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Autor Thema: Buch I - Dämonensturm  (Gelesen 18462 mal)

Beschreibung: Zweites Kapitel - Das Lager der Entstellten und Finsteren

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Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde II
« Antwort #270 am: 02.11.2015, 19:19:15 »
Als die Gruppe die Mauern des Labyrinths verlassen blickt der Zwerg den steinernen Weg hinauf und hält neben einer der hölzernen Stützen. Ein verschmitztes Lächeln der Erleichterung lässt ihn aufatmen. Die Vorfreude auf das helle Tageslicht überkommt ihn, doch gleichzeitig drückt sich ein Gefühl der Trauer und der Angst in den Vordergrund. Das, was sie dort oben vorfinden werden, wird jeden des kleinen Trupps auf die härteste Probe ihres Lebens stellen.

Razgrims Gedanken schweifen, als er wartet, bis alle an ihm vorbeigelaufen sind, um sich wieder am Schluss des Zuges einzureihen. Otham spricht mit dem blinden Elfen, doch die Worte werden immer undeutlicher. Wie ein Hintergrundrauschen verblassen die Töne und die Umrisse der Vorübergehenden mehr und mehr. Die Szenerie wandelt sich und plötzlich blickt Razgrim in die Gesichter derer, die er vor langer Zeit in die Stollen unter der Kaiserspitze geführt hat. Die Zwerge gehen geradewegs an ihm vorbei. Konzentriert folgen sie seinem Rat. Die eingestürzten Häuser zu seiner Linken füllen die komplette Kaverne. Razgrim sieht ihnen wie gebannt nach, er war schon einmal hier, hat dies schon einmal erlebt. Er weiß was kommen wird, weiß was...

Ein Ruck und ein Schmerzen seiner linken Hand reißen ihn zurück in die Gegenwart. Etwas orientierungslos erkennt er Caz. Der Tiefling sieht gerade kurz zu ihm hinüber, während er vom Rest der Gruppe weiter den Weg hinaufgeschoben wird. Schweißperlen rollen Razgrims gerunzelte Stirn hinunter, als er hinunter auf seine Hand starrt. Er hasst diese Erinnerung, und diesmal schien sie so lebendig wie lange nicht mehr. Ein dicker Splitter hat sich seinen Weg in seine Handinnenfläche gebahnt, als er in Gedanken von der Holzstütze gerutscht ist. Mit einem Ruck zieht der Zwerg ihn hinaus und lässt ihn fallen. Die Hand kurz zu einer Faust geballt, nimmt er seine Position am Ende des Zugs ein. 'Konzentration alter Junge! Was geschehen ist, ist geschehen. Das Hier und Jetzt spielt eine Rolle. Es wird sich nicht wiederholen, dafür werde ich sorgen. Dieses Mal nicht...'

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde II
« Antwort #271 am: 03.11.2015, 07:29:52 »
Aus der Gewohnheit heraus, will Damian Razgrim erst Heilung anbieten, besinnt sich dann aber und legt ihm die Hand auf die Schulter. Auch Damian ist in Sorge, was sie dort oben erwarten wird. Das Kenabres, das sie kannten, existiert nicht mehr und obgleich sie gegenüber ihrer kleinen Gruppe das Gesicht der Zuversicht mimen, kann niemand sagen, ob sie nicht sofort einem höheren Dämonen begegnen würden, der sie unwiederbringlich auslöschen würde; wenn nicht weit schlimmeres.

Doch Damian fürchtet den Tod nicht. Auf ein langes Leben zurück blickend, ist er bereit, vor Pharasmas Richtspruch zu treten und jedwedes weitere Schicksal hinzunehmen. Vielleicht würde sie ja mit ihm sprechen und er würde endlich Antworten auf seine Fragen erhalten. Vielleicht würde er Iuni wiedersehen.

Der Tod bedeutete Frieden. Ein fernes und daher umso wertvolleres Gut angesichts des brennenden Kenabres.

Frieden.

Aber noch werden sie gebraucht.

Mit einem Lächeln versucht er, Razgrim auf andere Gedanken zu bringen.

"Habe ich euch eigentlich erzählt, dass ich dort oben noch eine gute Flasche Wein habe, für die ich seit Jahrzehnten einen Anlass suche, sie endlich zu öffnen?"
« Letzte Änderung: 03.11.2015, 07:32:02 von Damian »

Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde II
« Antwort #272 am: 03.11.2015, 13:41:17 »
"Wir werden wohl ersteinmal sehen müssen ob wir in Kenabres noch irgendjemand in der Lage ist zu sprechen.", antwortet Otham düster.
Wenn er ehrlich ist hat er furchtbare Angst davor die Oberfläche wieder zu sehen, bzw. eher Angst vor dem was er dort sehen wird.
"Desna sei mit uns.", betet er still, während sie mit jedem Schritt der Oberfläche näher kommen.

"Höllenritter verstecken sich nicht, sie haben Basen. Es sind nicht wie diese verfluchten Anhänger von Baphomet, die sich in Kenabres eingeschlichen haben. Sie sind hier mit Duldung und dank des Kreuzzuges. Aber es dürfte auch ziemlich egal sein, wo ihre Basis ist. Das Schwert wird nicht mehr da sein, zumindest wenn das Tagebuch korrekt ist.
Es sei denn, der Ort an dem niemand suchen wäre, wäre die Basis der Höllenritter."
, erzählt Otham dem Hexenmeister.
« Letzte Änderung: 03.11.2015, 13:55:31 von Otham Sauertopf »

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde II
« Antwort #273 am: 03.11.2015, 14:52:10 »
Noch während Otham mit Yadrix spricht gelangt die Gruppe an das Ende des Gangs, das an einer schlichten Tür endet. Lichtstrahlen brechen zwischen den Ritzen der Tür hervor und dort wo sie den von den Stiefeln der Helden aufgewirbelten Staub treffen glitzern sie in goldenem Glanz.
Die Oberfläche liegt nur noch wenige Schritte entfernt hinter dieser letzten Pforte.

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