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Autor Thema: Der Pilger - Kapitel I  (Gelesen 15353 mal)

Beschreibung: Anfänge, Möglichkeiten, Unbesonnenheit

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #60 am: 02.06.2015, 22:51:50 »
Kayleen lauscht der Erzählung aufmerksam und schaut am Ende mit großen Augen zu Aeringa. Es scheint als, wenn eine Frage sie brennend interessiert, während irgendetwas in ihrem Hinterkopf ein nagendes Gefühl hinterlässt.
„Wenn es keiner so wirklich weiß, wie kann man dann überhaupt beweisen, dass es stimmt? Ich meine muss das nicht irgendwer anerkennen oder bewiesen werden? Ich meine sonst könnte ich ja auch behaupten die Tochter eines, wie heißt es nochmal...ach ja Freihändlers zu sein.“
Bringt sie mit einem Lächeln hervor und plustert sie auf, um wie mit Stolz geschwellter Brust zu wirken. Das Schauspiel lenkt die junge Schwester jedoch so sehr ab, dass sie einen Moment nicht aufpasst und ins Stolpern gerät, droht auf den Boden zu plumpsen.
« Letzte Änderung: 02.06.2015, 22:52:08 von Schwester Kayleen Fírinne »
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
- Aus einem Traktat des Ordens der reinigenden Flamme

Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #61 am: 03.06.2015, 14:44:20 »
Wieder stellt Kayleen eine verdammt unbequeme Frage, mit der sich die Feudalweltlerin aber früher oder später befassen muss. "Du wieder," seufzt sie. Bevor sie allerdings eine Antwort überlegen oder einfach nur genervt abwinken, gerät die aufgeplusterte Heilerin aus dem Gleichgewicht.
Æringa fängt die junge Ordensschwester auf, indem sie sie an den Oberarmen festhält. "Pass lieber auf, wo du hintrittst," rügt sie Kayleen. Sonderlich sauer sieht die Landadlige allerdings nicht aus, von ihrer umgebungsbedingten Gereiztheit abgesehen. Fast schon übertrieben sorgsam vergewissert sie sich, dass ihre Begleiterin auch ja wieder fest auf beiden Füßen steht, ehe sie sie loslässt.
"Beeilen wir uns lieber," will die Grafentochter endlich raus aus der Sonne, bevor in ihrem aufgeweichten Schädel noch mehr unbequeme Gedanken aufsteigen.
« Letzte Änderung: 03.06.2015, 14:44:29 von Æringa »
Charge!

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #62 am: 03.06.2015, 14:54:17 »
“Ohhh!“ schießt es Kayleen durch den Kopf, als der Boden droht rasant näher zu kommen. Sie will sich schon auf einen schmerzhaften Sturz einstellt, als sie den festen Griff von Aeringa am Arm bemerkt. Ihre Freundin hindert sie am fallen und Kayleen versucht mit dem zusätzlichen Halt das Gleichgewicht zu bewahren. Es dauert einen Moment, aber sie schafft es. Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck und einem leichten Kribbeln am Arm, wo sie berührt wurde, schaut sie zu Aeringa.
„Oh danke, entschuldige. Ich sollte wirklich besser aufpassen. Na ist zum Glück ja nichts passiert.“
Streicht sie sich mit einem Lächeln über den Hinterkopf und macht wieder die ersten Schritte, um ihr Ziel zu erreichen.
„Es sollte nicht mehr weit sein.“
Bringt sie etwas außer Atem hervor, um den Schweiß erneut erfolglos abzuwischen.
"Hm wie ist es denn ein Freihändler zu sein?"
« Letzte Änderung: 03.06.2015, 14:55:59 von Schwester Kayleen Fírinne »
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
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Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #63 am: 03.06.2015, 22:23:55 »
Trotz ihrer eher miesen Laune muss Æringa angesichts von Kayleens Tollpatschigkeit und Verlegenheit schmunzeln. Der kleine Sonnenschein hat bei ihr schon öfters bedrückte oder brütende Stimmung gelockert. Aber natürlich muss die Kleine gleich mit ihren Fragen weitermachen.
"Ein Freihändler zu sein, bedeutet einen Namen zu haben, der Achtung verdient. Es bedeutet, den höchsten Adelskreisen anzugehören und über die schönsten Sternenschiffe zu gebieten. Ein Gefolge zu haben, das Könige beneiden würden. Und den Segen des Gott-Imperators selbst, sich die kühnsten Wünsche zu erfüllen," schildert die Freihändler-Anwärterin ihre idealisierte Vorstellung, von der sie auch wirklich angetrieben wird. "Eines Tages, Kayleen, wird es auch mir zuteil werden," verkündet sie entschlossen. Sie wird nicht durch die abscheulichsten Ecken des Imperiums kriechen, um am Ende mit leeren Händen da zu stehen, soviel steht für die Feudalweltlerin fest.
Charge!

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #64 am: 04.06.2015, 17:22:23 »
Kayleen lächelt Aeringa an, als diese davon erzählt, was sie eines Tages erreichen möchte. Das Lächeln ist hinter der Atemmaske natürlich kaum sichtbar, aber es strahlt voller Wärme in den Augen.
„Ich hoffe wenn es soweit ist, nimmst du mich auf einem der Raumschiffe mit. Ich mag es irgendwie durch die Leere zu reisen, dem Brummen der Maschine zu lauschen. Man fühlt sich irgendwie eins mit dem Gott-Imperator und so klein dort draußen.“
Schwärmt sie ein wenig.
„Allerdings klingt der Rest irgendwie weniger erstrebenswert, obwohl den Segen des Gott-Imperators habe ich ja bereits.“
Bringt sie forsch hervor und knufft ihre Freundin in die Seite.
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Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #65 am: 04.06.2015, 20:38:24 »
"Hey, werd' nicht frech!," beschwert sich Æringa über Kayleens Geste, meint es aber nicht ernst. Das Herumalbern der Heilerin lenkt sie wenigstens von der lästigen Hitze ab.
"Es ist eine andere Art von Segen," meint die Adlige dann. "Aber wenn ich erst einmal mein Schiff habe, kann ich darüber nachdenken, dich mitzunehmen. Wenn du dich benimmst."
Die strenge, etwas arrogante Fassade ist durchaus glaubwürdig - wenn Kayleen die Feudalweltlerin nicht schon eine Weile kennen würde. Ein leicht hochgezogener Mundwinkel und ein kurzer, freundlicher Blick zu ihr hinab verraten mehr als deutlich, dass Æringa die Gesellschaft ihrer jüngeren Mitakolythin wertschätzt.
Charge!

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #66 am: 04.06.2015, 21:50:49 »
Der Schweiß läuft ihr über die Stirn und eigentlich setzen die Albernheiten ihr angesichts der Hitze und Luftfeuchtigkeit stark zu. Aber sie hat eine Ausbildung im Kloster hinter sich und Kayleen würde nicht so schnell unter der Last zusammen knicken. Stattdessen läuft sie etwas vor und dreht sich um, um Aeringa mit großen Augen anzuschauen.
„Och bitte, du nimmst mich doch bestimmt auch so mit oder? Außerdem benehme ich mich doch immer oder möchtest du an der Aufrichtigkeit einer Schwester der Adeptus Sororitas zweifeln?“
Verschränkt sie die Arme hinter dem Kopf und bringt durch die Atemmaske ein dröhnendes Lachen hervor. Dreht sich dann aber wieder schnell um, ehe ein weiteres Missgeschick passiert. Sie hält Ausschau nach der Kirche, welche sie bald erreichen müssten.
„Wir sollten als erstes beten und dann den Priester fragen oder?“
« Letzte Änderung: 04.06.2015, 21:55:27 von Schwester Kayleen Fírinne »
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Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #67 am: 06.06.2015, 11:10:03 »
Levi erreicht nach einem kurzen Marsch in der schwülen Hitze den kleinen Raumhafen von Port Finis und findet die Dinge dort im Großen und Ganzen seit ihrer Ankunft unverändert vor. Ein Großteil des Landeplatzes und Docks wird von der klobigen Form der "Leerendrache" beansprucht, die wenig überraschend noch immer das einzige Schiff zu sein scheint, dass sich derzeit auf der Grenzwelt befindet. In der Mittagshitze schwitzende Arbeiter und zwei große Ladeservitoren sind damit beschäftigt die Ausbeute der traephischen Produktion zu verladen und schleppen, ächzend unter der Last ihrer Arbeit, vernagelte Holzkisten in die Laderäume des Transporters. Es dauert nicht lange und dem Bürokraten gelingt es einen der Vorarbeiter, genauer gesagt eine Vorarbeiterin, ausfindig zu machen. Die Frau trägt einfache Arbeitskleidung und rudimentäre Schutzhandschuhe und hat ihre Haare in der Hitze zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre Aufmerksamkeit scheint im Augenblick dem Inhalt eines Dataslates zu gelten, während der Verladeprozess in ihrer Nähe im vollen Gange zu sein scheint.


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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #68 am: 08.06.2015, 11:42:17 »
Der Tempel der Ekkleisarchie stellt sich als hochaufragendes Gebäude heraus, das sich vom Grundtyp her kaum von den üblichen, pragmatischen Bauten in Port Finis zu unterscheiden scheint. Im Unterschied zu den tristen Hab-Bauten ist die Fassade des Tempels jedoch mit einer Vielzahl von bildhauerischen Kunstwerken verziert, die den imposanten gothischen Stil imitieren, der vielen Kirchenbauten im Imperium gemein ist. Als sich Kayleen und Æringa der Kirche nähern, offenbaren sich jedoch deutliche Verfallsspuren an den opolenten Verzierungen. Das heiße feuchte Klima scheint im Laufe der Zeit besonders den Gargylen und anderen größeren Steinarbeiten zugesetzt zu haben und kaume ein Cherub oder Heiliger ist noch im Besitz all seiner Gliedmaßen oder Gesichtszüge.
Die schwere Doppelflügeltür aus dunklem Holz lässt sich mit einem lauten Knarzen aufstoßen und eine angenehme Kühle begrüßt die beiden Akolythen. Das Innere des Tempels gestaltet sich als angenehm dunkel, denn durch die großen Bleiglaßfenster dringt das Sonnenlicht nur stark gefiltert in das Innere der heiligen Stätte vor. Der opulente Stil der Außenfassade setzt sich auch im Inneren der Kirche fort. Kunstvoll gearbeitete Heiligen Statuen begrüßen Æringa und Kayleen und ein weitläufiges Deckenfresko zeigt eine Lichtgestalt und die gigantischen Krieger der Astartes im Kampf gegen eine Brut finsterer Kreaturen, die mit Schwert und Boltwaffen in den höllischen Abgrund zurückgestoßen werden.
Das Kirchenschiff selbst ist mit einer Vielzahl von Bänken aus dunklem Tropenholz gefüllt und der Altarraum wurde anscheinend bewusst imposant gestaltet und versucht mit opulenten Goldverzierungen den Rest des Innenraums in den Schatten zu stellen.
Außer den beiden Akolythen scheint sich gerade niemand in der Kirche aufzuhalten, aber die Kerzen in ihren großen Metallständern im Kirchenschiff brennen und weiter hinten befindet sich an einer Seite eine geschlossene Holztür, die vermutlich in die Hinterräume des Tempels führen, die in der Regel von der Priesterschaft genutzt werden.

Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #69 am: 08.06.2015, 13:14:00 »
"Gepriesen sei der allmächtige Gott-Imperator!"
Æringas Stoßgebet gilt jedoch eher dem kühlen Schatten im Kircheninneren als der Glorie des Gott-Imperators. Für einen klösterlichen Lebensstil hat die Adlige zwar nicht viel übrig, könnte sich im Augenblick allerdings gut vorstellen, länger in diesem Gotteshaus zu verweilen. Die Kirche strahlt für sie eine vertraute Atmosphäre aus, unterscheidet sie sich doch hauptsächlich nur in Details des Deckenfreskos von den heiligen Stätten ihrer Heimatwelt.
"Du wolltest Andacht halten," sieht die Feudalweltlerin ihre Begleiterin an. Ursprünglich hatte Æringa geplant, gleich mit den Nachforschungen zu beginnen, angesichts der angenehmen, ruhigen Umgebung verspürt sie jedoch das Bedürfnis, die Frische der heiligen Hallen ein wenig auszukosten, zumindest bis ihre Haut nicht mehr klebrig vor Schweiß ist.
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Hariq Jaraˈqan

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #70 am: 08.06.2015, 19:53:29 »
Mit großen Schritten geht Levi auf die Vorarbeiterin zu.
"Den Gott-Imperator zum Gruße.", er hält etwas Abstand zu ihr: "Vielleicht könnt ihr mir helfen. Das Administratum hat mich damit beauftragt die Verladelisten hier zu checken. Es kam zu einigen Unregelmäßigkeiten. Ich wurde beauftragt mich darum zu kümmern. Ich kann nicht den Weg von oben nach unten nehmen. Wir wollen nicht, dass etwas vertuscht werden kann."

Er schaut der Frau direkt in die Augen: "Sind sie die Frau, die mir hilft?"
Er versucht so etwas wie ein aufmunterndes Lächeln zu stande zu bekommen.

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #71 am: 08.06.2015, 20:24:01 »
Auch wenn das Äußere der Kirche leider etwas bemitleidenswert aussieht, wird Kayleen im Inneren dafür entschädigt. Der Anblick zaubert ihr sofort ein Lächeln auf das Gesicht und dies nicht nur wegen der Kühle, welche die beiden Frauen erwartet. Sie fühlt sich an diesem Ort des Glaubens wohler als anderswo.
“Wenigstens so bin ich mit meinen Schwestern noch verbunden, mit jedem Gläubigen des Gott-Imperators.“
Schießt es ihr durch den Kopf und sie nickt bei Aeringa Frage.
„Ja. Komm doch mit.“
Fordert sie ihre Freundin auf und zieht sich zum Altar, um dort auf die Knie zu gehen. Sie neigt den Kopf demütig und faltet die Hände zu einem Gebet. Leise spricht sie die imperiale Hymne.
„Liebe den Imperator,
Denn er ist die Erlösung der Menschheit,
Folge seine Worte,
Denn er führt uns in das Licht der Zukunft,
Achte seine Weisheit,
Denn er beschützt uns vor dem Bösen,
Flüstere seine Gebete mit Hingabe,
Denn sie werden deine Seele erretten,
Ehre seine Diener,
Denn sie sprechen mit seiner Stimme,
Erzittere vor seiner Großartigkeit,
Denn wir alle wandern in seinem unsterblichen Schatten.“
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
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Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #72 am: 09.06.2015, 02:47:40 »
Æringas Gebet fällt lange nicht so ausschweifend oder hingebungsvoll aus wie Kayleens. Die Feudalweltlerin neigt den Kopf und raunt leise ein "Gepriesen sei der allmächtige Gott-Imperator auf Seinem Heiligen Throne" - dann ist sie auch schon fertig. Auch wenn sie im Glauben erzogen wurde und sich zu diesem ehrlich bekennt, ist die angehende Freihändler-Erbin keine zutiefst fromme Frau. Die kleineren Riten des Glaubens zu befolgen und Ketzer wie unwürdige Abscheulichkeiten zu strafen, reicht für sie völlig aus.
Während die junge Heilerin noch ihr Gebet spricht, sieht sich die gepanzerte Adlige im Kirchenschiff um. Sie betrachtet das Deckenfresko mit einigem Interesse und geht dann ein wenig in der Nähe des Altars umher. Vielleicht hört ja ein Kirchendiener die Schritte und tritt selbst zur Begrüßung hinaus?
Charge!

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #73 am: 10.06.2015, 17:51:06 »
Kayleen ist so sehr in das Gebet vertieft, dass sie weder die Kürze von Aeringa Gebet bemerkt, noch sonst irgendetwas. Als sie fertig ist, lächelt die junge Frau selig und schaut unsicher zu Aeringa, die scheinbar schon fertig und wieder auf den Beinen ist. Kayleen steht wieder auf und sieht sich einen Moment um.
„Scheint als wenn jemand seine Pflichten vernachlässigt.“
Murmelt sie wenig begeistert, dass diese heiligen Hallen völlig unbeaufsichtigt sind. Sie wartet nicht auf ihre Freundin und geht zu der geschlossenen Holztür, um kraftvoll anzuklopfen.
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Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #74 am: 11.06.2015, 15:17:41 »
Noch bevor Levi überhaupt etwas sagen kann, beginnt die Frau bei seinem Anblick bereits mit den Augen zu rollen und wüst zu fluchen. "Was ist jetzt schon wieder los? Alle Formulare wurden längst ausgefüllt und eingereicht und überhaupt wird hier sowieso immer der gleiche Kram verladen! Kann das Administratum uns vielleicht einmal einfach unsere Arbeit erledigen lassen?"
Die Frau stöhnt genervt und streckt ihre Hand aus. "Na dann gib schon her. Was muss ich unterschreiben?"
Doch als Levi sie nach den Verladelisten fragt und Unregelmäßigkeiten anspricht, hebt sie misstrauisch die Augenbrauen und verschränkt die Arme vor der Brust. "Unregelmäßigkeiten? Hier läuft alles genau so wie es laufen soll. Die Kisten da drüben kommen in dieses Schiff. Wo sollen wir sie denn auch sonst bitte lassen? Ist ja nicht so als könnte man hier irgendwas verwechseln."
Die Frau schüttelt den Kopf und seufzt erneut, aber anscheinend hat sie einige Erfahrung im Umgang mit der Bürokratie des Administratum und möchte die ganze Sache nicht noch weiter unnötig in die Länge ziehen. "Also gut, zeig mit die Erlaubnis zur Einsicht der Listen und ich bin die letzte die hier irgendwem im Weg stehen wird. Hauptsache ich kann weiter meine Arbeit machen. Aber habt ihr nicht sowieso Kopien von allem was hier rein und raus geht?" Die Lippen der Frau verziehen sich zu einem schadenfrohen Grinsen. "Ja, ja... das Administratum macht keine Fehler, ich weiß. Ist wohl einer der alten Mumien ein Stapel Listen in den Schredder gerutscht, was?"



Kayleen's kraftvolles Klopfen an der dicken Holztür führt zu keiner Reaktion, jedoch sieht sie aus der Nähe, dass die schwere Tür nicht verschlossen zu sein scheint und nur angelehnt ist.
Æringa hingegen glaubt gedämpfte Stimmen hören zu können, die ihren Ursprung irgendwo hinter der Tür zu haben scheinen. Die Geräusche sind jedoch zu gedämpft um den Inhalt des Gespräches hören zu können und es wirkt ein wenig so, als würden sie aus dem Boden kommen.

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