Autor Thema: Midoris Prolog: Viele Türen doch nur ein Weg hinaus.  (Gelesen 6219 mal)

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Ginsengsei

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26. Tag des Monats Hida 1158

Im Bayushi Kyuden werden die Vorbereitungen für die Abreise gen Winterhof getroffen. Zwar waren die ersten Beamten und Höflinge schon vor einigen Wochen aufgebrochen aber die Umstände am kaiserlichen Hof scheinen günstig um die Rolle des Skorpion Clans in Rokugan weiter zu festigen.
Die begleitenden Soldaten sowie die Pferde und Träger stehen im Hof bereit. Dann endlich öffnen sich die Türen zur Eingangshalle des Bayushi Hauses, gefolgt von seinen Yojimbo tritt Bayushi Gokji heraus. Der oberste Abgesandte des Skorpion Clans schreitet zielsicher auf die Sänfte aus schwarzem Holz zu. Die beiden roten Vorhänge werden für ihn bei Seite gehalten und wortlos setzt er sich hinein. Pferde werden für die Samurai herbeigeführt. Dann setzt sich der Tross in Bewegung.
Am Tor wartet bereits eine weitere Sänfte. Auf den Bannern der Träger ist der Shosuro Skorpion und eine umrankte Jitte, das Zeichen der Clan Magistraten. Die beiden Sänften bleiben kurz nebeneinander stehen. Die Insassen wechseln ein Wort des Grußes dann eilen die beiden Züge aneinander vorbei. Die Sänfte der Shosuro Magistratin bleibt im Hof stehen. Aus den Toren schreitet ein Bayushi Magistrat um sie in Empfang zu nehmen. Als die beiden im Haus verschwinden, folgt ihnen Midori zusammen mit den anderen Bediensteten. Sie schreiten durch die Eingangshalle und folgen dann dem linken Korridor zu den Gäste und Empfangsräumen. Wie für die Bayushi Familie üblich wird dem Gast eine Bad zubereitet.

Übermüdet sitzt Midori neben einer weiteren Bediensteten und wartet darauf, dass ihre Dienste benötigt werden. In den letzten Tagen ist Midori kaum zu Rast gekommen. Sie musste neben ihren normalen Diensten immer wieder bei anderen Gelegenheiten aushelfen. Das Gespräch zwischen der Shosuro Magistratin und Bayushi Hideki findet hinter verschlossenen Türen statt. Doch anhand der Lautstärke und der Hitzigkeit in der die Worte gesprochen werden, lässt sich erahnen, dass dieser Besuch keines Wegs zur Pflege der Familienbande dient. Noch ehe Midori den Kopf heben kann, fliegt die Schiebetür auf und eine hochrote Shosuro stapft demonstrativ aufgebracht aus dem Raum.

Als Midori es wagt auf zu blicken, sieht sie einen grimmig drein blickenden Bayushi Hideki vor den noch dampfenden Teeschalen sitzen. Nachdem er so eine Weile gesessen hat, hebt er seinen Kopf und schaut Midori an. "Bring, Bayushi Rieko. Los, los worauf wartest du!"[1]
 1. Weiter gehts im nächsten Posting.
« Letzte Änderung: 09.09.2015, 23:10:21 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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Midoris Prolog: Viele Türen doch nur ein Weg hinaus.
« Antwort #1 am: 13.09.2015, 16:49:43 »
Midori hastet durch die Gänge. Bayushi Rieko Gemächer befinden sich im Hinteren Teil des Haupthauses. Dort wo üblicherweise die Langzeitgäste des Clans auf Bayushi Kyuden untergebracht sind. Sie grüßt die Wachen mit einem Nicken, hebt ihren Kimono leicht an um nicht an der Schwelle hängen zu bleiben und eilt weiter. Als sie vor der Kammer ihrer Herrin ankommt bleibt sie stehen, kniet nieder und kündigt sich an. Als ihr von drinnen die Erlaubnis erteilt wird ein zu treten, schiebt sie die Türe bei Seite, rutscht auf den Knien vor und schließt die Türe hinter sich. Dann verbeugt sie sich vor Bayushi Rieko. Als ihre Herrin von Shosuro Suzus Besuch und dem anschließenden Wutausbruch der Magistratin und ihres vorschnellen Abgangs erfährt. Richtet sie in Eile ihr Haar und prüft den Sitz ihres Kimonos, ehe sie sich von Midori zu Bayushi Hideki führen lässt.

Als die beiden den Gang entlang schreiten öffnet Bayushi Rieko ihren Fächer und flüstert etwas hinein. Ein kurzer Wink und Riekos Worte finden den Weg zu Midoris Ohr: "Sorge dafür, dass ich ungestört mit Hideki sprechen kann und niemand auch nur ein Wort vernimmt!" Wenig später erreichen die beiden das Empfangszimmer. Die wartende Bedienstete verbeugt sich tief und Midori merkt wie Bayushi Rieko ihr einen vielsagenden Blick zuwirft. Dann entschwindet sie wie ein Windzug durch die Tür zu Bayushi Hideki. Midori sitzt zusammen mit der anderen Bediensteten vor der Tür.
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« Antwort #2 am: 20.09.2015, 14:20:37 »
Auf dem Weg zu Bayushi Riekos Gemächern beeilt sich Midori so sehr sie kann, ohne dabei ihren Yukata in Unordnung zu bringen. Diese Art zu laufen hatte sie erst vor kurzem gelernt und es erscheint ihr immer noch unnatürlich. Sie ist dabei nicht so schnell und wendig, wie sie es gern wäre. Daher muss sie auch ihren Yukata erst wieder richten, bevor sie sich vor Riekos Tür nieder kniet und sachte klopft.

Während sie mit ihrer Herrin spricht, wählt sie ihre Worte mit Bedacht, nicht nur weil sie immer noch unsicher im Benutzen der höfischen Sprache ist, sondern vor allem weil sie weiß, dass die Situation ohnehin schon gespannt genug ist. Ein Fehltritt ihrerseits würde nicht nur für sie ein böses Ende nehmen können, sondern sogar für ihre Herren.

Nachdem sie Rieko zurück begleitet hat, zuckt Midori kurz überrascht zusammen als die Worte ihrer Herrin so unvermittelt ihr Ohr erreichen. Schnell hat sie sich jedoch wieder gefasst. Der erhaltene Auftrag ist ihr immer noch wichtiger als der Weg auf dem sie diesen erhalten hat. Also kniet sie sich sogleich neben der anderen Dienerin nieder um in der gleichen Entfernung von der Tür zu sein wie diese. Zwar glaubt sie daran, dass auch diese Dienerin genau wie sie jedes gehörte Wort streng vertraulich behandeln würde, aber der Befehl ihrer Herrin war eindeutig: Sollte auch nur der Fetzen eines verständlichen Wortes durch die Tür dringen, würde sie dafür sorgen, dass niemand es hören würde. Nicht einmal sie selbst.

Ginsengsei

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« Antwort #3 am: 28.09.2015, 14:02:18 »
Hinter den Türen bleibt es zunächst still. Die Bedienstete neben Midori beisst sich heimlich auf die Lippen. Sie macht den Anschein gegen ihre Müdigkeit ankämpfen zu wollen. Als eine halbe Stunde verstrichen ist, öffnet sich die Tür und Bayushi Rieko tritt heraus. Die Bedienstete schreckt auf und verbeugt sich sofort tief um dann für die Bayushi die Türe zu schliessen.

Bayushi Rieko bedeutet Midori ihr zu folgen und gemeinsam begeben sie sich in das Arbeitszimmer der Hofdame. Rieko weist ihr einen Platz zu. "Die zukünftige Frau von Bayushi Kenjo befindet sich auf dem Weg hier her. Wir werden ihr entgegen reisen um sie in Empfang zu nehmen. Ich übergebe dir die Verantwortung der Reisevorbereitungen. Mit dem Morgengrauen reisen wir ab." Sie dreht sich um und schreitet zu einem Schrank aus schwarzem Holz, öffnet eine der Schubladen und holt eine edel verzierte Kiste mit Schreibutensilien hervor, welche sie auf ihrem Tisch ausbreitet. Nachdem sie ein Papier entrollt und geglättet hat, legt sie die Ärmel ihres Gewandes um und beginnt mit großer Ruhe die Haare des Pinsels im Wasser zu glätten. Als der Pinsel eine zarte Spitze aufzeigt, legt sie ihn auf einen Dreizack aus Porzellan und beginnt mit dem Tuschestein und einigen Tropfen Wasser, die Tusche an zu rühren. Bevor sie mit schreiben beginnt blick sie kurz zu Midori auf. "Hast du noch eine Frage, Midori?"
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« Antwort #4 am: 06.10.2015, 15:56:03 »
Midori muss eine Weile nach denken. "Darf ich fragen, wie viele Tage die Reise dauern wird? Und wie viele Wachen sollen euch zu eurem Schutz begleiten, Bayushi-sama?" Zwar hatte sie durchaus noch weitere Fragen, aber es war nicht ihre Position, diese zu stellen. Die Antworten darauf sind unerheblich um die ihr gestellte Aufgabe zu bewältigen und so erwartet sie nur gehorsam die Antwort, verbeugt sich dann vor ihrer Herrin bevor sie den Raum verlässt.

Kaum ist sie draußen steht sie auf und läuft so schnell ihr Yukata es erlaubt zuerst zu den Ställen, um Yukito, ihren früheren Aufseher, zu treffen. Vor ihm an gekommen, verbeugt sie sich wieder tief und respektvoll. "Rieko Bayushi-sama benötigt Pferde um im Morgengrauen zu einer Reise auf zu brechen. Sie wird außerdem ihre Sänfte benötigen. Könnt ihr das ein richten?" Kurz huscht ihr dabei ein echtes, dankbares Lächeln über das Gesicht.

Anschließend begibt sie sich noch zum Vorratsmeister, um die Wegzehr für die gesamte Dauer der Reise vor zu bereiten und schließlich - nachdem sie sich dazu überwinden konnte, suchte sie den Wach Hauptmann auf, um den notwendigen Geleitschutz zu erbitten. Sie fürchtet jedoch immer noch, dass keine der Wachen ihr verziehen hat, dass sie ihnen jahrelang immer wieder entkommen war.

Ginsengsei

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Midoris Prolog: Viele Türen doch nur ein Weg hinaus.
« Antwort #5 am: 25.10.2015, 14:48:59 »
Bayushi Rieko überlegt einen Augenblick ehe sie auf Midoris Frage antwortet: "Man sagte mir die Reise würde circa drei bis vier Tage dauern doch mit den jetzigen Wetterbedingungen muss man wohl mit einer ganzen Woche rechnen." Sie blickt in Richtung des Innenhofs, der Wind rüttelt pfeift um das Haus. "Vier Wachen sollten genügen." Rieko öffnet eine der Schiebetüren und lässt die nach Schnee duftende Luft herein.

Ihr ehemaliger Aufseher Yukito empfängt sie mit einem Lächeln. Noch immer trauert er der ihrem Weggang nach doch erfüllt es ihn mit stolz die Blume Midoris nun erblühen zu sehen. "Midori-san, ich werde persönlich für euch die besten Pferde aussuchen und richten und auch die Sänfte vorbereiten. Seid unbesorgt!" Er schaut die junge Frau, welche er so gerne als Tochter gehabt hätte und verbeugt sich vor ihr zum Abschied.

Bayushi Katashi, der Hauptmann der Wache ist über die Störung Midoris wenig angetan. Mürrisch tut er seinen Unmut über die Bayushi Rieko kund, die es nicht für angebracht hält sich selbst um solche wichtigen Angelegenheiten zu kümmern und auch von der, für niedrige adlige üblichen, schriftlichen Beantragung einer Eskorte absieht. Midori ist dankbar, dass der Vorratsmeister sich nicht ebenso penibel und wichtig tuerisch gezeigt hat und so fällt es ihr ein wenig leichter die Tirade Bayushi Katashis zu ertragen. Seine Position kennend muss er schließlich doch einwilligen und er stellt ihr vier Wächter zur Verfügung.

Midori kehrt am Ende des Tages verrichteter Dinge in ihr Schlafgemach zurück um sich für die Nacht vor zu bereiten, als eine Dienerin an ihrer Tür erscheint. "Midori, komm schnell. Bayushi Rieko erwünscht deine Anwesenheit." Als die beiden vor Bayushi Riekos Schlafgemach stehen, kündigt die Dienerin Midori an, öffnet ihr die Tür und entfernt sich dann.
Midori verbeugt sich, rutscht auf Knien in den Raum und schiebt die Tür hinter sich zu. Als sie es wagt auf zu blicken, sieht sie Bayushi Rieko bleich in ihrem Bett liegen. Ihr Körper wird immer wieder von heftigen Krämpfen erschüttert. Neben ihr auf dem Boden steht eine Schüssel mit dampfendem Wasser. Kräuter schwimmen darin. Die Luft ist erfüllt von einem schweren Minze Duft. Bayushi Rieko winkt Midori mit schwacher Hand zu sich um ihr etwas ins Ohr sagen zu können. "Midori, du musst für mich meinen Bruder warnen. Unser Onkel treibt ein gefährliches Spiel." Sie klammert sich mit einer Hand an Midoris Kimono: "Versprich mir, dass du mir hilfst!" Sie krümmt sich in ihrem Bett. Als der Schmerz nachlässt und sie wieder zu Worten kommt, bittet sie Midori ihr beim Aufsetzen eines Begleitschreibens behilflich zu sein. Als das Schreiben fertig ist, hilft Midori der Bayushi den Stempel zu setzen.[1] Bayushi Rieko schließt für eine Weile die Augen um neue Kraft zu schöpfen. "Hör zu, Midori: Onkel Miyoto will die Seppun mit seiner Familie verheiraten koste es was es wolle. Das Kartell ist wahrscheinlich für den Mord Kenjos verantwortlich. Wenn mein Bruder in Kenjos Fußstapfen tritt wird es ihm nicht anders ergehen. Hier in dieser Truhe[2] befindet sich ein Teil meiner Ersparnisse, du musst sie ihm übergeben. Damit kann er für eine Weile untertauchen." Sie greift nach Midoris Arm: "Du warst für mich immer ein gutes Mädchen, Midori. Sei es auch für meinen Bruder." Sie schaut ihr tief in die Augen. "In meiner Kommode habe ich ein paar Ofudas für die Reise vorbereitet, sie gehören nun dir."[3]
 1. Dem Inventar hinzugefügt: Bayushi Riekos Begleitschreiben
 2. Dem Inventar hinzugefügt: Bayushi Riekos schwere Holztruhe
 3. Dem Inventar hinzugefügt: 3 nicht identifizierte Ofudas
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« Antwort #6 am: 07.11.2015, 19:07:28 »
Als Midori auf blickt, erschrickt sie so heftig, dass das geübte Lächeln aus ihrem Gesicht verschwindet und sich auch nicht wieder ein stellen will. Ihre Herrin so krank zu sehen erfüllt sie mit großer Sorge. Gedanken rasen ihr plötzlich durch den Kopf. Zuvor wirkte sie noch völlig gesund. Was kann ihren Zustand so schnell so sehr zum schlechten verändert haben? Wurde sie vergiftet? Würde sie sterben müssen? Und was würde mit Midori geschehen, wenn ihre Herrin tot ist?

Beinahe hört sie die leisen Worte Riekos nicht, als diese zu sprechen beginnt aber dennoch gelingt es der Stimme der Bayushi, sie aus ihren Gedanken zu reißen. Sie nickt heftig auf ihre Bitte. "Ihr wisst dass ich euch helfen werde, Bayushi-sama. Ihr wisst, ich bin euch stets zu Diensten."

Gehorsam hilft Midori ihr den Brief auf zu setzen. Sie kann zwar nicht lesen, was sie schreibt, aber sie weiß genau, wie sie die Tinte an zu reiben hat oder welches Papier sie auf dem Filz zu glätten hat. Schließlich färbt sie ihr auch den schweren Stempel ein und hält ihre Hand, während sie ihn auf das Papier drückt. Während sie durch sanftes Fächeln dann das Trocknen unterstützt, erfährt sie gleich den nächsten Schrecken. "Bayushi Kenjo-sama ist tot? Aber ich dachte...", sofort verstummt Midori wieder. Sie versteht nichts von der Politik und den Intrigen bei Hof und sie weiß auch, dass es sich nicht für sie gehört, darüber irgend welche Worte zu verlieren. Sie muss nur die Befehle befolgen, die man ihr gibt und so ist es ihr auch am liebsten.

Ein kleines Stück rutscht Midori von Rieko ab, um sich dann tief vor ihr zu verbeugen. Auf Händen und Knien, die Stirn an den Boden gepresst bedankt sie sich von ganzem Herzen: "Ihr wart stets eine gütige und mehr als gerechte Herrin, Bayushi-sama. Ich verspreche euch, von nun an den Worten eures Bruders zu gehorchen als wären es die euren."

Nachdem sie lange so verharrt hat, folgt sie schließlich Riekos Anweisung und nimmt zunächst die Ofudas aus der Kommode. Einen Moment lang mustert sie die kleinen Schriftrollen, die sie zwar nicht lesen kann, deren Schönheit sie aber schon immer bewundert hat. Dann versucht sie mühevoll die schwere Truhe aus dem Raum zu heben. Sie versucht dabei zwar so leise wie möglich zu sein, um Rieko die notwendige Ruhe zu gönnen, was ihr aufgrund des Gewichtes jedoch nicht leicht fällt.

Anschließend verbeugt sie sich noch einmal ehrfürchtig und murmelt so leise dass ihre Herrin es vermutlich nicht einmal hören kann: "Bitte werdet schnell wieder gesund, Rieko-sama." Schweren Herzens schließt sie dann die Tür und bringt die Truhe zu den Ställen, um sie zusammen mit Yukito auf ein Packpferd zu laden, welches sie einer neuen und ungewissen Zukunft entgegen tragen wird.

Ginsengsei

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« Antwort #7 am: 19.11.2015, 01:41:19 »
27. Tag des Monats Hida 1158

Tag der Abreise. In den frühen Morgenstunden steht die Sänfte und auch das Geleit bereit. Ein kalter Wind pfeift durch die noch fast menschenleeren Straßen. Keine besonders Einladende Vorstellung jetzt noch reisen zu müssen.
Doch alles ist vorbereitet und nun gibt es kein Zurück mehr. Midori steigt in die Sänfte und der Tross setzt sich in Bewegung. Durch das dicke Papier der Schiebefenster, kann Midori noch ein letztes Mal die schattenhaften Umrisse der Festungsmauer erkennen dann haben Kyuden Bayushi verlassen. Das Klappern der Hufe und das Wippen der Sänfte erscheinen Midori wie ein trauriges Wiegenlied und sie vergisst die Anspannungen der Nacht und fällt in einen unruhigen Schlaf.

Als sie wieder erwacht ist es Mittag. Zeit für eine Rast. Die Männer haben die Route gut geplant und so erreichen sie ein Gasthaus am Wegesrand. Midori bekommt einen eigenen Tisch zugeteilt. Die Mittagssuppe des bescheidenen Gasthauses ist etwas wässrig und kein Vergleich zu den Speisen im Schloss doch sie ist warm und Midori ist dankbar für einige Augenblicke der Ruhe und Wärme.

Nach drei weiteren Tagen der Reise in denen das Wetter immer schlechter wurde und auf die Stimmung der Männer drückt, kann Midori beim Blick aus ihrer Sänfte die Wipfel der Berge sehen.[1]
 1. Weiter gehts nach der SL Nachtruhe! :)
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Ginsengsei

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« Antwort #8 am: 19.11.2015, 22:52:26 »
Am 2. Tag des Monats Hida erreicht die Gruppe schließlich die ersten Gebirgsausläufer. Es ist mittlerweile sehr kalt geworden und jeder Schritt, jeder Atemzug erfordert Überwindung. Schnee durchnässt das Schuhwerk und lahmt die Beine. Zu allem Überfluss beginnen auch die Pferde störrisch zu werden und so müssen Midoris Begleiter immer wieder absteigen und selbst Hand anlegen oder die Pferde weiter ziehen.

Als sie durch eine enge Schlucht gehen, ist die Luft plötzlich erfüllt von einem lauten Prasseln. Wenige Augenblicke später, ist der Weg vor ihnen von einer großen Schneewand versperrt. Auf der Seite tauchen zwei Bogenschützen aus dem Hinterhalt auf und der Rückweg wird von drei Männern versperrt. Ihr Überwurf aus Stroh ist von Schnee bedeckt. Unter ihren großen Hüten kann man weder Augen noch Gesichtszüge erkennen.

"Lasst die Waffe fallen und ergebt euch!", brüllt einer der Männer. "Ihr seid umzingelt."
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Midori

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« Antwort #9 am: 24.11.2015, 00:01:04 »
"Mein Name ist Bayushi Yao!", ruft der Samurai den Banditen entgegen, "Es reist niemand von Bedeutung mit uns und es gibt daher keinen Grund, uns fest zu halten. Lasst uns gehen und es wird niemandem etwas geschehen." Er macht bedrohlich einige Schritte auf die Männer die ihnen den Rückweg versperren zu. "Weigert ihr euch jedoch", dabei zieht er seine Schwerter, "wird Blut fließen. Das schwöre ich bei meinem Namen."
Samurai 1:
Bewegungs Aktion: S-S-SO (auf der Karte ein getragen)
Standard Aktion: Einschüchtern: 4 <.<
Freie Handlung: Waffen ziehen (während einer Bewegung)

Ginsengsei

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« Antwort #10 am: 25.11.2015, 20:07:04 »
Die Bogenschützen richten ihre Pfeilspitzen auf Bayushi Yao. Während der Anführer der Gruppe sein gezücktes Schwert auf ihn richtet, spricht er mit krafterfüllter Stimme: "So sei es, euer Blut für euren Namen, Bayushi Yao!" Im gleichen Moment fliegen die Pfeile, welche aber am Samurai vorbei fliegen und erst hinter ihm in der Trage stecken bleiben. Während dessen nähert sich die Gruppe um den Anführer mit gezogenen Schwertern der Nachhut.



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Midori

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« Antwort #11 am: 26.11.2015, 04:56:33 »
Immer wieder war Midori auf der Reise in einen unangenehmen, unruhigen Halbschlaf gefallen, der außerdem noch von bösen Träumen durchwoben war. Sie war nicht daran gewöhnt, in einer Sänfte getragen zu werden und vermutlich würde sie sich nie daran gewöhnen. Es war ihr unangenehm. Immer wieder war sie deshalb wieder auf geschreckt, nur um sich in diesem ungewohnten Transportmittel wieder zu finden.

Auch nun wird sie wieder aus ihrem Dämmerzustand gerissen und für eine Schrecksekunde lang weiß sie nicht, wo sie ist. Doch noch etwas ist anders: Dieses mal wurde sie nicht von ihren eigenen Träumen auf geschreckt, sondern von einem lauten Getöse das von außen herein dringt. Gerade möchte sie die Türen der Sänfte zur Seite schieben, als sie schon einen Schlag gegen das hölzerne Gestell hört. Erst als der zweite Pfeil durch das Papier dringt, wird ihr endgültig klar, was vor sich geht und dass sie im Inneren nicht viel sicherer ist, als außerhalb.

Hektisch reißt sie nun die Türen auf und springt aus der Sänfte hinaus. "Blieb drin, Mädchen!", wird sie im gleichen Moment auch schon von Yao angebrüllt. Ihr erster Impuls ist es, dem Befehl tatsächlich zu befolgen, im nächsten Moment jedoch hat sie schon entschieden, dass es wichtiger ist, wenn sie versucht so gut sie kann mit zu helfen anstatt tatenlos zu zu sehen.

Als sie sieht, dass die Ashigaru bereits vor marschieren um den Feind an zu greifen, folgt sie ihnen mit klopfendem Herzen. "Ich muss etwas tun. Was nur? Was nur?", fragt sie sich fieberhaft bis sie schließlich schnell Daumen und Mittelfinger ihrer linken Hand einander berühren lässt, als würde sie ein Blütenblatt in Richtung des voranschreitenden Samurai halten. Sanft pustet sie dann darauf und öffnet die Hand wieder und im gleichen Moment erscheinen die Schritte des Bayushi auf dem Schnee viel flinker, aber nur er selbst bemerkt dass er in seiner Rüstung wesentlich beweglicher ist als zuvor.
Midori:
Bewegung: SW-SO
Handlung: Speed of Breath: Yao

Ashigaru 2:
Bewegung 1: SO-SO
Bewegung 2: SO-S-S

Ashigaru 3:
Bewegung: O-SO-O
Handlung: Angriff gegen Bandit 4: Angriff: 19, Schaden: 4

Ashigaru 4:
Bewegung: O-O-SO
Handlung: Angriff gegen Bandit 4: Angriff: 24, Schaden: 6, kritischen Treffer bestätigen: 21, Zusatz Schaden: 6

Ginsengsei

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« Antwort #12 am: 26.11.2015, 18:28:45 »
Die gezielten Schwerthiebe der Ashigaru finden ihr Ziel. Blut spritzt unter dem Strohmantel des Banditen hervor. Er sackt vor Schmerz auf ein Knie und er presst seine Hand gegen die tiefe Stichwunde. Der Schnee färbt sich rot.
« Letzte Änderung: 26.11.2015, 18:29:04 von Ginsengsei »
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Midoris Prolog: Viele Türen doch nur ein Weg hinaus.
« Antwort #13 am: 01.12.2015, 01:08:13 »
Während Bayushi Yao zögert, reagieren die anderen schnell. Einer der Männer ist mit drei großen Schritten direkt bei Midori und versucht sie zu packen, er bekommt sie an der Kleidung zu fassen und reisst sie zu sich. Ihre Wehrhaftigkeit unterschätzend, vernachlässigt er seine Verteidigung.[1][2]

Die anderen beiden Männer nehmen einen der Ashigarus in die Zange. Der junge Krieger ist vollkommen von der Situation überfordert und außer Stande sich zu verteidigen. So wird er zuerst von einem Schwert in den Bauch gestochen, bevor ihm das zweite Katana den Haupt vom Rumpf trennt. Sein Kopf kullert vor seinen Füßen in den Schnee und sein Körper sinkt kraftlos hinterher.
"Haaa!" brüllt, der bisherige Wortführer triumphierend. "Flieht ihr Narren, wenn ihr nicht wollt, dass wir eure Köpfe daneben legen!"[3]
 1. AoO für dich
 2. PF Grapple Chart
 3. 
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« Letzte Änderung: 01.12.2015, 01:09:50 von Ginsengsei »
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Midori

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« Antwort #14 am: 04.12.2015, 19:12:18 »
Vor Schreck entfährt Midori ein spitzer Schrei als sie mit an sehen muss, wie der Ashigaru seinen Kopf verliert. Völlig überrascht wird sie dann auch noch von dem Banditen, der plötzlich auf sie zu stürmt und grob nach ihr greift und fest hält. Verzweifelt schlägt sie um sich, kann aber nichts gegen den überlegenen Gegner aus richten. Stattdessen verletzt sie sich sogar ihre Hand an dessen Waffe. Ihr Schrecken wird noch vergrößert als sie erkennt, dass ihr Angreifer zum Klan der Bayushi gehört oder einmal gehörte.

Yao scheint die Worte des Banditen gar nicht zu hören. Flucht kommt für ihn als Samurai ohnehin nicht in Frage. "Aus dem Weg, Mädchen!", faucht er stattdessen wieder Midori an als er einen Satz nach vorne macht und nacheinander beide seiner Waffen nach seinem Gegner schwingt. Ganz so egal scheint ihm Midoris Wohl aber doch nicht zu sein, denn seine Angriffe sind etwas zu vorsichtig und so verfehlt er beide Male.

"Warum kämpft ihr gegen uns? Könnt ihr nicht sehen, dass auch wir den Bayushi dienen?", ruft Midori ihren Gegnern entsetzt entgegen, während sie verzweifelt versucht, sich zu befreien. All ihre Mühen sind jedoch vergebens. In dem eisernen Griff des starken Mannes kann sie sich kaum noch bewegen.

Die beiden verbleibenden Ashigaru scheinen durch den Tod ihres Kameraden aber nur weiter an gespornt zu werden. Wild entschlossen greifen sie  ihre Gegner an in dem Versuch, Gerechtigkeit walten zu lassen.


Midoris AoO: kritischer Fehlschlag. Schaden bitte noch aus würfeln.
Yao:
Freie Handlung: 5 Fuß Schritt SO
Voller Angriff: Fehlschlag
Midori:
Escape Artist: Fehlschlag
Ashigaru 2:
Angriff: 24
Schaden: 5
kritischer Treffer? 14
zusätzlicher Schaden: 3
Ashigaru 4:
Freie Handlung: 5 Fuß Schritt SW
Angriff: 16
Schaden: 3