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Autor Thema: Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba  (Gelesen 25413 mal)

Beschreibung: Eine alltägliche Geschichte

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Luther Engelsnot

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #225 am: 25.07.2016, 08:15:21 »
Mei hebt die vor sich hin rollende und schnurrende Kei wieder auf, um ihr wie zuvor einen warmen Platz in ihrer Jacke zu geben. Das kleine Kätzchen wehrt sich im ersten Moment, weil die Streicheleinheiten unterbrochen werden, doch als sie warm eingebettet ist, stellt sie die Gegenwehr ein und die Katzenohren senken sich langsam, während die Müdigkeit anfängt sie zu übermannen. Mei läuft los und dreht sich am Rande der Lichtung angekommen noch einmal um und winkt allen mit einem Lächeln zum Abschied. Die Henge bleiben allein am Schrein zurück und etwas Ruhe kehrt in den Ort ein.
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Piri

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #226 am: 29.07.2016, 02:34:34 »
Nachdem die Besucherinnen abgezogen sind, guckt Piri nach rechts und nach links und entdeckt Kisuko, die gerade zum Schrein zurückkehrt. Das anfängliche Lächeln auf ihrem Menschengesicht weicht schnell einem verlegenen Ausdruck. Das Katzenmädchen rutscht hin und her, legt den Kopf schräg und setzt etwas zögerlich an:
"Sensei? Ich glaub, ich hab ein bisschen zuviel erzählt. Nur ein bisschen. Ganz kleines bisschen, nya," gesteht sie mit gesenktem Blick. "Dass wir keine Zweibeiner sind und nur so tun und so. Aber Mei-chan hat versprochen nichts weiterzusagen!," schaut die Henge auf. Dabei hellt sich ihre Miene hoffnungsvoll auf. "Mei-chan will mit uns Freunde sein! Wie Kei-chan!"
« Letzte Änderung: 29.07.2016, 02:35:01 von Piri »
ニャ ニャ!

Kitsuko

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #227 am: 29.07.2016, 10:26:24 »
Der Blick der Fuchs-Miko fokussiert sich auf das Katzenmädchen, wobei ihr freundliches Lächeln erhalten bleibt. Nur wird es eine Spur trauriger. Sie tritt näher heran und steckt ihre Hände in die gegenüberligenden Ärmel. "Wie ich befürchtet habe, es ist verraten. Aber sie sind noch jung und haben erst begonnen, dies Leben zu führen." Mit wissendem Ausdruck und ergebener Stimme beginnt sie: "Es ist nun geschehen und vergangen. Auch wenn mein Geist nicht von der gleichen Zuversicht erfüllt ist wie eurer, so wird mit den Folgen zu leben sein, in der Hoffnung darauf, das unsere Plätze hier nicht verloren gehen. Eine lehrreiche Erfahrung war es ohne Zweifel. Habt Dank für euren Einsatz. " Sie geht zur Vorderseite des Schreines und setzt sich dort: "Geht man recht in der Annahme, dass unser geschätzter Gast die ausgesprochene Entschuldigung angenommen hat?"
« Letzte Änderung: 29.07.2016, 10:28:08 von Kitsuko »

Arisu

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #228 am: 29.07.2016, 15:00:10 »
Arisu hat Mei und Kei noch zum Abschied gewinkt. Als Kitsuko auftaucht, grinst sie die Miko an und zeigt dabei ihre großen Schneidezähne. Piris Worte begleitet sie mit einem eifrigen Nicken. "Ja, Freunde ßein, daß ißt doch toll, oder? ßie ißt ßoooo lieb..!" Begeistert klatscht sie in die knubbeligen Hände. Dann folgt sie Kitsuko und lässt sich sehr unzeremoniell neben ihr ins Gras plumpsen. Als die Miko jedoch die Entschuldigung erwähnt, wandert ihre Oberlippe wieder über die eben noch entblößten Zähne, und ihre Pferdeschwänzchen sacken schlaff nach unten ab. "Uiuiui..." meint sie sehr kleinlaut und starrt auf den Boden. "Iß... iß glaub', iß hab'ß vergeßßen tßu ßagen..." Ihre Stimme ist kaum mehr zu hören, und sie schrumpft regelrecht in sich zusammen. Als sie den Blick wieder hebt, liegen alle Scham und Trauer der Welt darin. Die großen runden Augen beginnen zu schwimmen. Dann zieht sie geräuschvoll die winzige Nase hoch und flüstert: "Eß tut mir ßoooo leid, Kitßuko-tßan, ehrliß..!" Schniefend presst sie die Lippen aufeinander.

Kitsuko

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #229 am: 01.08.2016, 07:43:43 »
Kitsuko wendert ihren Blick auf Arisu und ihr Lächeln verschwindet. Wirklich verärgert sieht sie aber nicht aus. Das Hasenmädchen wirkt so reuig, dass die erschöpfte Füchsin keine scheltenden Worte mehr über die Lippen bringt. Stattdessen wiegt sie den Kopf hin und her und meint schließlich: "Das ist zu bedauern, aber hatte dem Anschein nach der Sache keinen Abbruch getan. Es ist wohl besser, wenn ich mich selbst darum bemühe. Nun lasset uns den Abend genießen. Immerhin haben wir helfen können und es erfolgreich getan." Sie lächelt, schaut auf und entdeckt den ersten Stern, der die Dämmerung ankündigt. Insgeheim nimmt sie sich vor, in der Nacht Meis Träume zu besuchen, sich zu entschuldigen und zu überzeugen, zu ihrem Wort - dem Schweigen - zu stehen.

Piri

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #230 am: 04.08.2016, 22:46:42 »
"Sei nicht traurig, Sensei! Wir haben doch was voll Gutes getan! Die Kami können gar nicht sauer sein, nya!," versucht Piri, Kitsuko aufzumuntern. Die Menschengestalt einen halben Tag lang zu tragen, hat ihr Spaß gemacht, aber nun verwandelt sich die Katzenhenge in ihre natürliche und flauschige Form zurück. Indem sie sich neben die Miko auf die Treppe setzt, beginnt sie, sich gründlich zu putzen - einmal schaut sie aber dennoch auf.
"Wo bleibt Nuki-kun?"
ニャ ニャ!

Kitsuko

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #231 am: 05.08.2016, 06:45:16 »
Kitsuko wird von Piris Aufmunterung zu einem schwachen Lächeln animiert, auch wenn noch ein wenig Traurigkeit in ihren Augen steht: "Das haben wir in der Tat vollbracht. Es ist nur so, dass mein Schwur der Geheimnisbewahrung, der zu unser aller Schutz dient, beschädigt und gefährdet worden ist. Aber es bleibt zu hoffen." "Und dafür zu sorgen, das dies keine Kreise zieht", denkt sie kömpferisch.

Sie entspannt sich ebenfalls und wandelt sich in die Volltierform zurück, wobei ein Ball weißer Spinnenfäden neben ihr bleibt. Den packt sie jedoch sofort mit der Schnauze und verschwindet damit unter dem Schrein in ihren Bau sowie Zugang in den Schrein, um ihn dort abzlegen. Wieder nach draußen zurückgekehrt legt sie sich in die Abendsonne auf die Terrasse. Blinzelndantwortet sie: "Es wäre unter Umständen vorstellbar, dass dieser unser Freund sich aus Scham und Reue im Moment nicht hierher zurücktraut; es könnte aber auch einfach sein, dass in seiner Tragetasche noch Essbares vorhanden ist und er erst kommt, wenn es vertilgt ist und er auf den verbleibenden Inhalt der hier noch vorhandenen hofft."

Arisu

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #232 am: 05.08.2016, 10:51:05 »
Als sie sieht, dass sich Piri in ihre Tiergestalt zurückverwandelt, folgt Arisu ihrem Beispiel. Momente später sitzt ein pelziger Ball im Gras, an dem zwei schlaff zur Seite geklappte lange Ohren und zwei große Augen auffallen, die Kitsuko mit so viel Reue anschauen, dass es Steine erweichen könnte. Vorsichtig hoppelt das Häschen näher, seine winzige Nase zuckt einige Male, als es schüchtern an der Miko schnuppert. Dann sieht es dem davoneilenden Fuchs nach und schickt ihm ein zaghaftes "Pfft... ftftft..." hinterher.

Fujinuki

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #233 am: 16.08.2016, 22:08:35 »
Fujinuki ist Kitsuko in einigem Abstand zurück zum Schrein gefolgt. Schließlich möchte er nicht durch seine Präsens auf die kleine Miko aufmerksam machen und sich noch mehr Ärger mit ihr einhandeln.
Als er dann siehtk, wie sie sich am Tempel versteckt hält, bleibt auch er erst mal weiterhin zurück.
Schließlich sieht er Mei von der Lichtung verschwinden und als sich kurze Zeit später alle seine Gefährtinnen treffen und sich wieder in ihre Tiergestalt verwandeln, hoppelt auch der Tanuki über die Wiese zu ihnen.
Er hört dabei noch einge der zuletzt gesprochenen Sätze. Und als etwas von noch vorhandenem Essen gesagt wird, beschleunigt er sogar noch.
Schließlich hopst er zu den anderen auf die Plattform.
Etwas außer Atem läßt er sich hinplumpsen. "Siehst du, Kitsuko-senpai, es ist doch alles gut geworden. Hätte ich von deinem Schwur gewußt, hätte ich bestimmt mehr aufgepaßt.
...Hat da übrigens jemand was von Essen gesagt?"

Kitsuko

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #234 am: 22.08.2016, 06:50:17 »
Kistukos einzig sichtbare Reaktion auf Arisus steinerweichend reuigen Blick und das Beschnuppern ist, stehenzubleiben und sie gewähren zu lassen. Ihr Blick bleibt dabei uneindeutig.

Wieder auf der Plattform liegend hebt sie nur träge den Kopf und dreht ihn Fujinuki zu: "Dies gegebene Versprechen ist Tradition und Ausdruck der Sorge um die fragilen Bindungen zu den Menschen. Um unseren Platz an deren Seite nicht zu verlieren, gebiert es eine geringere Anzahl von Konflikten, so unsereins seine Kräfte zurückhaltend einsetzt." Kurz macht sie eine Kunstpause, dann lässt sie ihren Kopf wieder auf die Vorderpfoten fallen, um mit geschlossenen Augen Richtung Sonnenuntergang zu 'blicken'. Während der Nieselschauer langsam erstirbt wärmen die Strahlen ihr das Fell. Schläfrig murmelt sie zum Tanuki (und dem Rest): "Seht in den Tüten nach, wonach es euch noch gelüstet und was noch vorzufinden ist. Es wäre zuvorkommend, wenn die Hüllen anschließend noch beieinander wären, um sie fortzubringen." Ein leises Kichern ist zu hören, bevor der Atem des Fuchses verrät, dass er eingedöst ist.

Arisu

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #235 am: 22.08.2016, 12:01:32 »
Es fällt dem Häschen sichtlich schwer, angesichts der unklaren Reaktion Kitsukos nicht vor Reue zu zerfließen. Als Arisu ihr noch ein Stückchen folgt, schiebt sie ihre pelzige Brust dicht über dem Boden dahin, während die langen Schlappohren durchs Gras schleifen - als zögen große Gewichte den kleinen Pelzball zu Boden. Ein einziges Bild des Jammers bietet sie, während sie die Erklärungen der Kitsune anhört.

Eine erstaunliche Verwandlung geht allerdings mit ihr vor, sobald Fujinuki das Essen erwähnt und Kitsukos Worte sie vermuten lassen, dass ihr Versäumnis wohl doch verziehen ist. Die Ohren schnellen nach oben, erst das eine - wie zur Probe - dann das andere. Sie richtet sich auf, putzt sich mit den Vorderläufen hektisch das Näschen, schnuppert und blinzelt in Richtung der anderen und äußert sich schließlich mit einem erlösten "Pft..!!" Worauf sie nicht zögert, ihren pelzigen Kopf in eine der Tüten zu schieben und nachzuschauen, was da wohl noch leckeres drin ist...

Luther Engelsnot

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Geschichte I - Ein normaler Tag in Inaba
« Antwort #236 am: 05.09.2016, 18:46:42 »
So klingt der geschäftige Tag für die Henge aus, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet und die letzten warmen Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel des kleines Waldes nahe Inaba funkeln. Wieder einmal haben die hilfreichen Geister den Menschen, die so oft ihrer nicht gewahr sind, geholfen und etwas Freude zurückgebracht. Doch auch wenn einige dadurch mehr erfahren haben als sie sollen, so ist dies ein Preis, den ein Lächeln und ein warmes Herz an einem Tag wie diesen wert sind. Neue Freundschaften wurden geschlossen und alte Bande gestärkt, während ein kleines bisschen Magie dafür gesorgt hat, dass eine traurige Geschichte zu einem guten Abschluss gekommen ist. Doch auch wenn diese nun Geschichte vorbei ist, werden immer wieder Menschen aus Inaba Hilfe brauchen und auch dann werden die freundlichen Henge wieder ihnen beiseite stehen, um den richtigen Weg im Dunkeln zu finden...
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

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