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Autor Thema: Der Außenposten  (Gelesen 32288 mal)

Beschreibung: IC-Thread Chapter 1

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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #30 am: 29.11.2015, 12:29:44 »
Orel trat einen Schritt zurück, als die Wachen ihre kleine Zelle betraten. Es waren zu viele, um sie zu entwaffnen und auszuschalten, darüber war er sich schnell im Klaren. Abschätzend beobachtete er die in feine Gewänder gehüllte Gestalt und wartete auf ihre Reaktion.

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #31 am: 29.11.2015, 12:34:23 »
Der Drow deutete mit dem magischen Gegenstand auf Derendil und den Mykonid, den die Svirfneblin immer nur "Stu" nannten. Die beiden erhoben sich und machten sich unter dem Rasseln ihrer Ketten auf den Weg zum Ausgang.

"Ein Tragtier für die Fässer und ein Stühlchen für die Priesterin, die es antreibt.", bemerkte er sichtlich amüsiert.

Der aristokratische Anführer wählte zwei weitere Gefangene aus: "Das Zwergenweib und der Kuo-Toa an den Wasserfall. Bevor uns die beiden noch vollständig austrocknen." Ein gehächeltes Lachen ging durch die Drowrunde.

"Sooo... Der Neuzugang an den Fahrstuhl. Er soll mit dem Ork die Fässer entgegennehmen und im Außenposten verteilen. Und du, meine kleine Svirfneblinschnalle, bedienst den Aufzug."

Mit seinen letzten Anweisungen deutete er auf Orel, den Ork und die Gnomin.
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Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #32 am: 29.11.2015, 13:11:05 »
Vor den Sklavenunterkünften wartete Herrin Ilvara im lilafarbenen Licht des Wachturms auf die Gefangenen. Sie war von vier Drowsoldaten umringt, die wiederum von sechs Quagossen umgeben waren. Auf einem siebten Tiefenbär saß die unberechenbare Befehlshaberin des Außenpostens.

"Auf die Knie, ihr Maden.", zischte sie Orel und die anderen beiden an.

* * * * *

Der Drow mit dem Zauberstab deutete auf den Derro und seinen Artgenossen Sarith. "Ihr habt heute Dienst in der Kapelle. Ich warne euch, macht keinen Fehler! Ihr würdet ihn teuer... sehr, sehr teuer bezahlen! Und wenn ihr fertig seid, können wir uns auf dem Boden der heiligen Halle SPIEGELN!"

Als Elf und Zwerg bedachtsam aus der Höhle schlichen wendete sich der Aristokrat an Tisuriel: "Du bist aufgestiegen. Heute darfst du die Nachttöpfe von den wahren Herrschern des Unterreichs leeren, Dathiir. Denn heute hast du Dienst im Wachturm! Du begleitest die beiden Svirfneblin. Der Kleine da bedient während wir speisen, der noch kleinere zeigt dir unsere Latrine."

Der Drow hatte sich bereits zum verlassen der Sklavenunterkünfte gedreht, da wirbelte er auf dem Stiefelabsatz noch einmal herum. "Oder möchtest du auch lieber das Essen servieren, Dathiir?"
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Tisuriel Durothil

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Der Außenposten
« Antwort #33 am: 29.11.2015, 13:15:49 »
Tisuriel bemühte sich möglichst viel vom Stützpunkt aufzunehmen und sich zu merken, wie er aufgebaut war. Wo es Türen gab und ob die Drow sie mit Schlüsseln öffneten oder, ob sie unverschlossen waren.
Bei der Frage des Drow zuckte Tisuriel mit den Schultern und tat so, als würde er nicht wirklich verstehen, aber er konnte sich nicht gänzlich beherrschen und murmelte zu sich selbst: "Was immer dir beliebt, dhaerauw."
« Letzte Änderung: 29.11.2015, 14:16:35 von Tisuriel Durothil »
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #34 am: 29.11.2015, 14:05:34 »
Seine Atmung wurde schneller. Orel blickte in die Augen der Frau, die ihn vor einiger Zeit folterte. Er wusste nicht mehr wann dies alles geschehen war, doch ihren Ausdruck würde er nie wieder vergessen. Angst machte sich bemerkbar und er senkte langsam den Kopf, während er sich gefolgsam hinkniete. Doch dann, zum ersten Mal und trotz des mulmigen Gefühls, verdrängte Wut und der Wunsch nach Vergeltung seine Unsicherheit. 'Du bist die, die bald auf die Knie sinken wird, grausame Hexe.' Er würde sich nicht bis an sein Lebensende für dieses grausame Volk aufopfern, er würde sich aus ihren rabenschwarzen Fängen freikämpfen. Doch der Zeitpunkt dafür war noch nicht gekommen. Er brauchte mehr Informationen über seinen Aufenthaltsort.  Die Augen zu Schlitzen verengt, beäugte er die Umgebung.[1]
 1. Perception 23

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #35 am: 29.11.2015, 15:20:32 »
Vor den Sklavenunterkünften:

Nachdem der Ork ihrem Befehl zu langsam Folge leistete, erhielt er einen geräuschvollen Hieb mit der Peitsche, als er dann doch zu Boden sackte. Die Tiefengnomin hatte die Handelssprache der Oberfläche nicht verstanden und war auch noch nicht auf die Knie gesunken. Die Drow erhob sich von ihrem pelzigen Sessel und trat näher an die kleine Frau heran. Sie zog ein magische Rute, an deren Ende sich drei dunkle Tentakel wanden. Laut kreischend schlug sie diese Tentakel der Gnomin ins Gesicht und riss sie zu Boden.

"Weisst du immer noch nicht wie Frau sich in der Gegenwart einer Llothpriesterin zu verhalten hat? Das muss ich dir doch eigentlich nicht mehr beibringen, oder? Aber du hast Recht Svirfneblin, es macht einfach zu viel Spass!"

Und mit ihrem letzen Wort, begann Herrin Ilvara die zitternde Frau auf dem Boden auszupeitschen.
Der Ork neben Orel begann zu zittern und bald war die Nase des Menschen erfüllt vom beissenden Angstschweiss seines Leidensgenossen.

Er sah von seiner erniedrigenden Position auf den Knien zwischen Drow und Quagossen nicht viel. Zwischen ihren Beinen sah er jedoch eine hölzerne Hängebrücke, die zu einem riesigen Stalagtiten führte, der ganz offensichtlich von den Drow in eine Art Gebäude verwandelt worden war. An seinen natürlichen Aussenwänden waren zahlreiche Tonschalen angebracht, in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte. Ohne diese Laternen könnte er hier unten nicht die Hand vor Augen sehen. Zu seiner rechten führten in den Stein geschlagene Stufen weiter nach unten in die Dunkelheit. Von seiner linken vernahm er das stetige Geräusch des Wasserfalls, den man auch in den Sklavenunterkünften hören konnte.
Orel konnte erkennen, dass die Drow hier draussen dunkle Kettenpanzer trugen, während die Drow in der grünlich beleuchteten Höhle hinter ihm mit beschlagenen Lederpanzern geschützt waren. Ausserdem waren sie neben ihrer Handarmbrust nur mit einem Kurzschwert bewaffnet. Die in der Höhle hatten trugen zwei Schwerter auf dem Rücken.

Herrin Ilvara überragte alle männlichen Drow. Sie hielt in der linken Hand die magische Rute mit den Tentakel und führte mit der rechten Hand die mehrköpfige Peitsche, deren Spitzen mit blitzenden Haken besetzt waren. Orel sah eine dunkle Flüssigkeit von der Peitsche auf den Boden tropfen, noch bevor diese vom Blut der Svirfneblin trieften.

* * * * *

In den Sklavenunterkünften:

Vorsicht, Dathiir. Hüte deine Zunge, oder die Tentakel von Herrin Ilvaras Rute werden sie dir aus dem vorlauten Maul reissen. Der Drow trat näher an Tisuriel heran. Nun erkannte der Sonnenelf, dass er unter den Seidengewändern einen dunklen, beschlagenen Lederwams trug. Am Gürtel des Aristokraten hingen zwei äusserst kunstvoll gefertigte Kurzschwerter. Er umkreiste den Gefangenen mit langsamen, lautlosen Schritten.
Plötzlich flüsterte er ihm ins Ohr: "Euer aller Schicksal ist besiegelt und liegt nun in den Händen von Lolth allein. Und die Spinnenkönigin wird ihre Entscheidung durch eine ihrer Priesterinnen verkünden. Was mit den anderen geschehen wird, vermag ich nicht zu sagen. Du, Dathiir, wirst jedoch am meisten leiden. Vermutlich wirst du der Königin der Dämonennetzgruben nach Tagen, Zehntagen oder Jahren der Folter geopfert werden. So oder so, du wirst uns einen netten Batzen auf dem Basar einbringen, denn lebende, unversehrte Dathiir sind in Menzoberranzan Mangelware."
« Letzte Änderung: 29.11.2015, 16:40:36 von Mhyr »
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #36 am: 29.11.2015, 15:40:09 »
Orel's Blick war gen Boden gerichtet, als er aus den Augenwinkeln die Auspeitschung mit ansehen musste. Er vermutete nur, dass die Tiefengnomin dem Befehl der Oberin nicht schnell genug Folge geleistet hatte, doch war es genauso gut möglich, dass sie ihrer Grausamkeit nur mal wieder freien Lauf ließ.

Sein Mund stand leicht offen und seine Augen waren starr. Am liebsten würde er schnell nach der Peitsche greifen, sie um ihren Hals wickeln und... Den Kopf immer noch nicht erhoben konnte er sich nicht länger zurückhalten. "Wenn ihr sie halb tot prügelt, ist sie euch nicht mehr von Nutzen. Ihr verschwendet nur Zeit und heilende Mittel, um sie wieder für eure Arbeiten einsetzen zu können."

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #37 am: 29.11.2015, 16:49:48 »
"Ach, die Menschenmade hat was zu sagen. Das glaube ich nicht!", entgegnete die Drowpriesterin und schickte den nächsten Peitschenhieb ins Gesicht des Menschen. Die Verletzung durch die Hakenenden der garstigen Waffen wären nicht so verheerend ausgefallen, doch das Gift brannte in Orels Fleisch wie Feuer.[1] Dunkelheit umfing ihn.

* * * * *

Er kam auf einer großen Holzplattform wieder zu sich. An ihrem Rand ragten zwei weitere Stalagtitengebäude, blau beleuchtete Türme der Drow, in die Finsternis des Unterreichs. Schwere Türen führten in ihre Innenräume. Hinter Orel versperrten drei größere Tore den Zugang zu Höhlen in der gegenüberliegenden Felswand. Zu seiner Linken führten in den Stein geschlagene Stufen nach unten in die Dunkelheit. Zu seiner Rechten verengte sich die Plattform zu einem schmalen Holzsteg entlang der Felswand.

Er hörte, wie auch der Ork neben ihm wieder zu Bewusstsein kam, während sich eine jüngere Drowpriesterin in weißgrauen Seidengewändern noch über die Svirfneblin beugte. Sie sprach ein düsteres Gebet und schloss die Wunden der kleinen, grauen Frau.

Die Drow kicherte als sie bermerkte, dass die Gefangenen wieder zu sich kamen.
 1. 5 piercing damage + 16 poison damage
« Letzte Änderung: 29.11.2015, 18:04:34 von Mhyr »
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Tisuriel Durothil

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Der Außenposten
« Antwort #38 am: 29.11.2015, 22:00:19 »
Tisuriel ließ die Ankündigungen des Adligen über sich ergehen, er war nicht so dumm, hier Widerworte zu geben. Er wusste, dass er allein mit seiner Stimme einen Sturm aus arkanen Energieklingen entfesseln konnte, um dem hochmütigen Verräterelfen das Maul zu stopfen, aber auch das würde er nicht tun - ein weiterer Trumpf, den er ausspielen würde, wenn er einen größeren Effekt erzielen konnte. Also schwieg er und machte sich an die unangenehme Arbeit, bemüht mögliche Schwachstellen im Wachturm zu entdecken.[1]
 1. Perpcetion 6
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Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #39 am: 30.11.2015, 09:38:21 »
Den Schrecken in Form der schattenhaften Drow in den Sklavenunterkünften hinter sich, fiel es Tisuriel nicht einfach gelassen vor die Höhle zu treten, wo Herrin Ilvara mitsamt Gefolge auf ihn wartete.

"Goooldstück!", schnurrte Sie. "Ich hoffe du konntest gut schlafen und dich etwas erholen. Heute warten groooße Aufgaben auf dich, denn dein erster Zehntag ist bald voll. Bemühe dich und du wirst dein jämmerliches Dasein als Dathiir noch etwas länger führen können." Sie wartete auf den Drow mit dem Zauberstab. Die beiden tauschten sich scheinbar in der Zeichensprache ihres Volkes aus, die Tisuriel zwar beherrschte, aber er konnte ihre Hände von seiner Position aus nicht einsehen.

"Goldstück, Meister Shoor Vandree hier berichtet mir gerade, dass du heute im Wachturm eingeteilt bist. Du darfst endlich an der Latrine deiner Besitzer Dienst verrichten. Das wird dich aber freuen, oder? Nun, dann will ich die Herren nicht aufhalten. Frohes Schaffen!"

An dieser Stelle übernahmen die vier Drowsoldaten in den Kettenpanzern die Gefangenen und führten sie in den Wachturm.
« Letzte Änderung: 30.11.2015, 09:41:07 von Mhyr »
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #40 am: 30.11.2015, 10:04:21 »
Orel rieb sich das Gesicht, als er zu sich kam. Er erwartete weitere Narben, doch schienen alle Wunden geschlossen worden zu sein. Seine Glieder waren träge, so als hätte ihn ein voll bepackter Handelskarren überrollt. Er richtete sich langsam auf und sah sich um. Anscheinend erging es dem Halbork und der Tiefengnomin nicht anders. Dieses grausame Volk. Verachtung füllte seine Gedanken. Er spürte die noch geschwollenen Stellen auf seiner Haut. Die Peitsche der Oberin hatte ganze Arbeit geleistet.

Als die Dunkelelfe kicherte, stützte sich Orel auf beide Arme und lehnte sich etwas zurück. Er erwiderte das widerwärtige Kichern mit einem kurzen Grinsen und wartete ab, was passieren würde.

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #41 am: 30.11.2015, 12:29:05 »
Das Kichern der Drow verstummte und sie erhob sich. Sie machte eine kaum merkliche Handbewegung, die so viel wie „nach oben“ bedeutete, und Krallen besetzte Pranken an pelzigen Arme packten Orel unsanft und rissen ihn nach oben. Er war aufgerichtet, als würde er stehen, doch seine Füße berührten die Holzplattform nur noch mit den Zehenspitzen. Zu beiden Seiten spürte er den heissen Atem von Quagossen.

"Meister Duskryn, wenn Ihr Euch um diesen Spaßvogel kümmern wollt…“, raunte sie und wirbelte herum, um die Plattform über den Steg an der Felswand zu verlassen.

Kopfschüttelnd betrat der entstellte Drow das Sichtfeld von Orel Sturmreiter.

„Svirfneblin, du stellst klar, dass der Mensch lernt Priesterinnen von Lolth Folge zu leisten. Hast du mich verstanden? Oder du verbringst einen Zehntag in der Bärenhöhle.“

Die Tiefenbären neben Orel begannen gierig auf die Gnomin unter ihm zu starren. Geräuschvoll leckten sie sich die Mäuler, bis ihnen der Drow mit einem Fingerschnippen befahl den Menschen abzusetzen. Sie warfen ihn ein paar Fuß weit in Richtung Plattformrand. Orel segelte durch die Luft, kam hart auf und konnte in seinen Fesseln das Gleichgewicht nicht halten. Er stürzte und schlitterte über die unebene Holzkonstruktion bis zur Absturzsicherung. Sein Kopf ragte über den Plattformrand hinaus und er blickte durch ein paar Spinnweben hindurch in die bodenlose Dunkelheit unter dem Außenposten.[1]

Rechts von ihm konnte er im bläulichen Licht der Stalagmitentürme einen eisernen Käfig erkennen, der über einen Seilzug von einem hölzernen Kragarm abgehängt war. Es musste sich um den Fahrstuhl handeln, von dem Herrin Ilvara gesprochen hatte.

Wieder packten ihn die Quagosse und richteten ihn auf. Dieses Mal stellten sie ihn auf seine Füße. Die Svirfneblin nahm ihren Platz an einer Reihe von Hebeln neben dem Fahrstuhl ein, während der Ork den Eisenkäfig betrat.

"Du kommen?“, fragte er gelangweilt in gebrochenem Gemein.
 1. 4 damage
« Letzte Änderung: 30.11.2015, 16:43:14 von Mhyr »
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Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #42 am: 01.12.2015, 00:13:15 »
Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 9 für Tisuriel Durothil im Außenposten
Tag 2 für Orel Sturmreiter im Außenposten
Tag 1 für Heynryck, Corwin und Floki im Außenposten


Dunkelheit umgab Heynryck, Corwin und Floki. Feuchtes, grobes Tuch war dicht über ihr Gesicht gespannt und machte das Atmen schwer. Sie spürten wie warme Blutströme ihren misshandelten Körper hinabrannen. Ihre Augen waren sehr viel besser in der Nacht als die der Menschen, die so große Teile der Oberfläche Faerûns beherrschten, doch sie konnten dennoch nichts sehen. Nur Dunkelheit.

Sie konnten auch nichts hören, ausser das Rascheln des Stoffs über ihrem Kopf. Teilweise war ein rhythmisches Auf und Ab zu spüren. Wie auf einem Schiff. Oder einem geschmeidigen Reittier. Dann wieder nichts. Keine Bewegung. Kein Laut. Kein Licht.

Es dauerte eine geraume Zeit, bis gedämpfte Stimmen zu vernehmen waren. Keiner der drei verstand was gesagt wurde. Die Sprache besaß stellenweise den weichen Fluß von Elfisch, doch brach dann wieder abrupt ab. Es lag eine gewisse Missgunst und Boshaftigkeit in der Melodie jener Worte.

Plötzlich schlugen die drei auf einen harten Untergrund auf. Die Säcke wurden ihnen vom Kopf gerissen. Und zahlreiche Zähnefletschenden Bestien knurrten sie an. Ja, sie konnten in einem schwachen bläulichen Licht, das von der steinernen Decke einer riesigen Höhle ausging, ein halbes Dutzend Quagosse erkennen. Hinter den zotteligen Tiefenbären waren die dunklen, schattenhaften Umrisse von Elfen zu erkennen. Dunkelelfen. Sie befanden sich in der Gefangenschaft der Drow.

Dieses Schicksal wünschte man niemanden, doch hier waren sie.

Die Quagosse legten ihnen freudig brummend kalte, schwere Eisenringe eng um Kehle und Handgelenke. Dann trat eine hoch gewachsene Drow vor die geifernde Meute. Sie trug durchscheinende Seidenroben über einer düsteren Rüstung. An ihrem Gürtel wanden sich Tentakel, während sie eine mehrköpfige Peitsche über den Köpfen der Tiefenbären Knallen ließ.
"Ich bin eure Besitzerin. Ihr nennt mich Herrin Ilvara und tut was ich sage, oder diese Peitsche zerschneidet euer Fleisch und das Gift ihrer Haken wird die zerfetzten Reste von euren bleichen Knochen brennen. Findet euch mit eurem Schicksal ab, lernt zu gehorchen und ihr mögt überleben.“

Dann zischte die Peitsche auch schon auf Heynryck, Corwin und Floki herab. Ihr eigenes Blut und brennendes Gift nahm ihnen schon bald wieder die Sicht und Dunkelheit umfing sie wieder.

* * * * *

Irgendwann danach fanden sich die drei in einer deutlich kleineren Höhle wieder. Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung. Die weitestgehend natürliche Kammer war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen, sichtbaren Zugang, während sich eine bunte Mischung an anderen Gefangenen in den Schatten nahe den Felswänden aufhielt.

Es war eine wahrlich bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, ein Sonnenelf, ein Mensch, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Ork, ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer viel zu kleinen Brokatweste, ein Kuo-Toa mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Mykonid mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Drow waren dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Durch das Gittertor war ein großer Stalagtit zu sehen der von der Höhlendecke hing. Der Abtropfstein war gut bestückt mit Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte.
« Letzte Änderung: 01.12.2015, 12:19:58 von Mhyr »
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #43 am: 01.12.2015, 20:49:19 »
Als Orel erneut in der kleinen Höhle erwachte, wirbelte sein Kopf, wie nach einem ausgiebigen Abend in den Stadtkneipen. Was würde er jetzt für einen der grässlich starken Schnäpse aus dem spielenden Golem tun. Er war schwach und müde. Diese Prozedur wurde langsam alltäglich. Wütend auf sich selbst und seinen Zustand, kroch er in eine der Ecken. Es gab nichts was er in diesem Moment daran ändern konnte. Sich von seinen Schmerzen ablenkend, begann er sich mit den weiteren Insassen auszutauschen. Jimjar, der älteste Gnom, und Eldeth beherrschten die gemeine Sprache und verstanden ihn. Scheinbar lebten hier mehr als drei Dutzend Dunkelelfen und fast zwei Dutzend Quagosse. In den Spinnweben unterhalb des Außenpostens, die Orel während seiner Folter erkennen konnte, lebten riesige Spinnen. Auch war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie alle in die Stadt der Spinnen, nach Menzoberranzan, gebracht werden würden. Sie mussten hier verschwinden, aber alleine wäre das ein unmögliches Unterfangen.

* * * * *

Ein Quietschen hallte durch die kleine Zelle, als das gitterne Tor aufgestoßen und Orel unsanft aus seinem leichten, sehr kurzen Schlaf gerissen wurde. Er schreckte orientierungslos nach oben. Am Rande der difusen Beleuchtung erschienen mehrere Wachen der Drow und stießen drei neue Gefangene in die Zelle. Der Mensch erkannte zwei weitere Gnome und einen Halbelfen. Ihre eisernen Ketten prallten auf den Stein. Orel sah die Striemen auf ihren Körpern und empfand Mitleid.

Nachdem er sich in eine hockende Position brachte, waren die Wachen verschwunden. Er keuchte. Seine Muskeln hatten sich über Nacht, oder besser den Zeitraum, den sie zur Ruhe nutzen konnten, verkrampft und er begann gegen den Schmerz zu kämpfen. Dann sah er auf die geschunden Körper der armen Hunde, die sein Leid nun teilen mussten und wartete ab.
« Letzte Änderung: 02.12.2015, 13:27:16 von Orel Sturmreiter »

Ryck

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Der Außenposten
« Antwort #44 am: 01.12.2015, 21:08:04 »
Als Heynryck zu sich kam war sein erster Reflex eine Verteidigungshaltung, "aber vor wem?" Sein Gesicht war von den Hieben immer noch sehr geschwollen und sein Sehvermögen auf dem linken Auge eingeschränkt. Obwohl ihm klar war, dass die Anwesenden wahrscheinlich schon das Übelste mit ihm angestellt hätten, während er bewußtlos in der Zelle lag, schaut er sich nach einer Ecke in diesem Loch um in der er sich schnell zurück ziehen kann, nur um festzustellen, dass die besten Plätze bereits belegt waren. Ohne Worte zu verliehren und ohne den Gnomenbrüdern zu viel Aufmerksamkeit zu schenken bewegt sich der Halbelf mit dem Rücken an einen kleinen Stalagmiten. Sein Humpeln versuchte er sowie jede andere Schwäche so gut es geht zu verbergen.

Er versuchte sich zu erinnern, wie er in diese Lage gekommen war und es kam im langsam wieder in den Sinn. Er erinnerte sich an die Stimmen der anderen im Konservatorium wie sie ihn als Charlatan und Betrüger beschimpfen und seinen Schwur es allen zu beweisen. Einen Pakt mit diabolischen Kräften und den von ihm angestrebten Wissensaustausch hatte er sich aber anders vorgestellt. Eher kam seinem naiven, jüngeren Ich eine Studienreise in den Sinn. "Gefährlich zugegeben, aber das diese ein so jehes Ende finden sollte..?"
« Letzte Änderung: 01.12.2015, 22:37:24 von Heynryck »

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