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Autor Thema: Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten  (Gelesen 29687 mal)

Beschreibung: Kurs nehmen auf die Verdammnis

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Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #585 am: 01.03.2016, 20:25:54 »
Nachdem Tal'Ygramus den Pakt unterschrieben hat, rollt Varna das Pergament wieder zusammen und steckt es in eine der geräumigen Taschen ihrer schlissigen roten Robe. "Du hast recht, das unbedarfte Volk wird kaum etwas von Karnak Zuls Spuren an uns bemerken, aber wenn wir ernsthafte Aufmerksamkeit erregen, wird man uns sicher Häscher auf den Hals schicken, die Warpsignaturen weit besser erkennen können als ich," pflichtet sie dem Hexer insofern bei, was Geheimhaltung angeht. Als dieser aufsteht, um nach der immer noch nicht aufgetauchten Emilia zu sehen, zuckt die Heretek mit den Schultern. "Ich habe eigentlich Subjekt P geschickt," merkt sie an, doch Tal ist bereits abgerauscht, ohne die Worte mitbekommen zu haben - oder auf die Erklärung zu warten, wer oder was 'Subjekt P' überhaupt ist.
Alleine im Raum mit Lamira, schaltet die Techpriesterin ihr Mikrofunkgerät stumm und wendet sich der Scharfschützin zu. Auch wenn sie durchaus eine ernste Sache zu bereden hat, kann sie es nicht lassen, die katzenhafte Mutantin dabei hinter dem Ohr zu kraulen.
"Glaub' mir, ich bin genauso wenig von der Vorstellung begeistert, Karnak Zuls Brandmal - oder seine Saat - in mir zu tragen, wie du. Und ich fürchte, es wird nur noch wachsen. Wenn man nichts dagegen unternimmt, zumindest." Die Maschinenseherin macht eine nachdenkliche Pause, dann fährt sie fort: "Ich will damit nicht sagen, dass ich einen Pakt mit einer jenseitigen Entität auf die leichte Schulter nehme, aber... ein ehemaliger imperialer Schreiber sagte mir einst, jeder Vertrag, sei er noch so ausgeklügelt formuliert, hat seine Schlupflöcher. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Dämon unsere Freiheit nimmt, Liebste."
Während sie spricht, rückt der Kopf der Heretek immer näher an Lamiras heran, bis die Lippen der beiden Ketzerinnen sich berühren... und plötzlich zuckt die Fabrikweltlerin zusammen, von XK Rho Pi-8s Ausruf der Epiphanie direkt in ihrem Ohr erschreckt - nicht nur von der Lautstärke, sondern auch von der schieren Emotion, die mehr einem kleinen Kind ähnlich klingt als dem kalten, freudlosen Maschinenmenschen.
"Schön zu wissen, dass hier jeder seinen Spaß hat," schmunzelt Varna. Nachdem sie die Irritation überwunden hat, führt sie den begonnenen Kuss zu Ende, just bevor der Idolitrex-Magos sich wieder meldet.
"Das kann ich. Worum geht es denn?," aktiviert die Maschinenseherin nach einigem Zögern die Funkübertragung von ihrer Seite aus. Sie will sich langsam erheben, hält bei Lamiras alberner Bemerkung aber inne und legt den Kopf leicht schräg, um ihre Angebetete mit einem halb schelmischen, halb bewundernden Blick zu mustern.
"Die zweihundert Jahre Schönheitsschlaf haben dir ja ganz gut getan, Kätzchen," fährt sie mit dem organischen Zeigefinger vom Ohr der Ex-Arbitratorin zu deren Kinn, das sie mit einem kleinen Stubser leicht anhebt. "Pass mir nur auf, dass du die nächsten zweihundert Jahre auch so gut in Form bleibst!" Nach dieser Neckerei steht die Abtrünnige endlich auf und setzt sich in Bewegung.

Subjekt P schwebt derweil solange unschlüssig in Emilias Zimmer herum, bis Tal'Ygramus den Raum betritt und die Psionikerin, die ihre Umgebung kaum wahrzunehmen scheint, auf sich aufmerksam macht. Obwohl die Kreatur vor gar nicht so langer Zeit noch menschlich gewesen ist, muss sie Erinnerungen an menschliche, irrationale Verhaltensweisen erst mühsam aus den tiefen ihres konservierten Gehirns fädeln. Und je mehr von diesen Bildern und Versatzstücken in ihrem untoten Geist ankommen, desto mehr fehl am Platz fühlt sie sich - dabei kann sie nicht einmal ihren einstigen Namen ins Gedächtnis rufen.
"Ich... Information nicht verfügbar. Varna nannte mich... 'Subjekt P'," bringt das Wesen mit einer grässlichen Stimme hervor - trocken, krächzend und leicht blechern. Ein zischendes, gurgelndes Geräusch folgt, als eine mechanische Gurtapparatur die balsamierten Lungen des Pannangalan wieder aufzieht und mit Luft füllt, die es zum Sprechen benutzt. "Wurde geschickt... nach Emilia... Erstatte Varna Bericht," keucht Subjekt P auf einmal zum Abschied, bevor es gleich darauf den Raum mit den jungen Leuten verlässt.
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Lamira von Kalten

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #586 am: 01.03.2016, 20:55:07 »
"Ich hoffe doch die nächsten 200 Jahre werden deutlich ereignisreicher als die Zurückliegenden. Ich bin mir nicht sicher ob ich soviel Untätigkeit noch einmal überstehen könnte. Insbesondere jetzt wo es endlich so viele Möglichkeiten gibt sich die Zeit zu vertreiben!", grinst Lamira und drücke ihr Kinn etwas nach unten bis sich Varnas Finger ihren Lippen nähert. Die Mutantin lässt es sich nicht nehmen ihre Lippen und Zähne um den Finger der Heretek zu schließen und deren spielerisches Necken mit einem leichten Biss zu quittieren.
"Mhm... wer ist eigentlich die Ältere von uns beiden? Wessen Weisheit wird der Rest von uns sich letztendlich beugen müssen?", richtet Lamira eine neugierige Frage an ihre Geliebte, während sie sich an ihrer Seite mit schwungvollem Schritt in Richtung Navigatorenheiligtum aufmacht.
"Vielleicht sollten wir das herausfinden bevor es noch zu Streitigkeiten kommt.", meint die katzenhafte Mutantin mit einer Prise spielerischen Spottes und senkt verschwörerisch ihre Stimme. "Nur unter uns... ich glaube es gibt einige Personen hier auf dem Schiff, die ein Problem mit Autoritätspersonen haben."
Die Scharfschützin streckt sich ein wenig und zieht in einem nichtssagenden Achselzucken ihre Schultern hoch. Dann stiehlt sich ein breites Grinsen auf ihre Lippen. "Oder vielleicht interessiert mich auch einfach wie alt du überhaupt bist. Plus minus 200 Jahre. Geburtsalter. Ausreden wie "meine mechanische Hand ist 20" lasse ich nicht gelten!"

Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #587 am: 01.03.2016, 21:41:55 »
Den spielerischen Biss quittiert Varna mit einem leisen Kichern, und indem sie Lamira mit dem Ende des optischen Mechadendriten in die Seite knufft. Sie weiß nicht warum, aber irgendwie fühlt sie sich geschmeichelt, dass ihre Geliebte ihr diese Frage stellt.
"Problem mit Autoritätspersonen? Hm. Am Ende muss immer noch Mutti die Socken flicken," verzieht die Heretek grinsend die Lippen. Sie läuft einen halben Flur lang schweigend neben der Scharfschützin her, ehe sie auf die eigentliche Frage anwortet:
"In den letzten Jahren, bevor die Inquisition mich und... bevor sie mich in die Finger bekommen hat, hatte ich den Fluss der Zeit etwas aus den Augen verloren. Im Heulenden Wirbel ist die Zeitrechnung ohnehin oft kompliziert. Aber wenn ich mich recht entsinne, müsste ich an die neunundzwanzig terranische Standardjahre alt sein, abzüglich der Stasis. Ein Kleinkind im Vergleich zu dieser Archäotechnik," lässt die Techpriesterin die medizinischen Instrumente über den Fingern ihrer angehobenen bionischen Hand demonstrativ zucken. Mit überaus neugierig glänzenden grünen Augen schaut sie dann zu ihrer Gefährtin.
"Und, wirst du mich jetzt Großmütterchen Varna nennen?"
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Lamira von Kalten

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #588 am: 01.03.2016, 22:59:19 »
"Uch.. nein!", Lamira lacht und schüttelt den Kopf. "Einmal von den schrecklichen Assoziationen abgesehen, die diese Bezeichnung in meinem Kopf weckt, bist du also vermutlich gar nicht so viel älter als ich. Natürlich soweit sich das überhaupt noch mit irgendwelcher Genauigkeit sagen lässt."
Die Scharfschützin leckt sich über die Lippen und hält für einen kurzen Augenblick inne. "Aber vielleicht sollte ich mir einen besonderen Namen für dich ausdenken. Du scheinst damit ja auch keine Probleme gehabt zu haben.", witzelt die Mutantin und verzieht ihre Lippen zu einem spöttischen Schmollmund. "Zugegebenermaßen habe ich es dir auch besonders einfach gemacht. Ich übernehme also gerne einen Teil der Verantwortung dafür."
Lamira lacht und streckt sich erneut auf diese ganz spezielle, katzenhafte Art und Weise, die es schafft gleichzeitig Faulheit und Grazie zum Ausdruck zu bringen.
"Nein, Großmütterchen wird es sicher nicht. Vielleicht... Nadelhand...", bemerkt sie mit einem Blick auf Varnas augmentierte Rechte. "Aber das klingt irgendwie nicht sonderlich schmeichelhaft. Zwar noch immer besser als Großmütterchen... mhm.... Vielleicht sollte ich mir doch etwas Zeit dafür nehmen. Mir selbst ein Ultimatum setzen." Die Katzenaugen der Mutantin leuchten vor Aufregung und Begeisterung, als sie sich selbst ein neues Spiel erfindet, ein neuer Zeitvertreib um ihre Aufmerksamkeit für den Rest der Reise zu beschäftigen. "Bis zu unserer Ankunft muss mir etwas eingefallen sein.", verkündet sie enthusiastisch und setzt sich wieder in Bewegung.

Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #589 am: 02.03.2016, 00:47:12 »
Varna kneift ein wenig die Augen zusammen und muss schmunzeln, als ihre Angebetete wieder einmal ein Spiel zu ihrer eigenen Unterhaltung ersinnt. Das Wissen jedoch, dass die beiden einander während der langen Reise näher gekommen sind und ein Band des Vertrauens geknüpft haben, sorgt bei ihr für ein wohliges Gefühl.
"Du wieder. Waren deine Großmütter nicht gut zu dir?," mustert sie die ehemalige Arbitratorin im Gehen von Kopf bis Fuß. "Kaum jünger als ich? Hm, hat mich das Mechanikum vielleicht deshalb ausgewählt, weil ich mich einen Dreck um mein Aussehen geschert habe?," schießt es ihr durch den Kopf. Unweigerlich führt sie dieser selbstironische Gedankengang zu Erinnerungen an ihren einstigen Verlobten und dessen Verrat, und sie schüttelt den Kopf.
"Sag, von welchem Planeten kommst du eigentlich?," greift die Techpriesterin nach dem Hier und Jetzt, indem sie ihrer eigenen Neugier nachgeht.
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Emilia

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #590 am: 02.03.2016, 18:36:50 »
Noch immer verdeckt die Decke den Blick auf die Psionikerin aber auch den Blick von Emilia auf die Geschehnisse davor, und so kann sie nur die Geräusche der 'Auseinandersetztung' zwischen dem Diener Varnas und dem Hexer. "Ach ja das könnte jeder behaupten! Aber das wichtigste hast du vergessen! Wie lange seit ihr schon hier gewesen und habt mir zugesehen?!"

XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #591 am: 02.03.2016, 22:27:45 »
Die beiden jungen Frauen erreichen schließlich den Zugang zum Navigatoren-Heiligtum: eine hohe schwere Doppelflügeltür, reichhaltig mit Heraldik und einem großen stilisierten Totenschädel versehen. Einer der beiden Flügel des Portals schwingt zur Seite, als XK Rho-Pi 8 den Zugang von innerhalb entriegelt und so den Eintritt ermöglicht. Die düstere Halle ist in grünliches Licht getaucht, da die zahlreichen Cogitatoren an den Wänden der Kammer nun alle zum Leben erwacht sind und mit ihren Bildschirmen das Heiligtum ausleuchten. Der Skarabäenschwarm umtanzt die metallerne Kugel, die in der Mitte des Heiligtumes in einigen Metern Höhe befestigt ist.

„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann XK Rho Pi-8 die Sphäre nicht verlassen.“ Die kalte Metallstimme des Hereteks ertönt aus einem Lautsprecher innerhalb der Halle, was die ohnehin verzerrte Stimme noch fremdartiger erscheinen lässt. „Die Vorbereitungen laufen gut, es sollten keine weiteren Probleme während der Reise auftreten. Vermutlich. Zur Sache: die Datenbank von XK Rho Pi-8 wurde aktualisiert. Es liegen neue Informationen vor, Sinophia betreffend. Der Verfall der Welt ist etwas weiter vorangeschritten. Es existieren noch drei relevante Strukturen: die Makropolen Sinophia Magna, Karib und Argopolis, alle auf der Nordhalbkugel des Planeten befindlich. Status Argopolis: verlassen. Status Karib: Kleinere Industriemakropole. Status Sinophia Magna: Hauptstadt. In Reichweite des Systems ist es zu größeren Kampfeshandlungen zwischen dem Imperium und einer uns nicht bekannten Fraktion gekommen. Die Psioniker Tal und Emilia besitzen eventuell nähere Informationen zu diesem Separationskrieg. Die imperiale Armee verwendet für diesen Krieg Sinophia als einen von mehreren Stützpunkten. Es ist mit einem erhöhten Aufkommen imperialer Schiffe im Orbit des Planeten zu rechnen. Heimlichkeit ist geboten. Ich empfehle, das Varna ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Schiffssteuerung verbessert, um die Erfolgsaussichten der Schleichfahrt zu erhöhen. Einer der Monde Sinophias kann als Deckung und Versteck der Wiege des Lebens dienen. Die Aktivitäten der imperialen Armee konzentrieren sich voraussichtlich auf Sinophia Magna, da hier der einzige Raumhafen des Planeten vorhanden ist.“

Der mutierte Magos rasselt die Fakten nüchtern herunter und gibt den Anwesenden anschließend einen kurzen Augenblick, um diese auf sich wirken lassen zu können. Dann fährt er mit seinem Bericht fort. „Desweiteren ist XK Rho Pi-8 an einem Experiment interessiert. Das vor kurzem aufgetretene Ereignis hat gezeigt dass die Leistungsfähigkeit der Reanima mit dämonischer Energie verbessert werden kann. XK Rho Pi-8 will prüfen ob dieser Effekt durch unsere Gruppe nutzbar ist. Zu diesem Zweck müsste der W.I.E.-Generator mit einem zusätzlichen Modul bestückt werden, das im Wesentlichen aus einer Kammer, einer Spulenanordnung, einem Notfallunterbrecher und einer leistungsfähigen Sendeeinrichtung besteht. Die Überlegung ist, einen Dämon in die Kammer zu bannen und seine Kraft zu nutzen. Dies wäre für den wahren Dämonennamen, über den wir verfügen, eine wesentlich sinnvollere Verwendung als beispielsweise die Herstellung einer Dämonenwaffe. Aus verschiedenen Gründen sollte nicht der W.I.E.Ge an Bord des Schiffes verwendet werden. Der Plan lautet stattdessen, in der Untermakropole von Sinophia Magna einen zweiten W.I.E.Ge zu erbauen und diesen mit dem Zusatzmodul zu bestücken. Die Bauteile könnten in der Makropole Argopolis gesammelt werden. Wenn der Gedankenrost weiter um sich gegriffen hat wäre es auch möglich, für den W.I.E.Ge Mark II höherwertige Bauteile aus einer geschwächten Bastion des Adeptus Mechanicus zu beschaffen. Sobald der W.I.E.Ge Mark II einsatzbereit ist können die verbesserten Reanima an den vor Ort befindlichen Militäreinheiten des Imperiums getestet werden. Dieser Plan ist riskant und erfordert umfassende Vorbereitung, Recherche und Erwerb neuen Wissens, bietet aber auch interessante Perspektiven. Rückmeldungen zu vorgeschlagenem Plan erbeten.“

Eine kurze Pause folgt der für den verdrehten Maschinenmenschen eher untypisch langen Rede, dann fügt der schwarze Heretek noch eine Anmerkung hinzu: „Hinweis eins: XK Rho Pi-8 besitzt ein Manuskript, mit welchem die Sprache des Adeptus Mechanicus, die Technua Lingua erlernt werden kann. Der ursprüngliche Plan lautete, die Reise nach Sinophia zu nutzen um die Beherrschung dieser Sprache den Fähigkeiten von XK Rho Pi-8 hinzuzufügen. Aufgrund der aktuellen Einbindung in die Navigation des Zerstörers ist dies nicht mehr durchführbar. Falls jemand die Erlernung der Sprache zur Bereicherung unseres Portfolios übernehmen will stehen diese Aufzeichnungen in der Aufenthaltskammer von XK Rho Pi-8 zur Verfügung. Hinweis zwei: Es werden Daten und Informationen zur Erforschung des dritten Auges benötigt, um die Nutzbarkeit des Artefaktes zu erhöhen. Da dies ebenfalls der Effizienz dieser Gruppe dienlich ist rechnet XK Rho Pi-8 mit Unterstützung der übrigen Paktmitglieder.“ Die Stimme des Magos verklingt, und nur noch das Summen des Skarabäenschwarmes hallt durch die hohe Halle.
« Letzte Änderung: 02.03.2016, 22:28:17 von XK Rho Pi-8 »

Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #592 am: 04.03.2016, 02:39:30 »
"Um es kurz zu machen; ich bin erst seit wenigen Augenblicken hier und bin durchaus bereit euer kleines Geheimnis für mich zu behalten... Was ich für 'das da' nicht garrantieren kann.", deutet er mit einem angewiederten Kopfnicken in die Richtung von Varnas neuer Schöpfung.
Kopfschüttelnd entlässt der Hexer Subjekt P in die Sicherheit der Korridore und Hallen des Schiffes.
Er steckt den Dolch zurück und wendet sich wieder der jungen Frau zu, als XK Rho Pi-8's verzerrte und von Euphorie überlagerte Stimme durch das Mikrofone dringt.
"Emilia, ich kann mir nur wenige Situationen vorstellen, welche... interessanter wären eine junge Frau wie euch näher kennen zu lernen, aber da sich euer Kopf dem rot eurer Servorüstung anzunähern scheint, schlage ich vor, dass ich euch kurz alleine lasse und ihr mich dann zum Navigatoren-Heiligtum begleitet.
Anscheinend vermag mein Freund, dank seiner jüngsten Gabe, direkt in den Warp zu sehen.
Ich hatte vor einer Stunde ein Treffen einberufen, bei dem wir eure Anwesenheit vermisst habe."

Der Hexer würde der Psionikerin genügend Zeit geben um sich noch umzuziehen, um sich dann selbst (mit oder ohne Emilia) ein Bild von dem Navigatoren-Heiligtum zu bilden.
Verblüffend, mit welchen Fähigkeiten der Magos gesegnet war... Oder waren sie der Beginn eines geheimen Verfalls? Auch er, Tal'Ygramus Zephanys, hatte das Gefühl, dass sich sein Geist seit dem Pakt mit dem Dämon deutlich verschärft hatte. Er fühlte sich willenstärker und wie von einem nie endenden Quell Wissens durchflutet. Dem Former des  Kunsthandwerkes zu Surgup ist fast, als wolle sein Geist aufbrechen um die Geheimnisse der Zeit selbst zu lüften.
Beim Heiligtum angekommen stellt er fest, dass er nicht alleine die Idee hatte den Magos aufzusuchen und so betritt er unauffällig, wie es seine Erscheinung verlangt, die Kammer, jedoch zunächt grübelnd und den Worten der anderen aufmerksam lauschend.

Lamira von Kalten

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #593 am: 04.03.2016, 14:17:18 »
"Baraspine. Baraspine ist meine Heimatwelt.", antwortet Lamira der Heretek nach kurzem Zögern, fast so als könnte sie sich selbst nicht mehr ganz an die Details ihrer eigenen Herkunft erinnern. "Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, dass ich von dort geflohen bin. 200 Jahre Schönheitschlaf hin oder her. So viele Dinge haben sich geändert...", die Mutantin scheint sich für einen Moment in ihren eigenen Gedanken zu verlieren, aber dann bringen ihre Schritte sie zu der mächtigen Flügeltür zum Navigatorheiligtum und ihre Lippen verziehen sich erneut zu einem spöttsichen Grinsen. "Mhm... ich hoffe unser Insektenfreund hat ein paar gute Neuigkeiten für uns."


Die geballte Masse an Informationen, die Rho-Pi für sie bereithält, hilfreich oder nicht, enthält bereits wieder zu viele technische Details um die Aufmerksamkeit der Scharfschützin nicht auf Wanderschaft gehen zu lassen. Da der "Außenbereich" des Heiligtums aber nur sehr wenige interessante Ablenkungen bieten können zu scheint, tritt die Mutantin einfach an die zentralgelegene, große metallische Sphäre heran und versucht sich lang genug zu strecken um mit ihren Knöcheln gegen sie schlagen zu können.
"Halten wir fest: Wir schleichen uns nach Sinophia, Varna und du testen irgendwelche komplizierten technischen Dinge und du möchtest, dass einer von uns die Schriftsprache des Mechanicums erlernt?"
Bei ihren letzten Worten gibt die Mutantin den Versuch auf gegen die Kugel zu schlagen in derem Inneren sie den Magos vermutet und versteckt stattdessen beide Hände in einer ziemlich kindisch anzumutenden "Nicht ich!"-Geste hinter ihrem Rücken. Ihr Blick richtet sich dabei auf Tal'Ygramus. "Du bist doch ein echter Bücherwurm. Ich habe deine Quartiere gesehen.", grinst sie spöttisch und wirft im Anschluss einen vielsagenden Blick zu Varna, nur um sich dann wieder der metallischen Sphäre über ihr zuzuwenden.
"Viel interessanter finde ich persönlich die Frage nach der dritten Fraktion... oder zweiten Fraktion... ich meine eigentlich sind wir das neue Element in diesem Konflikt. Könnte es sich nicht lohnen einen Kontaktversuch zu unternehmen?"

Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #594 am: 04.03.2016, 21:41:14 »
Auch wenn Varna mit dem Namen 'Baraspine' wenig anzufangen weiß - es ist irgendein Planet im Calixis-Sektor, einer von Dutzenden, wenn nicht sogar Hunderten - ist sie trotzdem froh, mehr über Lamiras Vergangenheit zu erfahren. Sie kann sich allerdings denken, dass diese Vergangenheit, genau wie bei ihr selbst, nicht nur angenehme Erinnerungen hervorgebracht hat, und mag das Thema nicht so beiläufig vertiefen. Ein "Mhm" ist alles, was die Heretek erwidert, ehe die beiden Ketzerinnen das Tor zur Navigationskammer erreichen.
Das Summen der Skarabäen hallt wie ein vielstimmiges Echo von den Wänden und der hohen Decke der gigantischen Halle, XK Rho Pi-8 ist allerdings nirgendwo direkt zu sehen. Dennoch scheint er die Ankunft seiner 'Gäste' mitbekommen zu haben. Während die Augen der Fabrikweltlerin das kindische Spiel ihrer katzenhaften Geliebten verfolgen, hört sie den neusten Erkenntnissen und Vorschlägen des Idolitrex-Magos mit wachsendem Interesse zu, bis sich auf ihren Zügen ein schadenfrohes, gelbzähniges Lächeln zeigt.
"Eine sehr gute Idee! Wir schenken Sinophia unseren Segen, erfüllen ihre Toten mit Leben. Unsere Kinder werden den Griff des Imperiums abtragen, geduldig und beständig. Ja, hervorragend!," legt sie, von der Vorstellung angetan, die Hände zusammen; ihre Augen funkeln förmlich.
"Ohne praktische Übung werde ich meine spärliche Pilotenerfahrung wohl kaum signifikant verbessern," geht die Maschinenseherin dann auf die anderen Punkte ein, "Und wenn ich Messungen an deinem 'Artefakt' vornehmen soll, müsstest du deinen Posten verlassen. Eventuell können wir diese Dinge beim Anflug vom Systemrand aus erledigen. Techna Lingua hingegen..." Sie hält kurz inne, um mit den Schultern zu zucken. "Ich hatte die Drehbänke verlassen, bevor ich in diese Codierung eingeweiht wurde. Eine alte terranische Sprache, mit Binärzahlfolgen zu einem funktionellen, eindeutigen Code zusammengerafft. Mag sein, dass ich Zeit dafür finde," stimmt sie dem Angebot prinzipiell zu. Derweil fragt sie sich schon aus Gewohnheit, welche ureigenen Ziele, von denen er natürlich kein Wort erwähnt, ihr mutierter, paranoider Zunftkollege heimlich im Sinn hat - die konstruktiven Ansätze lassen sich aber kaum von der Hand weisen.
Genauso gut gefällt ihr Lamiras Einwurf. "Auf einer konfliktreichen Welt werden wir wahrscheinlich fruchtbaren Boden finden," nickt die Heretek. "Nur nichts überstürzen. Solange wir unbekannt sind, sollten wir diesen Vorteil nutzen und erstmal das System beobachten." Beim letzten Wort hebt sich der Sensor ihres um die Schultern geschlungenen optischen Mechadendriten wie ein verschlafener Schlangenkopf an und richtet sich auf Tal'Ygramus, der hinter ihrem Rücken die Kammer betritt - ohne die rothaarige Psionikerin und auch ohne Subjekt P.
"Hast du Emilia gefunden? Und womöglich eine... Nichtstandard-Reanimata?," erkundigt sich Varna mit einiger Besorgnis in der Stimme beim Hexer.
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Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #595 am: 04.03.2016, 22:24:36 »
"Allein bei dem Gedanken, die komplizierte 'Techna Lingua' zu erlernen, rebelliert mein Gehirn!
Ich verstehe nicht einmal die Schaltkreise meiner Recaf-Maschine und um diese einzuschalten brauche ich schon nicht einmal aufwendige Riten und Öle um einen etwaigen Maschinengeist darin zu besänftigen."
Der Hexer verzieht das Gesicht, als hätte er gerade viel zu bitteren Recaf getrunken.
Allerdings muss Tal'Ygramus insgeheim in sich hinein lachen, denn es schmeichelt dem Q'Sal Magister Immaterial, dass man seine Persona mit Wissen in Zusammenhang bringt.
Um Lamiras Einschätzungen zu untermauern, durchschreitet er das Heiligtum und legt auf einem der Cogitatoren ein Datenfeld an. Hierfür benutzt er die Spracherkennung der Maschine, so dass diese seine Stimme in digitale Zeilen auf dem Bildschirm umwandelt:
"Erstelle neues Verzeichnis unter dem Namen 'Sinophia' durch Benutzer Tal'Ygramus Zephanys mittels Sprachaufzeichnung:
Sinophia (Anzeigen)
Erstelle Unter-Verzeichnis mit dem Namen:
Hauptstadt Sinophia Magna (Anzeigen)
Erstelle weiteres Unter-Verzeichnis mit dem Namen:
Makropole Argopolis (Anzeigen)
Erstelle neues Verzeichnis unter dem Namen 'Seperationskrieg' durch Benutzer Tal'Ygramus Zephanys mittels Sprachaufzeichnung:
Seperationskrieg (Anzeigen)
Protokoll Ende."
Nachdem er zufrieden festgestellt hat, dass das alte, staubige Mikrofon noch funktioniert hat und seine Aufzeichnungen transferiert und umgewandelt werden konnten, setzt er sich mit einem gewinnbroingendem Lächeln, aber auch leicht ermattet, auf einen stählernen Hocker nieder und zeigt auf den leuchtenden Schriftzug vom Unter-Verzeichnis 'Makropole Argopolis': "Interessiert euch Heretechs vorallem deshalb dieser Planet? Untergegangene Archaeotech und verlorene Schätze? Vielleicht sollten wir dann noch einige Reanima-Protokolle schreiben, die sich mit Bergungs- und Freilegearbeiten beschäftigen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche Familien momentan Anspruch auf die untergegangenen Bezirke des Adeptus Mechanicus erheben, aber solange der Krieg die Geldbeutel des Aristokraten noch nicht gefüllt hat, spielen uns Armut und Kurruption womöglich in die Tasche. Vielleicht können wir Land oder Schürfrechte erwerben um Bergungsarbeiten aufzunehmen.
Ich würde es mir zur Aufgabe machen mit den herrschenden Häusern zu sprechen und aus euch Varna können wir bestimmt noch eine vorzeigbare Repräsentantin des Adeptus Mechanicus machen."
« Letzte Änderung: 04.03.2016, 22:28:34 von Tal'Ygramus »

Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #596 am: 05.03.2016, 01:53:27 »
"Schön, dass du meine Frage ignorierst," trieft Varnas Stimme von unüberhörbarem Sarkasmus, als sie mit dem Mechadendritensensor Tal'Ygramus folgt, der sich gleich zu einem Cogitator begibt, ohne ein Wort über Emilias Verbleib oder das von Subjekt P zu verlieren.
Der Hexer scheint allerdings erstaunlich gut über das Ziel des Paktes informiert. "Wie es scheint, haben wir eine ganze Menge verschlafen," resümiert die Techpriesterin den aufgezeichneten Vortrag. Tals Annahme, ihr Interesse wäre primär auf die Archäotechnik in der untergegangenen Makropole fokussiert, verneint sie jedoch, indem sie den Kopf in seine Richtung wendet und einen Mundwinkel hochzieht.
"Das verlorene Wissen ist zweifellos wertvoll, aber die Weiterentwicklung, der Fortschritt, den das eingerostete Mechanikum so sehr fürchtet, das ist es, was ich für erstrebenswert erachte. Eine schwärende, siechende, sterbende, aber eben noch nicht tote Makropole ist dafür ein wundervolles Laboratorium!" Ein leicht besessener Glanz stiehlt sich in die grünen Augen der Maschinenseherin. Sie hebt die bionische Hand mit gekrümmten Fingern aus schwarzem Metall an, über denen scharfe und spitze Nadeln und Skalpelle hungrig zappeln.
"Von daher, wenn dein Wissensstand aktuell ist, plädiere ich dafür, die Infiltration mit der Makropole Karib zu beginnen. Ja, womöglich haben die dortigen Kriecher des Omnissiah keine Daten über meine Exkommunikation!"
Die Aussicht, bis ins blecherne Herz ihrer Erzfeinde vorzudringen und den Spieß umzudrehen, erfüllt die Abtrünnige mit geifernder Schadenfreude und entlockt ihr ein krächzendes Lachen. In diesem Moment kann sie Lamiras fanatische Besessenheit, wenn es darum geht, blutige Rache an der Inquisition zu verüben, ganz gut verstehen.
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Emilia

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #597 am: 05.03.2016, 19:09:45 »
"Das will ich aber hoffen!" Antwortet Emilia auf Tal´s Vorschlag über das gesehene Stillschweigen zu behalten. "Um das Ding werde ich mich selbst kümmern...!" Als der Vorschlag kommt das er draußen auf sie wartet sag Emilia nur "Geht schon einmal vor ich muss mich noch Frisch machen, ich komme danach direkt zur Navigatorenkammer." Nachdem Tal gegangen ist und die Tür hinter sich geschlossen hat macht sich Emilia daran sich schnell Frisch zu machen und danach was Frisches anzuziehen. Nach nur 10 Minuten bricht die Psionikerin dann endlich auf um Tal in der Navigatorenkammer zu treffen. Dort angekommen ist sie etwas überrascht den rest der Gruppe dort ebenfalls anzutreffen, aber zumindest muss sie Varna nun nicht mehr separat aufsuchen. Und so tritt die mit einer Legins und einem Tanktop bekleidete und nur leicht ausgerüstete Psionikerin auf Varna zu: "Hey Varna wenn du dein Subjekt P wieder siehst, richte ihm bitte von mir aus das er wahrscheinlich der Ehrengast auf unserem nächsten Grillfest wird wenn ich jemals herausfinde das er über das was er bei mir im Quartier gesehen hat auch nur ein Wort verliert, das gleiche gilt wenn ich den Spanner nochmal erwische wie er mich beim .... äh ist doch egal bei was, beobachtet." Während Sie am Anfang nach sehr selbstsicher ist, wird sie am ende etwas nervös und wirkt als wenn ihr etwas peinlich wäre.

XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #598 am: 05.03.2016, 23:03:03 »
"Eine Vergleichsmessung nach Einsatz des Steines ist sinnvoll, jedoch war dies nicht die eigentliche Intension von XK Rho Pi-8. Was benötigt wird ist eine Datenbank oder eine wissende Person, die als Lehrer fungieren kann. Dies soll helfen das Verständnis des Navigationsartefaktes zu verbessern. Eine von Karnak Zul unabhängige Informationsquelle ist erstrebenswert. Eine Sensibilisierung der Paktmitglieder diesbezüglich wird angestrebt, da der Aktionsradius von XK Rho Pi-8 auf Sinophia aufgrund der äußerlichen Erscheinung stark eingeschränkt ist." Der schwarze Magos gibt sich alle Mühe, seine Bitte so eindringlich wie möglich zu vermitteln. Sein Verlangen, das Artefakt, welches mit ihm verschmolzen ist besser zu verstehen und womöglich sogar weitere Anwendungszwecke zu entdecken ist groß, und der Heretek ist überzeugt, dass auch seine Mitketzer von einer Vergrößerung der Macht des dritten Auges profitieren werden.

Dann hört sich das mutierte Maschinenwesen, das trotz seines stählernen Kokons das Umfeld voll wahrnehmen kann ruhig die Anmerkungen der übrigen Anwesenden an, saugt begierig die Informationen auf, die der Hexer Tal'Ygramus in die Konsole eingibt, und auch das Eintreffen der feurigen jungen Psionikerin entgeht ihm nicht. Der geflügelte Heretek schweigt und grübelt über die Anmerkungen seiner Mitketzer, und schließlich ertönt wieder die durch den Funk verzerrte kalte Stimme aus dem Lautsprecher.

"Varna ist eine ehemalige Angehörige des Adeptus Mechanicus? Ich gehe davon aus dass Feindseligkeiten der Vergangenheit nicht das Urteilsvermögen von Varna in der Gegenwart beeinflussen. Aufgrund der Gefährlichkeit unseres Vorhabens ist besonnenes Handeln ebens wichtig wie Tarnung und Verschleierung." konstantiert der Mutant im Inneren der Kugel nüchtern. "Karib wurde als erstes Ziel benannt. Begründung erbeten. Wäre es nicht logischer, Sinophia Magna als erstes Ziel anzustreben? Zum einen beherbergt sie den größten Teil der Bevölkerung, was uns ermöglicht, leichter in der Masse unterzutauchen und uns unbemerkt zu bewegen. Nach Einschätzung durch XK Rho Pi-8 ist hier außerdem die Wahrscheinlichkeit höher, einen Verbündeten zu finden, und dies sollte unser erstes Ziel sein. Erst wenn ein stabiler Brückenkopf in Form von Kontakten und einer Niederlassung ethabliert ist, und zusätzliche Informationen gewonnen wurden sollte eine Aktion gegen die Makropole Karib gestartet werden." Der Heretek zögert kurz, dann fährt er fort.

"Erschwerend kommt hinzu, dass XK Rho Pi-8 durch stark fortschreitende Mutation, die Infizierung mit dem Skarabäenschwarm sowie die Durchdrungenheit vom Chaos für jede verdeckte Infiltration ungeeignet ist. Die übrigen Paktmitglieder sollten in der Lage sein, mit etwas Tarnung unentdeckt als Stoßtrupp das gegnerische Land auszukundschaften, für XK ist dies jedoch nicht möglich. Eine Überlegung wäre daher eine Trennung. XK könnte mit einer Einsatzgruppe der Gefolgschaft Scarnas zur Makropole Argopolis aufbrechen um zu prüfen ob dort eine Kolonie der Wilden aufgebaut werden kann, die später als Ausgangsort für eine Expedition ins Innere der Ruine verwendbar wäre. Hinweis: Sollten die übrigen Paktmitglieder dem Plan des W.I.E.Ge Mark II zustimmen würde XK Rho Pi-8 erneut den Kontakt mit Karnak Zul suchen, um Informationen über den Träger des wahren Dämonennamens zu erlangen. Eine unbekannte Entität zu beschwören ist unklug. Außerdem muss Wissen über Dämonenbindung erlangt werden. Zu diesem Zweck wird XK Rho Pi-8 in das verschlossene Inquisitionsgemach einbrechen sobald Sinophia erreicht ist. Zwar sind die Erfolgsaussichten gering, aber es lohnt in jedem Fall, eine Variable aus der Gleichung zu entfernen." Der mutierte Magos fällt in Schweigen, leicht erschöpft von der für ihn ungewohnt langen Rede.
« Letzte Änderung: 05.03.2016, 23:46:40 von XK Rho Pi-8 »

Varna a.k.a. Cell9

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Verdammte Städte: Kapitel 4 – Aufbruch zu neuen Weiten
« Antwort #599 am: 06.03.2016, 02:09:02 »
Varna lässt die Hand sinken und dreht sich zur Pforte um, in der nun das letzte Paktmitglied auftaucht. Im ersten Moment schaut sie unter der Kapuze verwundert drein - aber da es Emilia anscheinend höchst peinlich ist, beschließt sie schmunzelnd, nicht nachzufragen, wobei Subjekt P sie da gestört hat.
"Subjekt P ist eine Sie," antwortet sie beschwichtigend, "Und alt genug, dass sie wahrscheinlich nichts Überraschendes gesehen hat." Die Heretek kichert vor sich hin, lässt die Psionikerin dann aber in Ruhe. Indem sie sich wieder zu der stählernen Kugel umdreht, in der XK Rho Pi-8 steckt, geht sie auf die Worte des Magos ein:
"Mein Wissen über derlei Artefakte dürfte noch bescheidener sein als deins. Eine externe Quelle finden wir frühestens auf Sinophia. Warum ich mich aber für Karib ausgesprochen habe, dürfte auf der Hand liegen: weiter weg vom Raumhafen und damit von der Armeepräsenz schätze ich unsere Chancen, Wurzeln zu schlagen, bevor man auf uns aufmerksam wird, höher ein. Das soll nicht heißen, dass wir nicht auch außerhalb von Karib operieren können, aber für den ersten Schritt erscheint mir diese Option am sinnvollsten - solange uns keine aktuelleren Informationen zur Verfügung stehen. Allerdings..."
Die Fabrikweltlerin stockt auf einmal. "Der Raumhafen. War das nicht mit der Grund, weshalb ich nach Sinophia wollte?" Natürlich wäre es ein zu großer Zufall, wenn das Schiff, mit dem ihr einstiger Verlobter sich davongemacht hat, gerade jetzt und lange genug bei Sinophia vor Anker liegt, doch wo, wenn nicht im Raumhafen, würde sie sich über den Verbleib der Fregatte informieren können? Die Augen der Techpriesterin richten sich auf die verspielte katzenhafte Mutantin, mit der sie die letzten Wochen zusammen verbracht hat - wunderschöne Wochen, in denen sie sich so gut gefühlt hat wie schon lange nicht mehr. In denen sie sich nur selten an Eugenius erinnert hat. Oder sich gar nicht hat erinnern wollen? Ein Teil der Ketzerin fühlt sich undankbar und schuldig, aber sie kann das, was sie empfindet, nicht leugnen. Und sie weiß, dass sie es nicht anders will.
Die zerebralen Implantate machen Varna darauf aufmerksam, dass sie einen Satz angefangen und nicht beendet hat, inzwischen hat sie allerdings den Faden verloren.
The Mechanicus does not seek to improve its servants' bodies. It strives to amputate their souls.

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