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Autor Thema: [IC] Fiasko auf Eis  (Gelesen 13070 mal)

Beschreibung: Der Akt sich in Szene zu setzen

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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #45 am: 24.07.2015, 22:29:32 »
Erster Akt, sechste Szene

Dem scharfen Knall folgte sofort ein blechern-metallenes Reißen und Klötern. "Treffer.", freute Kirsten sich. Sie hatte es nicht verlernt. Wie die meisten ihrer Landsleute wusste sie mit einer Waffe umzugehen, obwohl sie keine eigene besaß und keinen Waffenschein hatte. Entsprechend hatte sie den Chef der SIcherheit, diesen kahlgeschorenen Ex-Soldaten, überzeugt, dass sie zur Abwehr wilder Tiere eine der Stationswaffen bräuchte. Und das sie eine Unterweisung brauchen würde. Damit konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie bekam Training und konnte ihn gleichzeitig aushorchen, was auf der Station so passierte. Sie brauchte Informationen, irgendetwas, was diesen verdammten Mörder und Erpresser in die Enge treiben würde.
Nachher hatte sie noch einen Termin mit dem Chef und dann mit dem Quartiermeister, die könnten auch was wissen. Wer das Opfer war, welche Verbindungen Whitaker hatte und so weiter.
"Danke. Ein paar Runden noch, damit es sitzt.", wendet sich Dr. Roberts an den schweren Mann neben sich. Sie setzte die Waffe ab und überprüfte deren Zustand. Nicht mehr alles an dem Sicherheitschef waren Muskeln, imposant war er jedoch auf jeden Fall. "Bei so vielen Waffen in ihrem Schrank und einer leeren Halle als Schießstand, bin ich die einzige, die einen Gedanken darauf verwendet, sich selbst schützen zu können zu wollen?"
« Letzte Änderung: 08.08.2015, 19:01:46 von Dr. Kirsten Roberts »
Vizedirektorin McMurdo-Station

Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #46 am: 09.08.2015, 09:40:25 »
Stefan Kuhn setzt den Gehörschutz ab, nachdem Kirsten geendet hat und grübelt einen Moment über die Worte. Er lehnt sich gegen die Trennwand der Kabine und verschränkt die Arme.
„Ein paar Runden werden kaum ausreichen bei Ihrer Erfahrung. Glauben Sie nicht Sie beherrschen den Umgang mit einer Waffe nur wegen ein paar Runden auf dem Schießstand.“ tönt er mit tiefer, mahnender Stimme, während seine dumpfen Augen, die schon zu viel gesehen haben, Kirsten mustern.
„Außerdem nie auf etwas zielen, dass sie nicht auch erschießen wollen. Immer daran denken.“
Gibt er als letzten Rat und geht erst dann auf die anderen Fragen ein.
„Hier sind viele verschiedene Leute auf der Station. Einige lehnen Waffen aus moralischen, ethischen oder Sicherheitsgründen ab, die meisten sind aber der Meinung dass sie es nicht nötig haben. Immerhin ist dafür die Sicherheit da. Dann gibt es natürlich noch die Experten mit Waffenschein, die es meinen nicht mehr nötig zu haben. Fast so schlimm wie Autofahrer, die glauben nach zehn Jahren Pause noch ordentlich fahren zu können. Aber ja die wenigsten nutzen den Schießstand. Ein paar Besucher gibt es hin und wieder.“
Er setzt den Gehörschutz wieder auf und stellt sich neben Kirsten.
„Waffe fest umschließen, sicherer Stand und über die Waffe zielen. Auf die Atmung achten und abdrücken im richtigen Moment.“
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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #47 am: 11.08.2015, 17:42:59 »
Kurz stieg in Kirsten der Drang auf, das Gewehr verkehrt herum zu greifen und dem Herrn über den Kopf zu ziehen. Offensichtliches anzumerken und Kritik an ihr zu üben gefile ihr kein bißchen. Sie beherrschte sich und wunderte sich ein wenig, warum sie so nahe stand, ihre Nerven zu verlieren. Aber eigetnlich sollte es sie nicht wundern. Ein irrer Mörder hatte sie in der Hand und forderte, was sie nicht möglich war zu geben. Und auch nicht wollte, denn wann würde das enden, wennn eserstmal angefangen hatte?
Sie richtete ihre Waffe auf das Ziel aus, zielte nur einen Atemzug lang und zog durch. Zufrieden sah sie die nächste Dose vom Tisch fliegen. Etwas ruhiger fragte sie ihren Ausbilder auf Zeit: "Wilde Tiere bewegen sich meistens, vor allem auf einen zu. Was muss man wissen, um diese Ziele ernsthaft zu bedrohen?" Wiedetr überprüfte sie den Zu- und Ladestand der Waffe und wirkte fast geistesabwesend, als sie das Aushorchen fortsetzte: "Welche Besucher gab es denn in letzter Zeit? Und wenn ich jemanden zu meinem Schutz mitnehmen wollte, wen würden sie empfehlen? Wer hat eine Waffe und kann damit umgehen, und wer glaubt es nur? Keine Sorge, das bleibt unter uns, ich will nur nicht an den Falschen geraten." SIe bemühte sich nicht mal um ein Lächeln, sondern sah ihn nur ernst an.
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Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #48 am: 12.08.2015, 18:10:19 »
„Tiere zu bedrohen ist meist das Letzte was Sie tun sollten und die meisten wilden Tiere halten sich von Menschen fern. Die Antarktis hat außerdem kaum gefährliche Tiere und die größte Gefahr geht vom Wasser aus. Wenn wir in Afrika wären oder in Kanada würde das anders aussehen.“
Erklärt Stefan ernst und dreht sich in Richtung von Kirsten. Er verschränkt die Arme und verzieht skeptisch eine Augenbraue bei den weiteren Fragen, welche auf ihn einprasseln.
„Es steht mir fern Sie zurecht zu weisen, aber die Sicherheit dieser Station ist meine Aufgabe und Sie stellen verdächtige Fragen. Worum geht es hier wirklich Dr. Roberts? Sie werden hier draußen kaum jemand gegen Pinguine, Vögel, Robben und Wale brauchen oder? Wenn etwas Sicherheitsrelevantes vorgefallen ist, muss ich das wissen.“
« Letzte Änderung: 12.08.2015, 18:10:26 von Sam Witaker »
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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #49 am: 18.08.2015, 23:46:38 »
Innerlich rollte Kirsten zwar die Augen, äußerlich blieb ihre kalte Miene bestehen. "Als ob Tiere hier in irgendeiner Weise gefährlich werden könnten... Weiß doch jeder, worum es eigentlich geht." Als ihr Gegenüber aber Gegenfragen stellt, ist sie ehrlich überrascht. "Das waren zwei Hirnzellen mehr, als ich ihm zugetraut hätte." Sie wägt ab, wieviel sie verraten kann, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Als Verbündeter wäre er sicherlich zu gebrauchen. "Naja,...", druckst sie ein wenig herum. "Im letzten Schneesturm hatte ich eine komische Wahrnehmung. Ich bin nicht sicher, ob sie real war, oder Wind und Schnee draußen mir einen Streich gespielt haben. Eine Figur, wahrscheinlich ein Mann bewegte sich durch das Gestöber, nicht weit von mir. Er tauchte plötzlich auf, reagierte nicht auf meine Kontaktversuche, und verschwand dann plötzlich wieder. Ich glaube nicht an Geister, trotzdem jagt es einem einen Schrecken ein und erinnert einen daran, dass es Möglichkeiten des Schutzes gibt Ich suche eine Erklärung für das Gesehene, möchte aber ungerne die Pferde scheu machen, sollte sich herausstellen, dass da gar nichts war. Ich dachte daran, vielleicht wäre ja ein Besucher nicht richtig weggekommen" Nun mit dieser Erklärung hatte sie nicht wirklich gelogen, aber die Tatsachen anders beleuchtet. Sie hoffte, er würde ihr nun endlich was an die Hand geben.
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Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #50 am: 19.08.2015, 09:46:13 »
Stefans Gesichtsausdruck wird nur noch ernster und es scheint als hätte Kirsten in ein Wespennest aus Neugier, Pflichtbewusstsein und Fragen gestoßen.
"Wo ist es gewesen? Warum erzählen Sie das jetzt erst? Es besteht wohl eher die reale Gefahr, dass sie jemanden mit dem Nachwirkungen eines Whiteouts gesehen haben. Dann ist es kein Wunder, dass er nicht reagiert hat und Sie hätten ihm helfen müssen, nicht ihn einfach verschwinden lassen. Wenn Sie dafür den Umgang mit einer Waffe trainieren wollen, machen Sie etwas grundlegend falsch."
Übt der Sicherheitschef nur noch mehr Druck aus und bombardiert Kirsten förmlich mit Fragen, drängt sie in die Ecke.
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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #51 am: 25.08.2015, 23:56:43 »
Dr. Roberts lässt sich nicht beirren und weicht nicht zurück. "Was glaubt der eigentlich, wer er ist?!" Sie starrt ihn eiskalt an und antwortet ruhig und deutlich: "Glauben sie denn, das wüsste ich nicht? Der Schemen war nur so kurz zu sehen, dass ich nicht mal sicher bin, ob er tatsächlich da war. Und wenn ich diesem Phantom ins Eis gefolgt wäre und dabei den Pfad verlassen hätte, wäre ich wohl die nächste...oder einzige gewesen, die verschwunden wäre." Sie beschrieb grob die Gegend, wo sich Sam mit ihr getroffen hatte, allerdings blieb sie dabei, den Weg nicht verlassen zu haben. "Also, wissen sie von jemandem, der verschwunden ist? Oder habe ich ein Gespenst gesehen?"
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Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #52 am: 26.08.2015, 10:31:04 »
Es ist offensichtlich, dass der Sicherheitschef Dr. Roberts nicht wirklich die gesamte Geschichte abnimmt und möglicherweise eigene Nachforschungen anstellen wird. Er bleibt weiterhin eisern.
„So wie Sie sich im Moment verhalten, könnte man die Idee bekommen, Sie wissen es nicht. Außerdem würde ich fast meine Sie haben sich etwas eingebildet. Das war mitten am Hafen und Sie sagen Sie haben den Weg nicht verlassen? Falls da wirklich jemand war, haben Sie sein Leben riskiert oder wollen Sie mir sagen, dass Sie in einem Schneesturm so weit sehen konnten, dass die Gefahr besteht, dass Sie verloren gehen? Ich werde dem Nachgehen, dass ist meine Aufgabe, aber Sie hätten die ganze Sache viel eher melden sollen, Dr. Roberts.“
Klingt er förmlich enttäuscht und könnte für Dr. Roberts noch Ärger bedeuten. Immerhin hatte sie die Leiche ebenfalls entsorgt.
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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #53 am: 29.08.2015, 20:22:11 »
"Argh...So kommen wir nicht weiter. Hirn zu blöd auch nur die Hälfte zu verstehen - warum habe ich es überhaupt versucht? Aber warte nur, Personalangeleenheiten fallen in mein Ressort!", flucht und schimpft die Vizedirektorin innerlich. Äußerlich wird ihre Haltung nur steifer und der Blick kälter. Mit leicht gepresstem Tonfall gibt sie von sich: "Was soll ich denn melden? Und hat meine Frage es nicht eindeutig gesagt, dass ich mir eben nicht sicher bin? Für die Sicherheit zu sorgen ist ihre Aufgabe und mir vermitteln Sie gerade keine. Ihnen ist also nicht klar, ob jemand vermisst wird? Tja, dann ist wohl auch nichts geschehen!?" Sorge um einen Leichenfund macht sie sich nicht. Die war im Wasser und Eis versunken und selbst wenn, war jemand anderes mit mehr Kraft zum Einschlagen eines Gesichtes notwendig. Von daher war die Entwicklung nicht vollkommen schlecht, nur frustrierend.
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Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #54 am: 30.08.2015, 13:55:55 »
Der Sicherheitschef hält sich die Stirn mit der Hand und schüttelt den Kopf.
„Ich erzähle Ihnen nicht, wie Sie ihren Job zu machen haben, und Sie mir ebenfalls nicht. Sie verhalten sich mehr als hysterisch und sollten erst einmal zur Ruhe kommen. Wie ich bereits sagte, ich gehe dem nach und solche Informationen sind nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Wenn Sie jemand vermissen, melden Sie es und gut ist. Die Schießübung ist beendet.“
Verkündet er und streckt die Hand aus, um die Waffe überreicht zu bekommen. Sein Blick ist ernst und er würde dem Nachgehen, denn irgendetwas stinkt an dieser gesamten Sache gewaltig und Dr. Roberst verhält sich mehr als merkwürdig. Irgendetwas steckt dahinter und Stefan würde es herausfinden.
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Dr. Kirsten Roberts

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #55 am: 30.08.2015, 17:01:36 »
Kurz zuckt etwas durch Kirstens Gesicht, dann bleiben ihre Augen schmal: "Ihr gutes Recht." Sie reicht ihm die Waffe und ergänzt: "Ich bin nicht die Öffentlichkeit und als Verantwortliche in Personalfragen sehr wohl für solche Informationen zuständig. Bei mir wurde bisher kein Vermisster gemeldet, aber der normale Gang ist durch Sie. Sie haben das Recht, mir die Information im Zuge der Ermittlungen vorzuenthalten, aber was die Station als Ganzes betrifft, sollten Sie kundtun, um die Abläufe nicht zu gefährden. Eigentlich sollte es ja nicht notwendig sein, Ihnen ihre Zuständigkeiten aufzuzeigen." Ein leichtes und überhebliches Lächeln huscht über ihr Gesicht, während die Vizedirektorin ihm noch einige Augenblicke zur Reaktion gibt. "Dann wohl nicht.", wendet sie sich zum Gehen und nimmt ihren Termin mit dem Direktor wahr.
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Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #56 am: 30.08.2015, 19:37:03 »
Erster Akt, siebende Szene

Sam fühlt sich nach der Nacht wie neu geborenen. Auch wenn der gestrige Abend mit Charles mehr als feuchtfröhlich gewesen ist, fühlt sich der Hafenarbeiter voller Energie und mit einem klaren Kopf gesegnet. Sein Körper hingegen ächzt vor Schmerzen durch die unbequeme Nacht auf der Couch. Ob es Charles ähnlich geht, weiß Sam nicht, denn er erinnert sich einfach nicht mehr an das Ende der gestrigen Nacht. Mit leicht schmerzenden Rücken erhebt er sich vom Bett, stößt einige Flaschen um und duscht in aller Kürze. Er muss immer noch die Sache mit der Erpressung klären, bei der Charles helfen will. Allerdings wäre er kein guter Freund, wenn er es ihm allein überlassen würde. Kaum hat er sich abgetrocknet, stülpt er frische Kleidung über, nimmt die treue Waffe mit und verlässt den Raum. Er wirft einen letzten Blick auf die Tür, schließt sie ab und macht sich gut gelaunt auf den Weg zu Charles.

Marco hat einen echten Glückstag erwischt. Der Hausmeister hat sich bequatschen lassen und dank seiner Faulheit noch nicht einmal die Mühe gemacht mitzukommen. Schnellen Schrittes und mit der Vorfreude endlich Charles eins auswischen zu können, eilt der Forscher durch die Flure der Wohnquartiere. Es dauert nur kurze Zeit, bis Marco vor der richtigen Tür steht, und den Schlüssel voller Erwartung in das Schloss gleiten lässt. Mit einem Klicken öffnet sich die Tür und er verschwindet ungesehen in das Innere. Der Forscher findet eine kleine Einraumwohnung vor, wie so viele eine besitzen, und sofort schlägt ihm der harte Geruch nach Alkohol entgegen. Nirgends kann er jedoch Flaschen sehen und es scheint als hätten die wenigen Möbel und Klamotten den Geruch bereits angenommen. Vielleicht hat Charles auch nur eine schlimme Nacht gehabt, jedoch ist keine Spur von ihm zu sehen, wie geplant. Eilig überfliegt der Forscher den Inhalt des Raumes. Der Laptop liegt unaufgeräumt auf der Küchenzeile, aber dazu würde er später kommen. Hektisch durchwühlt er den Schreibtisch und die kleine Kommode und stolpert tatsächlich über etwas. Ein Umschlag mit mehreren Hundert Dollern und einer Nachricht, die an Charles addressiert ist. Er überfliegt sie nur und stolpert über merkwürdige Namen, Tierarten und Bezahlung für den Auftrag. Vor Aufregung zittert ihm fast die Hände. Schnell umschließt Marco den Umschlag, doch als er ihn gerade einstecken will, kracht plötzlich die Tür auf. Als er sich vor Schreck umdreht, den Umschlag noch in der Hand, sieht er Sam dort, gekleidet in einen grauen Pullover, einer Jeans und Sportschuhen.

Er hat im Kopf alles genau geplant. Sie würden Dr. Roberst zu zweit in die Ecke drängen und alles aus ihr heraus pressen, Notfalls mit Gewalt. Sam grinst schon in freudiger Erwartung und stößt ohne zu klopfen die Tür zu Charles Apartment auf. Doch was er dort erblickt ist etwas völlig anderes, als erwartet. Dieser schmierige Italiener, der die Schachtel gevögelt hat, vergreift sich an Charles Sachen. Wutentbrannt zeigt er auf ihn und brüllt.
“Du? Was machst du hier? Leg das sofort hin!“
Ist er völlig aggressiv und kommt schnell näher.
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Marco Manzoni

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #57 am: 31.08.2015, 09:07:00 »
"Woha, immer langsam Kollege!" Marco hebt beschwichtigend die Hände. Das ist doch einer der Saufkumpanen von Charles. Wie hieß er noch? Sam Witwer? Irgendetwas in der Richtung. Was macht der nur hier? So früh morgens sollte der doch entweder arbeiten oder seinen Rausch ausschlafen. Aber vielleicht war er nicht so heller und es würde mit der gleichen Lüge klappen wie beim Hausmeister oder aber er zog sich auf das, was er am besten konnte zurück - Fachsimpeln: "Ich könnte dich das gleiche fragen. Charles hat mich her geschickt, um ein paar Unterlagen für die Arbeit zu holen. Er hat sie gestern Nacht mit hierhin genommen. Messungsergebnis und Prognosemodelle zur Eisentwicklung im Oligozän. Gibt da nen paar interessante Details, die einer genaueren Analye bedürfen. WIr haben Spuren von Cupressaceae gefunden, insbesondere Sequoioideae. Wenn die im Oligozän noch hier gewesen sind, wäre das eine Sensation. Bisher haben wir solche Belege nur für die Arktis und auch dort ging man immer davon aus, dass sie im Zuge des Temperatursturzes spätestens gegen Ende des Eozän verschwunden sind, vermutlich sogar schon im Lutetium oder Bartonium. Sequoioideae! In der Antarktis! Und das in einem Zeitraum von 30-25 mya. Das ist einfach unglaublich."
« Letzte Änderung: 31.08.2015, 09:07:41 von Marco Manzoni »

Sam Witaker

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #58 am: 31.08.2015, 13:50:28 »
Sam Witaker wurde tatsächlich völlig überraschend von dem Redeschwall getroffen. Er will gerade zu einer neuen verbalen Schellen ausholen, als diese völlig wirren Worte ihn treffen. Sein Gesichtsausdruck schwankt einen Moment zwischen völligen Unverständnis und Unglauben, während ihm förmlich abzulesen ist, dass er kein Wort versteht.
“Von was in drei Teufelsnamen redet der Typ? Hat Charles wirklich was mit dem Typen am laufen?“
„Äh...ich...habe gestern Nacht mit Charles ausgemacht uns zu treffen, genau. Also steck deine Kupressen sonst wohin!“
Wird Sam fast sofort wieder ausfallend, als ihm ein Geistesblitz kommt.
„Hey, wie kann er das getan haben? Ich war gestern Abend mit ihm zusammen. Du lügst doch.“
Bringt er hervor und baut sich gefährlich von dem Italiener auf, obwohl er selbst nur verschwommene Erinnerungen an gestern Abend, geschweige denn gestern Nacht hatte.
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Marco Manzoni

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[IC] Fiasko auf Eis
« Antwort #59 am: 31.08.2015, 14:48:13 »
"Waren die beide so besoffen, dass sie sich an nichts mehr erinnern können? Na was solls, vielleicht hilft es mir hier raus." So ohne weiteres lässt sich Marco von dem Kerl nicht einschüchtern, vor allem, weil er jetzt sogar im Recht ist: "Nun, das kann ja gut sein, dass ihr einen Großteil des Abends zusammen wart, aber nachdem ihr fertig wart, ist Charles noch einmal im Labor vorbei gekommen. Ich war auch noch da, ist viel zu tun gerade. Offensichtlich muss es ein feucht fröhlicher Abend gewesen sein, denn Charles hat diese Messergebnisse versehentlich mitgenommen und kämpft jetzt so sehr mit seinem Kater, dass ich sie für ihn holen gegangen bin. Das ist schon die ganze Geschichte. Keine Lüge. Und wenn es nichts anderes gibt, dann würde ich jetzt gern weiter suchen. Unsere Arbeit ist wichtig, das darf nicht ewig dauern."

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