Nachdem Tal'Ygramus den Pakt unterschrieben hat, rollt Varna das Pergament wieder zusammen und steckt es in eine der geräumigen Taschen ihrer schlissigen roten Robe. "Du hast recht, das unbedarfte Volk wird kaum etwas von Karnak Zuls Spuren an uns bemerken, aber wenn wir ernsthafte Aufmerksamkeit erregen, wird man uns sicher Häscher auf den Hals schicken, die Warpsignaturen weit besser erkennen können als ich," pflichtet sie dem Hexer insofern bei, was Geheimhaltung angeht. Als dieser aufsteht, um nach der immer noch nicht aufgetauchten Emilia zu sehen, zuckt die Heretek mit den Schultern. "Ich habe eigentlich Subjekt P geschickt," merkt sie an, doch Tal ist bereits abgerauscht, ohne die Worte mitbekommen zu haben - oder auf die Erklärung zu warten, wer oder was 'Subjekt P' überhaupt ist.
Alleine im Raum mit Lamira, schaltet die Techpriesterin ihr Mikrofunkgerät stumm und wendet sich der Scharfschützin zu. Auch wenn sie durchaus eine ernste Sache zu bereden hat, kann sie es nicht lassen, die katzenhafte Mutantin dabei hinter dem Ohr zu kraulen.
"Glaub' mir, ich bin genauso wenig von der Vorstellung begeistert, Karnak Zuls Brandmal - oder seine Saat - in mir zu tragen, wie du. Und ich fürchte, es wird nur noch wachsen. Wenn man nichts dagegen unternimmt, zumindest." Die Maschinenseherin macht eine nachdenkliche Pause, dann fährt sie fort: "Ich will damit nicht sagen, dass ich einen Pakt mit einer jenseitigen Entität auf die leichte Schulter nehme, aber... ein ehemaliger imperialer Schreiber sagte mir einst, jeder Vertrag, sei er noch so ausgeklügelt formuliert, hat seine Schlupflöcher. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Dämon unsere Freiheit nimmt, Liebste."
Während sie spricht, rückt der Kopf der Heretek immer näher an Lamiras heran, bis die Lippen der beiden Ketzerinnen sich berühren... und plötzlich zuckt die Fabrikweltlerin zusammen, von XK Rho Pi-8s Ausruf der Epiphanie direkt in ihrem Ohr erschreckt - nicht nur von der Lautstärke, sondern auch von der schieren Emotion, die mehr einem kleinen Kind ähnlich klingt als dem kalten, freudlosen Maschinenmenschen.
"Schön zu wissen, dass hier jeder seinen Spaß hat," schmunzelt Varna. Nachdem sie die Irritation überwunden hat, führt sie den begonnenen Kuss zu Ende, just bevor der Idolitrex-Magos sich wieder meldet.
"Das kann ich. Worum geht es denn?," aktiviert die Maschinenseherin nach einigem Zögern die Funkübertragung von ihrer Seite aus. Sie will sich langsam erheben, hält bei Lamiras alberner Bemerkung aber inne und legt den Kopf leicht schräg, um ihre Angebetete mit einem halb schelmischen, halb bewundernden Blick zu mustern.
"Die zweihundert Jahre Schönheitsschlaf haben dir ja ganz gut getan, Kätzchen," fährt sie mit dem organischen Zeigefinger vom Ohr der Ex-Arbitratorin zu deren Kinn, das sie mit einem kleinen Stubser leicht anhebt. "Pass mir nur auf, dass du die nächsten zweihundert Jahre auch so gut in Form bleibst!" Nach dieser Neckerei steht die Abtrünnige endlich auf und setzt sich in Bewegung.
Subjekt P schwebt derweil solange unschlüssig in Emilias Zimmer herum, bis Tal'Ygramus den Raum betritt und die Psionikerin, die ihre Umgebung kaum wahrzunehmen scheint, auf sich aufmerksam macht. Obwohl die Kreatur vor gar nicht so langer Zeit noch menschlich gewesen ist, muss sie Erinnerungen an menschliche, irrationale Verhaltensweisen erst mühsam aus den tiefen ihres konservierten Gehirns fädeln. Und je mehr von diesen Bildern und Versatzstücken in ihrem untoten Geist ankommen, desto mehr fehl am Platz fühlt sie sich - dabei kann sie nicht einmal ihren einstigen Namen ins Gedächtnis rufen.
"Ich... Information nicht verfügbar. Varna nannte mich... 'Subjekt P'," bringt das Wesen mit einer grässlichen Stimme hervor - trocken, krächzend und leicht blechern. Ein zischendes, gurgelndes Geräusch folgt, als eine mechanische Gurtapparatur die balsamierten Lungen des Pannangalan wieder aufzieht und mit Luft füllt, die es zum Sprechen benutzt. "Wurde geschickt... nach Emilia... Erstatte Varna Bericht," keucht Subjekt P auf einmal zum Abschied, bevor es gleich darauf den Raum mit den jungen Leuten verlässt.