Autor Thema: [1. Akt] Der Fall Niewinters  (Gelesen 6321 mal)

Beschreibung: Einstieg für Karan

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Karan

  • Beiträge: 132
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #15 am: 17.06.2015, 01:14:25 »
Jetzt schien diese ganze Sache sehr rasant Fahrt aufzunehmen. Allein die komische schwebende Frau mit den roten Haaren. Wirklich zuordnen konnte er dieses Weib nicht, nur dachte auch Karan bei sich, sie wäre ganz sicher eine Gefahr. Aber um diese Gefahr konnte er sich nun nicht mehr kümmern. Und er wollte es auch nicht.

Sein Augenmerk lag er auf dem Troll. Das war sein Gebiet, hier wusste er was in erwartete. So ignorant wie die Schwestern war er nicht, daher sah er sich sofort in der Wachstube um. Gab es einen zweiten Ausgang, vielleicht im Schlafzimmer? Noch während er die Optionen auslotete rief er zu dem Gefangen: "Du bist sicher dort. Zurück an die Wand, weg vom Gitter!"

Dann sah er zu den Schwestern und rief: "Macht euch bereit. Wenn der Troll reinkommt, zaubert was ihr könnt. Am besten alles mit Feuer, er ist aus Eis! Wenn ich ihn umschlag, zündet ihn an. Notfalls mit Säure besprühen. Ist das klar?"

Er versuchte die Genasi vom Tor wegzujagen, schnappte sich den Tisch und hob ihn direkt vor die Tür, um ihn als Keil zu nutzen. Falls der Troll die Tür wegschlagen und sich in die Hütte zwängen wollte, sollte er nur. Bis dahin stand Karan so weit wie möglich von der verrammelten Tür weg (zum Beispiel nahe der Tür zum Schlafraum) und zielte mit dem Bogen auf die Tür. Sobald er ein freies Schussfeld auf den Arm (oder andere Teile) des Eistrolls hätte, würden wieder Pfeile fliegen.

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #16 am: 19.06.2015, 14:30:21 »
"Wir sind Halbelementare unseres Elements. Wir eherrsche keine Feuer- oder Säurezauber.", sagte die Windgenasi, offenbar sehr erregt. Der Mann in seiner Zelle fing an zu wimmern. Er war in sich zusammengesunken und gab nur jene klagenden Geräusche von sich.

Karan schaute sich i Raum um und fand eine Öllampe. Zur Not würde er den troll damit versengen müssen. Aber ob es ausreichen würde, das war unsicher. Dafür war es sehr wenig Öl und außerdem müsste er sehr schnell sein.

Für den Moment blieb nichts anderes Übrig, als darauf zu warten, dass der Troll die Tür durchbrach. Aber es geschah nichts. Nicht einmal mehr ein Klopfen oder Ratschen am Hoz war zu vernehmen.

"Ist er... ist er weg?", fragte die Windgenasi.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Karan

  • Beiträge: 132
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #17 am: 19.06.2015, 16:46:28 »
Karan fluchte innerlich ob dieser Gehilfen im Kampf. Auf der einen Seite gab es Halbelementare, die keinerlei Macht über ihr jeweiliges Element hatten. Was nutzte eine Feuergenasi, wenn sie kein Feuer erschaffen konnte? Das ist als würde man mit Elfen arbeiten, die nicht mit einem Bogen umgehen konnten. Auf der anderen Seite stand ein Troll, bereit die Insassen der Wachstube zu zerreißen. Und als Sahnehäubchen gab es noch dieses wimmernde Weichei in der Zelle obendrauf.

Karan ging langsamen Schrittes in Griffreichweite der Öllampe. Er würde diese Aufgabe im entscheidenden Moment nicht in die Hände seiner fähigen Kameraden geben.

Dann sah er zu den Genasi herüber: "Schaut eben nach ob er noch vor der Tür ist, dann wissen wir’s!"

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #18 am: 20.06.2015, 17:43:00 »
Die Genasi tauschten Blicke aus. Es war offensichtlich, dass sie sich fragten, warum sie und nicht Karan die Tür öffnen sollten. Doch sie fügten sich Karans Anweisung und schoben den Riegel zur Seite.

Der Marktplatz lag in vollendeter Stille vor ihnen. Nur die Leichen der Erschlagenen - weit mehr Städter als Orks - ließen den Schluss darauf zu, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Die Orks hatten sich zurückgezogen, die Menschen waren geflüchtet. Der Eistroll lag reglos neben dem Tor[1].

Die Schwestern schienen erregt, vielelicht vor Angst oder verwirrung. Einige Sekunden lang starrten sie auf den Marktplatz. Schließlich fasste die Ergenasi einen Entschluss mit bleierner Stimme: "Wir müssen der rothaarigen Frau hinterher."
 1. 
Wissen (Natur): SG 15 (Anzeigen)
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Karan

  • Beiträge: 132
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #19 am: 21.06.2015, 23:49:11 »
Karan hatte eigentlich gedacht es gäbe vielleicht ein Fenster oder Guckloch vor die Tür. Und wenn schon die Tür öffnen, dann gerade nicht Karan. Somit könnte er wenigstens noch mit dem Bogen schießen, wenn der Troll versuchte in die Wachstube zu grabschen. Wie konnten die Drei das nicht verstehen?

Mittlerweile war das eh hinfällig. Karan staunte Bauklötze als er das Szenario sah. Außer den Leichen war niemand auf dem Marktplatz. Selbst der Eistroll schien dort hinten nicht zu schlafen. Irgendwie wurde ihm auch das Licht ausgeknippst. Der Tunnelläufer traute dem ganzen Frieden nicht wirklich und versuchte jegliche Bewegung wahrzunehmen. Dafür strengte er sich an, das konnte über Leben und Tod entscheiden.

Direkt nachdem sie aus dem Wachhaus getreten waren suchten die Augen es Riesenjägers nach dieser rothaarigen Frau. Sie schien der Schlüssel zu allem zu sein, doch wo steckte sie nur?

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #20 am: 23.06.2015, 19:21:54 »
Die drei Schwestern gingen an Karan vorbei und eilten über den Platz. "Komm. Wir müssen Ihr hinterher!", riefen sie ihm zu.

Sie durchquerten ein paar Straßen und Gassen und die Schwestern erwiesen sich als kundige Führer. Karan bekam den Eindruck, dass sie sich hier sehr gut auskannten. Unklar blieb ihm indessen, woher die Schwestern wussten, wohin sie gingen. Sie mussten über einen einen Sinneskanal verfügen, den er nicht hatte.

Schließlich, sie waren schon einige Minuten unterwegs, blieben die Schwestern abrupt stehen. Karan wäre fast mit der Windgenasi zusammengestoßen. Er blickte auf und sah dort... einen Feuergenasi. Auch er war schnellen Schrittes unterwegs und nun stehengeblieben.

Die vier Elemente hatten sich gefunden: Erde, Wasser, Wind, Feuer
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Karan

  • Beiträge: 132
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #21 am: 25.06.2015, 08:58:20 »
Verdutzt blieb Karan stehen als die Windgenasi vor ihm abrupt stoppte. Er wollte gerade wieder zu einer verbalen Stichelei ausholen, als er den Feuergenasi sah. Endlich waren die Elemente vereint, wenn auch zu spät.

"Ist das euer Bruder? Hätte ruhig eher auftauchen können. Feuer hilft immer gegen Trolle."

Mit diesen Worten betrachtete er den Feuergenasi und sah nun zwischen den Elementen hin und her, auf eine Reaktion wartend.

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #22 am: 25.06.2015, 16:36:04 »
Die drei Elementarschwestern wirkten überrascht, sogar wie gelähmt. Endlich sagte eine: "Ja, bist Du unser Bruder?"
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Katharsion Pyr

  • Beiträge: 160
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #23 am: 26.06.2015, 10:43:55 »
Katharsion war selbst überrascht, was er hier zu sehen bekam. Er hatte von der Mauer in der Entfernung schon die merkwürdigen Frauen gesehen und sogar schon den ein oder anderen Soldaten von ihnen sprechen hören. Er blieb nun stehen, da hier sicherlich etwas wichtiges vorging, wenn die drei so versammelt waren. Ihre Frage überraschte ihn dann aber doch. Wie sollte er ihr Bruder sein, es ist offenichtlich, dass das Blut eines anderen Elements in seinen Adern floss: "Wie sollte ich das sein, wo doch jeder die Glut des Tyrann in den Flammen zu erkennen vermag, die keinen von euch wärmt. Doch ich sehe euch fern von der Mauer. Wie steht die Schlacht? Kossuths feuriger Wille lenkt mich, Niewinter beizustehen."
"If I'm going to burn it might as well be bright."

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #24 am: 02.07.2015, 13:39:44 »
"Es ist niemand mehr da.", sagte eine der Schwestern schmallippig. "Das Tor ist zerbrochen und viele der Milizen sind umgekommen. Aber auch die Orks haben sich zurückgezogen als..." Sie wechselte einen unsicheren Blick, "eine Menschenfrau mit starker magischen Präsenz erschien. Wir müssen ihr hinterher. Also, seid Ihr ihr begegnet?"
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Katharsion Pyr

  • Beiträge: 160
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #25 am: 03.07.2015, 09:58:27 »
Katharsion legte den Kopf schief. Die Orks hatten sich zurückgezogen? Wieso? War dies Teil des Plans, sie nur zur Ablenkung zu nutzen? Möglich ist es sicher. "Wir sind ihr begegnet, bereits zum zweiten Mal. Sie drang in den Tempel Oghmas und befindet sich auf der Suche nach den heißen Quellen, die Niewinter Wärme spenden. In diesem Moment suchen einige meiner Begleiter in den Kellern des Tempels nach einem Zugang zu diesen Quellen, um den Feind davon abzuhalten sie einzufrieren."
"If I'm going to burn it might as well be bright."

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #26 am: 06.07.2015, 14:59:47 »
Die drei Schwestern blickten sich gegenseitig an. Ihr Minenspiel verriet Furcht. "Das haben wir schon befürchtet. Zunächst dachten wir, dass es nur einer jener großen Kriege wäre, wie sie im Jahrhundert drei oder viermal geschehen. Als wir aber diese Frau gesehen und ihre magische Aura gespürt haben, da wussten wir, dass es mehr sein muss als das. Dass dieser Krieg nur ein Mittel oder eine Ablenkung ist. Kommt, wir müssen ihr hinterher. Am Stadttor könnt Ihr ohnehin nichts ausrichten."

Die Erd- und die Luftgenasi fassten Katharsion unter die Arme und zogen ihn mit sich, in Richtung des Tempels.
"Wenn Ihr Euch nun entschieden habt, nach den Quellen zu suchen und der Frau entgegenzutreten, dann solltet Ihr wissen, was diese Quellen sind. Vor vielen hunderten von Jahren...", fing die Erdgenasi an, doch die Wassergenasi fiel ihr sogleich ins Wort.
"Nicht Schwester, erzähle Ihnen nicht unsere Geschichte."
"Was tut es schon? Sie wissen von der Quelle und suchen bereits nach ihr. Was können sie mit dem Wissens schon anfangen, außer zu erkennen, wie wichtig ihre Unternehmung ist? Du siehst, es ist nur billig, dass ich es ihnen erzähle.", erwiderte die Erdgenasi und die Luftgenasi führte die Geschichte fort.
"Wir sehen so jung aus wie eine Menschenfrau in den besten Jahren. Doch wir sind sehr alt und fast so alt wie dieses Land selbst. Man kennt uns unter vielen Namen. Die Elfen nennen uns Nen, Gwelwen und Amar. Die Zwerge nennen uns Ul, Nâd und Mahal. Doch in allen Sprachen bedeuten diese Namen nur dasselbe: Wasser, Luft und Erde.

Dass wir in dieser Gestalt existieren, ist das Ergebnis eines uralten Abkommens. Einem Schamanen, der sich vor den noch ebenfalls jungen Göttern ausgezeichnet hatte, war ein Wunsch gewährt worden. Die Unsterblichkeit hätte er erlangen können, doch er wollte noch vielmehr ein Land für sein Volk. Und so haben die Götter das Gleichgewicht der Elemente verschoben. Das Feuerelement wurde begrenzt und mit dem Land verschmolzen und seitdem erwärmt und belebt es die Erde des Niewinter-Tals. Wir hingegen konnten stärker werden und wurden in der Welt freigesetzt. Seitdem wandeln wir in dieser Gestalt oder in ähnlichen Gestalten durch die Welt. Wir beschützen das Tal und erhalten das Abkommen, selbst da das Volk, das es bewohnte, schon lange untergegangen ist.

Und Du wirst verstehen, warum wir diese Frau davon abhalten wollen, zu den Quellen zu gelangen. Wenn sie das Ungleichgewicht stört, dann kommt die Kraft unseres Bruders frei, das Land vereist und wir verlieren unsere Gestalt.
"

Die Wasser-Genasi hob den Finger und deutete voraus: "Ist das der Tempel, den ihr meintet. Ist dort die Frau? Jedenfalls ist der Zugang zu den Quellen dort. Doch ihre Präsenz kann ich nicht spüren. Ist sie vielleicht doch nur eine gewöhnliche Schurkin, die die Stadt verwüstet?"
« Letzte Änderung: 06.07.2015, 15:18:30 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Katharsion Pyr

  • Beiträge: 160
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #27 am: 07.07.2015, 14:34:35 »
Katharsion lauschte der Geschichte und auch wenn er bemerkte, dass das Verhalten des Schamanen wohl als rechtens betrachtet wurde, erschien es ihm wie ein Verbrechen die Glut seines Gottes in dieser Weise an das Land zu binden. Es wäre wohl besser das Feuer zu entfesseln und ihm das Land zu übereignen. Fürs erste sprach er das aber nicht aus, sondern ließ sich bis zum Tempel mitziehen, den weiteren Mann, der bei den Genasi war ignorierend: "Ja, das ist der Tempel und hier tauchte die Frau auf. Aber sie wurde von einer Priesterin des Tempels gestellt und vielleicht fürs erste verjagt."
"If I'm going to burn it might as well be bright."

Karan

  • Beiträge: 132
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #28 am: 08.07.2015, 14:07:00 »
Karan überlegte einige Augenblicke: Die Rothaarige scheint eine mächtige Magerin zu sein. Sie wurde aber offenbar von der Tempelpriesterin vertrieben. Um das Element Feuer zu befreien, muss sie in der Nähe sein. Früher oder später wird sie also wieder zum Tempel kommen müssen.

Mit einem Räuspern meldete sich Karan dann zu Wort: Im Tempel ist also der Zugang zu den Quellen. Die Rothaarige muss ne mächtige Zauberin sein um das Feuer zu befreien. Sie muss in der Nähe des Feuers sein. Aber sie wurde von der Priesterin vertrieben. Ich sage wir müssen in den Tempel zum Feuer und auf die Zauberin warten. Die kommt wieder, damit sie das Feuer befreien kann. Dann friert Niewinter ein.

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Der Fall Niewinters
« Antwort #29 am: 10.07.2015, 17:31:27 »
"Es ist tatsächlich besser, wenn wir nachsehen.", pflichtete eine der Genasi-Schwester Karan bei.

Sie betraten den Tempel und stiegen die schmale Treppe in den Keller hinab. Dort fanden sie einen Tunnel, der tiefer in die Erde hineinragte. Feuchte, schwüle Luft kam ihnen entgegen. Nach wenigen hundert Metern standen sie an einer Abzweigung.

"Wenn wir zu den Quellen wollen, dann müssen wir nun rechts abbiegen. Doch eben habe ich in linker Richtung ein Geräusch gehört.", informierte sie die Erdgenasi.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai