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Autor Thema: Gulasado  (Gelesen 48653 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Manik

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Gulasado
« Antwort #225 am: 10.07.2016, 12:45:55 »
Von oben bis unten mit Blut beschmiert, schüttelt Manik sich angewidert und wischt sich mit der sauberen Seite seines Ärmels notdürftig das Gesicht sauber. Seine Hände wischt er notdürftig an seiner Hose ab.
Ruhusch ist entkommen. Das wird noch zum Problem. Ich hätte besser zielen müssen.“, murmelt er perplex während er seinen Bogen wieder verstaut und schaut danach Helga an. Auch sie ist ziemlich stark mit Blut besudelt. Das blonde Haar ist in einem roten Muster verziert. Er versucht sich an einem Lächeln, jedoch will es ihm nicht so recht gelingen, wie er sich selber vorstellen kann. „Halt mal still.“, sagt er sanft. Mit dem anderen Ärmel beginnt er vorsichtig Helgas Gesicht von den Bluttropfen, die doch ihren Weg dorthin gefunden haben, zu befreien. Als er fertig ist, streicht er ihr mit der Hand durch das Haar. Ihre blauen Augen leuchten ihn förmlich an. Er kann darin viele Gefühlsregungen entdecken. Hoffnung. Freude. Trauer. Angst. Nicht unähnlich seiner eigenen. Vorsichtig zieht er Helga zu sich heran und drückt sie ungeachtet der Besudelung fest an sich. Er hofft, so zumindest ein wenig Trost spenden zu können, vor allem wegen dem, was er gleich sagen wird.

Er lässt wieder locker und greift ihr mit beiden Händen an die Schultern. Unbewusst bewegt er die Daumen dabei streichelnd auf und ab.

Sanjan“, er macht eine kurze Pause und zeigt auf den Schamanen, „das ist Sanjan – hat Recht. Wir können noch nicht hier weg. Wir haben noch etwas anderes zu tun. Ich bin mit einer ganzen Gruppe hier, Helga.“, der Fhokki schluckt schwer runter, als er ihren Namen ausspricht. „Sie sind oben. Ohne Sie hätte ich dich nie gefunden. Außerdem lauern noch Gefahren hier, weil ich…“. Manik schaut den Gang runter. Vorbei an der Blutpfütze Richtung Ruhuschs Fluchtweg. „Es ist zu gefährlich hier. Die Balkonade brauchst du gar nicht. Oben ist ein Weg, den wir reingekommen sind. Dort kannst du die Burg verlassen und dich durch den Burggraben in Sicherheit bringen. Wir sehen uns wieder, sobald wir hier fertig sind.“ Manik spürt wie ihm Tränen in die Augen steigen und schnell blinzelt er sie weg. Er hat Helga grade erst wiedergefunden, sich sofort wieder zu trennen, verursacht Schmerzen, auch wenn die Trennung diesmal nur für ein paar Stunden anhalten würde. Wenn alles gut geht hier.
Mach einen großen Bogen und such das Lager der Gakeliter, dort erzählst du dann…“, Manik stutzt kurz. Wohl besser nicht, dass du aus Gusaldo bist. „Dass du zu mir gehörst. Ok? Zu einem aus der Infiltrationsgruppe.“. Würde sie zustimmen, würde ihr der Fhokki noch grob die Richtung und die Uniform eines gakelitischen Soldaten beschreiben. Ansonsten war es höchste Zeit, sich wieder der Mission zu widmen, lange würde es hier nicht mehr sicher sein. Außerdem hatte er eben den Eindruck, Flannaits ungeduldiges Räuspern vernommen zu haben.
Los kommt. Auf nach oben.“ Er greift nach Helgas Hand und drückt sie sanft, dann deutet er mit einem Nicken auf den Gang nach oben und geht los.

Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #226 am: 11.07.2016, 00:18:33 »
"Ruhuschs Werk nehme ich an?" kommentiert Flannait bemerkenswert trocken das blutige Ableben und noch blutigere verschwinden des Höllenwolfes, das eindeutig magischen Ursprungs ist.
Nur daran, das ihre linke Hand mit einer raschen Geste das Zeichen Adrededars, des Wächters zur Abwehr des Bösen in die Luft zeichnet zeigt, dass die Halbelfe nicht ganz so abgebrüht ist wie sie sich den Anschein gibt.
Eiskalte grüne Augen mustern Helga und Malcus. Die Beschreibung die Manik von der Flokki gegeben hat lässt ebenso wie sein Verhalten der blonden Frau gegenüber keinen Zweifel an ihrer Identität.
Malcus hingegen kann die Halbelfe nicht einordnen, aber da er mit Grimnir gegen den Höllenwolf gekämpft hat scheint er zumindest vorläufig auf ihrer Seite zu sein.
"Flannait" stellt sie sich mit einem Kopfnicken vor. "Schön, Ruhusch ist weg, Wenn wir uns beeilen können wir mit etwas Glück Sildan erledigen ehe der draussen das Kommando übernimmt." teilt sie dann Manik und Sanjan mit und ist auch schon wieder auf dem Weg die Treppe hinauf.[1]
 1. Edit: Komma zwischen Schön und Ruhusch gesetzt.
« Letzte Änderung: 11.07.2016, 22:45:32 von Flannait Adair »
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #227 am: 11.07.2016, 14:17:04 »
Die anderen wissen schon, was sie tun? Der Umstand, dass der Feind Alarm bläst, bezeugt doch das Gegenteil. Außerdem...

"Wir sollten zusammenbleiben", zischt Basilio Tarqetik hinterher. "Wenn ich mich doch in dem Mann täusche, oder Sildan uns entgegenkommt, steht's schnell zwei gegen viele!"

Dann lauscht er in alle Richtungen. Eilen schon Schritte herbei? Was wird gerufen? Von woher rückt die Verstärkung an—dem Erdgeschoss, sicherlich? Schaffen die Kameraden es rechtzeitig aus dem Keller dort vorbei bis hierher in den ersten Stock? Da, Schritte auf der Treppe! Nähert sich Freund oder Feind? Und was hört man aus dem Stock über ihnen? Schritte? Rufe?[1]

Angespannt verharrt Basilio in seiner Position hinter der Ecke, den gefesselten Pietor an kurzer Leine neben sich haltend und Tarqetik ab und zu ein Auge hinterherwerfend. Hoffentlich tauchen die Gefährten bald auf!
 1. Perception = 18
« Letzte Änderung: 13.07.2016, 13:21:59 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
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Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #228 am: 12.07.2016, 08:15:31 »
Tarqetik bleibt im Gang stehen. Ein Griff nach Aragasts Kragen und auch dieser steht.
"Das Zusammenbleiben hat sich erledigt, vermutlich auch so wie der Plan, als die Leute unkoordiniert in den Keller rannten, um weiß Gott was zu tun," der Blick zur Treppe gerichtet. "Und es geht ihnen sicher gut, ich hab keine Hilferufe vernommen." Er wendet sich wieder dem Gehen zu, verharrt aber einen Moment und ruft Basilio zu: "Du feierst Dich doch selbst wie ein Held der ersten Stunde, also komm und verdiene Dir ein paar Narben."

Aus unerklärlichen Gründen blickt der Krieger dabei auf das Handgelenk seines Schildarmes und gibt Aragast ein Zeichen weiter zugehen, in Richtung oben.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #229 am: 12.07.2016, 17:48:37 »
Bei Tarqetiks Worten verdreht Basilio derart die Augen, dass es für einen Moment finster um ihn wird.  Was, er soll schon wieder einem folgen, der gedankenlos vorprischt? Weil das ja so gut ausgegangen ist beim letzten Mal! Weil alle so begeistert nachgestürmt kamen, Barkas und ihm! Und jetzt soll plumper Spott ihn dazu verleiten, denselben Fehler ein zweites Mal zu machen, wo's beim ersten Mal schier sein letzter war?

Narben verdienen soll ich mir? Hab ich längst! Was denkst du, ich hätt' mein ganzes Leben lang nur Sprüche geklopft? Überhaupt, was meinst du mit "Held der ersten Stunde"—jemanden, der andere aus dem Weg schubst, um selbst als erster durch die Bresche zu dürfen? Und du glaubst, das wär ich gern? Ist klar, red' du nur! So hab' ich schon viele reden hören: hier rein, da raus!

Die Tatsache, dass Basilio in ihrer jetzigen Situation Zeit an derlei Gedanken verschwendet, zeigt jedoch, wie schmerzhaft Tarqetiks Spitze ihn getroffen hat. Aber so geht's halt dem, der gerne seinen Kopf benutzt: jeder tumbe Schläger darf ihn da gleich einen Feigling schimpfen!

Basilio steht noch immer lauschend an der Ecke, als Flannait endlich vor ihm auftaucht.
« Letzte Änderung: 12.07.2016, 17:51:33 von Basilio Aristide »
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Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #230 am: 12.07.2016, 21:27:01 »
und da Tarquetik sich ja nicht gerade um Heimlichkeit bemüht hatte ist ihren scharfen Elfenohren seine letzte Bemerkung an Basilio nicht entgangen und sie glaubt den Toraker gut genug zu kennen um zu wissen
was sie in ihm auslöst.
"Prendere sul serio. Come mio padre a dire: dei folli aspettarsi coraggio, ma né ragione né la prudenza."[1] kommentiert die Halbelfe beruhigend und lächelt ihm aufmunternd zu, ohne zu ergänzen das Semias Adair sich bei der Bemerkung natürlich auf die Kargi bezog.
"Manik hat seine Helga gefunden. Ruhusch war unten ist aber vor Sanjan, Grimnir und einem großen Typ ohne Rüstung aber mit Schwert geflüchtet. Sanjan kennt den anscheindend von irgentwo her, also nehme ich an er war hier gefangen, wie auch Helga." berichtet sie dann wieder in der Händlerzunge die auch der Brandobier versteht.
"Scheint mir unsere beste Chance ist jetzt Sildan abzufangen bevor er draussen das Kommando übernehmen kann. - Falls er wirklich oben ist." ergänzt sie mit misstrauischem Blick auf Aragast während sie Anstalten macht Tarquetik die Treppe hinauf zu folgen.

 1. Kalamarisch: "Nimm ihn nicht ernst. Wie mein Vater sagte: Von Narren erwarte Tapferkeit, aber weder Verstand noch Vorsicht."
« Letzte Änderung: 12.07.2016, 21:33:39 von Flannait Adair »
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Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #231 am: 13.07.2016, 07:48:39 »
Tarqetik hat sich an die Wand gelehnt, ein Bein abgewinkelt, um sich aufzustützen. Von der unbekannten Seite der Treppe, von oben, nichts zu hören oder zu sehen ist, lässt er sich die Zeit, warum auch diese Hektik, denkt er sich. Man sollte darüber nachdenken, nach Stunden bezahlt zu werden und nicht nach einem festen Satz.
Und da alle hier Zeit haben für Helgas und Gefangene und sonstige Kellerkinder, will er dem Glück der Burgbesichtigung nicht im Weg stehen.

Als die Elfendame sich der Treppe nähert, deutet der Krieger mit einem offenen Haltung seiner Schildhand den Weg nach oben sieht aber erwartend hinter diese, wer noch alles aus dem Keller kommt.

Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #232 am: 15.07.2016, 10:43:34 »
Schreie. "Ein Hengst!", ruft jemand in Panik, dann ist ein Wiehern zu hören. Der Lärm dringt durch die Tür des Nebenraums. Die Gefährten schauen rüber. In all der Aufregung haben sie nicht bemerkt, dass der Nebel sich aufgelöst hat - der Blick ist frei. Zeigt ein halbes Dutzend Männer, die sich ihren Weg durch die Halle bahnen. Klirren, Blitzen - die Männer haben ihre Schwerter gezogen. Der schwarze Hengst wiehert wieder, stellt sich auf die Hinterbeine, knallt mit den Hufen auf den Boden, stoppt den Vormarsch.

Flannait hat kehrt gemacht und läuft bereits die Treppe hinauf. Helga schaut Manik mit weit geöffneten Augen an. Als der Waldläufer ihr eröffnet, dass sie sich wieder trennen müssen, schüttelt sie zunächst den Kopf. "Nei!"[1], murmelt sie, doch die nachfolgenden Worte beruhigen sie weiter.

Grimnir heult auf, Sanjan und Malcus stehen bereits ungeduldig neben den beiden. Dann saust ein unruühmlich vertrauter, metallerner Klang durch die Luft - das Geräusch, wenn Stahl durch Fleisch gleitet, es aufschlitzt, und Blut herausspritzt. Das Pferd wiehert noch einmal. Die gefährten sehen durch den Türspalt wie sein schwarzer Leib auf den Boden sackt. Einer der Männer liegt mit blutüberströmten Kopf an einem der Bottiche, ein anderer wischt seine Klinge am ölig glitzernden Fell des Pferdes ab.

"Los! Schnell!", zischt Malcus und zieht Helga zur Treppe. Die Fhokki gehorcht, setzt sich in Bewegung, verfällt in Trab. Dankbar folgen Sanjan, Grimnir und Manik. Letzter auf der Treppe ist der Brandobiner, der die anderen vorlässt. Mit zwei Sätzen ist er auf Höhe der Biegung, wirft noch einmal einen letzten Blick in den Gang zurück und sieht, wie die Männer aus der Tür stürmen. Einer blickt sofort zur Treppe, erkennt ihn. "Da sind sie!", ruft der Mann und die Truppe macht sich an die Verfolgung.

Derweil sind Manik und Helga bereits oben angekommen. Aus den Augenwinkeln nimmt der Fhokki wahr, dass Basilio und Tarqetik zusammen mit zwei weiteren Männern weiter im Gang stehen. Flannait redet auf den Koraker ein. Sanjan und Grimnir tauchen ebenfalls auf. Tarqetik befindet sich bereits hinter der offenen Gitterabsperrung, die anderen kurz davor.

Der Fhokki spricht noch ein Paar hastige Worte zu Helga. Hinter kommt bereits Malcus die Treppe hoch. Manik führt Helga zur Geheimtür, stößt diese auf. Malcus hat sich umgedreht und bewacht den Eingang. Manik zögert, sich von Helga zu trennen, die junge Fhokki ist bereits halb die Strickleiter runter, hält aber noch seine Hand. Schreie sind zu hören. "Lass die Waffe fallen!", hallt es aus dem Gang.

Flannait, Basilio und Sanjan sehen, wie Malcus ausholt und mit dem rechten Fuß nach einem unsichtbaren Gegner tritt. Poltern, ächzen - anscheinend fallen mehrere Mann die Stufen hinunter. Das wird nicht lage helfen. "Wir haben keine Zeit mehr!", ruft der Chevallier zu Manik hinüber. Der Fhokki lässt die Hand los, sieht wie Helga unten auf dem Boden landet und sich sofort ins Wasser wirft. Sie schwimmt schnell - sie schwamm schon immer schnell. Auch damals am Bergsee. Der Waldläufer holt die Strickleiter ein und zieht die Tür hastig zu, dann läuft er den Gang hinunter zu den anderen. Malcus folgt.

Basilio derweil steht mit Flannait nahe der offenen Gitterabsperrung. Das Vorhängeschloss baumelt immer noch an der offenen Tür. Der Koraker sortiert den Lärm. Ja - Männer kommen hinter den Gefährten die Treppe hoch - das ist offensichtlich. Aber auch aus dem Gang vor Ihnen hört er Lärm und Stimmen. Sein Blick geht zu Aragast. Dieser nickt. "Es gibt zwei Treppen aus dem Kerker nach oben. Auch über die andere werden Wachen kommen. Wir müssen schnell auf die nächste Ebene und beide Fallgitter an den Treppen verschließen. Dann kann niemand mehr von unten rein!"

Sanjan und Grimnir laufen an Basilio und Flannait vorbei durch die Absperrung, dann folgt Manik und schließlich auch ein Basilio unbekannter Schwertkämpfer ohne Rüstung, der offensichtlich ihnen helfen will. Und dahinter? Ein halbes Dutzend Männer ist die Treppe hochgestürmt und hält mit gezogenen Schwertern auf sie zu.
 1. Fhokki, Übersetzung für Manik: Nein!
« Letzte Änderung: 19.07.2016, 10:31:11 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #233 am: 15.07.2016, 11:02:14 »
Hinter dem Gitter dreht sich Sanjan. Hierbei rutscht er ein stückchen über die Steine. Schuld sind seine nassen Stiefel. Er und sein Wolf sind ebenso wie der fremde  Krieger von oben bis unten mit Blut besudelt. Nicht gerade so, wie aus einem Kampf, sondern eher wie als seien sie durch Nieselregen gewandert. „Tür zu schnell.“ raunt Sanjan das offensichtliche. Dabei macht er sich bereit mit seinem Speer durch das Gitter zu stoßen. „Das hier ist Malcus, er ist ein Freund und wird uns helfen.“ stellt er dabei knapp den Schwertkämpfer vor. Für mehr reicht es gerade nicht.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #234 am: 16.07.2016, 16:49:51 »
Basilio gibt Pietor einen Schubs, den dieser kaum gebraucht hätte, und schon sind die beiden den Gefährten hinterher—gerade noch rechtzeitig, ehe der als Malcus Vorgestellte auf Sanjans Zuruf das Gitter zuschlägt und flink auch noch das Vorhängeschloss zuschnappen lässt.[1]

"Nicht hier!" ruft Basilio jedoch, als Sanjan sich dort kampfbereit positioniert. "Eins weiter hoch! Hier sitzen wir in der Falle." Die Worte unterstreicht ein fester Griff an der Schulter des Halbelfs, der ihn herumreißt. (Außerdem hört dieser nun bestimmt selbst, dass sich der Feind von beiden Seiten nähert.)

Dann nimmt Basilio die Beine in die Hand.

Während er den Gang hinunter- und, Aragast hinterher, die nächste Treppe hochjagt, befingert er den soeben erbeuteten Gegenstand. Ist's ein Schlüssel? Nicht, dass man den gleich geschwind braucht und Aragast vergeudet wertvolle Zeit, ihn bei sich zu suchen. Andererseits, dass dieser von zwei Gittern spricht, die zu sichern seien, heißt ja wohl, dass diese offen sind. Können sie allerdings wie das untere Tor nur durch Vorhängeschlösser versperrt werden, bleibt die Frage zu klären: "Die Schlösser selbst hängen dort offen?"

Ich hätte sie ja geschlossen, damit mich niemand ohne Schlüssel so einfach aussperren kann...

Und da seine Finger (seine Füße auch) immer ein wenig fixer als seine Gedanken sind, haben sie tastenderweise ihre jüngste Beute bereits identifiziert. Noch weniger kann es überraschen, dass auch seine Zunge mal wieder schneller war als er und die Frage, die er gedanklich erst jetzt erreicht, ebenfalls längst ausgesprochen hat.

Er klopft Flannait zweimal auf den Oberarm, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Lautet Aragasts Antwort nämlich "offen", könnte man sich trennen und beide Fallgitter gleichzeitig sichern (mindestens zu zweit, will das zweite Klopfen sagen); heißt's aber "geschlossen", muss dies halt nacheinander geschehen (und zuvor der richtige Schlüssel gefunden werden).

Hinter ihm Feinde, vor ihm Feinde, über ihm Feinde: wie hat er es bloß geschafft, sich in diese Lage zu bringen?

Wenn ich draufgeh', Jasek Vostari, dann rechne mir's wenigstens an, dass ich versucht habe, deine Ermordung aufzuklären und zu rächen! Dann will ich nie wieder vorgejammert bekommen, weder von dir noch von anderen deines Schlags, was für einen schweren Stand ihr Bovardis doch in unserem Heer habt! Dass ein Bovardi für dasselbe Maß Anerkennung doppelt so gut sein müsse wie 'einer von uns', dass es ein ständiger Kampf um gleiche Behandlung sei, darum, bei Beförderungen und sonstigen Ehren nicht übergangen zu werden, weil wir vom 'alten Militäradel' ja wie Pech und Schwefel zueinanderhielten, uns die guten Pöstchen gegenseitig warmhielten und zuschöben... ha, als ob ich's nicht genauso schwer hätte! Aber sag ehrlich, Jasek, jetzt wo du siehst, in was für eine Lage ich mich um deinetwillen gebracht habe, schau mir in die Augen und sag: wie hätte ein Mensch, ahnungslos auf deine noch warme Leiche stoßend, mehr zu dir halten können, als ich es tat?
 1. Edit: Ich hatte falsch gelesen und gedacht, Sanjan hätte das Gittertor beim Eingang zugemacht, aber er hat bloß den Befehl gegeben. Basilio konnte das leider nicht bewerkstelligen, denn er hat keine Hand frei, bzw. höchstens eine, wenn er Schwert und Strick mit Gefangenem in dieselbe Hand nimmt. Daher habe ich die Aktion mal Malcus zugeschrieben.
« Letzte Änderung: 22.07.2016, 18:58:57 von Basilio Aristide »
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Manik

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Gulasado
« Antwort #235 am: 18.07.2016, 21:28:19 »
Manik kann Helga nicht gehen lassen, drückt ihre Hand so fest wie sie seine. Kurz überlegt er, ihr einfach zu Folgen. Jetzt mit ihr dort runterzuspringen und sich aus dem Staub zu machen. Er beißt fest zusammen und schluckt schwer runter. Einen Moment noch, die gemeinsame Zeit genießen.

Als Malcus' eindringlicher Ruf ertönt, lässt er ihre Hand dennoch los. Für eine Augenblick schaut er ihr noch nach, dann eilt er den Anderen hinterher, hinter das Gitter. Er läuft ihnen einfach hinterher. Die Atmosphäre ist eindringlich. Aus verschiedenen Richtungen scheinen sich Feinde zu nähern. Der Lärm scheint immer näher zu kommen und wird beklemmend.

"Wo zum Teufel gehen wir hier eigentlich hin?", schimpft Manik an niemanden Speziellen. Aber die Richtung, die sie einschlagen, scheint ihm nicht zufällig. Seinen Bogen hat er wieder kampfbereit gemacht, nicht die beste Waffe in den engen Gängen, aber es können nicht viele von ihnen nebeneinander kämpfen.

Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #236 am: 21.07.2016, 08:28:52 »
Es geht die Treppe hinauf.
Tarqetik lässt dem restlichem Team den Vortritt und diese springen die Treppen mit Elan hinauf, bevor er Aragast mit einem Kopfnicken zum Weitergehen bewegt.
Das Trampel der Schuhe, die wohl zu einer anderen, sicher nicht freundlich gesinnten Gruppe gehört, lässt den Krieger oft über die Schulter blicken.
Erst hinter der Türe, ein verschlossenen Gittertor zwischen sich und den Verfolgern wissend, lässt die Anspannung seiner Muskeln nach.
Er blickt sich kurz um und hebt leicht verwundert eine Augenbraue, als der das Blut und den neuen Ankömmling mustert. Krieg und Kampf sind eben unberechenbar, tut er die Gelegenheit damit auch schon ab.
"Also du toller Führer und hilfsbereiter Freund", Tarqetik spricht auf Aragast ein, "dann lass uns mal rasch weiter gehen, bevor hier noch mehr aus auch immer aus woher auch immer kommt. Dieser Bergfried hat ja so manche Überraschung auf Lager."

Auf wenn Tarqetik die Strukturen und Formen von Burgen sehr gefallen, hat er an diesem Ort wenig Gutes abzugewinnen. "Auf, ich will den Job erledigen und dann von dieser sozialen Gemeinschaftsaktion von Kargi und Garde nichts mehr wissen. Sollen sie sich doch im Burghof den Kopf einschlagen."

Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #237 am: 21.07.2016, 15:58:07 »
Dem vordersten Soldaten bleiben nur noch wenige Schritte, als Basilio die Gittertür zuknallt und dann das Vorhängeschloss zuschnappen lässt. Rasch machen die Gefährten einige Schritte nach hinten, der vorderste Söldner erreicht die Begrenzung und wirft sich mit dem Schulterschutz gegen die Gitterstäbe. Der Knall Metall gegen Metall dröhnt durch den engen Korridor, hallt in den Ohren nach, doch das Vorhängeschloss und das Gitter halten.

"Das mache ich. Schnell, weiter!", ruft Aragast und nickt Tarqetik zu. Die Gefährten, der Hauptmann und Pietor hechten den Gang runter. "Die Schlösser hängen nicht offen, aber Sildan hat natürlich auch einen Schlüssel. Er darn nicht an sie rankommen", ruft Aragast Basilio zu, was die Sache auch nicht verständlicher macht, aber für mehr reicht gerade wohl die Zeit nicht.

Kurz später - es sind wohl gerade einmal zehn, zwanzig Lidschläge vergangen - weitet sich der Gang zu einem Vorraum. Mehrere Türen führen tiefer in den Bergfried, rechterseits führt eine steile Steintreppe nach oben durch eine Falltür in der Decke. Aragast deutet auf selbige und hält auf sie zu. Kurz bevor er in das von oben beleuchtete Viereck tritt, bedeutet er den Anderen mit einer knappen Geste, zurückzubleiben. "Lafis, ich bin's. Acht Mann, wir kommen hoch." Nachdem das gesagt ist, tritt der Hauptmann geschwind an die Treppe und eilt die Stufen hoch. Wieder mit einer Handgeste zeigt er den anderen an, ihm zu folgen.

Drei Schatten fallen durch das Loch auf die Treppe, als die Gefährten sich aufmachen. Sie erkennen Aragast, wie er vor zwei Männern steht und eindringlich auf diese einredet. Die Augen der beiden Wachen weiten sich immer mehr, als ein blutbesudelter Unbekannter nach dem anderen die Treppe hochkommt. Als dann Grimnir die letzten Stufen nimmt und die Lefzen entblößend auf dem Boden des Obergeschosses landet, ist es zu viel. Einer der Männer zieht sein Schwert.

"HALT!", ruft Aragast und hebt abwehrend die Hand. "Steck sofort die Waffe weg, Golo! Sofort!" Der Soldat sieht seinen Hauptmann entgeißtert an, senkt aber nach ein Paar Augenblicken die Waffe gen Boden. Sein Blick bleibt misstrauisch auf die Fremden, inbesondere auf den Wolf gerichtet.

Derweil redet Aragast weiter auf den Mann ein, den er 'Lafis' gerufen hat. "Versteh' doch! Alles, was wir besprochen haben... Wir haben doch gesagt, wenn sich die Möglichkeit bietet, beenden wir das. Jetzt ist der Zeitpunkt! Jetzt bietet sich die Möglichkeit! Vertrau' mir"

Der Soldat schüttelt ungläubig den Kopf. "[/b]Sie bringen uns doch alle um![/b]"

"Nein, das tun sie nicht. Sie bringen die um, und das ist auch gut so." Stimmen und Schritte von unten. Soldaten nähern sich, wohl aus anderer Richtung. Aragast kniet sich rasch hin, greift das Gitter, das offen am Falltor liegt und wirft es um, so dass es selbiges bedeckt. Mit einem Knall landet es in der Halterung auf der anderen Seite. Aragast legt die metallerne Schnalle um, die es an Ort und Stelle festhalten soll und lässt das offene Vorhängeschloss an den Öhren von Schnalle und Bodenbefestigung zuschnappen. Nun weiß Basilio, was Aragast gemeint hat - das Vorhängeschloss liegt auf dem Boden oben neben dem Gitter, es ist von unten nicht zu erreichen. Nur wer oben ist, kann es mit einem Schlüssel öffnen.

Der Hauptmann steht wieder auf und wendet sich an Lafis. "Wir haben keine Zeit mehr. Du musst mit vertrauen, Lafis. Vertrau' mir, und du überlebst vielleicht, zusammen mit den anderen Männern. Vertraue mir nicht, und wir sterben alle."

Wieder verstreichen ein Paar Augenblicke. Der Lärm unten wird lauter. Klirren ist zu hören - Schwerter werden aus Scheiden gezogen. Dann nickt Lafis Aragast zu. "Ich vertraue dir."

"Gut!", Aragast packt ihn bei der Schulter und deutet mit der anderen Hand auf das geschlossene Gitter. "Sie werden ein Brecheisen brauchen, um hier was machen zu können. Haltet Sie zurück, so lange es geht, verstanden, aber mindestens eine Viertelstunde, damit diese Leute die Zeit haben, oben alles zu erledigen."

Lafis ist verwirrt, geschockt von dem, was passiert. Aber er hält sich, nimmt Haltung an, nickt dem Hauptmann zu. Aragast reicht das. Er wendet sich an die Gefährten, deutet mit dem Finger in die Tiefe des fackelbeleuchteten Raumes, in dem sie sich befinden. "Dort führt eine Treppe weiter nach oben. Es ist eine Wendeltreppe - geht gleich ganz nach oben ins vierte Obergeschoss. Ich denke, Sildan wird noch dort sein. Pietor und ich sichern das zweite Tor. Ihr habt eine Viertelstunde." Dann hält Aragast kurz inne und schaut Basilio und dann Tarqetik noch einmal in die Augen. "Viel Glück!" ruft er noch einmal und macht sich, ohne auf Entgegenung zu warten, durch eine Tür linkerhand mit Pietor davon.

Malcus stutzt und schaut zu Flannait "War er nicht euer Gefangener?, fragt der Chevallier. In der Tat - vertrauen die Gefährten Aragast, und machen sich auf zur Wendeltreppe? Oder machen sie sich an die Verfolgung des Hauptmanns? Wie reagieren dann die Männer, die die Falltür bewachen. Und wie lange dauert es, bis weitere Soldaten über die zweite Treppe nach oben kommen?

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #238 am: 22.07.2016, 16:56:01 »
Der Erzähler irrt jedoch in seiner Annahme, Basilio müsse den wahren Sinn von Aragasts Worten in dem Augenblick erkennen, da dieser sich am Schloss zu schaffen macht. Dazu hätte der kleine Koraker zuvor über ebendiesen Sinn rätseln müssen! Das hat er aber mitnichten. Warum auch? Die Antwort des Mannes war doch vollkommen klar: die Vorhängeschlösser hängen nicht offen! Also sind sie geschlossen, genau wie er selbst sie hinterlassen hätte. Dass Aragasts Aussage sich in Bezug auf das erste Schloss gleich einmal als falsch erweist, mag alles mögliche bedeuten, über das nachzudenken aber keine Zeit bleibt. Jedenfalls sagt das nichts darüber aus, ob er beim zweiten Schloss nicht recht behalten würde. Das wäre fatal.

Natürlich könnte Basilio dem Mann einfach seinen Schlüsselbund zurückgeben. Das aber fällt ihm aus zwei Gründen nicht ein. Ha, damit der Kerl sie alle womöglich hier einschließt? Vertrauen ist gut, aber deshalb die Kontrolle ganz aus der Hand geben? Das wäre nun wirklich zu viel verlangt. Außerdem hat der lange Kerl sich längst das Seilende aus Basilios Hand geschnappt und ist mit dem gefesselten Pietor (es hatte noch keiner die Zeit, dessen Fesseln zu lösen) im zweiten Gang verschwunden. Basilio bleibt keine Wahl: er sprintet hinterher.

"Ich komm' nach!" erklärt er seinen Leuten über die Schulter.[1]

Nur, falls Aragast seine Entscheidung hinterfragt, wird Basilio ihm erklären: "Na, wenn das Schloss zu ist, wie willst du's dann ohne Schlüssel öffnen?"
 1. Äh, sorry. Eigentlich hatte ich nicht vor, mich von der Gruppe zu trennen... aber die Sache mit den Schlüsseln... lief jetzt nicht so, wie gedacht.
« Letzte Änderung: 23.07.2016, 20:22:40 von Basilio Aristide »
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Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #239 am: 23.07.2016, 20:17:06 »
"Ja war er. Aber wir haben ihm von der Vorteilen einer Kooperation überzeugt. Er war eh nie ein großer Fan von Sildan und Ruhusch." antwortet Flannait dem Hühnen.

Das Basilio ein Auge auf Aragast behalten will findet die misstrauische Halbelfe völlig naheliegend. Sie hat auch nicht die Absicht Malcus den Rücken zuzukehren.

"Sanjan, bleibt mir Grimnir hier für den Fall das Ruhusch wieder auftaucht. Du kannst seiner Magie am ehesten was entgegen setzen Fordert  sie den Schamanen auf. "und Basilio ist nicht allein mit Aragast und seinen Getreuen." ergänzt sie wohlweißlich nicht laut.
Dann deutet sie mit dem Schwert auf die Wendeltreppe. "Da rauf, rasch, ohne Sildan werden die nicht mehr lange weiterkämpfen." fordert sie ihre Mitstreiter auf macht aber keine Anstalten vor Malcus die Treppe hinaufzusteigen. Wenn nötig wird sie Sildan in diesem Raum stellen sie wird keinem unbekannten Mann mit Schwert einfach so den Rücken zuwenden. Nicht das sie ihn als Verräter einschätzt, aber Erfahrung hat sie Vorsicht gelehrt.
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