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Autor Thema: Der Pilger - Kapitel I  (Gelesen 15302 mal)

Beschreibung: Anfänge, Möglichkeiten, Unbesonnenheit

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Hariq Jaraˈqan

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #105 am: 09.07.2015, 16:01:07 »
Ernüchtert dreht sich Levi um und verschwindet. Er überlegt einen Moment ob er es bei jemanden anders versuchen sollte. Er entscheidet sich dann aber es nicht zu tun. Auch die bestialische Hitze in Kombination mit der Schwüle trägt einiges dazu bei.
Einen Moment überlegt er sich was er tun soll. Wenn wäre es sinnig nach einem lokalen Drogendealer zu suchen, aber dies wird er garantiert nicht alleine machen, selbst wenn wüsste er nicht wo er sich hinbegeben sollte. So versucht er zuersteinmal ein schattiges Plätzchen zu suchen und sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, der beginnt in den Augen zu brennen.

Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #106 am: 09.07.2015, 17:06:34 »
Was auch immer Kruger ist, ein Feigling scheint er nicht zu sein und statt sich von Graysons Anschuldigungen Einschüchtern zu lassen, springt er wütend auf und schlägt mit einer Faust auf den Tisch. "Wovon redet ihr überhaupt?! Ich brauche mich doch nicht von irgendeinem Wildfremden als Lügner bezeichnen zu lassen! Ich habe seit meiner Dienstzeit keine Drogen angefasst und selbst da haben sie uns das Zeug in die Pampe gekippt! Wenn ihr hier hergekommen seid um mich zu beleidigen, dann verschwindet besser sofort wieder! Ich habe keine Zeit für so einen Unsinn!"
Mit einem wütenden Schnaufen blickt er Oni und Grayson an, die Hände auf die Tischkante gestützt. Weder der Mutant noch der Ex-Soldat haben den Eindruck angelogen zu werden. Entweder spricht der bullige Vorarbeiter die Wahrheit und ist so wütend wie er im Moment aussieht, oder aber er ist wirklich ein verdammt guter Lügner und Schauspieler.




"Ein Gift? Eine Droge?", verwundert blickt der Prediger zu Kayleen. In der Sakristei angekommen, wäscht er sich die Hände an einem verzierten Marmorwaschbecken. "Mein Kind, mein alleiniges Ziel ist es für das Seelenheil der Menschen hier Sorge zu tragen. Natürlich werde ich einer heiligen Schwester meine Hilfe nicht versagen, aber ich habe keine Ahnung wie ich euch helfen kann."
Das Thema der Mission scheint Vater Ignatius jedoch nur zu gerne aufgreifen zu wollen und ein theatralischer Seufzer entkommt seinen Lippen, ganz so als würde alle Schwere der Welt auf seinen Schultern lasten. "Die Eingeborenenstämme hier sind... recht wild... wie ihr selbst habt sehen können. Ihnen die Botschaft des goldenen Thrones zukommen zu lassen ist nicht immer eine einfache Aufgabe. Und dann ist da noch der grässliche Dchungel. Nein, es ist wahrlich eine schwere Bürde, die mir da aufgebunden wurde." Der Kleriker seufzt erneut und schüttelt leicht den Kopf. "Viellicht könntet ihr ja eine Predigt halten und die Bevölkerung vor dem Konsum dieser dämonischen Substanzen warnen? Der Imperator weiß, dass eine ordentliche Erinnerung an die Übel dieser Welt der Seele niemals schadet!"

Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #107 am: 10.07.2015, 14:43:42 »
Kayleen macht ihre Sache ganz gut, befindet Æringa. Die Feudalweltlerin behält den fülligen Priester im Auge und achtet genau auf seine Gestik und Mimik - auf Dinge, die das verraten können, was unausgesprochen bleibt.
"Also stimmt das, dass das hiesige Volk widernatürlichen Substancien verfallen ist?," greift die Frau die letzte Aussage des Pfarrers auf; ihre Worte klingen jedoch weniger wie eine Frage als vielmehr wie eine lapidare Feststellung von etwas, das keineswegs überraschend kommt. Warum der Priester nicht selbst eine Predigt zum aktuellen Anlass halten möchte - das wäre immerhin seine Aufgabe - bleibt aber auch noch zu klären.
Charge!

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #108 am: 10.07.2015, 21:55:54 »
Kayleen muss ein Japsen unterdrücken.
“Ich? Eine Predigt halten? Aber ich habe das noch nie gemacht. Allerdings sieht er so hilfebedürftig aus, anderseits sind wir doch gar nicht wegen so etwas hier.“
Schießt es der jungen Schwester durch den Kopf und sie mustert den Priester, dem fremden Mann. Ihre Principalis hat ihr immer gesagt sich von Fremden fernzuhalten und jetzt steckt sie mit unter ihnen. Sie sammelt sich und antwortet.
„Nun beichtet Niemand in diesem Ort? Vielleicht hat irgendjemand euch gegenüber von solchen Problemen gesprochen? Ich verstehe, dass ihr für das Seelenheil verantwortlich seid, aber das Heil der Seele liegt ihn mehr als nur Worten.“
Versucht sie den Mann aufzumuntern ihnen zu helfen und fährt fort.
„Was die Predigt betrifft, vielleicht wenn ich einen von Ihnen verfolgt habe. Immerhin muss ich erst einmal wissen, wie die Leute vor Ort so sind.“
“Das klingt vernünftig oder nicht?“
Schaut sie etwas unsicher zu ihrer Freundin.
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
- Aus einem Traktat des Ordens der reinigenden Flamme

Oni Dämmerschwinge

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #109 am: 11.07.2015, 14:11:08 »
"Nur die Ruhe, Kumpel. Nützt doch nix wegen ein paar Worten auszuflippen. Mein Kollege hier hat sich doch nur unglücklich ausgedrückt. Sieh's ihm nach, das wird an der Hitze hier liegen. Die ist er nicht gewohnt, ist ihm wohl zu Kopf gestiegen." versucht der schwerfällige Mutant die Situation zu beruhigen, was aufgrund seiner massigen Statur und seiner grollenden Stimme ein wenig seltsam anmutet.

Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #110 am: 14.07.2015, 16:58:25 »
Vater Ignatius blickt Æringa nur für einen Moment verwirrt an bevor sich seine Augen ein wenig weiten und er zu begreifen scheint, dass er sich vielleicht ein wenig missverstänlich ausgedrückt hat.
"Nein, Schwester.. was ich wirklich sagen wollte ist, dass ich nichts von solchen dämonischen Substanzen in der Bevölkerung weiß. Und nein, es hat sich mir auch niemand mit einer deratigen Sünde anvertraut."
Der korpulente Prediger hebt beschwichtigend die Hände und lächelt. "Die Bürger dieser Stadt mögen sicher nicht alle Spiegel perfekter Frömmigkeit sein, aber dies ist keine Brutstädte für solch finstere Übel."
Vater Ignatius seufzt erneut und schüttelt ein wenig den Kopf. Weder Æringa noch Kayleen sehen irgendwelche direkten Anzeichen von Nervosität oder Unruhe, die normalerweise eine Lüge verraten könnten und insbesondere die theatralische Art und Weise mit der der Prediger sein Leid klagt, macht es schwer eine wirkliche Absicht, falls denn vorhanden, zu erkennen. Vater Ignatius wirkt mit einer übertriben modulierter Stimme und seinen ausladenen Gesten fast ein wenig wie ein Schauspieler und scheint sich in dieser Rolle offentsichtlich zu gefallen, aber ob dies nur eine exzentrische Eigenart des Mannes ist, gefördert durch das leidenschaftliche Predigen von der Kanzel, oder ob sich irgendwas von Substanz dahinter verbirgt, das lässt sich für die beiden Akolythen nur schwierig feststellen.
"Nein, die wahre Prüfung sind nicht die Bürger dieser Stadt. Es sind die Wilden dort draußen, die nicht vom Lichte des goldenen Thrones wissen. Und selbst die vom Heidentum bekehrten Seelen haben... nunja... ihr habt es ja selbst gesehen. Knochenfetische und Aberglauben... nein, es ist wirklich keine leichte Aufgabe!"



Kruger wirft Oni einen aufbrausenden Blick zu und wendet sich dann scheinbar angewidert ab und erneut Grayson zu. Vielleicht ist es aber auch die physische Präsenz des muskelbepackten Mutanten, die ihn ein wenig in die Schranken weißt und das aufbrausende Temperament and gebotene Vorsicht erinnert. 
"Unglücklich ausgedrückt, hmm?", brummt der Vorarbeiter und verschränkt die Arme vor der Brust. "Was will man mir hier denn jetzt wirklich sagen? Und vergesst den Blödsinn, ich will wissen was hier gespielt wird."

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #111 am: 14.07.2015, 20:07:56 »
Kayleen hat keinen Grund dem Mann zu misstrauen. Allerdings lassen die Worte des Mannes über die Wilden sie etwas grübeln.
“Sind sie vielleicht der Grund? Aber was ist ein Aberglaube und Knochenfetische schlimm? Einige Kulturen nutzen sie doch und der Schädel selbst ist das Symbol der Ecclesiarchie. Ich verstehe die Bedenken nicht.“
Schießt es der jungen Schwester durch den Kopf. Sie habt unsicher die Hand, als ob sie etwas sagen möchte und fährt dann fort.
„Aber solange sie an den Gott-Imperator glauben ist es doch egal was sie tragen oder was sie sonst für Sitten haben. Vielleicht solltet ihr etwas offener sein?“
Schlägt sie voller Überzeugung vor und fasst sich ans Kinn, um zu überlegen, atmet hörbar durch die Atemmaske.
„Könnten die Wilden solche Substanzen nutzen oder Probleme damit haben?“
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
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Grayson

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #112 am: 16.07.2015, 11:16:04 »
"Kommen Sie, Dämmerschwinge. Dieser Mann dort scheint sein Leben hier zu sehr zu genießen als das er mit uns kommen will. Also gut. Dann brenne er eben weiter Wälder ab. Wir haben keinen Bedarf an solcherlei unehrlichem Pack, wo kämen wir denn hin. Lebt Wohl."

Grayson dreht sich um. Wendet sich zum Gehen- wartet nur darauf, dass sein großgewachsener Kamerad sich ihm anschließt, ehe er festen Schrittes in Richtung der Fabriken marschiert.
What do I ask of my officers? Merely that they do their duty with fire in their bellies and a prayer on their lips.

Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #113 am: 16.07.2015, 13:15:38 »
Vater Ignatius nickt bei Kayleens Worten und bewegt sich vom Waschbecken zu einem silbernen Weihrauchschwenker. Mit einer Hand zieht er an einer Kette um diesen zu öffnen und öffnet dann einen der Schränke um frischen Weihrauch für die Kohlen zu besorgen.
"Natürlich habt ihr Recht damit, dass der Glaube an den Gott-Imperator die Grundlage des imperialen Glaubens darstellt. Aber gewisse Dinge sind untolerierbar."
Der Kleriker seufzt erneut und schüttelt den Kopf. Der leichte Themenwechsel scheint ihm nur Recht zu sein, auch wenn es langsam offensichtlich wird, dass Vater Ignatius offenbar keine große Lust hat über die Eingeborenen zu sprechen.
"Ich nehme an das wäre theoretisch möglich. Wer weiß schon was diese heidnischen Stämme dort draußen in der grünen Hölle so treiben."
Der Weihrauch trifft auf die heißen Kohlen im Inneren des silbernen Gefäßes und ein wohlduftender, wenn auch vielleicht etwas intensiver, Geruch verbreitet sich im Raum. Vater Ignatius dreht sich zu den beiden Akolythen um und nickt energisch. "Ja, wenn es auf Traephus Umtriebe mit solchen Dingen gibt, dann mit Sicherheit bei diesen Wilden! Einige der Stämme haben bereits das Licht des goldenen Thrones erblickt, aber andere weilen weiterhin in der Finsternis. Ich habe ja bereits gesagt, dass die Mission hier wahrlich keine leichte Aufgabe ist.", antwortet der Prediger, dem es anscheinend gefallen zu scheint jemandem sein Leid klagen zu können, so sehr er auch immer wieder beteuert dieses klaglos annehmen zu wollen.




"So eine Zeitverschwendung! Für wen auch immer ihr arbeitet, sagt ihm das meine Arbeiter keine Drogen nehmen!", flucht Kruger, dem es nur Recht zu sein scheint, dass sich der unliebsame Besuch wieder entfernt. Allem Anschein nach scheint er nicht wirklich daran zu glauben, dass ihm gerade tatsächlich irgendeine großartige Gelegenheit oder Chance auf Reichtum und Status durch die Lappen gegangen ist.

Oni Dämmerschwinge

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #114 am: 17.07.2015, 15:48:11 »
"Ist ja gut Chef. Wir haben begriffen. Aber es sollte mich doch sehr wundern, wenn du uns so gar nicht weiter helfen könntest. Mit Drogen hast du nix am Hut, schon klar, aber du kennst doch bestimmt jemanden, der jemanden kennt und so weiter. Gerüchte gibt es immer, Gerede, die Arbeiter erzählen so dies und das und der Vorarbeiter hört zu. Also, wie schauts aus, waren die letzten Minuten wirklich Zeitverschwendung, oder bestünde die Möglichkeit, dass wir mit dem Namen eines Menschen hier raus gehen, der uns weiter helfen könnte, während du das Gelt zählst, dass wir hier versehentlich haben fallen lassen, nachdem du beiläufig einen Namen fallen gelassen hast?" grunzt der wuchtige Mutant, der den ganzen Raum auszufüllen scheint, mit einer bassigen Stimme die klingt als hätte er einen Backstein im Mund.

Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #115 am: 17.07.2015, 16:06:34 »
Der schwere Weihrauch hat eine etwas andere Note, als der, den Æringa von ihrer Heimatwelt gewöhnt ist, duftet aber dennoch recht vertraut, wie eine Erinnerung, dass die gesamte Galaxis unter dem Blick des Gott-Imperators steht. Die Feudalweltlerin findet es schwierig, den fülligen Priester zu durchschauen, und muss ihm zumindest zugute halten, dass er sich keine Blöße gibt - von dem Jammern abgesehen.
"Ich verstehe, Vater Ignatius. Sagt, diese Wilden - gibt es viele ihrer Völker auf dieser Welt? Welche haben sich dem Allvater verpflichtet, und welche sind vogelfreie Heiden?," möchte die Frau wissen. Es erscheint ihr sehr wahrscheinlich, dass die Vermutung des Priesters - die ketzerischen Drogen würden durch die Hände der Eingeborenen gehen - zumindest einen wahren Kern hat und die Akolythen sich früher oder später mit den Dschungelbewohnern werden auseinandersetzen müssen.
Charge!

Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #116 am: 17.07.2015, 18:23:28 »
"Jetzt wollt ihr mich bestechen? Daher weht der Wind also!", entfährt es ungläubig Krugers Lippen und er lacht laut auf, auch wenn dieser Laut nicht wirklich heiter klingt. Er wischt sich etwas Ruß von der Wange und stämmt sich in die Höhe um Oni und Grayson einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. "Dann will ich euch mal was erzählen! -Ich- bin ein ehrlicher, hart arbeitender Mann und ich mache keine krummen Geschäfte mit Lügnern und Mutanten!"
Kruger spuckt auf den staubigen Boden um seinem Abscheu Ausdruck zu verleihen. "Hätte von einem Ex-Gardisten mehr erwartet. Auf Anstand hat man bei deinem Regiment wohl nicht viel gegeben. Oder bist du vielleicht sogar deswegen dort rausgeflogen bevor dein "Freihändler", falls es den überhaupt gibt, dich angeheuert hat, -Mutantenfreund?-"
Der Vorarbeiter des Brennerteams schüttelt energisch den Kopf und deutet mit einer Hand zur Tür. "Raus hier! Und zwar sofort!"



Vater Ignatius nimmt eine tiefen Atemzug, als sich der schwere Duft des Weihrauches in der Sakristei auszubreiten beginnt und lächelt zufrieden.
"Nun, so genau weiß das niemand. Es gibt Stämme wie die Poraniih, die bereits vor einiger Zeit zum Glauben bekehrt wurden... nunja... zumindest in seinen Grundzügen. Sie sprechen unsere Sprache und wissen von der Existenz von Raumfahrttechnologie, auch wenn sie sie nicht wirklich verstehen. Ein paar Exemplare dieser Eingeborenen habt ihr gerade kennengelernt. Sie treiben sogar von Zeit zu Zeit Handel mit den zivilisierten Menschen hier. Dann gibt es jedoch auch Stämme die seit Jahrzehnten kein zivilisierter Menschn mehr zu Gesicht bekommen hat."
Der Kleriker lächelt und verschränkt die Hände vor dem Bauch. "Um mich kurz zu fassen: Es gibt eine Vielzahl an Stämmen aber niemand weiß genau wie viele es sind und wie groß die Anzahl derer ist, die noch der Mission bedürfen."

Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #117 am: 19.07.2015, 10:31:10 »
Kayleen bleibt erst einmal etwas still, nimmt jedoch den Geruch von Weihrauch in sich auf. Sie schnuppert das starke Aroma, welches mit so vielen schönen und manchen weniger schönen Erinnerungen verknüpft sind. Das gemeinsame Lernen, das Gebet, studieren in den Bibliotheken des Klosters und die wenigen schönen Moment ihrer freien Zeit. Aber auch andere Bilder drängen sie auf. Ernste Gespräche mit ihrer Principalis und Bestrafungen für Verfehlungen. Kayleen schluckt und schiebt die Bilder beiseite, um sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren.
„Sind denn die Standorte dieser Stämme bekannt? Zumindest hier in der näheren Umgebung? Und womit Handeln die Poraniih und andere bekehrte Stämme denn?“
Will sie sich erkunden, jedoch nicht ohne Hintergedanken.
“Aber warum hat er solche Probleme mit den bekehrten Wilden? Irgendetwas ist doch da faul.“
Kayleen beugt sich etwas nach oben, um den Prediger vertrauter und leiser zu zusprechen.
„Sie können wirklich ihre Probleme mit dem Poraniih mit uns teilen. Wir können vielleicht helfen. Immerhin müssen wir doch als Gläubige zusammenhalten und eine frische Perspektive kann den eigenen Blickwinkel beflügeln.“
Die gelehrte Meinung das Adeptus Ministoriums verbreitet den Fakt, dass eine verdorbene Seele früher oder später zu einer Revolte des Fleisches führt. Aber was wenn das mutierte Fleisch in Wirklichkeit die Seele berührt?
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Æringa

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #118 am: 20.07.2015, 15:02:39 »
Æringa muss sich beherrschen, um angesichts von Kayleens diplomatischen Bemühungen nicht allzu offensichtlich zu schmunzeln. Das unschuldige und gleichzeitig völlig souveräne Auftreten der jungen Heilerin hat einfach einen besonderen Charme.
"Wir sind alle vereint im Lichte des Gott-Imperators," wirft die Adlige unterstützend ein. Wenn sie schon die Rolle einer Ordensschwester spielen muss, dann wenigstens auch glaubwürdig. Und vielleicht weiß der Priester ja etwas, das für die Ermittlung hilfreich sein könnte.
Charge!

Das Tarot

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Der Pilger - Kapitel I
« Antwort #119 am: 20.07.2015, 16:42:03 »
"Hauptsächlich Tierfelle und seltene Pflanzen. Viel von Wert gibt es dort draußen sicher nicht und die Holzindustrie ist hier in Port Finis konzentriert und kaum auf die Eingeborenen angewiesen. Die Poraniih akzeptieren kein Thron-Gelt, sondern tauschen ihre Waren. Waffen sind bei ihnen immer beliebt. Und haltbare Nahrungsmittel."
Als Kayleen versucht Vater Ignatius so vertraut anzusprechen und ihn dadurch dazu bewegen vielleicht etwas offener mit ihnen zu sein, dreht dieser sich um, um erneut die Weihrauchmenge im Schwenker zu kontrollieren, auch wenn er dies eigentlich gerade erst getan hat.
"Ach, das ist alles nicht so leicht, Schwester...", druckst er nervös herum. "Ich bin nur ein Mann und das Klima da draußen setzt mir schwer zu."
Vater Ignatius seufzt und schließt den silbernen Weihrauchschwenker erneut. "Sie wollen das ich mich in ihr Dorf begebe. Ich, in die grüne Hölle da draußen!"
Der korpulente Prediger lacht auf und schüttelt den Kopf. "Ich tue ja wirklich mein Bestes, aber sicher seht auch ihr, dass einige Dinge einfach unmöglich sind.", antwortet er Kayleen und Æringa und scheint sich dabei von den beiden "Schwestern" eine Bestätigung für seine eigene Sichtweise der Dinge zu erhoffen.

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