• Drucken

Autor Thema: Akt 2: Einunddreissig Wochen  (Gelesen 49691 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Saraid Eara

  • Beiträge: 588
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #60 am: 30.11.2015, 20:41:35 »
Nach einiger Zeit stand auch Saraid wieder. Stöhnend hielt sie sich den Kiefer.
"Verdammt.", fluchte sie als ihr die anderen eröffneten, dass der Großteil der Gruppe geflohen war. Immerhin hatten sie keine Verluste zu beklagen, außer ihrem schmerzenden Schädel.

"Nun gut immerhin sind wir anscheinend mit den Opfern einen Schritt weiter gekommen.", murmelte sie und versuchte der Situation wenigstens etwas abzugewinnen.
"Beim nächsten Mal werden wir besser vorbereitet sein müssen. Jetzt wissen sie was auf sie zukommt. Aber immerhin wissen wir es jetzt auch."

Saraid würde wohl erst eine Nacht schlafen müssen bevor ihr Kopf aufhörte zu dröhnen.

Arkil

  • Beiträge: 891
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #61 am: 04.12.2015, 05:58:30 »
Auch Arkil war nicht zufrieden; so einfach hätten sie die Abenteurer nicht entkommen lassen sollen. Aber leider konnte keiner von ihnen Unsichtbares wahrnehmen. Das galt es zu ändern.
Er würde wohl in Farholde versuchen müssen, einen entsprechenden Zauberstab zu erwerben.
Dies war sowieso sein nächstes Ziel. Seinen kleine Truppe konnte bestimmt herausfinden, was die Abenteurer erzählten und gewisse Gerüchte streuen, daß sich die Dinge ein wenig anders verhielten. Da würde er sich noch Gedanken drüber machen müssen.
Im Moment waren aber noch andere Sachen zu regeln wie die Gefangene.
"Wenn sie die Hände nicht benutzen soll, um zu zaubern, brecht ihr einfach die Finger oder hackt sie ab.", schlug er ohne Emotionen in der Stimme vor.
"Ich habe vor, morgen wieder in die Stadt zu reisen und einige Tage zu bleiben. Brauchen wir noch etwas? Wir könnten unter der Hand einiges von der Ausrüstung unserer Feinde verkaufen."
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Xabis Tinrak

  • Beiträge: 251
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #62 am: 04.12.2015, 07:10:08 »
"Es sollte reichen, wenn wir ihr die Finger brechen. Das sollte sie ausreichend daran hindern, komplizierte Gesten auszuführen und minimiert die Gefahr des Ausblutens.", erwiederte Xabis ebenso kühl.

"Ich werde Euch erneut nach Farholde begleiten, Arkil. Wir sollten unserer Organisation etwas Zeit zukommen lassen, dazu benötige ich noch ein paar Gegenstände, die ich lieber früher als später erwerben würde."

Klingenhagel

  • Moderator
  • Beiträge: 2379
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #63 am: 14.12.2015, 10:50:04 »
Gemeinsam verfrachtet ihr die stabilisierte Kriegerpriesterin der Iomedae in eine der Zellen und bindet sie dort an, wobei ihr ihr die Finger brecht, damit sie auf keine dummen Ideen in der Anrufung ihrer Göttin kommt. Ein Knebel und eine Augenbinde komplettieren das Ensemble, und damit ist sie erst einmal kalt gestellt. Zweifelhaft, dass selbst ihre Göttin ihr hier zu Hilfe kommen kann, ist ja das Horn von einem Schild gegen die anderen Ebenen umgeben.

Wie Arkil und Nicolas herausfinden können, scheinen die Abenteurer nicht sonderlich viel herumerzählt zu haben, die Menschen in Farholde scheinen sich nicht einmal bewusst zu sein, dass die überhaupt aufgebrochen sind. Nach etwas mehr Laufarbeit ihrer Diener finden sie aber heraus, dass die entkommenen Kriegerpriesterinnen und die Hexenmeisterin und der Zwerg sich im Kloster der heiligen Cynthia aufhalten. Was sie genau dort machen, wisst ihr nicht, so weit reicht euer Informationsnetzwerk nicht. James O'Toole hat scheinbar, kaum dass er nach Farholde kam, seinen Besitz in einen großen Koffer geworfen und das nächste Schiff in den Süden bestiegen. Kluger Mann. Insofern gibt es auch nicht wirklich Gerüchte zu unterdrücken.

Ihr anderen verbringt eure Zeit damit, weiter eure Fähigkeiten zu schärfen und euch wohnlich einzurichten. Iomine lässt ihre Untoten eine Reihe von flachen Gräbern ausheben und die Toten neben dem Horn begraben. Dann übt sie sie in Formation laufen zu lassen und verschiedene Angriffe ausführen zu lassen. Ihr fröhliches Lächeln lässt sie dabei eher wie ein Kind wirken, das mit Puppen spielt. Casus befragte die Paladinin, welche sich zumindest in seiner Nähe als relativ leicht zu beeinflussen und zu beeindrucken herausstellt. Solange er in ihrer Nähe bleibt, erhält er zahlreiche Antworten auf seine Fragen, auch wenn die Kriegerpriesterin nur eine Novizin des Ordens ist und nicht so viel über die Geheimnisse zu berichten weiß.

Nicolas Seek

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #64 am: 14.12.2015, 17:01:44 »
An den ganzen Gesprächen und Diskussionen beteiligte sich Nicolas anfangs kaum. Viel zu sehr hatte er mit sich und seiner Wut zu kämpfen. Nicht nur das: Er überlegte auch ernsthaft, ob er den unsichtbaren Angreifern nicht folgen sollte - schließlich besaß er einen Trank, durch den er diese sehen konnte. Die Hand des Alchemisten umklammerte ein Fläschchen an seinem Trankgurt aber schließlich entschied er sich dagegen, es zu trinken. Die Abenteurer waren zwar verletzt aber immer noch gefährlich. Vor allem wenn er alleine war. Zumindest so viel Selbstbeherrschung besaß Nicolas noch. Nachdem er ein Ventil für seine Wut gefunden und eines seiner Fläschchen gegen einen der Stalagmiten geworfen hatte, folgte er dem Rest des Knotens zurück ins Horn.

Da der Angriff vorüber war und auch kein weiterer zu folgen schien, verbrachte Nicolas seine Zeit und damit den Rest der Woche mit seinen Forschungen und Experimenten. Ein Buch über die verschiedenen, existierenden Ebenen und deren Bewohner folgte ihm schon seit zwei Wochen überall hin und wann immer er Zeit hatte, bildete er sich dadurch weiter. Langsam war er sich sicher, erste Erfolge ausmachen zu können. Natürlich kümmerte sich der Alchemist auch um seinen verlässlichen, mechanischen Diener. Artephius musste repariert und nachgefüllt werden. Der Golem musste bestens gewartet werden, wenn er denn im Kampf eine Hilfe sein soll.
Die Zeit verging wie im Flug und Nicolas merkte, dass er durch Forschungen und viel Zeit alleine in seinem Labor sich selbst, Asmodeus und seinen Glauben besser verstehen konnte. Nicht nur das. Er hatte das Gefühl, das richtige zu tun. Das war zwar schon immer so gewesen, seitdem der Kardinal ihn aufgenommen hatte aber die momentane Aufgabe des Knotens war viel wichtiger als die vorherigen. Sie würde dieses Land für immer verändern.

So oft es ihm erlaubt war, besuchte Nicolas auch die Befragung der Paladinin und sah dabei zu, wie ihr die Worte auf verschiedenste Weisen entlockt wurden. Folterung erinnerte ihn an alte Zeiten, als er noch nicht in der Obhut des Kardinals gewesen war aber wenn er Haltus bei seiner Arbeit zusah, wurde ihm klar, dass keinerlei Schönheit in seiner Arbeit gelegen hatte.
Ende der Woche plante Nicolas außerdem eine kleine Expedition in den Wald. Ob diese stattfinden würde war fraglich aber er wollte die Zeit nutzen, die sie hier im Horn verbringen würden, um die nahe Flora und Fauna zu erforschen und zu dokumentieren.
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Klingenhagel

  • Moderator
  • Beiträge: 2379
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #65 am: 11.01.2016, 11:28:59 »
Nicolas entdeckt während seiner Expedition durch den Wald, bei der ihn nur Grollhannes als Leibwache begleitet, einige interessante Kräuter und, hoch auf einem der Karstberg, zu dem er empor fliegt, eine Ablagerung seltener Mineralien, die hervorragende Zutaten für diverse Gifte abgeben, da sie Arsen enthalten. Sie müssen dazu erst aufgeschlossen werden, aber Nicolas hat ja die Zeit und das nötige Können. Gut gelaunt macht er sich so wieder auf den Rückweg, als er auf einmal bemerkt, dass da jemand in seinem Weg steht.

Die Gestalt scheint schier aus dem Nichts aufzutauchen, vermutlich war sie vorher unsichtbar oder hat sich an die Stelle teleportiert. Es handelt sich um eine sehr gut aussehende, hochgewachsene Elfe mit dunkel gebräunter Haut und langem, blondem Haar. Mit nachdenklicher Miene, und scheinbar ohne große Furcht betrachtet sie den Alchemisten, ihre Lippen bewegen sich kurz, als müsste sie die Laute der menschlichen Sprache sich erst wieder in Erinnerung rufen. Als sie dann jedoch spricht, ist ihre Stimme klar und völlig frei von Akzent. "Du bist einer von denen, die im Horn verweilen. Was tut ihr dort? Was geschieht dort?"

Nicolas Seek

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #66 am: 12.01.2016, 02:24:17 »
Es war eine wahre Wohltat für den Alchemisten und Forscher, endlich die Zeit nutzen zu können, den nahen Caer'Bryr zu erforschen. Angst vor seinen Bewohnern hatte er keine. Erstens besaß er genügend Möglichkeiten, sich bei Gefahr schnell zurückzuziehen und Zweitens begleitete ihn ja Grollhannes. Allein die mächtige Gestalt des gerüsteten Ogers sollte viele mögliche Feinde abschrecken.
Was für Grollhannes sicherlich nicht besonders interessant war, betrachtete Nicolas eingehend. Sorgfältig dokumentierte er alle seine Funde in seinem dafür vorgesehenen Buch und fertigte einfache Skizzen an. Auch nahm er entsprechende Proben, um die Pflanzen in seinem Labor genauer untersuchen zu können. Das er auf einem der vielen Karstberge auch noch Arsen gefunden hatte, war bereits mehr als er erwartet hatte. So brachte dieser Ausflug sogar dem Knoten etwas und befriedigte nicht nur seine Neugier und seinen Forschergeist.

Das dann plötzlich eine Elfe vor ihm auftauchte, war zwar überraschend aber nichts, was ihn völlig aus der Bahn warf. Dieser Wald beherbergte viele Wesen - wieso nicht auch Elfen? Schließlich waren sie ein sehr naturnahes Volk und der Caer'Bryr war sehr, sehr alt.
Was ihn dann aber doch etwas wunderte, war ihr Auftreten. Sie zeigte keinerlei Angst, was beim Anblick eines riesigen, bewaffneten Ogers mit Dämonenhörnern schon recht seltsam war. Nicolas selbst war natürlich keine besonders einschüchternde Gestalt aber trotzdem war die Situation seltsam.
So weit weg vom Horn und nur mit Grollhannes als Leibwächter, wollte er allerdings auch keinen Kampf mit der Frau anfangen. Vielleicht gab es dazu auch überhaupt keinen Grund. Das konnte er erst sagen, wenn er mit der Elfe gesprochen hatte.

"Wieso seht Ihr nicht selbst nach? Offensichtlich könnt ihr Euch entweder teleportieren oder unsichtbar werden." Nicolas betrachtete seine Umgebung und vor allem die Frau genauer. Er versuchte seine Neugierde und Vorsicht gar nicht erst zu verstecken.[1] "Ihr habt außerdem keinerlei Angst vor meinem Freund Grollhannes. Ihr seid also entweder sehr mächtig oder sehr dumm. Letzteres bezweifle ich." Der Alchemist hatte nicht vor, sich aus der Sache herauszureden. Er war ein ganz schlechter Lügner. Schließlich verbeugte er sich leicht vor der Elfe. "Nicolas Seek, meines Zeichens Alchemist, Forscher und Wissenschaftler. Mit wem habe ich die Ehre?"
 1. Perception 23
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Klingenhagel

  • Moderator
  • Beiträge: 2379
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #67 am: 12.01.2016, 02:31:23 »
Als Nicolas die Frau näher betrachtet, kann er erkennen, dass sie ein silberbeschlagenes Langschwert am Gürtel trägt, ansonsten jedoch weder Rüstungen noch Waffen bei sich hat. Trotzdem wirkt sie von dem geflügelten Alchemisten und seinem Ogergefährten nicht im geringsten eingeschüchtert. Die dunkle Haut wirkt dabei recht ungewöhnlich. Elfen haben selten so dunkle Haut, und hoch im Norden wird sie auch kaum gebräunt. Und eine Drow ist dies auch eindeutig nicht.

Wieso, das kann der Alchemist einige Momente später erkennen, als er sich auf der Lichtung umschaut. Hier und da zwischen den Bäumen erkennt er schattenhafte, menschengroße Gestalten, die ihn wohl lauernd beobachten. Hier und da sieht er einen Bogen, der zwar nicht auf ihn gerichtet ist, aber dennoch einsatzbereit erscheint. Insgesamt zählt er vier Gestalten, schwer zu sagen, wieviele noch in den Schatten zwischen den hohen Bäumen oder im Geäst lauern.

"Ich bin Calliaste Shanda, die Hüterin dieses Waldes. Ihr wurdet beobachtet, wie ihr in diesen Ort gegangen seid, und kurze Zeit später noch mehrfach ein und aus gegangen seid, und wie das Horn zu leuchten begonnen. Und es wurde beobachtet, wie eine weitere Gruppe von Menschen zu euch ging und dann vor euch floh."

Xabis Tinrak

  • Beiträge: 251
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #68 am: 12.01.2016, 19:32:37 »
Xabis zog sich zunächst in seinen Raum zurück und ließ den Kampf erneut im Geiste ablaufen. Irgendeine Fremde macht hatte nach den Geistern von ihm und Casus gegriffen. Vielleicht war es diese Halbelfen-zauberin, die Trik erwähnt hatte. Diese Macht hatte bei letzerem Halt gefunden und ihn dazu getrieben, ihn statt seiner eigentlichen Feinde anzugreifen.

Ihre Gegner waren geflohen, nachdem sie sich unsichtbar gemacht hatten. Sie würden davon berichten, dass man im Horn auf Widerstand gestoßen war.
Auch einige der Priesterinnen gehörten zu jenen, die entkommen waren. Man würde sich also spätestens jetzt, wenn die Iomedae-Kirche es nicht schon beim Anblick des Leuchtfeuers beim ersten Ritual getan hatte, einen Angriff auf das Horn starten.

Komm nur, Hurengöttin. Wir haben deine Diener schon einmal getötet. Führe -als Herrin der Tapferkeit- deine Schafe erneut zur Schlachtbank und stärke die Macht des Meisters der Hexen, dem einzigen Herrn und Meister, wenn deine Herde immer kleiner wird.
Die Gebete deiner Priesterinnen blieben ungehört und selbst Eure Engel werden Euch nicht retten, denn ich bin Xabis Tinrak, Engelsmörder im Dienste von Kardinal Dorn, der genau wie ich dem Prinzen und Herrscher der Hölle, dem Prinz der Teufel und Dunkelheit dient.

Du wirst nicht verhindern, dass deine Ritterin als Zeichen dafür dient, dass wir im Morgengrauen, wo deine Priester um deine lächerliche Macht bitten, unsere Mächte stärken, um Vetra-Kali in diese Welt zurückholen. Ihr Tod wird auch dir zeigen, dass wir deine Macht nicht fürchten.
Wo warst du eigentlich, als deine Priesterinnen gefallen sind?

Ein boshaftes Kichern entwich Xabis' Kehle beim letzten Gedanken.

Eines Tages würde auch das Kloster der Cynthia fallen. Und Xabis hoffte, selbst so viele Anhänger dieser Priesterschaft in den Tod zu reißen, wie möglich. Mal sehen, wann es die Herrin der Tapferkeit mit der Angst zu tun bekommt, zitternd weicht und dem einzigen Herrn und Meister einen erweiterten Einflussbereich gewährt.

Sanft strichen seine Finger über seinen Kompositbogen. Dieser Bogen hatte ihm lange Zeit gute Dienste geleistet, und allzu schnell würde sich das nicht ändern.
Diesen Bogen schulterte er, machte sich auf den Weg zu Casus und plante, ihn zur gefangenen Paladina zu begleiten.
« Letzte Änderung: 14.01.2016, 11:24:39 von Xabis Tinrak »

Nicolas Seek

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #69 am: 12.01.2016, 22:40:25 »
Das wurde ja mit jeder Sekunde interessanter. Nicolas war sich jetzt, nachdem er sich noch einmal mit dem plötzlichen Auftauchen der Hüterin befasst hatte, sicher, dass sie tatsächlich unsichtbar gewesen war. Zumindest hätte es bei einer Teleportation eine direkte und plötzliche Veränderung in seiner Umgebung gegeben. Vielleicht hatten ihn die Elfen ja sogar schon etwas länger beobachtet.
Sie hätte sogar schon die Möglichkeit gehabt, ins Horn zu gehen und sich dort umzusehen. Soweit Nicolas wusste, besaß der Knoten keine Möglichkeit, Unsichtbares dauerhaft zu sehen oder sichtbar zu machen. Das musste er sich merken, da es sich bei dieser Sache wirklich um eine große Schwachstelle handelte.
Interessant war außerdem die dunkle, gebräunte Haut der Frau. Vermutlich ein einfacher Zauber, der der Verzauberung auf der Krone des Kardinals gar nicht unähnlich war. Es musste überhaupt nicht viel bedeuten - vielleicht gefiel der Elfe dieser Hauttyp einfach. Der Alchemist würde das allerdings im Hinterkopf behalten.

Das die Hüterin bewaffnet war und anscheinend eskortiert wurde, überraschte Nicolas nicht. Wenn sie wirklich die war, die sie behauptete zu sein, dann würde das auch erklären, warum sie keine Angst vor ihm und Grollhannes hatte. Höchstwahrscheinlich war sie und ihr Gefolge um ein vielfaches stärker als er und der Oger. Zumindest schien Nicolas noch nicht in direkter Gefahr zu schweben.
Die Hüterin hatte zwar keine Frage gestellt aber trotzdem fühlte Nicolas, dass sie eine Antwort und Erklärung von ihm erwartete.

"Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Calliaste Shanda." Der Alchemist verbeugte sich ein weiteres mal. Ob sie diese Umgangsformen überhaupt erwartete war fraglich - da sie ihn selbst geduzt hatte - aber Schaden konnte es sicherlich nicht. Er lächelte freundlich.
"Meine Freunde und ich haben erfahren, dass das Horn früher als Basis benutzt wurde. Wir möchten diese Basis wieder aufbauen und uns für eine Zeit dort niederlassen." antwortete er wahrheitsgemäß. "Leider haben wir einige Feinde in diesem Land und insbesondere Farholde. Die Gruppe, die zu uns kam, hat uns angegriffen. Wir haben uns nur verteidigt." Der Alchemist überlegte einen Moment, was er noch sagen konnte, um die Hüterin milde zu stimmen. "Wir haben eurem Wald keinen Schaden zugefügt und werden das auch in Zukunft nicht tun. Wir möchten nur in dem Horn bleiben und ab und zu Vorräte in Fahrholde einkaufen gehen. In einem Jahr verschwinden wir wieder und ihr hört nie wieder etwas von uns." Zum Schluss seiner Erklärung, verbeugte sich Nicolas noch einmal.

Der Kult, der einst das Horn als Basis genutzt hatte, war vor Achtzig Jahren vernichtet worden. Es wahr sehr wahrscheinlich, dass die Hüterin und ihre Elfen schon damals hier gelebt hatten. Das konnte nur bedeuten, dass sie die Anwesenheit des Kultes aus irgendeinem Grund geduldet oder sich nicht getraut hatten, diese anzugreifen. Vielleicht interessierten sich die Elfen gar nicht für den Krieg, den Nicolas und der neunte Knoten führten. Im Moment sah Nicolas in den Elfen keine Feinde.
« Letzte Änderung: 12.01.2016, 22:48:55 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Klingenhagel

  • Moderator
  • Beiträge: 2379
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #70 am: 13.01.2016, 08:15:57 »
"Und was ist es, was ihr in dem Horn vollbringt? Was führte euch hierher, dass ihr zu dem weit abgelegenen Ort gereist seid, denn dass ihr nicht aus der Stadt der Menschen kommt, das sehe ich euch sofort an. Ob ihr eine Bedrohung für den Wald darstellt, das werde ich entscheiden, mindestens jedoch locktet ihr Menschen aus der Stadt in den Wald, und ich vermute, es werden nicht die letzten gewesen sein. Wenn ihr schon euch Feinde unter den Städten macht, so will ich wissen, ob wenigstens euer Ziel ein hehres sei." Nicolas kann fühlen, wie die Augen der merkwürdigen Elfe sich in ihn bohren und ihn fast durchblicken. Es fällt ihm schwer, die Motive dieser Person wirklich zu durchdringen, aber ihm ist klar, dass er eine aufmerksame Beobachterin und Zuhörerin vor sich hat, und es gut sein mag, dass irgendwelche Lügen des nicht sonderlich wortgewandten Alchemisten leicht durchschaut werden können.

Nicolas Seek

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #71 am: 14.01.2016, 00:54:19 »
Es war Nicolas zwar schon vorher klar gewesen, dass er die Elfe nicht würde täuschen können aber das wurde jetzt noch einmal ganz deutlich. Sie anzulügen war keine Option. Selbst wenn sie ihm seine Lüge glaubte, konnte sie das immer noch überprüfen. Vielleicht konnte Grollhannes ein bisschen Randale machen und den Elfen doch etwas Angst einjagen aber das bezweifelte der Alchemist. Dafür hatte die Hüterin sich bisher zu wenig für den Oger interessiert.
Schließlich zuckte Nicolas mit den Schultern. "Was man als hehres Ziel bezeichnet, liegt immer im Auge des Betrachters. Für mich als Alchemist und Forscher wäre es zum Beispiel ein hehres Ziel, die Formel für den Stein der Weisen oder das Elixier der ewigen Jugend zu finden." Er verbeugte sich abermals. "Wenn Ihr so freundlich wärt und mir erklärt, was für Euch ein hehres Ziel ist, dann beantworte ich eure Frage natürlich wahrheitsgemäß." schlug Nicolas schließlich vor. So schnell wollte er sich noch nicht aus der Reserve locken lassen.
« Letzte Änderung: 14.01.2016, 00:54:45 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Casus

  • Beiträge: 523
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #72 am: 14.01.2016, 10:50:05 »
Casus nutze die meiste Zeit im Horn, um sich darum zu kümmern, dass die Hanwerker sich ordentlich um die Reperaturen kümmerten und so dafür sorgten, dass dieser Ort sich besser verteidigen ließ. Es kümmerte ihn nicht wirklich, was die anderen Knotenmitglieder so anstellten, aber nachdem sie alle nötigen Informationen von der Paladinfrau erhalten hatten, entschied der Dhampir, dass es Zeit wurde sich zu erinnern. Gerade war er auf dem Weg dorthin als er Xabis traf und dieser offensichtlich offenbar erkannte, wohin Casus wollte und Anstalten machte, ihn zu begleiten.
Der Dhampir überlegte einen Augenblick, wie er es am besten formulierte und ergriff dann schließlich das Wort: "Das ist etwas privates. Keine Sorge, ich werde ihr keinen nachhaltigen Schaden zufügen. Aber ich will euch auch nicht zusehen, wenn ihr eure Gebete sprecht, also lasst mich bitte allein."

Klingenhagel

  • Moderator
  • Beiträge: 2379
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #73 am: 14.01.2016, 12:02:09 »
Calliaste betrachtet den Alchemisten einige Momente lang durchdringend, bevor sie langsam spricht. Ihre Miene ist nachdenklich, in ihrer Stimme liegt allerdings Entschlossenheit und kein Zweifel. "Den Sterblichen ist ewiges Leben nicht vergönnt. Ihr solltet euch dies zu Herzen nehmen, denn noch niemand hat die Suche nach Unsterblichkeit vollendet, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Ein hehres Ziel in meinen Augen ist alles, was den Wald beschützt und die natürliche Ordnung der Welt erhält. Das, was ich von euch sah, hat mich bisher nicht beeindruckt. Einer von euch hat ein Tier gefangen und versklavt, und ihr habt euch mit den Boggards zusammengeschlossen, abscheulichen Kreaturen, die die Ordnung der Welt auf den Kopf stellen wollen."

Xabis Tinrak

  • Beiträge: 251
    • Profil anzeigen
Akt 2: Einunddreissig Wochen
« Antwort #74 am: 14.01.2016, 12:27:58 »
Xabis erwiederte: "Durchaus nachvollziehbar. Tut mit ihr, was Ihr wollt, solange wir sie noch als Opfer darbringen können. Dann werde ich mich ihr zu einer anderen Zeit...vorstellen."

Ich will Euch nicht zusehen, wie Ihr Eure Gebete sprecht. klangen Casus' Worte im Kopf des Waldläufers nach, als er aus dem Horn an die frische Luft trat.

Kurz sah er Ferran vor sich, der ihm einen Schlag versetzt hatte, nachdem er sie in der infernalischen Zunge angesprochen hatte, jener Sprache, in der man zum Prinzen der Hölle betete.
Schon da waren ihm Zweifel gekommen, dass alle Knotenmitglieder dem Meister der Hexen huldigten.
Und es war ebenfalls Ferran gewesen, der ihm gesagt hatte, man würde dafür sorgen, dass der Glaube an die wahren Götter zurückkehren würde. Er hatte jedoch von Göttern gesprochen. Nicht vom wahren Gott Asmodeus.

Und auch Casus schien nicht an den einzigen Herrn und Meister zu glauben, denn welcher Gläubige würde seine Ohren und sogar seinen Blick abwenden, wenn ein anderer demselben Herrn wie er huldigte?

Xabis begann mit einigen Zielübungen und sah zu, wie sich seine Pfeile in einen Baumstumpf bohrten.
Auch wenn ich von Gefährten umgeben bin... mit meinem Glauben an Asmodeus bin ich hier so gut wie allein. Wie sehr würde ich wieder einer von Kardinal Dorns Messen lauschen, in die infernalischen Litaneien und Gesänge einstimmen und die Segnungen des Erzunterweltlers empfangen.

Sein Herr und Meister war wie ein Teil von ihm selbst geworden. Die Starken werden über die Schwachen herrschen. Der Erzunterweltler würde schon selbst jene richten, die nicht an ihn glaubten.
« Letzte Änderung: 14.01.2016, 15:54:46 von Xabis Tinrak »

  • Drucken