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Der Ball der Gaukler

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Demiurg:
Prolog - Der Ball der Gaukler



Jede Welt hat ihre Geschichten.

Von jungen Liebenden, gerechten Herrschern, grausamen Tyrannen und Abenteurern, die auszogen, um ihr Glück herauszufordern. Von Königreichen die aufstiegen und zugrunde gingen, finsteren Bündnissen mit dunklen Mächten und Geheimnissen, die im Verborgenen darauf warten, die Welt zu verändern.

Es sind Muster. Mythen, Märchen und Vorstellungsbildern aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen, die nicht voneinander beeinflusst werden. Geschichten, die fast überall und zu allen Zeiten geschrieben werden und sich als notwendige Konstante der Schöpfung durch das Multiversum ziehen. Kein Lebewesen kann sich diesen Geschichten entziehen und manche Barden mutmaßen sogar, dass selbst die Götter an diese Geschichten gebunden sind.

Spötter weisen das natürlich von sich. Sie behaupten, dass man frei ist, zu tun und zu lassen, was einem selbst beliebt und wer weiß, vielleicht hat euch doch nicht das Schicksal zusammengeführt und vielleicht wird dies keine neue Geschichte.


Ihr seid in Absalom, der großen Metropole Golarions. Händler aus der ganzen Welt verkaufen ihre Waren in dieser Stadt am Nabel der Welt und jene, die hoffen zu Göttern zu werden, stellen sich hier den Prüfungen des Sternensteins. Vielleicht hat der ein oder andere von euch auch schon mit dem Gedanken gespielt, aber heute Abend habt ihr etwas anderes vor.

Manche sagen, das Spiel der Türme ist so alt wie die Zeit selbst. Dass dem Spiel eine Magie innewohnt, das Schicksal zu verändern. Dass eine einzelne Karte Reichtum und Macht, eine andere Tod und Verderben bringen kann. Heute Abend stimmt dies wohl in jedem Fall.

Niemand weiß, wer wirklich hinter der Gesellschaft der Gaukler steckt, aber ihr alle vier Jahre ausgetragenes Turnier ist in ganz Golarion bekannt. Es bietet nicht nur die Gelegenheit, die sagenumwobene Summe von 100.000 Goldmünzen als Gewinn einzustreichen, sondern ist ganz nebenbei das Prestige trächtigste  Spektakel der Elite der Stadt. Die Vergabe der Einladungen erfolgt streng nach den geheimen Regeln der Gesellschaft der Gaukler. Manche würde töten, um diese Gelegenheit zu bekommen und manche haben das wohl auch getan.

Ihr steht in der Festhalle des Anwesens von Fürst Vaheris, dem dieses Jahr die Ehre zuteilwurde, das Spiel der Gaukler auszurichten. Um euch herum stehen etwa zwanzig Personen in aufwendigen Kostümen und den typischen Masken der Gaukler, die jeder Einladung als verpflichtende Kleiderordnung beilagen[1]

Momentan bereiten sich alle auf das Finale vor. Die Gäste stehen mit Gläsern in Gruppen zusammen und schauen aufgeregt tuschelnd zu den Finalisten, die in wenigen Minuten gegeneinander antreten werden: euch.
 1. Mask of Disguise, funktioniert in allen Belangen wie ein Hat of Disguise mit einer Wirkungsdauer von 8h.

Xanxus Sel'Feyren:
Xanxus Maske verformt sich zu einem gauklerhaften Lachen, das darunter liegende Gesicht jedoch verzieht keine Miene. Mit kühlen, kalkulierendem Blick mustert der Elf die Schar der Schaulustigen.

Ein handverlesene Auswahl der einflussreichsten und mächtigsten Männer und Frauen sind hier zu gegen. Wahrhaftig, die Gaukler sind ein Mysterium. Einer Organisation mit derartig weitreichenden Verbindungen und vor Allem diesen enormen finanziellen Ressourcen sollte leichter in die Karten zu gucken sein.
Nun, es wird sich zeigen wer hier wen an der Nase herum führt.

Nachdem er eine Weile lang den maskierten Gesichtern der Gäste die prominente Persönlichkeit hinter der Maske zugeordnet hat, legt Xanxus den Kopf schief und wirft einen Blick auf seine Gegenspieler.

"Nennt mich Xanxus," sagt der Elf mit unverblümter Schlichtheit.
"Ich will nicht indiskret wirken aber ihr wirkt beide nicht sonderlich... nun... clever. Die Tatsache das ihr es bis in die finale Runde gebracht hat spricht wohl dennoch für eure Kompetenz. Das beruhigt mich. Ein Sieg schmeckt nur nach dann Erfolg wenn der Weg dorthin eine Herausforderung war.

Doch sagt, klopft euer Herz? Ihr wisst natürlich um das Risiko. Nicht weniger als eure Seele ist der Einsatz für dieses letzte Spiel. Nur ein Einziger wird diese festlichen Hallen wieder verlassen - der Sieger. Die Verlierer hingegen werden für immer ein Teil der Magie der Karten."

Der Magier schnippt mit dem Finger und ein sanft glühendes Kartenspiel schwebt plötzlich vor ihm. Eine einzelne Karte schiebt sich wie von Geisterhand aus dem Stapel und erhebt sich in die Luft.
Die Spielkarte dreht sich langsam um die eigene Achse und zeigt den anwesenden Zuschauern dann das Bild eines entstellten, menschenähnlichen Gesichts mit leeren, toten Augenhöhlen - die Karte des Verlorenen.[1]  1. Prestidigitation

Akilo:
Akilo stand gemeinsam mit den anderen im Saal, es gab die anderen dort drüben, die Zuschauer, die Neugierigen, die Schaulustigen, und die anderen neben ihm, die anderen Finalisten. Er hatte nie vorgehabt an diesem Spiel teilzunehmen, aber dann war da diese Wette gewesen und natürlich etwas zu viel Wein. Nun ja, er hatte sich die Suppe eingebrockt, also musste er sie nun auch auslöffeln. Allerdings spürte er nun, wie die Magie dieses Ortes auch ihn beeindruckte. Sprachlos genoss er die Atmosphäre. Und dann hörte er die Worte des bei ihm stehenden Anderen. Ja, das war der Schlag von Person, die er hier erwartet hatte. Aber nun denn, es war ein Spiel, wenn man nicht gewinnen wollte, sollte man nicht teilnehmen., Und da er nun hier stand würde er auch gewinnen wollen müssen. Also los, das Spiel konnte beginnen.

"Es freut mich euch hier zu begegnen, werter Xanxus. Wie ihr sicher wisst, sind wir alle überzeugt, der Eine Sieger zu sein. Wir werden sehen, wer zurecht daran glaubt. Ich bin Akilo und ich freue mich auf das Spiel."
Seine Stimme war ruhig, fast gelassen. Er spürte, dass er noch etwas an seiner Motivation arbeiten musste, wenn er wirklich gewinnen wollte - gleichzeitig wusste er, dass Gewinnen nicht alles war. Cayden war ein Freund des Spiels und der Konkurrenz, aber nicht der Rücksichtslosigkeit. So würde er es auch halten. Er wollte sich noch in die Augen schauen können, wenn er das Spiel beendet hatte. Aber diesen Xanxus musste er im Auge behalten, er schiene in seiner Arroganz, vielleicht gar Verbissenheit, auch zu anderen Mitteln fähig.

Bruder Yao:
Bruder Yao überlegte lang, ob er diese Einladung  annehmen würde, denn diese Veranstaltung schmeckte nach Chaos. Wenn es eine Falle war, dann wollte er gut vorbereitet sein. Er überlegt lange dann beschloss er bei einem Schneider ein Kostüm eines Solar zukaufen. Als er sich in Spiegel betrachtet, musste er herzhaft lachen. Er sah mit den Pappflügel so lächerlich aus. Denn Spielzeugbogen behielt er, aber den Köcher tauscht er gegen seinen aus. Er füllte ihn mit Pfeilen seinem Bögen und den Zauberstäbe.  Seine Ringe wie  auch seine Armschütz zog er an.

So gerüstet macht er sich auf dem Weg zum Festhalle. Vor dem Haus des Fürsten zog er die Maske der Gaukler. Er stellte sich einen himmelsberühten, blonden, blauäugigen und  engelsgesichter Menschen  vor so das zu seinem Kostüm passte.
Er tritt indem Raum und stellt sich an die Seite des Raums, so das niemand in seinem Rücken ist. Er hört aufmerksam zu.  Er bemerkte dass sich die Stimmung des Raums ändert.  Er ist also ein Finalist.
Er tritt zu den anderen Finalist und nickte ihnen zu und blieb stumm.   

Demiurg:
Der dunkle Ton des Gongs übertönt plötzlich alle Gespräche und läutet das Finale ein. Aufgeregt drängen die Gäste auseinander und strömen in den Keller des Anwesens. Wie zuvor, geleitet euch ein maskierter Mann in einen Vorraum, von dem aus man in die Spielhalle gelangt. Die Tür ist noch geschlossen und wird erst mit dem zweiten Schlag des Gongs geöffnet. Die Spielhalle selbst ist ein ehemaliger Weinkeller, der zu einer Arena umgebaut wurde. An allen vier Wänden des Kellers wurden dreistöckige Tribünen aufgebaut und in der Mitte, der Arena, befindet sich euer Spieltisch. Den Ablauf kennt ihr von den vorherigen Runden.

Angespannt schaut ihr in die Gesichter eurer Kontrahenten. Für die Festgesellschaft war es eine Überraschung, dass keiner von euch zu der Stammriege der Spitzenturmkartenspieler gehört. Da ihr bisher auch nicht gegeneinander angetreten seid, kennt keiner die Spielweise des anderen, was zugleich Fluch und Segen war. Mit was müsstet ihr rechnen? Einem vorschnellen Angriff? Einem riskanten Bündnis? Einem zermürbenden Grabenkampf um jede Karte? Ihr wisst nur, dass jeder von euch bisher ausnahmslos gewonnen hatte und ihr damit die besten Turmkartenspieler der Szene geschlagen habt.

Der zweite Schlag des Gongs ertönt und ein Diener öffnet euch die Tür. Unter dem aufbrausenden Applaus der Gäste, begebt ihr euch in die Mitte der Arena und nehmt am Spieltisch Platz. Dann kehrt Ruhe ein und die Gäste schauen gespannt auf einen als Harlekin maskierten Mann, der eine kleine lackierte Holzkiste an den Tisch bringt, sie behutsam öffnet und dann die Spielkarten präsentiert.

Unter Turmkartenspielern waren die Spielkarten heilig. Jeder ernsthafte Spieler verfügte über sein eigenes Set und ließ sich nur ungern auf ein Spiel mit anderen Karten ein. Die Karten wurden nicht selten verzaubert und so war die Angst vor einem magischen Betrug groß. Bei Turnieren gewährleisteten daher immer die Ausrichter, dass es zu keinem Zwischenfall kam. Hinzu kam, dass das Spiel schon seit Jahrhunderten wenn nicht gar Jahrtausenden gespielt wurde und Gelegenheiten wie das Turnier genutzt wurden, um alte, kostbare Spielkarten zu präsentieren. In Absalom gab es einen eigenen feinen Kunstmarkt nur für diese Spielkarten und die Preise überstiegen beinahe sogar das Preisgeld.

Die Gaukler hatten anscheinend ebenfalls weder Kosten noch Mühen gescheut und das Spiel, dass der Harlekin dem Kästchen entnahm, war atemberaubend. Die Karten waren aus dünnem, lackiertem Holz und mit feinen, kunstvoll geschnitzten und bemalten Verzierungen versehen. Die Farben und Motive verrieten, dass es sich um ein ursprüngliches, varisisches Set handelte.

Blitzschnell mischte der Harlekin die Karten und gab euch dann eure entsprechenden Karten. 9 auf die Hand und 9 für euren Turm. Dann entfernte sich der Harlekin und nachdem er die Tribüne inmitten der Arena verlassen hatte, verdunkelte sich das Licht, so dass nur noch euer Tisch beleuchtet war und der Gong ertönte ein drittes und letztes Mal.

Das Spiel konnte beginnen.

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