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Autor Thema: Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt  (Gelesen 15058 mal)

Beschreibung: Ein neues Leben, ein neuer Anbruch

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Luther Engelsnot

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« am: 01.10.2015, 22:27:50 »
Ein weiteres Mal geht die Sonne über der Arche auf oder zumindest dass was von dem strahlenden Feuerball am Himmel durch den stetig währenden Dunst und Staub der Atmosphäre zu sehen ist. Eine vage Andeutung eines strahlenden Punktes am Himmel, einem Funken der Hoffnung, welche langsam über den alten Flughafen wandert und die wenigen mit Pflanzen durchsetzen Betonrest und Ruinen beginnt stark zu erhitzen. Es ist brütender Sommer und bereits am morgen wabert die Luft vor Hitze und die wenigen Winde treiben den stickigen Geruch des grün schimmernden Brackwassers vom Flussbecken über die Zuflucht der Mutanten. Der Gestank steht wie eine giftige grüne Wolke über der Arche und erschwert das Atmen.
Es sollte ein Sommertag wie jeder andere sein, ein Tag wie alle Mitglieder der Arche ihn schon oft erlebt haben, doch dieser Sommer wird für alle Bewohner anders sein. Der Älteste, der erleuchtete Führer, Vater und Vorbild der Arche, hat sich der Pflege der erfahrensten Chronisten anvertraut und in die Morgenkammer zurückgezogen. Er scheut seit einigen Wochen das Tageslicht, den Umgang mit seinen Schützlingen und hat ein Loch in der kleinen Gemeinschaft hinterlassen. Ein Macht- und Wissensvakuum, welches große Verwirrung unter vielen Mitgliedern der Arche hinterlassen hat. Zu allem übel gehen die Vorräte ebenfalls zur Neige und es sieht aus, als ob die Bewohner der Arche einen neuen Weg einschlagen müssen. Einen Weg den sie selbst wählen müssen, ohne Hilfe des Ältesten.
Doch wie dieser Weg aussehen wird, darüber ist man sich höchst uneinig und dennoch haben einige der einflussreichsten Mitglieder der Arche den Rückzug des Ältesten nicht ungenutzt gelassen. Stonzlach, der gefürchtetste Boss der Arche, kennt den Weg den er einschlagen möchte bereits. Eine erstarkte Arche unter seiner Führung, welche die Zone im Sturm und mit Gewalt einnimmt. Nicht wenige Tage nach dem Verschwinden des Ältesten hat er bereits seine Männer versammelt, um mehr Mutanten unter seine Knute zu zwingen, und einen alten Turm in Betrieb zu nehmen. Ein Wachtturm als Wahrzeichen des Krieges und der Herrschaft.
Ganz anderes jedoch die rätselhafte Grimm, welche schon immer im Clinch mit den Chronisten der Morgenkammer liegt. Sie hat im Verschwinden des Ältesten nur die Chance gesehen sich noch weiter auf ihr Projekt, ihren Pfad zu konzentrieren. Viele folgen der charismatischen Frau in der Bestrebung eine neue Zukunft zu erschaffen, eine Zukunft, die auf dem Überartefakt baut.
Scarlett hingegen hat sich mit ihrer langsam wachsenden Gefolgschaft abgesetzt und eine nahe große Halle besetzt, die von uralten Metallstreben und Schienen durchsetzt ist. Sie sieht die Chance endlich die Fesseln des Ältesten abzuwerfen und die Bewohner der Arche zu befreien, in ein gemeinsames Utopia zu führen. Auf ihren Druck hin wurde begonnen merkwürdige Säcke mit Körner zu sammeln, Werkzeug zu fertigen und den harten Boden zwischen den Betonfeldern umzugraben. Denn solange die Arche hungert und abhängig von Vorräten andere sind, konnte Niemand wirklich frei sein. Sie stellt sich gegen alle vorhandenen Strukturen und möchte eine Gemeinschaft für alle erschaffen.
Doch es gibt noch weitere Mutanten, die ihre Chance gekommen sehen, darunter Rex, der ebenfalls eine kleine Gemeinschaft um sich gescharrt hat, und einige Stalker die dabei sind Freiwillige zu suchen, um Jagdgruppen entgegen des Einfuhrverbots von Tieren aus der Zone zu organisieren und auszubilden, denn die Vorräte schwinden mit jedem Tag und sie dürften nicht wählerisch sein. Doch jeder zieht in eine andere Richtung und die kleine Gemeinschaft droht darunter zu zerbrechen, als etwas völlig unvorhergesehenes passiert.
Am späten Nachmittag taucht im Westen des verfallenen Flugplatzes, jenseits der Grenzen der Arche, auf dem brackigen Wasser des Flusses ein rotes Licht auf, welches wenig später die Küste erreicht. Aufregung geht durch die Arche und viele fragen sich was dort draußen wohl passiert ist. Ist es eine Bedrohung? Ein Phänomen der Zone oder etwas schlimmeres? Einige haben schnelle Erklärungen dafür, Erklärungen wie Stonzlach, der darin nur eine Bedrohung sieht, die es mit Gewalt zu zertrümmern gilt. Grim hingegen interessierte sich anfangs nicht dafür und Scarlett, Scarlett ist der Meinung, dass die Arche genug eigene Probleme hat und sich nicht auch noch darum kümmern muss. Dennoch ist die Neugier der Arche zu groß und es wurde auf eigene Faust eine hastige Expedition zusammengestellt. Eine zusammengewürfelte Gruppe, die aufgebrochen ist, bevor die Gemeinschaft überhaupt eine Entscheidung getroffen hat. Diese Gruppe bestand aus den Chronisten Enoch und Inna, dem Stalker Kram und der Schieberin Jamil. Sie sind ungewöhnlich schnell aufgebrochen und ihr Ziel das Licht zu untersuchen verbreitete sich nur langsam in der Arche, da sie dies nur mit wenigen geteilt haben. Doch dieser Aufbruch ist jetzt fast einen Tag her und die Mitglieder der Arche machen sich Sorgen. Nicht nur wegen dem roten Licht, sondern auch wegen der verschwundenen Mutanten und Freunde. Die Bosse streiten sich jedoch nur darüber was überhaupt getan werden soll und keiner von Ihnen mag Schwäche gegenüber den Anderen zeigen oder gar kooperieren. So bleibt eine schnelle Hilfe aus und vielleicht ist es an der Zeit, dass andere in der Arche die Sache in die Hand nehmen. Ein neuer Tag, ein neuer Anfang ist angebrochen.
« Letzte Änderung: 03.10.2015, 14:27:01 von Luther Engelsnot »
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Spinner

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #1 am: 01.10.2015, 23:51:38 »
Der Mann, den alle Spinner nennen, blinzelt in die Nachmittagssonne und beobachtet die Gestalten, die sich auf dem Haupthaus der Arche daran versuchen, einen Wachturm zu errichten. Er muss sich die Hand schützend vor das Gesicht halten, um etwas zu sehen - heute scheint der Himmel recht klar zu sein. Er seufzt leise, als er einen Pfosten erst wanken und dann umkippen sieht: Offenbar haben die Idioten keinen blassen Schimmer, was sie da tun. Mit seiner Hilfe würde der Turm in Nullkommanichts stehen, aber er wird einen Teufel tun und denen helfen. Dabei war es sogar sein Vorschlag, einen Wachturm zu bauen; nur war dann Stonzlach, das Arschloch, plötzlich Feuer und Flamme für das Teil und jetzt ist vor allem seine Gang dabei, das Teil zu bauen.

"Selbst Schuld." denkt Spinner. Das Teil wäre längst fertig, aber wenn man zehn Leute, die zusammen die Intelligenz einer Kakerlake haben, dransetzt, dann dauert es halt etwas länger.
Er selbst hat sich stattdessen dazu überwunden, ein paar Leuten das Schiessen beizubringen, damit sie regelmässige Jagdausflüge in die Zone machen können. Der Umgang mit Menschen ist ihm zwar unangenehm, aber damit kann er wenigstens Stonzlach eins auswischen. Der Blick, den der ihm bei der letzten Versammlung zugeworfen hat, war locker 10 Rationen Wasser wert. Jetzt steht er also an dem alten Flugzeugwrack ganz in der Nähe von seinem Lager, wo die Schiessübungen stattfinden, und starrt in die Sonne, während er eine der Pistolen neu einstellt. Irgendwie kann er sich auf die Arbeit heute allerdings nicht richtig konzentrieren.[1]

Als die Sonne beginnt, sich dem Horizont zu nähern, wird er immer unruhiger. Lulu hat ihm heute früh erzählt, dass eine Gruppe aus der Arche losgezogen ist, um das rote Licht zu untersuchen, das gestern aufgetaucht ist. Bis jetzt scheint niemand zurückgekommen zu sein, und das Schlimme ist, dass Enoch dabei war. "Was hat Dich nur geritten, Enoch? Du bist doch kein Spürhund, was treibt Dich aus der Arche raus?" Wenn Enoch etwas passiert ist, wird Stonzlach über kurz oder lang die Mehrheit davon überzeugen, dass die Tüftler gezwungen werden müssen, ausschliesslich Waffen zu bauen, "im Dienst der Arche" natürlich. So ein Bullshit, als ob uns das langfristig weiterbringt. Aber Stonzlach konnte ja noch nie weiter denken, als er scheissen konnte. Und das Ganze vermutlich mit dem gleichen Körperteil.

Als er immer unruhiger wird, lässt er die anderen alleine weiter üben und macht sich auf in Richtung Lulus Lager. Vielleicht weiss die ja etwas von den Vermissten. Wenn die heute nicht mehr kommen, muss dringend jemand die anderen überzeugen, einen Suchtrupp loszuschicken. Und Lulu ist genau die richtige Person dafür, denkt er sich, als er ungelenken Schrittes die äussere Ecke der grossen Halle umrundet und Lulus Bus in Sicht kommt.
 1. Kein Erfolg bei der Arbeit am Projekt.  :(
« Letzte Änderung: 02.10.2015, 00:06:54 von Spinner »

Lulu

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #2 am: 02.10.2015, 13:36:52 »
Als Spinner sich dem rostigen Bushintern im Schatten des eingestürzten Fluglotsenturms nähert, wirkt die Behausung still und verlassen. Auch ein Klopfen löst keine Reaktion aus - die Chronistin scheint in der Tat nicht da zu sein.
Auf einmal vernimmt der Tüftler jedoch Schritte hinter ihm. "Hey, Spinner!," gibt sich Lulu daraufhin mit kräftiger Stimme zu erkennen. Dass ihre Kleidung und Hände dreckverschmiert sind, fällt erst aus der Nähe auf: Der Schmutz ist auf dunklem Stoff und dunkler Haut nicht ganz so sichtbar.
"In diesen alten Büchern sieht das immer so einfach aus," lässt sich die Chronistin über ihren anscheinend wenig erfolgreichen Versuch, Beete anzulegen, aus[1]. "Vielleicht war der Boden damals nicht so steinhart. Sag mal, du könntest nicht so 'nen 'Pflug' bauen?"
Die Frau wischt ihre Hände an der Hose ab und setzt sich im Schatten an die Buswand. Schweißperlen glänzen an ihrer Stirn, ihr Atem geht noch immer etwas angestrengt. "Puh. Von den anderen hast du noch nix gehört? Also von denen, die gestern raus sind?," fragt Lulu Spinner. Sie verbirgt es gar nicht, dass sie besorgt klingt - besorgt um die ganze Gruppe, die sich in Gefahr begeben hat, und im Besonderen um Inna, bei der sie nicht einschätzen kann, ob diese so gut für Ausflüge in die Zone geeignet ist.
 1. Auch kein Erfolg beim Projekt
A word of advice...

Spinner

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #3 am: 02.10.2015, 15:42:36 »
"Nö, keine Ahnung. Ich mach mir auch ernsthafte Sorgen. Ich mein, Du kennst Enoch, oder? Was zum Teufel macht der da draussen? Und Deine Freundin Inna, der geht es doch nicht anders. Ich mein, Neugier und alles, OK. Aber die müssen doch wissen, dass sie genauso wenig für da draussen gemacht sind wie ich." Er deutet grob in Richtung Westen, wo immer noch das rote Licht zu erkennen ist.
"Auf jeden Fall, warum ich herkomme ... warte mal, ein was? Ein Pflug? Was soll'n das sein? Wenn Du's mir erklärst, bau ich Dir einen. Ich mein, ich versuch's zumindest, wenn ich die Teile finde."

Wie üblich scheint in Spinners Kopf ein Gedanke den anderen zu jagen; manchmal ist es nicht einfach, ihm zu folgen. Urplötzlich kommt er wieder auf das eigentliche Ziel seines Besuchs zu sprechen.
"Also Du bist doch gut mit Worten und so. Kannst Du nicht die Versammlung überzeugen, dass jemand die suchen muss? So schnell wie möglich? Ich mein, es wird bald dunkel. Über Nacht da draussen? Das wünsch ich meinem ärgsten Feind nicht!"
Er überlegt kurz und lacht dann.
"Ne, Blödsinn. Der Stonzlach und seine Vollpfosten können gerne nachts raus. Ich mein, vielleicht findet sich ja ein nettes Monster, dass sie uns vom Hals schafft.

Also, machst Du's? Rufst Du sie zusammen?"

Lulu

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #4 am: 03.10.2015, 13:44:44 »
Lulu sitzt eine Weile lang schweigend da und starrt in den gräulichen Himmel. Allmählich erholt sie sich von der Anstrengung, auch wenn es an der Hitze wenig ändert. Dann lacht sie laut auf.
"Ich bin gut mit Worten? Hahaha! Schön wär's!"
Die Chronistin fängt an, vereinzelte Überbleibsel von Dreck und Saatgut aus ihren Dreadlocks herauszupfriemeln. Dabei grübelt sie - was hat ausgerechnet Enoch, Inna, Kram und Jamil bewogen, nach der Quelle des ominösen roten Lichtpunktes zu suchen? Also, Kram ist ein Stalker, der macht sowas ja regelmäßig, aber die anderen - sind sie schon jemals draußen in der Zone gewesen? Vielleicht fühlen sie sich in der Arche nicht mehr wohl und sicher, und das kann Lulu ihnen kaum verdenken. Scarlett und Stonzlach werden mit jedem Tag immer lauter und machthungriger, vom Ältesten hört man kaum noch was, das Futter geht aus...
"Ja, okay, ich mach's. Sonst macht's doch keiner," seufzt die Frau tief, um sich dann aufzurappeln. "Man könnt' meinen, der Älteste hat denen nix beigebracht. Wenn wir nicht alle an einem Strang ziehen, frisst uns die Zone."
Die Hände in die Hüften gestemmt, schaut sich die Chronistin um. Wie bekommt man schnell eine Versammlung zusammen? "Ha!," hat sie gleich einen Einfall. In den rostigen Überresten einer längst vergangenen Zeit ist ein Ding, das einst ein Zinkeimer gewesen ist, schnell gefunden. Auch nach einem Pfosten, der schräg aus dem Boden ragt, muss Lulu nicht lange suchen. Nachdem der ehemalige Eimer auf dem ehemaligen Warnzeichenpfahl sitzt, schlägt sie mit einem Stock dreimal kräftig dagegen.
"Versammlung! Versammlung!," brüllt sie aus voller Lunge hintendrein.
A word of advice...

Truknur

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #5 am: 03.10.2015, 14:57:18 »
Ein Knarzen, ein Schrei und dann - ein gewaltiger Aufschlag: Abermals fällt einer der Stützpfosten zu Boden.

"Der Wachturm wird nie fertig, wenn die sich so anstellen."

Truknur wischt sich den Schweiß von der Stirn. Bei der letzten Versammlung hatte Spinner vorgeschlagen diesen Ausguck zu bauen. Inzwischen waren schon einige Tage vergangen, aber der Aufbau gestaltet sich schwierig: Stonzlachs Gang ist zwar kräftig, aber nicht besonders geschickt. Truknur hilft seit Beginn an mit. Die schweren Pfosten aus der Arche zusammentragen - eine Aufgabe, wie für ihn gemacht. Der Vorabeiter brüllt wirre Befehle. Einige Arbeiter rennen zu dem Einsturz und beginnen mit dem Wiederaufbau. Truknur setzt erneut an und schleppt weiter Holz und Metall zur Baustelle. Die Arbeit ist anstrengend. Aber die Zeit vergeht schneller, wenn man etwas zu tun hat.[1]

"Der Turm wird nur wenig Schutz bieten; der Müll aus dem der zusammengezimmert wird, pah."

Das rote Licht hat Truknur nicht gesehen, aber er hat davon gehört. Er hat noch geschlafen, als es aufgetaucht ist. Der Stalker Kram ist wieder in der Zone unterwegs. Und noch ist der Trupp nicht zurückgekehrt.

"Vermutlich wird er alleine wiederkommen. Wahrscheinlich sind sie angegriffen worden; der ist bestimmt abgehauen und hat seine Leute im Stich gelassen. Versteckt sich irgendwo da draußen. Der soll sich nur wieder blicken lassen."

Truknur ist nicht besonders gut auf Kram zu sprechen. Er war auch schon mal mit ihm auf einer Expedition; und die hat kein gutes Ende gehabt. Auf der anderen Seite wären vier Mann Verlust ein großer Rückschlag für die Arche. Das Gesprächsthema Nummer Eins beschäftigt auch Truknur.

Plötzlich hört er ein Scheppern und Lulus Stimme - sie ruft zu einer Versammlung. Truknur ist sich nicht sicher, ob er hingehen soll.

"Lulu - wegen dem Trupp?"

Er arbeitet lieber weiter am Wachturm.

"Soll doch der Rest beschließen, was gemacht wird. Wenn mich einer braucht, wird mich einer fragen. Und für Kram - eh nicht."
 1. @ Projekt "Watchtower" - Endure: Kein Erfolg.

John a.k.a. Liz

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #6 am: 04.10.2015, 00:02:44 »
Missmutig steht John an ein Fass gelehnt neben dem Schießplatz und schaut Spinner und den anderen beim Üben zu. Obwohl er gemerkt hat, dass sein Körper bei Hitze viel besser zu funktionieren scheint, hasst er die Hitze. In Jeans und weiß grauem Shirt kann man seine reptilienartige Haut gut erkennen.
 
Am Boden schiebt sich ein verkrüppelter Löwenzahn zwischen den Betonplatten der Flugbahn hindurch. John blickt von seinen Schuhen auf. "Wo ist Spinner? War er vorher nicht noch da gewesen?" Er geht zu einem der Schützen und schaut ihm über die Schulter. "Was für eine dämliche Idee diese Anfänger die ganze Munition verblasen zu lassen!" "Wenn du deinen Atem nicht beruhigst wirst du auch nichts treffen."[1] sagt er trocken und ehe sich Will nach ihm umdrehen kann ist John schon weiter gegangen. "Mit denen werden wir nichts erjagen. Wo Truknur nur steckt? Hat er nicht gesagt er will beim Bau des Wachturms helfen? Dabei könnte ich ihn hier viel besser gebrauchen." John hat keine Lust auch nur in die Nähe von Stonzlachs Handlagern zu kommen und schleicht[2] darum so unauffällig wie möglich über das Rollfeld, an Truknurs Lager vorbei und den Rand des Hauptgebäudes.

Von Weitem kann er den Bär von einem Mann bereits erkennen. Wie üblich arbeitet er doppelt so hart wie alle anderen und gibt sich auch nicht nur einen Moment um aus zu ruhen. John wartet auf einen Moment um ihn ab zu passen um ihn für die Jagd zu gewinnen. Gerade als er denkt jetzt sei der richtige Augenblick gekommen, hört er Lulus Stimme, die aus der Gegend um ihren Bus, die Leute zusammen ruft. John wartet ab und beobachtet. Truknur hat kurz inne gehalten und sich dann wieder seiner Arbeit zu gewandt.

"Was die Chronistin wohl will?" Solange sich John erinnern kann, hat sie sich nie dermaßen in den Vordergrund gedrängt. "Vielleicht geht es ihr um ihre Freundin. Tja, wer mit Kram mitgeht.. Truknur hat kein gutes Haar an ihm gelassen - wird schon seinen Grund haben." Trotzdem beschließt John sich an zu hören was Lulu zu sagen hat und durchquert das Terminal um ungesehen zu ihrem Bus zu kommen. Dort entdeckt er dann auch Spinner, der neben Lulu steht. Bevor er zum Bus geht vergewissert er sich, dass keiner von Stonzlachs Leuten zu Gegend ist.[3] Erst dann traut er sich raus zu den beiden.
 1. Shoot: 1 Erfolg
 2. Sneak: 4 Erfolge
 3. Scout: 1 Erfolg
« Letzte Änderung: 04.10.2015, 13:27:19 von John a.k.a. Liz »

Luther Engelsnot

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Prolog: Der erste Schritt in eine größere Welt
« Antwort #7 am: 04.10.2015, 12:42:05 »
Truknur arbeitet zusammen mit einigen anderen am Wachturm weiter, auch wenn die Arbeit mehr als schleppend voran geht und oft genug bricht die Konstruktion immer wieder zusammen. Seine Mitarbeiter sind jedoch auch nicht gerade die stärksten Mutanten. Es sind nur eine handvoll Andere und Truknur ist sich nicht einmal sicher in welchem Verhältnis sie zu Stonzlach stehen. Sie alle haben abgerissene Kleidung, wirken leicht unterernährt und ihre Köpfe sind rasiert, die Rücken leicht gebückt. Es sind drei Männer und eine Frau, deren Züge einfach nur verbraucht wirken, die Augen eingesunken und die Schritte schlurfend. Am Arbeiten hält sie wohl nur Vollstreckerin Gabby, die überraschenderweise ohne ihren Bruder Doyle da ist. Die große Frau in der Nietenlederjacke, der zerschlissenen Jeans mit einem Kniepad auf der linken und einem Loch auf der rechten Seite, hat die Arme verschränkt und überwacht die Arbeit nur. Die schweren braunen Arbeiterstiefel sind blitzblank geputzt und ihr schmales Gesicht mit der gebrochenen Nase und hohen Wangenknochen zeigt keinerlei Freude oder Emotionen, nur eine verzogene Fratze der Gewalt.
„Arbeitet schneller Maden oder Ihr geht hungrig zu Bett.“
Ruft sie noch aus, doch da ist John bereits wieder weggeschlichen, und umgeht meisterhaft jegliche anderen Männer, die zu Stonzlach gehören können. Dennoch belauscht er ein kurzes Gespräch[1], ehe er den kaputten Bus von Lulu erreicht.
„Hast du schon gehört?“
„Nein was?“
„Angeblich ist Stalker Ronald ebenfalls verschwunden.“
„Quatsch, der ist doch mit einigen der Anderen im Auftrag des Boss unterwegs.“
„Weißt du mehr?“
„Nee.“
Erstirbt das Gespräch und Jon erreicht den Bus. Es ist keine Spur von Stonzlachs Männern zu sehen, allerdings erkennt der Stalker auch was einer der Gründe sein könnte. Kaum jemand scheint überhaupt auf die Versammlung zu reagieren. Lediglich zwei andere Mutanten finden sich ein. Bobo ein riesiger vierarmiger Mutant mit dem Verstand eines Kleinkindes. Sein rundes Gesicht wirkt aufgedunsen, während seine Arme vor Muskeln nur so strotzen. Er trägt nur eine zerschlissene kurze Hose und sonst nichts. Mit seinen Armen trägt er gerade ein großes Stuck Holz und er kratzt sich mit den anderen den Kopf.
„Versammlung? Spielen?“
Fragt er und wenig später kommt vom Norden noch jemand. Mara eine kleine Mutantin, die kaum irgendjemand das Wasser reichen kann in der Größe. Sie hat fast einen zwergenhaften Wuchs, aber einen sehr filigranen Körperbau. Ihre kastanienbraunen Haare sind zu einem Zopf gebunden und sie trägt ein kurzes grünes Top samt Rocke. Auf ihrem Rücken summen zwei Insektenflügel und sie rauscht heran.
„Versammlung? Klingt besser als Arbeit. Wofür versammeln wir uns denn? Was gibt es? Heh? Heh?“
Bohrt sie sofort nach.
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John a.k.a. Liz

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« Antwort #8 am: 04.10.2015, 14:08:01 »
Johns Hände ballen sich zu Fäusten als er Ronalds Namen hört. "Stonzlach hat ihn bestimmt losgeschickt um vor der anderen Expedition die Quelle des roten Lichts zu finden. Das könnte auch erklären warum die anderen noch nicht zurück sind." Nachdenklich schiebt er seinen Körper zwischen ein paar eng aneinander stehenden Kisten hindurch, geduckt springt er über eine Reihe aus roten Plastikstühlen in der Boarding Area und steht dann nur noch wenige Meter von Lulus Bus entfernt.

Die Luft ist rein und er taucht wie aus dem Nichts bei den Rückleuchten auf. Er mustert Spinner und Lulu einen Augenblick ehe er seine Position preis gibt: "Was ist los, Lulu?"
Dem anstapfenden Bobo schenkt er einen Müden Seitenblick während er auf eine Erklärung für die Versammlung wartet.
« Letzte Änderung: 04.10.2015, 23:05:04 von John a.k.a. Liz »

Lulu

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« Antwort #9 am: 04.10.2015, 22:55:11 »
"Gah! Lass das!," zuckt Lulu vor Schreck zusammen, als Liz - mal wieder - ohne Vorwarnung aus dem Nichts auftaucht. Wahrscheinlich macht ihm das auch noch Spaß!
Die Chronistin wirft dem reptilienhaften Mutanten einen ärgerlichen Blick zu und haut noch einmal mit dem Stock gegen den Eimer. "Versammlung, verdammt noch eins!," ruft sie ein letztes Mal, ohne wirklich zu hoffen, dass sich mehr als nur eine Handvoll Mutanten, die gerade Langeweile haben, zusammenfinden. Mit einem Seufzen schmeißt sie daraufhin den Stock weg.
"Was es gibt - unsere Leute sind immer noch nicht zurück," deutet die dunkelhäutige Frau mit dem Kopf gen Westen - dort, wo das rötliche Licht im Dunst glimmt -, als sie Mara antwortet. Mit der eigentlichen Diskussion wartet sie noch, bis sich vielleicht doch noch ein paar Leute herbequemt haben.
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Truknur

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« Antwort #10 am: 05.10.2015, 20:31:05 »
Abermals hört er Lulus Ruf - eine Versammlung - und abermals arbeitet er weiter. Nach Gabbys bissigem Kommentar ist ihm alles klar. Auch nur der Versuch zu gehen würde mit einer Keilerei enden. Er wirft der Vollstreckerin einen kurzen Blick zu; dann schleppt er weiter.

Die Versammlung muss wohl ohne Truknur stattfinden. Aber der Hüne kann sich schon vorstellen, um was es dort geht.

"Dieses rote Licht. Lulu will bestimmt darüber reden - ob sie einen zweiten Trupp zusammenstellen will? Spinner ist bestimmt sofort zur Stelle, wenn Lulu gerufen hat. Es würden sich sicherlich ein paar finden, die mutig genug sind, und waghalsig - oder einfach nur dumm. Aber etwas Positives gibt es doch: Wenigstens kann Kram sie nicht in ihr Verderben führen."

Die Stimmung auf der Baustelle ist bedrückend.
« Letzte Änderung: 05.10.2015, 20:31:23 von Truknur »

John a.k.a. Liz

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« Antwort #11 am: 05.10.2015, 23:17:18 »
Johns gelbe Reptilien Augen funkeln Lulu prüfend an. Obwohl er sich den Namen aufgrund seiner Mutation mehr als verdient hat ist er keineswegs stolz darauf. Der Vergleich mit einer Eidechse erzeugt bei ihm Unwohlsein. Genau begründen kann er es nicht aber irgendwie hat er immer das Gefühl gehabt, dass die Mutationen mehr eine Krankheit, ein Fluch für die Menschheit sind.

John schaut zu Mara und Bobo und überlegt ob er den beiden trauen kann. Er ist sich nicht sicher und so sagt er vorerst nichts über Ronald und der geheimen Stonzlach Expedition. "Nun, was schlägst du vor, Lulu?" fragt er darum direkt.

Spinner

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« Antwort #12 am: 06.10.2015, 15:18:38 »
"Verdammt! Wieso kommt da keine Sau?" Spinner hat sich ein wenig mehr an Reaktion von den Bewohnern der Arche versprochen. Aus Grimms Gruppe hat er sowieso niemanden erwartet, und dass Stonzlach sich nur um andere kümmert, wenn es was zu quälen gibt, ist auch klar. Aber von Scarletts Leuten hätte ja mal jemand kommen können. Und zumindest Rex ist zumindest sonst immer interessiert gewesen am Wohlergehen aller Arche-Bewohner.

Er mustert das kleine Häuflein, das sich an Lulus Karre gesammelt hat, wobei er sich wie üblich so klein und unscheinbar wie möglich macht. John ist der erste, der auf ihren Ruf reagiert. Immer wieder das gleiche: Die anderen machen viele Worte und drängeln sich nach vorne, aber wenn mal jemand gebraucht wird, sind sie verschwunden. Bei John ist es genau umgekehrt: Wenn er gebraucht wird, ist auf ihn Verlass.
Bobo kommt als nächster. Bobo ist nett, und harmlos, aber hier leider nicht zu gebrauchen. Mara folgt gleich nach ihm, immerhin.

Aber dann bleibt es erst einmal ruhig. Klar, Lulus Aufruf zur Versammlung war eher unkonventionell, aber dass nur drei Leute darauf reagieren ... was sollen sie jetzt machen? Entscheiden können sie sowieso nichts, aber er hat gehofft, dass sie immerhin einen schlagkräftigen Trupp losschicken können, der sich auf die Suche nach den Vermissten macht.

Er lässt seinen Blick noch einmal suchend über die Umgebung streifen in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch ein paar Leute kommen.
"Versammlung!" ruft er mit einiger Überwindung selbst auch noch einmal.
« Letzte Änderung: 07.10.2015, 00:23:50 von Spinner »

Luther Engelsnot

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« Antwort #13 am: 06.10.2015, 20:18:50 »
Bobo kratzt sich am Kopf mit einem Armpaar, während er das große Stück Holz ablegt. Als allerdings noch mehr geschrien wird, hält Bobo sich die Ohren zu und spricht lauter.
“Tut Bobo weh, bitte leiser.“
Jammert er und Mara saust wild durch die Luft vollführt Pirouetten und scheint mehr als ausgelassen, trotz der verschwunden Leute.
„Ach die Chronisten? Die den ganzen Tag nur komische Sache kritzeln? Die vermisst schon keiner, aber ich hab den Eindruck ihr braucht mehr Lärm!“
Kichert Mara und Bobo schüttelt verzweifelt den Kopf, um dann dennoch die Hände wieder von den kleinen Ohren zu nehmen.
„Leute verschwunden weil Worte vom Ältesten nicht befolgt. Ältester deshalb auch verschwunden? Verschwindet man wenn man eigene Worte nicht befolgt?“
Grübelt er, während Mara ganz nah so Lulu fliegt und die Hände bittend vor dem Gesicht faltet.
„Ich kann allen Bescheid sagen, ganz schnell und eindringlich. Soll ich? Soll ich? Soll ich? Ich kann das wirklich.“
Versichert die kleine Frau.
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Rex

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« Antwort #14 am: 09.10.2015, 14:29:37 »
Rex ist gerade mit einem Teil seiner Truppe dabei die bei der Organisation der Jagd Trupps zu helfen immerhin verfügen alle seine Männer und Frauen über Schusswaffen. Während seine Begleiter sich dort weiter um das Training und die Organisation kümmern[1] begibt sich Rex in Begleitung 2 seiner Untergebenen zur Versammlung zu welcher er aber aufgrund der Entfernung erst etwas später erscheint.

"Was ist los? Was ist so wichtig um gleich hier die ganze Arche zusammen zu schreien?" Fragt der Anführer in die Runde.
 1. 1 Erfolg für das Jagd Projekt

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