Über Aylanas Fortbleiben brütet Varna nicht lange. Nach den spurlos verschwundenen Kasimir und Andariel und erst recht nach Eugenius' Verrat ist sie weder gerührt noch sonderlich überrascht, dass die Xenos den Pakt hintergeht. Eigentlich ist es der Maschinenseherin sogar ganz recht, das Schiff nur mit menschlichen oder ehemals menschlichen Passagieren zu teilen.
Als der Zerstörer ablegt und die Zerbrochenen Werften hinter sich lässt, verfolgt die Heretek den Beginn der Reise von der Brücke aus mit. Durch die Sichtpaneele sieht sie mit grünlich leuchtenden Augen in die unendliche Leere, die nun vor den Ketzern liegt. Millionen, Millarden von Sternen und Himmelskörpern, karg und tödlich oder voller Leben... In Grübeleien versunken, starrt die Techpriesterin stumm ins All, während sie mit ihrer lebendigen Hand die von Lamira umschließt, froh und dankbar, diesen Moment mit der Scharfschützin zu teilen. Unweigerlich schweifen ihre Gedanken auch zu Eugenius, um dessen willen sie dieses Unterfangen ursprünglich begonnen hat - doch inzwischen ist alles anders. Sie hat einen neuen Stern an ihrem Horizont, einen Stern, den sie nicht erlöschen sehen will. "Wir haben uns ganz gut gemausert, was meinst du?," dreht die Fabrikweltlerin den Kopf nach einer gefühlten Ewigkeit langsam zu Lamira; ihre Lippen umspielt ein Lächeln.
Der romantische Moment wird auf einmal ungeniert von einem eintreffenden Funkspruch und Oracias Kommentar unterbrochen. Die Urheber des Signals lassen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Varna stößt einen tiefen, zischenden Seufzer durch die Filterventile aus. "So viel dazu."
Am nächsten Kommunikationsterminal schickt die Heretek zunächst eine Durchsage zur Navigatorin. "Macht solange weiter mit den Vorbereitungen. Wir kümmern uns um die Störung," versichert sie der Hexe. Der untoten Crew erteilt sie den Befehl, die Scanner des Schiffes auf die Wegelagerer zu richten, dann öffnet sie den Fernübertragungskanal.
"Hier spricht Varna von der 'Wiege des Lebens'. Identifiziert euch," sendet sie lakonisch wie souverän einen Grußspruch ab - jetzt Schwäche oder Unsicherheit zu zeigen, wäre absolut kontraproduktiv.