"Freihändlerdynastie, hmm?"
Der Vorarbeiter lässt seinen Blick über die beiden Akolythen wandern und nickt. "Zehn Minuten Pause! Im Anschluss will ich euch sofort wieder hier sehen. Keine Trödeleien!", ruft er den Arbeitern seines Brenntrupps zu und die Männer und Frauen legen die Promethiumtanks und Flammenwerfer nieder und verschwinden in kleinen Grüppchen in Richtung Stadt.
"Fulvius Kruger.", stellt sich der Vorarbeiter vor und zieht einen seiner schweren Handschuhe aus, um Grayson die Hand zu reichen. "Ex-Armee wenn mich nicht alles täuscht?", fragt er während des kräftigen Händedrucks und mustert Grayson aus der Nähe. "Bei welchem Regiment haben sie denn gedient bevor ihr Freihändler sie rekrutiert hat und mit wem genau mache ich denn jetzt Geschäfte?"
Kruger winkt ab und dreht sich um und begibt sich in Richtung eines einfachen Wellblechcontainers, der in einiger Entfernung aufgestellt ist und den Arbeitern vermutlich dazu dient bestimmte Ausrüstungsteile zu lagern. Das Innere des Containers erweißt sich als angenehm schattig, auch wenn er keinen wirklichen Schutz vor der brütenden Hitze zu bieten scheint. Eine einfache Holzplatte und ein paar Kisten dienen als Stühle und Tisch. Mit einer routinierten Handbewegung zieht sich Kruger einen Lho-Stick aus der Tasche und entzündet ihn mit einem Feuerzeug.
"Also was habt ihr mit mir zu besprechen? Vor harter Arbeit schrecken wir nicht zurück."
Das Poltern an der Tür hört schlagartig auf und nach einem kurzen Augenblick können die beiden Akolythen hören wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird. Die Tür schwingt nach Innen auf und gibt den Blick auf einen kerzenerleuchteten Raum frei. Mamorne Särge in steinernen Akloven zieren die kleine Krypta der Kirche und am Ende des Raumes befindet sich ein kleiner, dem Gott-Imperator geweihter Altar.
Einen genaueren Blick kann Æringa jedoch noch nicht bekommen, denn in diesem Moment schiebt sich eine korpulente, berobte Gestalt in ihr Blickfeld und öffnet die Tür nur langsam zur Vollständigkeit.
"Wer wagt es...", ereifert sich der Mann, während sein feistes Gesicht rot anzulaufen beginnt. "Wer auch immer ihr seid, ihr habt ihr unten nichts zu suchen!"
Während es sich bei diesem Mann eindeutig um den örtlichen Geistlichen zu handeln scheint, wirken die zwei anderen Menschen hinter ihm deutlich fehl am Platz. Ein Mann und eine Frau mit karamellfarbener Haut, gekleidet in verzierte Lederarbeiten mit Tierschädelmasken an ihren Hüften, halten ein seltsames Tier an einer Leine zurück. Ohne wirkliche Erfahrung auf dem Gebiet der Xenos-Forschung zu besitzen, wirkt das Tier auf Æringa und Kayleen wie eine seltsame Mischung aus Raubkatze und Echse. Schuppen ziehen sich über einen geschmeidigen Körper von ca. 1,50 Metern länge, der in einem peitschenden, hornbesetzten Schwanz endet. Die vier angewinkelten Beine des Tieres wirken wie zum Sprung bereit und enden in Füßen mit beeindruckenden Sichelklauen. Der Kopf erinnert an den eines Krokodils, wenn auch etwas weniger flach und die geschlitzen Pupillen glühen unheimlich gelb.
"Kommt später wieder!", beklagt sich der Priester erneut, aber was auch immer besprochen wurde, der Mann und die Frau wechseln ein paar Worte in einer den Akolyhten unbekannten Sprache und schreiten auf die Tür und Æringa zu. Dabei wirken sie nicht wirklich aggressiv, auch wenn das seltsame Raubtier noch ein paar Mal an seiner Leine zieht und von dem Mann extra kurz gehalten werden muss. Als sich die beiden der Akolythin nähern kann sie ein paar mehr Details an der Kleidung der beiden wild anzumutenden Menschen erkennen. Knochenpiercings zieren Arme und Gesichter und auch Halksetten, Arm- und Fußreife und Ringe scheinen ausschließlich aus Knochenarbeiten zu bestehen. Die beiden "Wilden" werfen dem Prediger einen letzten wütenden Blick zu und bleiben kurz vor Æringa stehen, um sie dazu aufzufordern den Weg freizugeben. "Wir gehen.", meldet sich das erste Mal auch die Frau im gleichen melodischen Singsang-Akkzent zu Wort.