Auch mit seiner Dunkelsicht konnte Ryck den Demon nur schämenhaft ausmachen. Der Anblick reichte allerdings um ihm einen Klos im Hals zu bescheren. Er nahm dennoch seinen Mut zusammen und wirkte erneut seinen Standardangriffszauber.
Orel hielt inne und erschrak für einen Moment, als die für ihn nur als schwarze Schemen erkennbaren Kreaturen von der Decke stürzten. Die abstruse gefiederte Bestie stand nun zwischen ihnen und dem Ausgang. Sie mussten schnell handeln, bevor die kämpfenden Dunkelelfen sie bemerkten. Orel zog seine Klinge, vergaß für einen Moment den Pilz auf seinem Rücken und stürmte auf den Dämon zu.
"Los, lauft in den Tunnel, ich halte sie solange auf!"
Floki war noch nie ein eleganter Kämpfer, der gern und ausgiebig zeigte, was er konnte. Er schoss, routinemäßig, und lud schnell nach. Es wirkte, als wäre er diese "Arbeit" gewöhnt ...
Als Orel auf das Scheusal zulief, brach er in eine Wolke unreiner Luft, das spürte er. Mit jedem Atemzug drang die Verschmutzung in seinen Körper, doch er kämpfte dagegen an, wie gegen die Furcht, die sich in dem Menschen breit machte, als sich der Dämon zu seiner vollen Größe erhob. Mit einem gellenden Schrei machte er ihm klar, dass er diesen Kampf unmöglich gewinnen konnte: "VVVROOOCKK!"
Der Bolzen aus Flokis Armbrust, obwohl meisterlich platziert, drang nicht wirklich durch das dunkle, verklebte Gefieder an der Kehle des Vogeldämons und verdeutlichte diese Einschätzung nurmehr. Doch der Energiestrahl von Ryck hatte das Scheusal verletzt, das hatte man gehört. Vielleicht war er also doch zu besiegen.
Corwin registrierte nur kurz, dass der Bolzen seines Bruders keinen Schaden anrichtete und der Angriff von Orel ins Stocken geriet. Er hoffte, dass die heilige Flamme seines Glaubens das Scheusal verletzten konnte, sammelte seine Energie und ließ diese auf die Kreatur zufliegen.
Silbrige Flammen ergossen sich über den Dämon, der sich siegessicher über Orel mit weit ausgebreiteten Schwingen und aufgeplusterter Brust erhob. Das heilige Feuer fraß sich förmlich durch den bereits geschundenen Körper des Monsters und so schmolz es in einem Spiel aus Licht und Schatten dahin, bis nur noch eine schwarze, blasenwerfende Masse auf dem Höhlenboden von dem furchteinflössenden Scheusal übrig war.
Dahinter lag der Leichnam eines gerobten, männlichen Drow in einer Pfütze von losen Papierbögen, Schriftrollen und aufgeschlagenen Büchern.