Horgus verschränkt die Arme vor der Brust und mustert Baldark eine Zeit lang. Ein ungewohnter Ausdruck der Zufriedenheit huscht über sein Gesicht. Das streitbare Oberhaupt von Haus Gwerm scheint einen gewissen Gefallen an Baldark gefunden zu haben.
Aravashnial drängt noch einmal darauf einen der Toten mitzunehmen, doch Damian gelingt es den Risswächter davon zu überzeugen das zusätzlicher Ballast sie nur unnötig aufhalten würde.
Lann drängt derweil auf die Rückkehr nach Tiefenheim und da sich niemand sicher sein kann ob in der Dunkelheit nicht noch weitere Monster oder Verräter lauern, beschließt die Gruppe den Mischwesen in ihr Dorf zu folgen.
Kurze Zeit später führen die ungewöhnlichen Fremden die Gruppe durch ein komplexes Netzwerk aus unterirdischen Tunneln. Der Untergrund Kenabres scheint mit Kammern und ihren Verbindungstunneln regelrecht durchlöchert zu sein und an diesem Punkt ist es fraglich ob die Gefährten ohne Hilfe der Mischwesen ihren Weg gefunden hätten. Es liegt auf der Hand das Arcus auf der Jagd nach dem kleinen Magieanwender irgendwo verschollen ist. Die Möglichkeit den Söldner wiederzufinden scheint nun beinahe ausgeschlossen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit endet der Tunnel indem sich die Gruppe gerade befindet an einem wuchtigen, doppelflügeligen Steinportal.
Vier Mischwesen, alle mit einer bizarren Kombination verschiedenster Tier- und Insektenattribute versehen, bewachen das Portal und richten drohend ihre Speere auf die Neuankömmlinge.
Als sie Lann erblicken lockert sich ihre Haltung jedoch augenblicklich und obwohl sie die Fremden misstrauisch beäugen, dürfen Alle passieren. Horgus verzieht die Mundwinkel, als er an den Wächtern vorbeigeht, doch nachdem Baldark im einen kurzen, eindringlichen Blick zugeworfen hat, enthält er sich eines Kommentars.
Die schweren Torflügel schwingen langsam auf und vor euch entfaltet sich eine große Höhle.
Das mittlerweile vertraue Zwielicht tausender Pilzflechten hüllt Wände und Decke dieser enormen Kaverne ein. Mächte Felsnadeln hängen von der Decke herab und reichen hier und da bis auf den Boden.
In der Mitte der Höhle, rund um die größte Felssäule gruppiert ducken sich dutzende niedriger Steinbauten. Warmes Licht dringt aus den Fenstern dieser einfach wirkenden Behausungen und bewirkt eine beinahe willkommene Atmosphäre.
Dieses Gefühl verblasst jedoch sofort, als die fremdartigen und schaurig entstellten Bewohner Tiefenheims neugierig näher kommen.
Lann lächelt das Lächeln eines Mannes der nach Hause zurückkehrt.
"Eure Augen ruhen auf Tiefenheim, Perle des Untenreichs, Hafen der Heimatlosen und Heimat meines Volkes.
Lasst euch nicht von Äußerlichkeiten abschrecken, Freunde. Ihr werdet keinen Ort in den Dunkellanden finden an dem Aufrichtigkeit und Gastfreundschaft größer geschrieben wird als hier!"