• Drucken

Autor Thema: Der Außenposten  (Gelesen 32423 mal)

Beschreibung: IC-Thread Chapter 1

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Corwin

  • Beiträge: 216
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #270 am: 21.02.2016, 09:52:28 »
Corwin sah fasziniert zu, wie sein Bruder nur mit Hilfe eines kleinen Drahtes geschickt am Schloss der Zellentür arbeitete. Doch als Floki plötzlich die Gesichtszüge entgleisten, war auch Corwin klar, dass er es nicht geschafft hatte, die Zellentür zu öffnen."Vielleicht kannst Du es später noch einmal probieren, flüsterte er seinem Bruder möglichst leise aufmunternd zu, obwohl sich auch das Gemüt des Gnomenpriesters nach diesem Fehlschlag deutlich verdüstert hatte. Er spät bekam er deshalb mit, dass sich Heynryck sehr leise mit ihrem missgestalteten Zellenwärter zu unterhalten schien. Corwin schob sich ein bisschen weiter an die Zellentür heran, um etwas von der Unterhaltung mitzubekommen und hörte so mit, dass Heynryck ihm als Gegenleitung für die Hilfe bei der Flucht anbot, dass die Gefangenen eine Aufgabe für ihn übernehmen könnten. Vielleicht könnte man ihm anbieten, mitzukommen, dachte Corwin in diesem Moment bei sich, wagte aber nicht, es auszusprechen, da man Drow nicht trauen konnte.
« Letzte Änderung: 21.02.2016, 09:59:57 von Corwin »
Wenn Baravar die Welt in Schatten hüllt, spielt die Größe keine Rolle mehr.
Charakterbogen
Status

Mhyr

  • Moderator
  • Beiträge: 2278
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #271 am: 21.02.2016, 14:04:00 »
Ein bösartiges Grinsen machte sich auf dem entstellten Gesicht von Jorlan Duskry breit. "In der Tat, ihr könntet mir ebenfalls einen kleinen Gefallen tun. Wartet auf mein Zeichen."

Während der Drow davonschlurfte knurrten die Tiefenbären den Halbelfen noch etwas an, bevor auch sie sich langsam entfernten.

Kurze Zeit später senkte sich unruhiger Schlaf auf die Männer und Frauen in der grünlich beleuchteten Höhle herab. Hier und da schreckte ein Gefangener rasselnd wieder auf, doch dann wuchsen die Schatten, sie wurden schwarz, undurchdringlich und griffen nach den Sklaven der Drow.

Amaryl, Orel, Heynryck, Floki und Corwin fanden sich in den dunklen Tunneln des Unterreichs wieder. Jeder von ihnen war allein. Sie wussten nicht wie lang sie bereits das Labyrinth aus den gewundenen Gängen durchwanderten, doch plötzlich hoben sich die schwarzen Schatten zu ihren Füßen als ölige, pechschwarze Tentakel und griffen nach ihnen. Sie begannen zu rennen und ein haarsträubendes Heulen erhob sich irgendwo hinter ihnen über den eigenen, ohrenbetäubenden Herzschlag. Sie stürzten und die Wunden, die ihnen die Drow zugefügt hatten, platzten wieder auf. Weiße, fette Maden krochen aus den blutenden Öffnungen in ihrem eigenen Fleisch hervor. Kurze Zeit später waren sie umgeben von pulsierenden schwarzen Tentakel und weißen Maden die sie langsam erstickten.

* * * * *

Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 4 für Orel im Außenposten
Tag 3 für Heynryck, Corwin und Floki im Außenposten
Tag 2 für Amaryl im Außenposten
Tag 1 Thalra im Außenposten


Heynryck wurde aus der pulsierenden Masse gerissen und baumelte kopfüber von einer Tentakel. Dunkelheit umgab ihn. Neben ihm erschienen zwei riesige, feurige Augen in den undurchdringlichen Schatten. Dann schrie ihn das unsichtbare Maul unter den glühenden Monsteraugen an. Der heiße Atem der alptraumhaften Kreatur brannte wie Feuer auf seiner Haut, bevor die ölige Tentakel zu schmelzen begann. Das dunkle Fleisch schmolz und tropfte wie Pech in die Dunkelheit hinab. Dicke Ketten kamen zum Vorschein, deren Glieder den Halbelf plötzlich nicht mehr in der Luft halten wollten und ihn in den freien Fall schickten. Dann stoppten sie den Sturz heftig und schmerzhaft. Heynryck baumelte orientierunglos in der Dunkelheit und drehte sich im Kreis, dann zog ihn die Kette langsam nach oben auf die glühenden Monsteraugen zu. Langsam schälte sich aus den Schatten eine riesige Eiserne Jungfrau. Das Folterwerkzeug ragte bedrohlich über Heynryck auf, dann schlugen ihm Flammen aus den glühenden Augen der geschlossenen Jungfer entgegen. Hilflos hing er mitten in der Luft. Erst als jegliche Bewegung aus der Kette und dem Halbelf geschwunden war erklang die blecherne, donnernde Stimme der eisernen Riesin:

"Wissen ist Macht, Heynryck."

Dann zersprang die Kette, von der der Paktmagier baumelte, und er stürzte in die Finsternis.


Nach Luft ringend und Schweiß gebadet erwachte der Halbelf inmitten der anderen Gefangenen, die ihn besorgt ansahen. Er wusste, dass er geträumt hatte, doch er wusste auch, dass im Unterreichs etwas schrecklicheres als die Drow lauerte.

So fiel den wenigsten von den Gefangenen auf, dass Sarith nicht mehr der einzige Drow hinter dem Gittertor war. Ethena "Thalra" Claddt'tar rappelte sich auf. Ihr Schädel schmerzte, ob der heftigen Strafen, die Herrin Ilvara über sie verhängt hatte. Die Worte der Priesterin hallten noch immer durch ihren gemarteten Kopf: „Finde dich mit deinem Schicksal als Sklavin der Spinnenkönigin ab, lerne zu gehorchen und du magst überleben.“

Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung der kleinen Höhle. Die weitestgehend natürliche Kammer war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen, sichtbaren Zugang, während sich eine bunte Mischung an anderen Gefangenen in den Schatten nahe den Felswänden aufhielt.

Es war eine wahrlich bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, zwei Waldgnome, eine Oberflächenelfin, ein Halbelf, ein Mensch, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Ork, ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer viel zu kleinen Brokatweste, ein Kuo-Toa mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Mykonid mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Thalras Volk war dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Durch das Gittertor war ein großer Stalagtit zu sehen der von der Höhlendecke hing. Der Abtropfstein war gut bestückt mit Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte.
« Letzte Änderung: 21.02.2016, 16:24:44 von Mhyr »
Fireballing player characters since 1998.
Mein Blog. Mein Gate. Mein Portal. Und sie sind für euch alle da!
INSPIRATION?!

Der Außenposten
« Antwort #272 am: 22.02.2016, 00:11:35 »
Die ebenholzfarbene Haut der Drow wirkte nicht, als hätte sie jemals schwere Arbeiten getan. Sie war relativ zart und wirkte selbst für nicht-Drow jung, während Elfen sie vermutlich für ein körperlich fast ausgewachsenes Kind halten könnten. Die groben Ketten stellten einen starken Kontrast zu ihrer Bekleidung dar: Zerschlissene, aber im Originalzustand extrem edle Unterwäsche. Ihr langes weißes Haar war durchsetzt mit silbernen Strängen und war in einer komplizierten Frisur zusammengehalten worden, von der jetzt noch Teile unter dem zerzausten herausgelösten Strähnen erkennbar waren. Nachdem sie ihre Augen aufgeschlagen hatte und deren rotes Glimmen sichtbar geworden war, begann sie vorsichtig, sich zu bewegen und zu untersuchen wie jemand, der nicht erwartet hatte, sich in diesem unbeschädigten Zustand zu befinden.
All ihre Kraft hatte sie gegen die Gefangennahme gestemmt, doch gegen ihre Volksgenossen und den Dämon hatte sie keine Chance gehabt. Was dann folgte...sie schüttelte den Kopf, sich daran zu erinnern, tat weh, ebenso wie die Kopfbewegung. Mit einem leichten Stöhnen erinnerte sie sich an die Worte ihrer Peinigerin. "Wenn du wüsstest, wer ich wirklich bin, würde es mir ganz anders ergehen." Aber wirklich trösten konnte sie der Gedanke nicht. Sie sah sich um und musterte die Mitgefangenen. "Interessante Versammlung, deutlich exotischer als mein 'Haushalt'. Nur leider kennen die mich noch nicht." Sie beschloß, nicht von sich aus auf die anderen zuzugehen, sondern sie durch Beobachtung besser kennenzulernen. Der Halbelf schien eine besondere Position einzunehmen, so wie die anderen sich um ihn scharrten.

Ryck

  • Beiträge: 473
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #273 am: 24.02.2016, 07:01:17 »
Noch am Vortag als die Waldelfe zu ihnen in den Kerker geworfen wurde, scharrten sich die Mitgefangenen nur so um ihre neue Zellengenossin. Bei der Schwarzelfe schien das anders. Alle hielten gehörigen Abstand, sogar der Sarith. Bei den Drow waren die Weibchen ihren männlichen Artgenommen fast in jeder Beziehung überlegen. Sie waren es die die Gesellschaft dominierten und den meisten Respekt geboten.

Heynryck fühlte sich durch die Blicke von Thalra bedroht und er schüttelte verdrängte den Eindruck den die Abträume bei ihn hinterlassen hatten schnell ab. Er fragte sich ob es angebracht ist wieder ein kleines Rollenspiel zu machen und den unterwürfigen Putre zu geben, mit dem er die anderen Dunkelelfen täuschte. Eventuell war dies aber die Gelegenheit eine neue Verbündete zu machen.
"Seid mir gegrüßt..." er überlegte welche Anrede er benutzen sollte, aber nichts schien wirklich angemessen. "Habt Ihr bereits Bekanntschaft mit Herrin Mizzrym machen können? Welchem Umstand verdienen wir die Ehre Eurer Gesellschaft?
« Letzte Änderung: 24.02.2016, 07:08:20 von Ryck »

Orel Sturmreiter

  • Beiträge: 529
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #274 am: 24.02.2016, 16:17:28 »
Orel griff sich mit beiden Händen an den schmerzenden Kopf, nachdem er erneut mit kaltem Schweiß auf der Haut aus dem unruhigen Schlaf schreckte. Diese Bilder hinterließen schreckliche Narben in seinem Gedächtnis. Nicht das erste Mal hatte er darüber nachgedacht, ob die ewige Dunkelheit und die Folter der Dunkelelfen seinen Verstand langsam aber sicher in den Abgrund zogen.

Als er sich langsam beruhigt hatte und die Drow am Ende der Kammer erblickte, stockte er und starrte sie unverwandt an. 'Schon wieder, sie haben schon wieder eine der ihren zur Strafe in Gefangenschaft gesteckt? Oder ist sie überhaupt in Gefangenschaft? Vielleicht nutzen sie ihre Schwester, um uns zu belauschen.' Der Mann schüttelte schnell darauf den Kopf. 'Schwachsinn, dafür müssten sie nicht eine solche List durchführen. Doch was tut dann eine zweite Drow hier in den Sklavenunterkünften. Was hat sie getan, und noch viel wichtiger. Wie können wir sie loswerden und aus unseren Plänen raushalten.'

Orel setzte sich leicht auf und rief zu Heynryck in gewohnt fester Stimme. "Heynryck, was hat euch gestern der Kerkermeister gefragt?" Er wusste, dass dies völlig aus dem Zusammenhang gerissen anklagend klang, doch brannte ihm diese Frage schon die ganze Nacht auf der Zunge. Die Dunkelelfe schien er vorerst zu ignorieren.

Der Außenposten
« Antwort #275 am: 24.02.2016, 17:32:35 »
Statt der Gelegenheit, erst einige Eindrücke durch Beobachtung zu gewinnen, wendet sich der Halbelf gleich an sie. Innerlich erwartet sie schon einen Angriff, schließlich hatten ihre Volksgenossen den ANwesenden sicher nicht weniger übel mitgespielt wie ihr, und sie war nun einmal eine von ihnen. Äußerlich ließ sie sich nichts anmerken, sondern starrte ihn nur aus den glühenden Augen an, während sie sich, soweit es ging, gemütlicher hinsetzte. Die unterwürfige Haltung überraschte sie dann doch. "Eine Falle? Oder glauben sie, ich hätte irgendeinen Einfluss?" Sie schob sich einige Strähnen aus dem Gesicht und neigte kurz den Kopf: "Ich grüße euch ebenfalls und danke für die freundlichen Worte. Mein Name ist Thalra. Es  - Ich bekleide keinen höheren Rang mehr als ihr, übertreibt es mit eurem Respekt bitte nicht, Halbblut. Die von euch benannte war es, die mich persönlich willkommen hieß. Die Art ihrer Gastfreundschaft passte sich allerdings an, als eine Yochlol - eine Zofe der Spinnenkönigin - mich eine Verräterin am Volk nannte." Thalra sah nicht ein, warum sie die Antwort verweigern sollte, solange die Wahrheit sie nicht weiter in Schwierigkeiten brachte. Außerdem war das Gesagte etwas, dass hier bald (oder schon?) das ganze Wachpersonal wissen würde.
Den lauten Zwischenruf des Menschen verstand sie zwar nicht, aber sie schnappte den Namen ihres Gegenübers auf. Sie zuckte zusammen und nahm an, dass er den Halbelfen fragte, was der den bitte von einer Drow wollte. Oder etwas ähnliches. Ihr Blick wanderte kurz rüber, dann kehrte er zu ihrem Gesprächspartner zurück. Ihre Fragen hielt sie zurück, bis die Situation geklärt war.
« Letzte Änderung: 24.02.2016, 17:33:13 von Ethena "Thalra" Claddt'tar »

Corwin

  • Beiträge: 216
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #276 am: 25.02.2016, 17:03:18 »
Nach zwei Nächten mit schrecklichen Alpträumen fühlte sich Corwin wie gerädert, so als ob der Ort sämtliche Kraft und Lebensenergie aus ihm herauszuziehen würde. Benommen bekam er mit, dass die Gruppe der Gefangenen sich um eine weitere Drow vergrößert hat, diesmal eine weibliche Drow. Können wir ihr trauen? Oder ist dies ein billiger Trick, um unseren Fluchtversuch praktisch von innen heraus zu sabotieren?" frage sich der Gnom. Dann aber siegte die Neugier über die Zweifel und er ging auf sie zu. "Hallo, mein Name ist Corwin, da drüben ist mein Bruder Floki", sagte er und beäugte sie dabei. "Warum seid ihr hier?" frage er unverblümt und war gespannt, was sie antworten würde.
« Letzte Änderung: 28.02.2016, 19:22:00 von Corwin »
Wenn Baravar die Welt in Schatten hüllt, spielt die Größe keine Rolle mehr.
Charakterbogen
Status

Ryck

  • Beiträge: 473
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #277 am: 25.02.2016, 22:24:54 »
"Und was denkt ihr wird euch erwarten? Ich bin sicher es handelt sich nur um eine infame Intrige aus dem Abgrund und nichts könnte ferner der Wirklichkeit liegen." Der Halbelf versuchte herauszufinden, ob die Drow sich bei einer Flucht gegen ihre Mitgefangene richten würde, ohne es offensichtlich zu machen.

"Wir haben einen Verbündeten in dem entstellten Schwarzelfen. Er sagt, er wird uns bei der Flucht helfen, um der Herrin in die Suppe zu spucken, aber es gibt eine Gegenleistung, die er dafür von uns fordern wird. Er wird uns ein Zeichen geben, also sollten wir uns bereit machen... nicht das wir übertriebene Reisevorbereitungen zu treffen hätten. Auch wenn es sicher praktisch wäre wenn wie diese hier verlieren könnten." Erklärte der Halbelf dem Menschen in der Gemeinsprache der Oberfläche in leisem Ton und hielt seine Handschellen in die Höhe. "Wir müssen alle anderen Informieren, damit sie sich leise verhalten, wenn die Zeit kommt. Ein paar Mitgefangene sollten wir allerdings vielleicht noch etwas ausloten." Er deutete in Richtung der Drow die mit Ihnen gefangen, waren aber noch nicht miteinander gesprochen hatten.

Der Außenposten
« Antwort #278 am: 27.02.2016, 09:01:25 »
Der Halbelf schien durch den Menschen nicht allzusehr beeinflusst worden zu sein, zumindest blieb er dabei, mit ihr zu sprechen. Er und der Gnom, der sich hinzugesellte hatten aufmerksam aufgeschnappt, dass sie durchaus einer Oberweltsprache mächtig war. "Definitiv nicht dumm.", dachte sie und antwortete bereitwillig. Allerdings merkte man schnell, dass sie die Sprache nicht im Alltag zu verwenden gewohnt war. Sie klang altertümlich, hochgestochen und verwendete neutrale beziehungsweise uneindeutige Zwiachentöne. "Ich fühle mich beehrt durch eure freundlichen Worte und grüße dich und deinen Bruder ebenfalls mit zugeneigten und offenen Gedanken. Ich war und bin ein Gast der werten Mizzrym und ihrem Gefolge. Bei dieser Gelegenheit hat allerdings eine Dienerin unserer Göttin Worte gesprochen, die die anderen dazu bewegten, mich als Verräterin an Volk und Göttin wahrzunehmen. Es wäre vermessen von mir zu behaupten, mir wären ihre weiteren Entscheidungen über die Form meiner Bestrafung bekannt, aber vorläufig teile ich euer Schicksal."
Bei den Worten des Halbelfen überlegte sie kurz, welchen Zweck diese hatten und ob er wirklich so dachte, wie diese nahelegten. Eigentlich hätte sie so ein Verhalten mehr vom anderen anwesenden Drow erwartet. Vielleicht war es die Folge seines längeren Aufenthaltes hier oder der Versuch, dem Unwillen seiner Peiniger zu entgehen. Das sah sie für sich nicht ein. "Wenn ich eine Vermutung anstellen darf, gehe ich davon aus, dass meine Zukunft hier zunächst zwei Formen annehmen kann: Entweder besteht sie aus erniedrigender und demütigender Sklaverei oder aus endloser Folter. Darüberhinaus wird es früher oder später auf einen gewaltsamen Tod hinauslaufen." Eigentlich versucht sie, lakonisch zu klingen, doch verraten ihre nervösen Handbewegungen beim Gedanken an den Tod etwas anderes. "Wenn ihr euch eine Hoffnung macht, dass ich unter Umständen bei meinem Volk in eine Position zurückkehren könnte, aus der heraus ich euch helfen kann, muss ich euch leider enttäuschen. Das über mich gesprochene Urteil in diesem Reich ist absolut und in einem anderen wäre ich nur ein Flüchtling. Aber vielleicht gebt ihr mir einen Namen, mit dem ich euch ansprechen kann? Wo stammt ihr her? Und wäret ihr so freundlich, mir einen Einblick in eure Erlebnisse und Mitgefangenen zu geben?"

Floki

  • Beiträge: 239
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #279 am: 27.02.2016, 10:12:10 »
"Floki, jaja, richtig. Ich bin Floki."
Eher beiläufig nickte der spiddelige Gnom der neuen Inhaftierten zu.
So viele neue Gesichter ... so viel Risiko und Verantwortung ...
Floki passte es nicht, dass es immer mehr Leute wurden um die man sich kümmern musste. Er war Verantwortung nicht gewohnt und wollte diese zu diesem Zeitpunkt erst recht nicht.
Aber es kam immer anders, als man es brauchte. Innerlich rückte er sich kurz zurecht und schob auch die Schmach der Niederlagen gegen das Zellenschloss zur Seite.

Er tastete sich zu Stu vor und legte diesem behutsam die hand auf den Pilzkopf.
Stu, mein fungizider Freund. Es lag ein wohlwollender Humor in seiner Stimme. Einfühlsame Wesen hätten wahrnehmen können, dass er es aufrichtig meinte.
Kannst Du uns noch einmal die Möglichkeit geben, in Gedanken zu kommunizieren? Ich befürchte, dass zu viele Gespräche die Wachen anlocken könnten. Und ich würde ungern noch länger auf die nächsten Arbeiten und Bestrafungen warten.
"Psst, wartet bitte einen Moment, bevor ihr weiter redet."
Floki legte seinen Zeigefinger verschwörerisch an die gespitzten Lippen. Sein Blick ruhte alldieweil auf den beiden Neuankömmlingen.
"Wir können gleich ungestört reden und endlich Nägel mit Köpfen machen."
Auch wenn er seine Ungeduld und Angst versuchte zu überspielen, so war ihm beides doch anzumerken.
Du erkennst den Charakter eines Menschen dann wenn es ihm richtig dreckig geht.
Statussymbole sind die Rangabzeichen der Zivilisten.

Ryck

  • Beiträge: 473
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #280 am: 27.02.2016, 21:58:42 »
Der Mykonid hüpft von einem Fuß auf den anderen, da er sich darüber freute seinen Freunden nützlich sein zu können. Seine warmblütigen Mitgefangenen schmiedeten Fluchtpläne und Stu war davon überzeugt dass sie ihn zurück zur Nimmerlichtgrotte bringen würden. Die bekannte Wolke mit telepatischen Sporen breitete sich von dem Pilzjungen aus und schlossen die Oberflächenbewohner ein.

Der Halbelf lächelte wissend der Dunkelelfe zu. "Man nennt mich Heynryck. Ich komme von der Oberfläche wir ihr Euch vorstellen könnt. Wahrscheinlich wird euch die Siedlungs nichts sagen." Die Stadt Waterdeep war natürlich auch in den Unterreichen bekannt, das wußte Ryck, aber er wollte nicht, das sich die Diskussion um ihn dreht. Vielmehr wollte er mehr über seine Mitgefangene erfahren.
"Wir haben die Gnome hier und die anderen Oberflächenbewohner. Interessant ist Quasosse, da er behauptet ein Verwunschener Prinz der Ar-tel-quessir[1] ist. Meiner Meinung nach ist es sogar einiger Maßen glaubhaft. Sarith der Drow ist wohl nur ein erbärmlicher Schatten des Drow der er einmal war Er ist krank und wird eventuell nicht so lange überlegen. Noch kürzer wenn er weiter Konfrontation mit dem Menschen sucht."[/b]
 1. Sonnenelfen

Orel Sturmreiter

  • Beiträge: 529
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #281 am: 27.02.2016, 22:16:20 »
"Seid ihr euch dabei sicher? Glaubt ihr nicht, er würde sich nur einen Spaß mit einem missglückten Fluchtversuch und den darauffolgenden unendlichen Qualen der Folter mit der Tentakelpeitsche machen? Versteht ihr nicht, diesem Volk ist nicht zu trauen, dieser dort hinten hat es schon bewiesen."

"Und sie," verächtlich sah er zu der undurchsichtigen weißhaarigen Drow hinüber und verzog das Gesicht, "warum sollte sie besser sein als andere ihrer Art. Nur weil sie aus welchen Grund auch immer in die Missgunst ihrer Schwestern gefallen ist, hat sie vorher dieselben Gräueltaten verübt wie jede andere ihrer Sippe." Orel wusst, wie wenig Gewicht seine Worte hatten, denn auch er würde es auf einen Versuch ankommen lassen. Nichtsdestotrotz sprudelten seine Gedanken in Form von Worten direkt und ohne weiter darüber nachzudenken aus ihm heraus. Als Floki Stu erneut um Hilfe bat, blieb der Mann ruhig und wartete auf den Sporenregen.

Ryck

  • Beiträge: 473
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #282 am: 28.02.2016, 13:36:06 »
"Ich bin mir relativ sicher, dass es sich um keinen grausamen Spaß handelt. Natürlich können wir Jorlan aber auch nicht trauen. Wenn es ihn zurück in die Gunst seiner Herrin bringen würde, wird er uns sicherlich ins offene Messer laufen lassen. Das wird aber kaum reichen. Ihr habt ja selbst gesehen wie sie mit Jorlan umgeht. Meiner Ansicht nach ist es das Risiko wert, zumal wir keinen besseren Fluchtplan haben." antwortet Heynryck dem Kämpfer nun auf telepathischem Weg.
"Was diese Drow bei uns betrifft so haben wir im wesentlichen drei Optionen. Entweder wir blasen sämtliche Fluchtpläne ab, aus Angst vor möglichem Verrat. Die zweite Option wäre bis wir uns in relativer Sicherheit befinden ihr einen Vertrauensvorsprung zu geben. Die letzte Wahl ist es sie vorsorglich zu töten ohne wirklich sicher zu sein, auf wessen Seite sieht steht. Zurücklassen bedeutet das gleiche Schicksal wie töten. Das gleiche gilt auch für Sarith oder anderen denen ihr nicht vertraut. Das sollte wirklich unsere aller letzte Option sein."

Orel Sturmreiter

  • Beiträge: 529
    • Profil anzeigen
Der Außenposten
« Antwort #283 am: 28.02.2016, 21:04:30 »
Orel sieht den Halbelf abschätzend an, drückt sich dann von Wand, an der er lehnte, ab und entspannt in der Hocke sitzen. 'Bisher haben sie nichts getan, was dies rechtfertigen würde. Auch wenn ich immer noch davon ausgehe, dass zumindest Sarith uns bei der ersten Gelgenheit in den Rücken fallen wird, so bin ich bereit das Risiko einzugehen. Jedoch weiß jeder von euch, dass diese beiden Dunkelelfen aufgrund ihrer Natur zu allem fähig sind und waren. Beide weisen ein Leben auf, dass lang genug ist, um viele unserer, eurer Art zu versklaven oder auszulöschen. Das liegt nunmal in ihrer Natur, und es Bedarf weit mehr als ein paar Worte, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Sarith wollte uns schon einmal verraten, und ich würde ihm nicht nachtrauern, wenn ihm die Flucht misslingen würde.'

'Gut, lassen wir es darauf ankommen. Warten wir ab, wie Jorlan uns hier herausbekommen möchte, und was er als Gegenleistung verlangt.'

Der Außenposten
« Antwort #284 am: 29.02.2016, 19:34:15 »
Thalra verstand nicht alles, was der andere Gnom zu ihr und dem Rest der Gefangenen sagte, aber seinen Namen und die Aufforderung, leise zu sein, kamen bei ihr an. Sie nickte und lächelte fast schüchtern. So blieb sie zunächst still und merkte, dass die anderen wohl nicht nur mit Worten kommunizierten. Die Worte Heynrycks offenbarten einige spannende Informationen, während der barsche Ton und die Blicke des Menschen gut geeignet waren, ihr Furcht einzuflößen. Allzu lange hielt es sie nicht an ihrem Platz.
Sie erhob sich leise und schlich zu Heynryck hinüber, um sich neben ihn zu setzen. Dabei trafen einige Lichtstrahlen von draußen auf ihre Haut und ließen diese an vereinzelten Stellen ungewöhnlich metallisch-violett schimmern. Im Schatten verschwand der Effekt sofort. Sie setzte sich neben den Halbelfen und begann zu flüstern: "So sei es denn, Heynryck, seid bedankt für die Freundlichkeit. Quasosse scheint wirklich das Ergebnis einer interessanten Geschichte zu sein. Aus euren Worten entnehme ich, dass ich mich vor dem Menschen in Acht nehmen muss. Leider kann ich mich nicht direkt mit ihm verständigen. Magst du ihm bitte versichern, dass ich es nicht darauf anlege, auf seine falsche Seite zu geraten. Vielleicht habt ihr einen Rat, wie ich mich ihm gegenüber verhalte? Ansosnten würde es mich interessieren, wie die ABläufe hier sind, damit ich mich, soweit es geht, darauf vorbereiten kann."

  • Drucken