Da sie ihr Gegenüber direkt anschaut, entgeht Naomi Kiyos Seitenblick und dessen Inhalt nicht. Sie folgt ihm für den Bruchteil einer Sekunde und stellt mit Interesse fest, dass Kikuchiyos Worte wohl nicht im Sinne seiner Clansgenossin waren. "Jeder von euch ist Teil seiner Intrrigen und so haltet ihr so viele Fäden, dass ihr euch gegenseitig behindert?", überlegt sie sich, dann strafft sie sich innerlich, als ihr die Bayushi nahetritt. Äußerlich hält sie dem Blick der Yoriki ungerührt stand. Sie spiegelt die Bewegungen der Samurai-Ko, sowohl mit den Händen als auch mit der Verneigung, jedoch etwas später als sie.
Noch nicht wieder aufgerichtet erwidert sie: "Es gibt nichts, weswegen IHR beschämt sein müsstet. Bitte eilt nicht in eurem Urteil über Masome-san, ich habe zu wenig Erinnerung, um ein wahres Bild der Situation zeichnen zu können. Sicherlich gab es gute Gründe für das, was ich zu sehen und hören glaubte." Sich ausgerechnet von einer Skorpionin über Wahrhaftigkeit belehren zu lassen, trifft sie nur wenig, fast amüsoiert es sie. Schärfer ist da das Zögern, auch Kriegerinnen mit einzubeziehen. "Wahrscheinlich hat sie selbst es auch nicht leicht, sich in ihrem Stand zu behaupten.", überlegt die Seppun.
"Yin und Rei schmücken euch.", verabschiedet sie ihre Kontrahentin, als diese sich zurückzieht. "Chugo und Makoto leiten meine Handlungen." Sie verliert kein Wort über die letzte Tugend, diese war die, der sie sich im Moment am weitesten entfernt fühlte.
Der alte Ashigaru versucht weiter, das Pferd zu beruhigen und widerspricht Midori laut genug, damit es alle hören: "Es braucht seine Meisterin!" Entweder mit Absicht oder unwissend stellt er sich ungeschickt an, zieht es hier- und dorthin. Naomi entschuldigt sich von den anderen und tritt leichtfüßig - trotz der Rüstung - hinzu. Sie krault die Mähne und drückt den Kopf herunter, während sie flüstert: "Na, na, Yunna, alles gut. Du hast gespürt, das ich dich brauche, oder? Danke für deine Hilfe, ich beneide dich, dass du nicht ständig die Haltung wahren und Ehre verteidigen musst." Tadao tritt inzwischen ehrenbieitg zurück und bleibt neben Midori stehen. Kurz stiehlt sich ein Lächeln auf sein vom Strohhut beschattetes Gesicht. Dann wendet er sich an die Dienerin: "Ihr kennt Pferde?"
Nachdem sie sich um Yuuna gekümmert hat, wendet sich Naomi an ihre Freundin: "Danke für deinen Beistand und dass du ruhig geblieben bist. So ich auch nicht unverletzt hier herauskomme, schätze ich mich glücklich, deine Unterstützung um mich zu wissen." Schließlich greift sie ihr Naginata und gesellt sich zu Kikuchiyo: "Wenn ihr erlaubt: Mit mehr Händen zugleich sollte es schneller gelingen." Sie wartet die Antwort garnicht ab, sondern macht sich gleich daran, die Sänfte in eine geeignete Trage umzubauen, sobald Yao aus der Gefahrenzone entfernt ist. Sie hilft, sie zwischen die Pferde zu spannen und bedeutet Midori erneut, sie möge sich mit den Decken auf ihr Pferd setzen. Yuuna ist nun vollkommen ruhig und lässt es trotz seiner Größe und Edelblutes mit sich geschehen.