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Autor Thema: Buch I - Dämonensturm  (Gelesen 27167 mal)

Beschreibung: Erstes Kapitel - Der Fall Kenabres

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Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #255 am: 08.06.2015, 18:22:13 »
Schon kurze Zeit später taucht ein kleiner Trupp Bewaffneter auf und formt einen Kreis um die Neuankömmlinge. Die Mischwesen eskortieren die Gruppe quer durch Tiefenheim, bis hin zu dem eindeutig größten Gebäude der Siedlung. Das Bauwerk ist wenig mehr als ein Würfel aus Stein mit schmalen Fensterschlitzen und erinnert mehr an eine Festungsanlage als an eine Behausung. Das Wappen einer Fledermaus auf einem Pilz ist in einen rostigen Schild eingraviert der über dem Eingangsportal hängt.

Auf Lann Drängen betreten die Kreuzfahrer das Bauwerk und finden sich in einem mit Tierhäuten auslegtem Vorraum wieder. Einige der Häute sind mit feinem Pelz überzogen, andere mit glänzenden Schuppen und einige wenige Trophäen haben äußert abenteuerliche Oberflächen die an schwarzen Gummi, trockenen Felsboden oder verglühte Holzkohle erinnern.

Eine kleine, rattenartige Gestalt eilt hektisch herbei und schickt sich an eure Mäntel an sich zu nehmen. Horgus wirft dem mickrigen Mischwesen einen feindseligen Blick zu, worauf die Kreatur quiekend einen Satz zurück macht und nervös zuckend Abstand hält.

Anschließend werden die Gefährten in das Empfangszimmer des Anwesens geführt, einen doppelstöckigen Raumvon an dessen Decke ein gewaltiger schmiedeeiserner Kronleuchter baumelt in dem elfenbeinfarbene Kerzen brennen.

Musik

Auf einem ausladenden Diwan hat es sich eine enorme Kreatur von der Statur eines fettleibigen Ogers breit gemacht und erwartet die Ankunft der Fremden.
Boss Sull erscheint als Kreuzung eines äußerst kräftigen Mannes mit einer großen Ratte. Dünnes weißes Haar steht in wilden Strähnen von seinem Kopf ab und während ein Augen klein und dunkel wie das eines Nagers ist, quillt das andere als trüber weißer Ball förmlich aus seinem Schädel. Feine Schnurhaar zucken unter Boss Sulls geschlitzer Nase und als er den Mund zu einem Grinsen verzieht offenbaren sich zwei Reihen nadelspitzer Zähne. Das Oberhaupt der Mischwesen macht keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck.

Zu Boss Sulls Seite, etwas im Hintergrund sitzt eine hochgewachsene in dunkles Leder gekleidete Frau. Unter ihrer breiten Kapuze kann man grünliche, vernarbte Haut, schwarzes, strähniges Haar und glitzernde schwarze Augen ausmachen.

Boss Sull macht keinerlei Anstalten sich zu erheben als die Gruppe den Raum betritt sondern beginnt gemächlich sich eine lang geschwungene Pfeife zu stopfen.
Nach einem Augenblick des Schweigens richtet sich Sulls trübes Auge auf Lann und dieser tritt sofort nach vorn um einen knappen Bericht vorzutragen. Lann berichtet von dem Beben, dem zusammen gestürzten Wachturm, der Ankunft der Gruppe und die Hilfe bei der Rettung Crels.
Boss Sull hört unterdessen schweigend zu und erst nachdem er seine Pfeife gestopft, entzündet und einen tiefen Zug aus ihr genommen hat lehnt er sich zurück, bläst einen Rauchkringel in die Luft und spricht dann mit erstaunlich sonorer, wohlklingender Stimme.

"Obenwelter.
Seht, ich kann mich nicht richtig über euren Besuch freuen. Im Moment sind wir nicht so gut auf die Obenweltler zu sprechen, ihr versteht was ich sagen will. Lann hier sagt ihr habt einen der unseren gerettet. Das vermag mich milde stimmen. Vorerst wohlgemerkt.
Kann man euch trauen? Was führt euch in die Tiefe, Fremde? Warum stört ihr unsere Existenz? Ist es Reichtum oder Abenteuer die ihr sucht? Kommt ihr um Krieg zu führen? Mir scheint es als würde es mit jedem Tag dunkler in unseren Höhlen.

Ich erwarte eine Erklärung, Fremde. Und ihr werdet Tiefenheim erst wieder verlassen wenn ihr mir diese gegeben habt."
« Letzte Änderung: 08.06.2015, 18:34:46 von Ultan »

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #256 am: 08.06.2015, 18:54:50 »
Mit großen Augen blickt sich Otham in der Siedlung der Kinder des Ersten Kreuzzüges um. Als Lann berichtet, beginnt der Halbling sich seine Pfeife zu stopfen und zündet sie an. Zumindest fühlt er sich vorerst sicher genug dies zu tun. Genüßlich zieht er den würzigen Rauch hält ihn einige Sekunden zurück und bläst ihn wieder aus. Seine Augen wandern über die anwesenden Monströsitäten.

"Möge Desna meine Zeuging sein. Uns führt nicht unser Wille in die Tiefen unter Kenabres. Die Stadt, die unser Zuhause ist steht in Flammen. Die Dämonen streifen durch die Stadt. Terendelev gab ihr Leben bei dem Versuch den Angriff abzuwehren und den Sturmkönig zu besiegen. Der Platz an dem der Kampf tobte brach auf und wir wurden in die Tiefen geschleudert."

Mit der Hand deutet er auf sich und seine Kameraden: "Niemand von uns würde es in den Sinn kommen euch oder den eurigen Schaden zuzufügen. Das Einzige nachdem es uns dürstet ist ein Weg an die Oberfläche zu finden und herauszufinden wie es um Kenabres steht."[1]
 1. Diplo: 22

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #257 am: 09.06.2015, 14:35:02 »
Boss Sull wird sichtbar unruhig als Otham spricht. Der massige Mann hievt sich schwerfällig ein Stück hoch und zieht dann in schneller Abfolge drei, viermal an seiner Pfeife.

"Kenabres wird belagert? Terendelev die Silberne ist gefallen? Das sind wahrhaft düstere Neuigkeiten. Mein Beileid eurem Volk, Obenweltler.

Wir haben das Beben wohl gespürt. Viele unserer Tunnel sind eingestürzt, etliche Behausungen Höhlen liegen in Trümmern. Mein Soldaten versuchen die Durchgänge wieder frei zu räumen damit Hilfe in die entlegeneren Höhlen gelangen kann. Ich wünschte ich könnte mich etwas großzügiger für die Rettung von Crel bedanken, doch unsere Ressourcen sind knapp.

Was eure Bitte angeht kann ich euch weiterhelfen. Der nahe gelegenste Tunnel an die Oberfläche liegt südlich von hier, eine knappe halbe Stunde zu Fuß. Jedoch... ist er nicht sicher.

Seht, als die Obenweltler vor geraumer Zeit hier unten auftauchten waren wir uns nicht sicher wie mit ihnen zu verfahren ist. Wir entschieden uns friedlich zu bleiben und Kontakt zu den Neuankömmlingen zu suchen. Doch es stellt sich schnell heraus das die Fremden Böses im Schilde führten. Dunkle Magie und finstere Rituale fanden in den entlegensten Höhlen statt. Dämonenbeschwörer mitten unter uns! Es war ein Schock für uns und eine Schande für unsere ehrwürdige Tradition.
Jedoch gab es auch die die Gefallen an den Neuankömmlingen fanden. Diejenigen mit schwachem Willen, die Unzufriedenen, die Hasserfüllten. Sie Alle wurden von der finsteren Macht die so plötzlich unter uns war wie magisch angezogen.
So kam es das vor nicht allzu langer Zeit ein kleiner Stamm sich von uns lossagte und zu den Obenweltlern überlief. Mein Herz wird schwer wen ich an diese verlorenen Seelen denke.

Die Verräter dienen nun der Finsternis und kontrollieren die Ausgänge an die Oberfläche. Wenn ihr wieder nach Hause zurückkehren wollt wird euch euer Weg unweigerlich in die Arme der Dämonenanbeter führen."
« Letzte Änderung: 09.06.2015, 14:35:37 von Ultan »

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #258 am: 09.06.2015, 17:48:19 »
Razgrim begutachtet den Trupp der bewaffneten Mischwesen, während er sie durch die Behausung Ihres Anführers geleitet, und versucht einzuschätzen, wie kampferfahren die Bewaffneten sein mögen.[1] Sicher hat hier keiner der Bewohner eine erfahrene Ausbildung genießen können, doch scheinen sie sich einiges selbst beigebracht zu haben. Nun, die tiefen Tunnel der schwarzen Lande geben einem auch keine wirkliche Wahl denkt sich der Zwerg, als der Trupp stehen bleibt und den Blick auf die fette, unförmige Kreatur preisgibt.

Er lauscht den Worten Sulls, bevor er einen Schritt nach vorne macht. "Nun, dann werden wir die Verräter gebührend empfangen" Razgrim klopft leicht gegen den Griff seiner Armbrust. "Denkt ihr sie handeln aus purer Überzeugung? Falls nicht könnten wir versuchen einige von den niederträchtigen Gedanken zu befreien. Allerdings bräuchten wir ein paar mehr Informationen zu den Außenposten dieser Kultisten." Der Zwerg hält kurz inne. "Ach, uns ist eine kleine, verwilderte Kreatur in den Gängen begegnet, nicht größer als ich oder der Halbling. Sie schien nur in wirren Worten zu sprechen und war in der arkanen Magie begabt. Kennt ihr diese Kreatur eventuell oder gehört sie zu den Kultisten?"
 1. Wahrnehmung 16

Lisandra

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #259 am: 10.06.2015, 16:00:28 »
Lisandra schaute sich alles in dieser unterirdischen Welt mit einem starken Interesse an, auch ihre Bewohner. Dies alles schien sie zu faszinieren. Aber sie sprach wenig. Zwischendurch blieb sie einige Male stehen, um sich Gebäude oder Bewohner anzuschauen, kam aber kurz danach eilig hinter der Gruppe her. Als sie dann vor dem Anführer der Stadt stehen, hält sie sich wieder schüchtern im Hintergrund, lauscht aber Aufmerksam seinen Worten.

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #260 am: 10.06.2015, 16:09:08 »
"Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, die wir haben werden wir sehen, dass diese Dämonenanbeter euch nicht weiter behelligen." Otham hatte für einen Moment auf einen einfachen Weg gehofft, aber Desna schien ihre Aufmerksamkeit von der kleinen Gruppe unter der Erde abgezogen haben.

"Doch was immer euch noch an Problemen bevorsteht, ihr solltet euch überlegen, ob ihr dem Kampf um Kenabres beitreten. Sobald die Stadt nicht mehr ist, werden wohl die Tunnel mit einer Reinigung dran sein."
Jede Hilfe ist in Kenabres nötig und es ist keine Lüge. Otham ist wirklich überzeugt davon, dass die Kinder des Kreuzzuges Probleme bekommen würden, wenn die Stadt fällt. Vielleicht nicht sofort, aber früher oder später.
Plötzlich kommt ihm ein Gedanke... würde Boss Sull sie ins offene Messer laufen lassen um die Dämonenabeter los zu werden?[1]
 1. Sense Motiv 18

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #261 am: 10.06.2015, 17:12:52 »
Boss Sull seufzt auf Razgrims Frage nach dem Fanatismus der  Verräter.

"Ich wünschte diese Narren würden einfach von ihrem Irrweg ablassen, doch ich habe ihre irren Augen gesehen bevor sie uns verlassen haben. Wenn ihr Jemanden wieder zurück auf den rechten Pfad führen könnt wäre ich euch ewig dankbar, doch ich befürchte man wird euch kaum Gelegenheit geben euren Standpunkt zu erläutern.
Diese Kultisten sind Meister der Manipulation und ihre dunklen Herren flüstern unaufhörlich Versuchungen in ihr Ohr."


Als Razgrim auf die vorrangegangene Begegnung zu sprechen kommt stutzt Sull und kratz sich nachdenklich am Kopf.

"Ich bin mir nicht sicher. Groß wie ein Halbling sagt ihr? Hm...
Ah! Könnte es sein das ihr von Millorn sprecht? Ich dachte immer er wäre ein Gnom. Nun es ist lange her seit ich einen Gnom gesehen habe, vielleicht irre ich mich.
Millorn, so nennt er sich, ist vollkommen und unwiederbringlich verrückt. Bringt kaum einen zusammenhängenden Satz heraus und faselt ständig von "dunklen Göttern" und den "großen Alten aus den Schatten" oder ähnlichen Unfug.
Er lebt schon seit Jahren hier unten, ich glaube er wurde hierher verbannt. Ich fürchte auch er hat sich einst Mächten verschrieben die zu Dunkel und zu Bösartig sind um von einem Sterblichen berührt werden zu können. Nun liegt sein Verstand in Fetzen. Ich hatte allerdings immer den Eindruck das er ein recht harmloser Irrer ist. Wenn man ihn in Ruhe lässt hat er sich bisher nie besonders gewalttätig gezeigt. Ich glaube tief in seinem Inneren, hinter den Mauern aus Wahnsinn die seinen Verstand blockieren, bereut was aus ihm geworden ist."


Sull lehnt sich auf dem Diwan zurück und nimmt einen tiefen Zug aus seiner Pfeife als Otham vortritt um zu sprechen. Sulls Begleiterin die sich bisher im Hintergrund gehalten hat erhebt überraschend das Wort und antwortet Otham.

"Ich bin Skerla, Sprecherin des Volkes der Ersten und Beraterin des Häuptlings.
Ihr schlagt vor das wir an die Oberfläche kommen um den Kreuzfahrer im Kampf gegen die Dämonen zu helfen, habe ich das richtig verstanden?
Warum denkt ihr sollen wir das tun? Mein Volk wurde hierhin vertrieben von eben denen die nun nach Hilfe suchen. Ihr glaubt wirklich wir würden euch helfen wollen? Mögt ihr selbst euren Edelmut bewiesen haben, ihr seid nicht Beispiel für alle Obenweltler.
Wir fürchten die Dämonen, ja. Doch wir haben bisher überlebt. Wenn sie uns jagen entkommen wir ihnen, verstecken uns und warten bis die Gefahr verstrichen ist.
Eure Stadt mag fallen, doch unsere bleibt bestehen.

Boss Sull, wir haben keinen Grund den Oberweltlern zu helfen. Mag ihr Unglück auch tragisch sein, es geht uns nichts an.""


Skerla setzt sich wieder auf ihren Sessel nachdem sie ihre Rede beendet hat und Boss Sull pafft seine Pfeife. Das Oberhaupt des Mischvolkes wirkt etwas unglücklich mit der Haltung seiner Beraterin, doch scheint ihr Wort in den Ohren des Häuptlings viel Gewicht zu haben.
« Letzte Änderung: 10.06.2015, 17:41:46 von Ultan »

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #262 am: 11.06.2015, 16:58:42 »
"Es gibt einen ganz einfach Grund warum ich euch bitte uns Oberweltlern zu helfen. Ihr lebt nicht einfach in den Höhlen hier und die Welt um euch herum existiert nicht. , seine Pfeife findet einen Moment lang nicht den Weg zu seinem Mund, während sich der Halbling versucht zu konzentrieren.

"Ihr habt selbst gesehen, dass die ersten Dämonenanbeter den Weg in euer Reich gefunden haben. Ihr habt selbst gesagt, dass die ersten eures Stammes gefallen an ihren dunklen Praktiken gefunden haben. Wie lange denkt ihr könnt ihr euch hier unten halten, wenn ihr nicht mehr vereint agiert? Ihr könnt fliehen, aber nicht weglaufen.

Auch wenn euch oberhalb der Erde niemand mit Liebe begegnen wird ist eure Hilfe dort doch von Nöten. Gerade jetzt."

Otham zuckt kurz mit den Schultern: "Wenn Kenabres fällt, fallt auch ihr. So einfach ist das. Glaubt ihr wirklich die Dämonen lassen euch unbehelligt unter der Stadt? Sie haben auf diesen Weg die Stadt angegriffen, sie werden den Weg verschließen und reinigen, wenn er ihnen nicht mehr nützt. Ihr flieht schon zu lange. Nehmt euren Platz im Licht ein oder verrotet in den Tunneln, doch euer Leben wird nicht mehr wie vorher sein. Groetus wartet im Moment nur darauf, dass seine Zeit anbricht. Ich werde alles tun um dies zu verhindern, was ist mit euch?"[1] Dabei guckt er der Beraterin direkt in die Augen.
 1. Diplo 18
« Letzte Änderung: 11.06.2015, 17:01:43 von Otham Sauertopf »

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #263 am: 11.06.2015, 17:31:08 »
Damian hatte bisher geschwiegen. Er hatte gelernt, dass man einem Wortführer mehr vertraute als einer Gruppe, die auf einen einredete, aber die Worte der Frau namens Skerla drohten das Schicksal von Kenabres zu besiegeln.

Er tritt einen Schritt vor, verbeugt sich vor Sull und Skerla und ergreift seinerseits das Wort.

"Häuptling Sull, Beraterin Skerla. Ich danke euch für euer Vertrauen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Dämonenanbeter eure Tunnel unsicher machen, ist es ein Zeichen großer Gnade, dass ihr uns in eure Stadt aufnehmt. Ihr hättet uns an den Toren abweisen können. Ihr gingt kein Versprechen ein, als wir Crel halfen und uns binden keine Bündnisse.

Ihr seid für die euren Verantwortlich und ich verstehe daher eure Position, Skerla. Manchmal muss man schwere Entscheidungen fällen und wenn ihr unseren Worten Glauben schenkt, habt ihr wahrlich Grund, eure Stadt und ihre Bewohner zu schützen. Erlaubt mir aber, euch eine Geschichte zu erzählen, von der ich glaube, dass ihr sie eigentlich kennt und nur vielleicht vergessen habt.

Seht, ich bin 154 Jahre alt. Das ist eine lange Zeit. Vor allem in Kenabres. Ich kannte die Stadt noch, als sie keine Festung des Kreuzfahrerheers, sondern eine kleine Grenzstadt war und wir nur die Barbaren der sarkorischen Steppe fürchteten. Damals gab es noch Fischer im Sellen und außer einigen Wächtern trug niemand Waffen.

Kenabres war damals friedlich. Als ich alt genug war, auf eigenen Füßen zu stehen und die Weite Golarions mit eigenen Augen sehen wollte, verließ ich die Stadt nach Süden und hätte man mich damals gefragt, hätte ich nie auch nur vermutet, dass sich die kleine, verschlafene Grenzstadt jemals ändern würde. Doch das hat sie, wie wir alle wissen.

Ich betrat meine Heimatstadt zwar in Begleitung, aber noch nicht selbst als Kreuzfahrer. Ich kam vor allem nach Hause, zumindest dachte ich das. Doch alles, was ich aus Kindertagen gekannt hatte, war verschwunden. Mein Kenabres gab es nicht mehr. Hier war nur Krieg. Ich habe wirklich darüber nachgedacht, diese Stadt wieder zu verlassen und nur der Anblick der Weltenwunde überzeugte mich, zu bleiben.

Alle dachten, dass sie wüssten, was sie erwarten würde, aber niemand war auf den Anblick des Abyss gefasst. Es gab damals einen Schwur, geleistet von allen Edlen auf dem Platz vor der Kathedrale St. Clydwell. Dieser Schwur war der erste seiner Art in Kenabres und er wird heute noch gesprochen. Ich war dabei und habe die Worte nicht vergessen:

"Es ist an uns Kenabres zu verteidigen.
Wir werden nicht weichen.
Wir werden unseren Posten halten.
Wir sind das Bollwerk gegen den Abyss.
Wir sind die Verteidiger der freien Völker.
Wir sind die Wächter der Weltenwunde
Wir kennen keine Furcht, keine Versuchung, keine Müdigkeit
und werden nicht weichen, ehe die Wunde geschlossen ist.
Dies ist unser Eid!"

Damals gründeten sich die Ritterorden von Kenabres und sie halten diesen Schwur bis heute. Über eurem Eingangsportal hängt das Wappen der "Ritter der Tiefe". Eure Ahnen haben diesen Schwur geleistet und daher frage ich euch:

Werdet ihr ihrem Schwur treu sein und Kenabres in seiner dunkelsten Stunde beistehen?"
« Letzte Änderung: 11.06.2015, 22:26:13 von Damian »

Lisandra

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #264 am: 11.06.2015, 19:35:32 »
Lisandra, die wieder hinter Otham stand, sagte etwas schüchtern: "Ja, und die Menschen werden sich sicher irgendwann an euer seltsames Aussehen gewöhnen. Es mag eine Zeit dauern, aber dann werden sie euch sicher freundliche aufnehmen."

Yadrix

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #265 am: 12.06.2015, 01:12:41 »
"Ihr fühlt euch als Aussätzige, als Verstoßene, auf Grund eures Aussehens?", fragt Yadrix provokant. "Ich denke ihr habt damit recht, ich habe ähnliches erlebt. Kaum kam ich hier an, hat man mir misstraut und mich als den letzten Dreck behandelt. Im letzten Moment konnte ich entkommen und mich verstecken." Er macht eine schöpferische Pause, um diese Worte erst einmal setzen zu lassen.

"Und dann brach der Dämonensturm über die Stadt herein. Ich hätte sagen können 'Das geschieht euch recht'. Aber in der Not ist kein Platz für ein solches Denken. Ihr glaubt an das Gute? Dann solltet ihr eure Prinzipien aus Schadenfreude nicht verleugnen und zeigen, dass es euch ernst ist. Nur wer dazu beiträgt, dass sich die Situation wieder dem Guten zuwendet, gehört auch tatsächlich zur Guten Seite und nur dem wird auch das Glück hold sein."[1]
 1. Diplomatie 12
« Letzte Änderung: 12.06.2015, 01:13:57 von Yadrix »

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #266 am: 12.06.2015, 16:03:48 »
Boss Sull und auch Skerla hören den Kreuzfahrern geduldig zu.

Othams Ansprache lässt den Häuptling unruhig auf seinem Diwan hin und herrutschen. Boss Sull scheint sich der unbequem Wahrheit bewusst zu sein das die Dämonen nach der Einnahme Kenabres wohl nicht einfach so verschwinden würden.[1]
Damians längere Ausführung lässt die Augen des Häuptling feucht werden. Er richtet sich ein Stück weit auf und nickt langsam als der Aasimar spricht.[2]
Lisandras Einwurf hingegen quittiert Boss Sull mit zusammengekniffenen Augen. Auch Skerla schnalzt abfällig mit der Zunge. Das Aussehen des Mischvolkes scheint ein wunder Punkt zu sein und Lisandras unschuldiger Kommentar schürt eher die Zweifel des Häuptlings als das er sie zerstreut.[3]
Der Hexenmeister versucht Lisandras Worte zu retten indem er von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Boss Sull legt die Stirn in Falten als Yadrix bestätigt das die Kreuzfahrer Andersartige verurteilen. Er lächelt jedoch milde als Yadrix seine selbstlose Reaktion mitteilt.[4]

Skerla erhebt sich von ihrem Sitz und tritt vor die Gruppe.

"Ihr wisst zu sprechen, Kreuzfahrer. Doch lasst euch nicht von ihren süßen Worten blenden, Sull.
Die Dämonen waren schon immer unsere Feinde und in den Jahrzehnten unserer Verbannung haben sie uns nicht vernichten können. Sie werden es auch jetzt nicht schaffen uns Alle zu töten. Unser Volk lebt im Verborgenen und hier in der Dunkelheit wissen wir ihnen zu entkommen.
Ich kenne den Schwur den unsere Ahnen geleistet haben, doch was ist er heute noch wert? Wir schulden diesen Leuten nichts. Sie haben uns Alles genommen und uns vertrieben. Erst wenn sie selbst in Not sind kommen sie an gekrochen und bettelt um unseren Beistand.
Hört nur die junge Dame sprechen! Ihr findet ich sehe seltsam aus, Kind? Es ist nicht das Äußere das eine Person definiert, es ist die Reinheit der Seele! Wir sehen für euch wie Monster aus und wie Monster wird man uns behandeln!
Dieser Mann bestätigt es sogar! Ich bewundere das ihr über die Erniedrigungen die ihr erlitten habt hinwegsehen könnt, doch erwartet ihr das unser ganzes Volk in Schande lebt und tagein tagaus gedemütigt wird. Wir sind keine Heiligen, Mensch. Das könnt ihr nicht verlangen."


Skerla verschränkt die Arme vor der Brust, als wäre die Sache für sie erledigt, doch Boss Sull wirkt grüblerisch. Die Worte der Helden scheinen ihm zu denken zu geben. Dennoch dankt er Skerla für ihren Rat. Die beiden scheinen ein freundschaftliches Verhältnis zu haben und es wird nicht einfach sein Sull dazu zu bewegen seine Ratgeberin zu ignorieren.[5]
Der Häuptling des Mischvolkes lehnt sich zurück und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gruppe. Mit gehobenen Augenbrauen wartet er darauf was die Helden Skerla erwidern werden.[6]
 1. Otham (Wortführer Diplomatie 18): Warnt vor Gefahr durch die Dämonen; Motive: Angst, Überleben, Sicherheit
 2. Damian (+2 Diplomatie): Appelliert an die Ehre der Ersten Kreuzfahrer; Motive: Nostalgie, Tradition, Pflichtgefühl
 3. Lisandra (-1 Diplomatie): Will Hoffnung schenken, hebt jedoch ein Problem hervor; Motive : Optimismus, Toleranz
 4. Yadrix (-1/+1 Diplomatie): Bestätigt das Misstrauen, appelliert an die gute Gesinnung; Motive: Vergebung, Güte
 5. Vertrautheitsbonus +4 für Skerla
 6. Konkurrierender Diplomatiewurf (Gruppe 19 gegen Skerla 16): Gruppe gewinnt Runde 1!

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #267 am: 12.06.2015, 16:35:26 »
"Ihr habt Recht Skerla. Ihr schuldet uns nichts. Doch auch ich schulde euch nichts.", antwortet der Halbling. Er spricht bewusst langsam und hält seine Gesten unter Kontrolle. Dies ist nicht der Zeitpunkt emotional zu werden. Am liebsten würde Otham die Wesen anschreien. Doch er schafft es nach außen gelassen auszusehen.

"Es ist ein leichtes zu sagen, dass wir Kreuzfahrer euch alle über einen Kamm scheren. Denn ihr gebt niemanden die Chance das Gegenteil zu beweisen. Ihr macht es euch damit genauso einfach, wie ihr es uns vorwerft. Natürlich seht ihr seltsam aus. Doch auch diese Schönheit von Zwerg sieht komisch aus.", der Halbling zeigt in die Richtung von Baldark und hofft inständig, dass er sich keine einfängt.

"Wir sehen alle komisch aus in den Augen des Anderen. Doch wenn es die Seele ist die zählt frage ich euch wie sieht eure Seele aus, wenn ihr in Zeiten der höchsten Not eure Hilfe verweigert? Wären wir aus eurem Stamm und würden aussehen wie ihr, würdet ihr keine Sekunde zögern und uns helfen.

Wir wurden in den Abgrund geschleudert, wir haben jemanden gesehen der Hilfe braucht und wir haben geholfen, so gut es ging. Nun werdet ihr in den Abgrund geschleudert. Ihr könnt euch verstecken, doch der Abgrund wird euch finden, früher oder später, euch oder eure Nachkommen. Was also werdet ihr tun, wenn ihr Fremde mit merkwürdigem Aussehen trefft? Werdet ihr helfen oder sie begraben untern einem Stein ihrem Schicksal überlassen?"
[1]

Otham zieht kräftig an seiner Pfeife und stößt mehrere kleine Wölkchen aus. Er spürt das vertraute Kratzen in seinem Hals, was ihm hilft ruhig zu bleiben.
 1. Diplo: 20
« Letzte Änderung: 12.06.2015, 16:36:32 von Otham Sauertopf »

Baldark

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #268 am: 12.06.2015, 19:54:36 »
Baldark tritt nach den Worten Othmas nach Vorne und blickt dem Häuptling mit ernster Miene entgegen.

"Könnt ihr es den Leuten verübeln, dass sie euch im ersten Augenblick feindselig gesinnt sind? Ihr tragt das Mal des Abyss. Ganz Mendev leidet täglich unter der Weltenwunde und das bereits seit mehreren Generationen. Der Grausamkeit der Dämonen sind keine Grenzen gesetzt und diese Bilder brennen sich bereits in das Gedächtnis der Kinder ein. Diese Ausgeburten der Hölle sind die Verkörperung des Bösen. Umso mehr berührt mich die Tragik eurer Geschichte. Eure Vorfahren stürzten sich heroisch in den Kampf gegen das Chaos, dass ihnen entgegen geworfen wurde. Sie traten für das ein, woran sie glaubten und riskierten ihr Leben im Namen des Guten. Eine heldenhafte, ehrenvolle und zu gleich selbst aufopfernde Tat.

Doch das Schicksal, das sie ereilte, scheint unerträglich. Ihre eigenen Kinder von der Dämonenseuche besudelt. Das, was sie ihr Leben lang bekämpften, nimmt vom eigenen Fleisch und Blut Besitzt ein. Ihr seid Nachfahren, derer, die alles opferten, um diese Dämonen dort Oben in die Schranken zu weisen. Und jeder Verlust stärkte ihren Willen erneut ihre Waffen zu ziehen. Ich glaube ihr wisst selber besser welche Art des Schmerzes und Leids euch widerfahren ist aufgrund eurer Erscheinung. Doch mir scheint ihr habt vergessen wer an all dem Ganzen die Schuld trägt.

Es ist nicht selbstverschuldet, ihr wurdet so geboren und tragt diese Last seit dem auf euren Schultern. Es sind nicht eure Eltern, sie handelten selbstlos und nur dank ihrer Liebe euch gegenüber seid ihr überhaupt noch am Leben. Die Bewohner Kenabres tragen zwar ihren Teil bei, doch sind sie schlussendlich nicht die Wurzel eures Problems.

Euer Peiniger ist dort Oben, während ihr euch hier unten verkriecht. Ihr akzeptiert euer Schicksal und führt das Leben des Unterdrückten. Euch ist Unrecht widerfahren, welches nach Vergeltung lechzt. Schaut nicht tatenlos zu, das ist nicht das Leben eurer würdig. Sprengt die Ketten, die euch hier unten fesseln und steigt empor, um euer Recht einzufordern."
[1]
 1. Diplomatie: 10
« Letzte Änderung: 13.06.2015, 13:09:46 von Baldark »

Yadrix

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Die Invasion der Weltenwunde I
« Antwort #269 am: 13.06.2015, 01:12:24 »
"Ich denke ihr gebt euch einem Irrglauben hin. Wieso glaubt ihr, dass all die Bewohner und Kreuzfahrer in der Oberwelt mit Verachtung auf euch herunter blicken? Weshalb nehmt ihr an, dass sie nichts von euch wissen wollen und euch als minderwertig betrachten?" Skeptisch blick Yadrix von einem zum anderen und schüttelt sogar ungläubig etwas den Kopf darüber. "Die Wahrheit ist, dass so gut wie niemand weiß, dass es euch gibt!", beantwortet der Hexenmeister seine Frage quasi selbst. "Bevor wir heute auf euch getroffen sind, hat von uns niemand damit gerechnet, auf jemanden wie euch zu treffen. Eure Tarnung ist wirklich gut und hat bisher hervoragend funktioniert. Weder wir noch andere Kämpfer gegen die Dämonen, haben vor euch etwas anzutun oder euch zu verspotten."[1]
 1. Diplomatie 7
« Letzte Änderung: 13.06.2015, 01:14:26 von Yadrix »

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