satz seine Wirkung entfalten zu lassen und fährt dann fort. Es ließ sich leicht sagen, aber es war wichtig, zu verstehen, was es bedeutete.
"Niemand weiß, wo wir sind. Niemand wird uns retten. Wenn wir es nicht alleine aus diesen Höhlen schaffen, werden wir Kenabres niemals wiedersehen."
Wieder pausiert er.
"Ich weiß nicht, was das für euch bedeutet. Ich habe mit Baldark unter Hauptmann Tirabade gedient, aber ich weiß nicht, was es für beide bedeutet, nun hier zu sein. Ich kenne keinen von euch. Warum ihr euch durch diese Höhlen kämpft, um wieder nach Kenabres zu kommen. Warum ihr das tut. Von wem ihr hofft, dass er es geschafft hat und noch am Leben ist.
Ich weiß, dass ich wieder nach oben will. Dass ich den Dämonen keinen Zentimeter weichen werde, um diese Stadt zu verteidigen und wenn ich für die letzten brennenden Ruinen mein Leben geben muss. Ich habe einen Schwur geleistet, Kenabres vor den Dämonen zu beschützen und ich werde diesen Schwur halten. Ich werde es an die Oberfläche schaffen und ich werde mich den Dämonen entgegenstellen.
Aber ich weiß auch, dass ich das alleine nicht schaffen werde. Keiner von uns wird das. Auch Arcus nicht und ich bereue seinen Verlust. Wir brauchen einander. Wir müssen uns aufeinander verlassen können. Hier unten und dort oben. Wenn wir aufhören, es zu leugnen, wissen wir alle bereits, dass das Kenabres, das wir kannten, verloren ist. Es ist heute morgen in Flammen aufgegangen. Es ist uns genommen worden und es wird ein langer Kampf, es uns zurück zu holen."
Damian wartet kurz, um das Gesagte sacken zu lassen, denn die nächste Frage war entscheidend.
"Diese Gruppe ist alles, was wir haben. Sie ist unsere einzige Hoffnung. Alleine sind wir verloren.
Ich werde kämpfen und ich werde jedem bis zu meinem Tod beistehen, der mit mir zieht.
Das kann ich anbieten. Ich verlange nicht, dass jeder neben mir kämpft, aber ich verlange, dass jeder den Wert dieser Gruppe versteht und nicht mehr in Frage stellt. Jeder Zweifel und jedes Zögern ist unser aller Todesurteil.
Sollte jemand nicht mit dem übereinstimmen, möge er das jetzt sagen."